Sonntag, 20. Mai 2007

Triumph der Senatoren

Vor der Plexiglasscheibe ausgelassener Jubel, dahinter grimmige Wut. Die Senators feiern die Eroberung der Eastern Conference auf dem feindlichen Eis von Buffalo.

Es ist vorbei. Die Buffalo Sabres haben eine großartige Saison gespielt, haben die President´s Trophy für die beste Mannschaft der Regular Season eingesackt. Thomas Vanek hat Tor um Tor geschossen, hat den Durchbruch in der NHl in eindrucksvoller Manier geschafft. Doch auf dem Weg zum Olymp des Eishackelns stand ein Gegner, der den Sabres schon im Grunddurchgang - selbst in ihren stärksten Zeiten - die Schneid abgekauft hat: Die Ottawa Senators. Jene Mannschaft, die so solide, so souverän, so fehlerlos agiert. Gute Voraussetzungen, um in den Play-Offs, wo die Nerven zum Reissen angespannt werden, zu einer gewaltigen Hürde zu werden. Gerade auch für ausgewiesene Offensiv-Zauberer wie die Sabres. Und dann hat die Truppe aus der kanadischen Hauptstadt ja auch noch diese unfaßbare erste Linie, dieses Natureignis einer Angriffsreihe, bestehend aus dem großen Schweden Daniel Alfredsson und seinen kongenialen Kollegen Dany Heatley und Jason Spezza. Ein Triumvirat, das gegnerische Mannschaften in das eigene Verteidigungsdrittel presst, dass einem Hören und Sehen vergeht. Und wenn sie dann auch noch zum Treffen anfangen, dann Gnade dir Gott. Hinten machen sie sowieso unbarmherzig dicht, stören unerbittlich gegnerische Angriffe und im Notfall ist da immer noch ein Anton Volchenkov, um den Torschuss zu blocken, oder der überragende Ray Emery im Tor.

Thomas Vanek war da nur mehr Nebendarsteller. Die Play-Offs gehören offensichtlich mehr den erfahrenen und abgebrühten Haudegen vom Format eines Daniel Alfredsson oder auch eines Jochen Hecht im Dress von Buffalo, der ein immens starkes Conference-Finale spielte. Vanek enttäuschte nicht, das konnte er nach diesem sensationellen Grunddurchgang auch gar nicht mehr (so paradox das vielleicht klingen mag), er zollte einfach dem Umstand Tribut, zum ersten Mal in diese Sphären der Hockey-Welt vorgedrungen zu sein. Nichts wirklich Neues fiel ihm mehr ein, die ausgebufften Sens hatten ihn ausgeguckt. Nächstes Jahr kommt er mit frischen Kräften wieder und ist vielleicht noch einen Tick stärker, und vor allem: er ist weiser, erfahrener. Die nächsten Play-Offs sind eine andere Geschichte.

Im Finale darf sich warm anziehen, wer auf die Senators trifft, egal ob es Motown wird oder Disneyland. Die Zeit ist wieder reif für einen kanadischen Stanley Cup-Sieger. Vor 14 Jahren holten die Canadiens de Montréal die Trophäe, seitdem wartet das Mutterland des Eishockey auf einen Cupgewinn. Und sage und schreibe 80 Jahre ist es her, seit die Ottawa Senators zum letzten Mal ihre Hände auf den Silberkübel legen durften.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wieder mal hat sich gezeigt, dass der Grunddurchgang einfach überhaupt keine Bedeutung hat.
Nur die dummen Teams verschießen da schon ihr ganzes Pulver, um danach kläglich einzugehen.

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