Donnerstag, 10. Juni 2010

Eine ganz subjektive WM-Vorschau, I

Gruppe A

Stark und enorm ausgeglichen. Wird spannend.

Südafrika mag in sportlicher Hinsicht vielleicht der am wenigsten talentierte und aussichtsreiche Fußball-Großveranstaltungsgastgeber aller Zeiten sein - von Pepis Österreichern selbstverständlich abgesehen. Seit der Aufbruchsstimmung zum Ende der Apartheid-Ära samt Afrika-Cup-Triumph ist es mit "Bafana Bafana" eigentlich rapide bergab gegangen. Aber, der Heimvorteil ist nicht zu unterschätzen - getragen von einer Schallwelle von ohrenbetäubendem Vuvuzela-Noise-Rock werden sich die Kapkicker die Seele aus dem Leib rennen. Das Achtelfinale ist durchaus möglich. Motto: Viel Lärm um nichts??

Mexiko war lange Jahre mein Geheimtipp für diese Fußballweltmeisterschaft. Nach den Vorbereitungsniederlagen gegen die beiden europäischen Großmächte Niederlande und England muss man das ein wenig relativieren. Andererseits haben "El Tri" gerade den Weltmeister 2:1 geschlagen und letztes Jahr im Finale des Gold Cup die starken US-Amerikaner in New Jersey - und somit auf eigenem Geläuf - mit 5:0 gedemütigt. Jaja, die Mexikaner schießen scharf und haben auch dieses Jahr das Visier aufs WM-Achtelfinale (dass sie seit 1994 immer erreicht haben) eingestellt. Und, sie haben den Spieler mit dem vielleichten coolsten Namen bei dieser WM: Cuauthémoc Blanco. Motto: Kein schnelles Aus für Mexiko!

Uruguay gilt traditioneller Weise als eine als südamerikanische Fußballmannschaft getarnte Holzfäller-Truppe. Der zweifache Weltmeister (der Tag des ersten Titelgewinnes wurde damals umgehend zum uruguayischen Nationalfeiertag erklärt) verfügt aber über zwei der weltbesten Stürmer (den schusstarken Suarez und den gut gefönten Forlan), was die "Celeste"brandgefährlich macht. Motto: I´m a lumberjack and I´m okay!

Frankreich könnte immer noch um den Weltmeistertitel mitspielen, wenn die "Bleus" nicht vor einigen Jahren in die Hände eines gewissen Raymond Domenech gefallen wären. Wenn er nicht gerade auf einer riesigen, bizarren Orgel spielt, seine tückisch dreinblickende Perserkatze streichelt oder mit seinem Hofastrologen Rücksprache hält, ist er damit beschäftigt eine - immer noch - mit Weltklasse-Spielern gespickte Mannschaft am Siegen zu hindern. So sehr, dass der arme Henry gezwungen ist, die Hand zu Hilfe zu nehmen und sich plötzlich den Anfeindungen von selbst ernannten Fußballmoralaposteln ausgesetzt sieht (dabei müsste man ihm eigentlich dankbar sein, weil er uns Trapattoni bei der WM erspart hat). Frankreich tut sich traditionell schwer mit resolut auftretenden Außenseitern. Parbleu, da haben sie sich die richtige Gruppe ausgesucht! Motto: Honi soit qui mal y pense.

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