Dienstag, 15. Juni 2010

Eine ganz subjektive WM-Vorschau, VII

Gut, von einer "Vorschau" kann man eigentlich nicht mehr sprechen. Da ich beim Radio eingespannt war, hat mich die WM leider überholt.

Aber, was solls, zu Ende bringen will ich die ganz subjektive WM-Vorschau natürlich dennoch. Alles andere wäre den restlichen Mannschaften gegenüber nicht ganz gerecht. Nachdem mir jetzt auch noch die Elfenbeinküste und Portugal den Gefallen getan haben, nicht allzu viel an der Ausgangposition zu verändern, folgt hiermit die

Gruppe G

Ein flotter Dreier um den Aufstieg.


Brasilien hat fünfmal den Weltmeistertitel errungen. Theoretisch könnte Italien diese Zahl mit einer erfolgreichen Titelverteidigung einstellen (wobei..die Skandal-WM von 1934 gehört eigentlich zur Gänze annulliert, aber das ist eine andere Geschichte). Das wird aber wohl eher nicht passieren. Viel wahrscheinlicher erscheint es da schon, dass die "Selecao" zum sechsten Mal den Weltmeisterschaftspokal abräumt. Die Brasilianer verfügen über ein Spielerpotenzial, aufgrund dessen sie mehrere Topmannschaften über einander stapeln könnten. Topfavorit sind sie dennoch nicht, denn Spaniens Mannschaft ist derzeit noch einen Tick besser. Motto: Der immerwährende Favorit.

Die mit Abstand mutigste WM-Wette? Nordkorea erreicht das WM-Finale gegen Südkorea und das Spiel wird zu Ende gespielt. Wenn das wirklich passiert, könnte die "Chollima" auch gleich Weltmeister werden. Die am wenigsten mutige WM-Wette: die Nordkoreaner fliegen in der Vorrunde raus. Damit ist eigentlich zu rechnen. Bleibt nur zu hoffen, dass das für die Spieler nicht ähnliche Konsequenzen hat wie für diesen bedauernswerten nordkoreanischen Wirtschaftsminister. Motto: Links, zwei, drei, vier...

Das Team der Elfenbeinküste gehört von der Qualität der Einzelspielern ausgehend zu den stärksten Teams des WM-Turniers. Ob das Kollektiv dieses Versprechen einlösen kann, bleibt abzuwarten. Beim diesjährigen Afrikacup war nach einer 2:3-Pleite gegen die Algerier bereits im Viertelfinale Endstation. Diese Niederlage in Verbindung mit einer politischen Krise in der Cote d´Ivoire kostete den höchst erfolgreichen Vahid Halihodzic überraschend das Traineramt. Er wurde durch den als Trainer von Nationalteams bislang eher glücklosen Schweden Sven-Göran Eriksson ersetzt. Diese fragwürdige Entscheidung kurz vor der WM belastet die Titelchancen der "Elefanten" ebenso wie die mangelnde Fitness von Didier Drogba und die hohe Erwartungshaltung im eigenen Land, dessen sozialer Friede stark vom Auftreten der Fußballauswahl abhängt. Motto: Viele Talente, viele Bürden.

Die Portugiesen haben diesmal die WM-Qualifikation nur ganz knapp geschafft. Erst das Playoff gegen Bosnien-Herzegowina brachte das ersehnte Ticket. Die Zeiten der "Goldenen Generation" scheinen also trotz Namen wie Christiano Ronaldo und Deco vorüber zu sein. Doch vielleicht ist gerade der Umstand, dass die "Seleccao" diesmal niemand so richtig auf der Rechnung hat, eine Chance für die in der Vergangenheit in den entscheidenden Augenblicken nervlich nicht immer hundertprozentig stabilen Portugiesen. Die Qualität im Team ist nämlich nach wie vor sehr beachtlich. Motto: Die kleine Fußballgroßmacht.

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