Sonntag, 5. Juli 2009

Nokia, jailing people ?

In der zweiten Hälfte des Jahres 2008 durften sich die Siemens AG und Nokia über einen lukrativen Deal freuen. Die iranische Regierung hat einem Joint Venture der beiden Telekommunikationsriesen den Auftrag erteilt, die Mobilfunknetze des Landes auf Vordermann zu bringen. Ebenfalls Teil dieser Vereinbarung war es, Technologien zu liefern,die die lückenlose Überwachung dieser Netze ermöglichen.

Diese Überwachungstools leisten dem Regime nun in seinem allzuoft überharten Vorgehen gegen die Opposition im Gefolge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen unschätzbare Dienste.

Nun ist es natürlich grundsätzlich das gute Recht von Unternehmen wie Siemens und Nokia, Geschäfte mit der iranischen Regierung zu machen, sofern sie damit nicht gegen bestehende Gesetze verstoßen.

Ja, es muss sogar als wahrscheinlich bezeichnet werden, dass ein allgemeines Handelsembargo gegen die Islamische Republik Iran, das auch zivile Güter betrifft, die Position von Präsident Ahmedinedschad und der über ihn wachenden Clique der höchsten schiitischen Geistlichen eher stärkt als schwächt.

Gleichzeitig ist es aber auch das gute Recht einer jeden Konsumentin und eines jeden Konsumenten, den Entscheidungsträgern der Wirtschaftsunternehmen Nokia und Siemens mitzuteilen, dass die Kameraderie mit einem der repressivsten, mörderischsten und außenpolitisch aggressivsten Regime der Welt nicht gutgeheissen wird. Und, dass jeder und jede persönlich Konsequenzen ziehen wird, wenn kein klaren Signale kommen, dass diese Kritik angekommen ist und verstanden wurde.

Genau das ist der Gedanke, den die Kampagne nokiano.com der Bürgerrechtsbewegung American Islamic Congress verfolgt.

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