Samstag, 31. August 2013

Katzenfoto(s) des Monats August 2013

Das Katzenfoto des Monats ist diesmal gleich eine ganze Fotoserie. Aber Mottenkugel, die hier Abgebildete, ist recht kamerascheu, weswegen in dieser Rubrik bisher Bilder ihrer Schwester Pyjama und ihrer Mutter Felicitas (die allerdings auf Klopf-Klopf hört) dominiert haben.

Wenn sie sich also einmal in der Katzenschachtel am sonnigen Fensterbrett räkelt, muss man das Paparazzi-mäßig ausnutzen.


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Donnerstag, 29. August 2013

Stronach

Unglaublich.

Die einzige klare Aussage, die bei mir hängen geblieben ist, ist der sagenhafte Satz: "Es gibt niemanden in der Geschichte, der für Österreich so viel getan hat wie ich." Na wumm.

Ein wenig erinnert mich sein Diskussionsverhalten an den Großvater aus den Simpsons. Es ist schwer, ihm zu folgen, die Grundhaltung besteht in einem Beklagen und Zetern gegen alles und jeden, sonst werden vor allem die eigenen Verdienste aus der Vergangenheit hervor gestrichen. Nur, dass Großvater Simpson senil ist, wohingegen es bei Stronach entweder Kalkül (!) und/oder die ihm eigene Persönlichkeit sein muss..

Bitte, bitte, es MUSS ein Satireprojekt sein!

Sonntag, 25. August 2013

Überwacherangst

Geht es nach den Enthüllungen des Edward Snowden, die über den Guardian und die Washington Post an das Licht der Weltöffentlichkeit gelangt sind (eine gute Zusammenfassung findet sich hier), so ist das Epizentrum der globalen Bespitzelung nicht in den USA und bei der NSA zu finden, sondern auf europäischem Boden. Genauer gesagt in der beschaulichen Stadt Cheltenham am westlichen Rand der Catswolds im englischen Gloucestershire. Dort befindet sich das riesige, Doughnut-förmige Hauptquartier des Nachrichtendienstes GCHQ, das Anfang der Nullerjahre unter Tony Blair für kolportierte 450 Millionen Pfund errichtet wurde. Der GCHQ soll, so wird berichtet, indem er die Übersee-Glasfaserkabeln anzapft, für den Löwenanteil jener Daten verantwortlich sein, die für die nachrichtendienstliche Auswertung gewonnen werden. Tempora heißt das. Die NSA wiederum soll dafür großzügige finanzielle Hilfe leisten.

Angesichts dieser und anderer (man denke nur an den Vorwurf, Diplomaten und Regierungsvertreter anderer Staaten bespitzelt zu haben) Vorhalte muss es uns erst einmal nicht überraschen, wenn die britische Regierung eher unentspannt reagiert. Nur, was wir uns dann schon fragen dürfen: Warum gerade auf diese Weise?

Da treten GCHQ-Agenten an, um im Keller des Guardian Festplatten mit Snowden-Material zu shreddern, da wird der Lebensgefährte des Guardian - Journalisten Glenn Greenwald aufgrund eines schwammigen Anti-Terror-Paragraphen im Transitbereich eines Londoner Flughafens neun Stunden lang festgehalten, sein Laptop und DVDs, auf denen "sensibles Material" vermutet wird, beschlagnahmt. Potenzielle Rechtsbrüche, mögliche Grundrechtsverletzungen, Angriffe auf die Pressefreiheit, aber wofür?

Wohl kaum um verhängnisvolle Daten aus dem Verkehr zu ziehen, ihre Weiterverbreitung zu verhindern. Denn, dass davon mittlerweile an mehreren Orten auf der Welt Kopien existieren, muss selbst dem beschränktesten Regierungsbeamten klar sein. Bleibt nur die Interpretationsvariante mit der beabsichtigten Einschüchterung. Nur, dass das in der Situation, in der sich die Beteiligten befinden, auch nicht mehr so richtig funktioniert. Die Sache ist öffentlich und Snowden, Greenwald und Co sind vom Ethos des Aufdeckens eines gigantischen Grundrechtsskandales erfüllt.

Es muss also so sein, dass im Kopf von Premier David Cameron und seinen Mitstreitern die schiere Panik waltet, eine Panik, die das Gefühl nährt, es müsse irgendetwas geschehen, auch wenn es im Grunde irrational ist und man sich damit letztlich nur noch tiefer in die eigene Unrechtsgrube hinein gräbt.

Das hat nicht nur etwas mit den - ohnehin erschreckenden - Ausmaßen der Überwachungsaffäre zu tun, sondern auch mit der Drift, die ich schon hier zu beschreiben versucht habe. In der Überwachungsthematik spitzt sich die Frontstellung zwischen den politisch-bürokratischen Autoritäten und den nach individueller Verwirklichung strebenden BürgerInnen zunehmends zu. Letztere fordern von ihren Regierungen immer lauter größtmögliche Transparenz und Rechenschaft, sind immer weniger zu blindem Vertrauen bereit, sehen sich aber zugleich mit - zumindest für westliche Demokratien - beispiellosen Eingriffen in ihre Privatsphäre durch die gegen Kontrollverlust ankämpfenden Behörden konfrontiert.

Der Bereich der Nachrichtendienste wiederum stellt noch einmal ein Spezifikum dar, hat schon immer ein Eigenleben geführt, das in Wahrheit von unseren Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit und auch Moral weit entfernt ist. Das letztlich auch darüber, über diese rechtliche Anomalie, dieses Überbleibsel des geheim wie willkürlich werkenden Obrigkeitsstaates, eine Debatte entbrennt, das auch dieser Bereich mit dem gläsernen Messer der Transparenz angegangen wird, davor dürften die Regierenden ebenfalls Angst empfinden.

Mittwoch, 21. August 2013

GewinnerInnen der Jahresumfrage 2011 - Preisauslosung # 4

Letztes Wochenende wurde neuerlich ein Preis eingelöst. I.W. hatte sich für den Überraschungsausflug entschieden.

Und es ging, Überraschung, nach...

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....Feldbach!

Nichts gegen Feldbach, das ist ein sympathisches Städtchen. Aber, andererseits, sein Wahrzeichen ist ein Steinerner Metzen:


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Das ist eh auch lässig, im Zusammenhang mit einem patentierten Winzer-Spezialausflug sagt uns das aber dann doch: das ist eher noch nicht das Hauptziel, da kommt noch was.

Und, da kam auch noch was.

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Nämlich die Zotter Schokoladen Manufaktur unterhalb der Riegersburg.

Die kann man besichtigen und dabei Schokolade in rauen Mengen verdrücken, bis der Magen mit der weißen Fahne wachelt. Und das in allen möglichen Varianten und Geschmacksrichtungen, so eine Schokoladenfabrik ist zwangsläufig auch eine Ideenfabrik.

Nachdem uns der omnipräsente Firmenchef höchstpersönlich am Eingang des "Essbaren Tiergartens" (Tiere in echt und artgerecht sowie auf dem Teller des Restaurants) begrüßt und die Funktionsweise der Eingangsschranke erklärt hatte, stießen wir auf seinen Ideenfriedhof. Nicht aus jeder Idee wird eine Schokolade, aber ein Denkmal kann man ihnen trotzdem setzen. Schöne Idee.


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Schöner Tag.

Samstag, 17. August 2013

Das Winzerbuch der Rekorde # 10: Die 50 bestgehörten Tracks 2007-2012, 50-46

WinzerblogII


Ich habe es ja bereits vor einiger Zeit angedroht, jetzt wird es Realität: Hier kommen die bestgehörten Tracks 2007-2012..

Festzuhalten ist wieder einmal: das ist natürlich keine ultimative Auflistung der besten Musik, die in diesem Zeitraum auf diesem Planeten zu hören war. Dies ist vielmehr die in tagelanger Rechenarbeit gewonnene Auswertung meiner "Top 25"-Listen über fünf Jahre, die ihr am rechten Rand dieses Blogs sehen könnt.

Wählbar sind für dieses Ranking alle Stücke, die ich auf meinem MP3-Player höre, das sind ganz überwiegend jene zum freien Download angebotene Tracks, die ich in den Weiten des Internets zusammen gesammelt habe. Vereinzelt sind auch Stücke dabei, die von gekauften Platten stammen und die es mir dermaßen angetan haben, dass ich sie auf den Player transferiert habe.

Was ich über längere Zeit gerne höre, schafft es womöglich einmal unter die 25 und jene Musik, die sich bereits als außergewöhnlich konsistent erwiesen hat, findet sich nun in den Top 50 2007-2012 wieder!

Der Taschenrechner hat geglüht, ich bin in Zahlen und Namen versunken, Tage sind wie Stunden vergangen. Das Resultat, natürlich in absteigender Reihenfolge:



50

The Hundred in the Hands - Dressed in Dresden
Brooklyn, New York

"The Hundred in The Hands" (2010, Warp)
Post-Punk/Synthpop
Einstieg: 25.4.2011, 25
Peak: 6

Was mir daran gefallen hat: Die Kontraste. Die klare, angenehme Frauenstimme, die mir, wie ich hier schon geschrieben habe, beim ersten Hören noch geradezu folkig-lieblich erschienen ist. Die aber Dunkles verbirgt. Einen sinistren Song über Liebe, Begehren und Zerstörung, einen Spaziergang auf einer Rasierklinge aus industriell schepperndem Post-Punk.

Beste Hörerinnerung:  Auf nachtdunkler, spätwinterlicher Straße. Schicksalsergeben.

Nachhaltigkeitsfaktor: Eher mäßig.

Punkte: 541






49

The Indelicates - New Art for the People

Sussex, England

"American Demo" (2008, Weekender)
Neo-Cabaret/Indierock
Einstieg: 21.1.2008, 23
Peak: 2

Was mir daran gefallen hat: Die Stimme von Simon Indelicate (alias Clayton), herrlich genial-irrsinnig wie immer, dazu der Glocken klare Gesang von Julia, das perlende Piano und schließlich die schöne, pathetische Klimax. Und, wie Simon den NME so betont, dass es ganz natürlich wie enemy klingt.

Beste Hörerinnerung: Nach der Arbeit, zuhause am Fenster sitzend. Die Arme und Beine von mir gestreckt.

Nachhaltigkeitsfaktor: Die Indelicates sind mir unzerstörbar, gerade weil sie niemand kennt.

Punkte: 549








48

The Cinematics - Break
Glasgow, Schottland

"A Strange Education" (2007, TVT)
Neo-Post-Punk
Einstieg: 17.11.2008, 15
Peak: 4

Was mir daran gefallen hat: Es war 2008. Der Neo-Post-Punk-Sound war überall und fühlte sich irgendwie richtig an. Hier handwerklich souverän und zu großem Effekt in einen gefälligen Track geimpft.

Beste Hörerinnerung: Beim Ansehen des Videos. Frisuren, Deko, alles passte.

Nachhaltigkeitsfaktor: Es ist irgendwie vorbei. Wird aber als vertrautes Echo einer vergangenen Hörära noch angenommen.

Punkte: 555



The Cinematics - Break (auf YouTube)


47

Foals - Olympic Airways

Oxford, England

"Antidotes" (2008, Transgressive)
Indierock
Einstieg: 21.7.2008, 21
Peak: 5

Was mir daran gefallen hat: Oh, die Synthese von Titel und Sound. Olympic Airways, wie ein Flug auf cremigen Wolken, immer höher hinauf in den blauen Himmel, getragen von afrikanisch klingelnden Luftsäulen, in denen Gitarren sind.

Beste Hörerinnerung: Im Studio von Radio FRO, als ich anlässlich der Olympischen Spiele 2008 in Beijing eine Sendung zur Menschenrechtssituation in China gemacht und den Track gespielt habe.

Nachhaltigkeitsfaktor: Bleibt schön.

Punkte: 561


 Foals - Olympic Airways (auf YouTube)



46

Talco - Tortuga
  Marghera, Venedig, Italien

"Combat Circus" (2006, Destiny)
Ska-Punk
Einstieg: 19.9.2011, 25
Peak: 7

Was mir daran gefallen hat: In Zeiten skrupelloser Handelskontore mag das Piratendasein grundsätzlich etwas Reizvolles haben. Außerdem lief gerade "Fluch der Karibik IV" im Kino. Aber, der Film ist grausam und Piraten-Romantik sowieso Blödsinn. Das kann es also nicht gewesen sein.  Das Aufsässige schon eher, das lag 2011 aber sowas von in der Luft.

Beste Hörerinnerung: In einem schnell dahin ratternden Zug.

Nachhaltigkeitsfaktor: Ich kann nicht Italienisch. Fragwürdige Textstellen haben es mir später vergällt (nicht das Stück, das geht, sondern Talco im Allgemeinen).

Punkte: 566








Fortsetzung folgt..

Donnerstag, 15. August 2013

Musikvideo des Monats Juli 2013

Es war nicht einfach, diesmal. Nicht, dass es letzten Monat an guten Musikvideos gemangelt hätte. Ganz im Gegenteil, die qualitative Breite des Angebots war sogar sehr beachtlich. Aber, es war andererseits auch nichts dabei, das mich  audiovisuell wirklich angesprungen hätte, das sich mir gleich als mein persönliches Musikvideo des Monats zu erkennen gegeben hätte. Viel Gutes also auf Ohrenhöhe, keine leichte Wahl.

Letztlich gewinnt das Video zu dem kurzen Instrumentalstück "North Line" von Julian Lynch, das mich dadurch überzeugt, eine schöne Idee ganz klar und unprätentiös umzusetzen und eine gelassene, fast meditative Stimmung verbreitet. Eine Wohltat angesichts der vielen pseudo-künstlerischen, anstrengend-chaotischen Musikvideos des Indiebereiches mit ihren permanenten Schnitten, Überblendungen und Effekten, die es auch zu sehen gibt und die zeigen, dass die allgemeine Verfügbarkeit von leistungsstarker Videobearbeitungssoftware auch Schattenseiten hat. Wuff!





Eine ähnliche musikalische Stimmung geht auch vom exzellenten jungen Folkgitarristen William Tyler aus. Das Video zu seinem Stück "A Portrait of Sarah" ist aber eine regelrechtes Mini-Roadmovie. Darin taucht im Übrigen James Taylor auf, der Tyler bei einer Autopanne behilflich ist, womit die äußere Handlung im Wesentlichen auch schon beschrieben wäre. Aber zwischen den Zeilen ist hier viel Raum, in dem interpretiert bzw. gelesen werden kann.

Nicht fehlen darf unter den ehrenhaften Erwähnungen Yo La Tengo. Im animierten Musikvideo zu "Ohm" weihen sie uns großzügiger Weise in die Formel für Indierock ein.

Schließlich begleiten wir Ex-Smiths-Gitarrist Johnny Marr mit "New Town Velocity" auf einem Spaziergang durch die steinernen Strukturen jener Sozialbauanlage in Manchester, in der er aufgewachsen ist. Was ich irgendwie anrührend finde.

Außer Konkurrenz: Paul Thomas Anderson hat wieder einmal ein Musikvideo gemacht und zwar für seine Ex-Freundin Fiona Apple. Handwerklich ist das natürlich sehr gut.

Sonntag, 11. August 2013

Ohren(ge)fälliges: Monatsmeister des Monats Juli 2013

Sants - Ollie Bob

Jundiaí, Brasilien
Gewonnene Ränge: + 10

Brasilien will aufzeigen. Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und dann -warum nicht? - gleich auch noch die Olympischen Spiele 2016. Große Prestigeangelegenheiten, keine Frage. Aber erfahrungsgemäß auch ein verdammt teurer Spaß, an dem eigentlich nur die großen Sportverbände wirklich nachhaltig verdienen. Die Entscheidungen dafür sind auf der Höhe des brasilianischen Wirtschaftsbooms gefallen, ein gewisser Übermut mag da mitgespielt haben. Mit dem dürfte es jetzt freilich vorerst vorbei sein, die Rohstoffpreise fallen, die Investorenkarawane zieht weiter, die Weltkonjunktur lahmt sowieso. Durch die Unruhen während des "FIFA Confederations Cup" hat die Regierung, die manchen Protestierenden zu sozialistisch und anderen wiederum zu neoliberal ist, einen Geschmack davon bekommen, wie die Stimmung im Land wirklich ist und was da vielleicht noch auf uns zukommt, wenn sich die Dinge ungünstig entwickeln sollten. Brasilien ist immer noch ein Land mit enormem Wohlstandsgefälle und entsprechenden sozialen Konflikten.

Gar nichts mehr beweisen muss Brasilien im Feld der Kultur, speziell der Musik. Seit Jahrzehnten beeindruckt die Lebendigkeit, die Produktivität, die Innovationskraft des größten lateinamerikanischen Landes in diesem Bereich, das es zuweilen auch schafft, die Hegemonie der angelsächischen Musikkultur auf globaler Ebene herauszufordern. Die brasilianische Populärmusik, die sich aus den vielen verschiedenen Quellen speist, die dieses vielfältige, pulsierende Land ausmachen, hat wegen ihrer Durchdringung aller Teile der Gesellschaft auch politisch maßgebliche Bedeutung, wie das Beispiel der "Tropicália" der späten Sechziger zeigt.

Ob mein aktueller Monatsmeister, das Stück "Ollie Bob" von Sants, irgend etwas mit Politik am Hut hat, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wer oder was ein "Ollie Bob" ist. Vielleicht ist ja auch besser so. Fest steht, dass wir es mit einem treibenden, aber nicht zu schnellen Electro-Track von geradezu hypnotischer Wirkung zu tun haben, der einen genauso auf die Tanzfläche einlädt wie er auch ruhige Versenkung lohnenswert erscheinen lässt. Gefällige Melodien verschmelzen mit angesagten Beats und einem Hang zur Computerspielmusik der 90er Jahre zu einer lässig daher kommenden Einheit, der aber auch etwas Dräuendes und Dringliches anhaftet, nicht zuletzt wegen der zwischenzeitlich abgefeuerten Schüsse.

Auf seiner Soundcloud-Seite macht der Künstler, der aus der 300.000-Einwohner-Stadt Jundiaí nahe Sao Paulo kommende Daniel Santos, alias Sants, den Eindruck des an Beats und sonischen Spielereien tüftelnden Elektronik-Geeks, der vielleicht noch nicht hundertprozentig seinen Stil gefunden hat, sich in dieser Rolle aber hörbar wohlfühlt. "Ollie Bob" ist auch auf "Hy Brazil Vol. 1" erschienen, einer von Chico Dub, dem Gründer des "Novas Frequencias"-Festivals in Rio, zusammen gestellten Compilation, die sich mit der Szene junger brasilianischer Beatschmiede befasst und noch einige weiteren Entdeckungen ermöglicht.




Ein komplettes Live-Set von Sants hat sein Label, Beatwise Records, auf YouTube gestellt:

Freitag, 9. August 2013

So klein

Die Erkenntnis der Woche: lass dich niemals bei einer Kabinenansprache filmen...

..wenn die Chance nur so klein ist. Endergebnis 0:9.

Donnerstag, 8. August 2013

Katzenfoto des Monats Juli 2013

Eigentlich habe ich Ideen im Kopf, Ansätze für gehaltvolle Beiträge zum Streit um Gibraltar, den österreichischen Wahlkampf oder zu ausgewählten Problemen der allgemeinen Relativitätstheorie (okay, letzteres ist jetzt gelogen).

Aber sie zerkochen zu Matsch, verflüssigen sich zu Brei. Es ist einfach zu heiß.

Zum Glück ist Anfang des Monats und ich kann einfach ein Katzenfoto posten.

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Denen ist es übrigens auch zu heiß.

Sonntag, 4. August 2013

Berlin in Wort und Bild

Letztes Mal war Berlin ja ziemlich verrückt. Da waren die Menschen in der S-Bahn, die sich unaufgefordert wie schlagfertig  in unsere Gespräche eingemischt haben. Oder der Hippie-Sufi, der abends in eben jenem Beförderungsmittel jungen Leuten den Islam predigte und ausführte, es gehe dabei um Sex, Drugs & Rock´n Roll. Ganz zu schweigen von der..ähm..Studentenverbindung, in deren Bude wir irgendwie hineingeraten sind und die vor einem Problem standen: der Typ mit dem Schlüssel zum Bierkeller war verschollen. Was sollte es, kurzerhand wurde die Flex geholt und der Zugang zum Gerstensaftreservoir eröffnet!

Diesmal war es anders, touristischer. Wir waren tagsüber unterwegs und liefen uns von einem Sight zum nächsten in der unbarmherzigen Hitze die Füße wund. Wobei laufen gar nicht so schlecht war, denn wenn man zwischendrin irrtümlich in der Sonne stehen blieb, verwandelte sich der Körper binnen Augenblicken in eine Wasserrutsche für die eigenen Ausdünstungen. Die Berliner U-Bahn bot da gar keinen Schutz, man erwartet vielmehr jeden Moment eine Gruppe schmerbäuchiger Finnen in Handtüchern, die zum nächsten Aufguss watscheln. Alles in allem war da weniger Raum für kreatives Verhalten der BerlinerInnen, die gegenüber den sich tapfer durch die Glut kämpfenden TouristInnen oftmals geradezu in der Minderheit schienen.

Berlin war trotzdem toll, weil es das irgendwie immer ist. Weil die Leute in ihrer direkten, zuweilen leicht respektlosen Art gleichzeitig doch so viel hilfsbereiter sind als anderswo, wo Umgangsformen als Maske für Desinteresse oder gar Feindseligkeit getragen werden. Und weil es so ungeordnet und ungeformt erscheint, so unberechenbar ist wie keine andere Stadt, ausgenommen vielleicht New York City, ein Haufen von Individualismen, die aber trotzdem wie eine große Collage zusammen kleben.

Aber jetzt einmal ganz der Reihe nach..

Auf der Anfahrt von Linz nach Berlin hielten wir in Prag. Ich mag Prag nicht besonders, weil es mich an ein Freilichtmuseum mit vielen Souvenirshops erinnert. Wunderschöne Kulissen, aber es fehlt mir immer etwas.


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Wirklich, wirklich schöne...

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..Kulissen.


Im Hauptreiseziel Berlin waren wir genau genommen in Charlottenburg zuhause. Hier das Schloss..

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Da waren wir aber nicht zuhause..

Der erste Berlintag war dann der fremdenverkehrsmäßigen Grundausstattung gewidmet, wir spazierten also vom Hauptbahnhof durch das Regierungsviertel und durch das..

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Brandenburger Tor.



Von da ist es nicht weit zu den stylishen Hochhäusern des Potsdamer Platzes:


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In einer dieser Kanten befindet sich der "schnellste Aufzug Europas", der uns einen schönen Ausblick auf Berlin verschafft hat.

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Dieser Aufzug ist wirklich verdammt schnell.


Von der Grillplatte der Berliner Straßen und Plätze entflohen wir dann aber rasch in den Tiergarten. Dort regierte zumindest in Teilen der Schatten.

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Die Siegesgöttin Viktoria auf der Säule im Tiergarten feiert, dass die Preußen ganz viele Dänen, Österreicher und Franzosen abgeschlachtet haben, um die Vorherrschaft in Europa zu erlangen. Daraus macht das Denkmal mit diversen Darstellungen von Germaniafrauen, Bismarck und Konsorten auch kein Hehl.

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Dafür ist aber auch von hier oben die Aussicht schön. Der Aufstieg mit Hunderten anderen Menschen über die schmale Wendeltreppe ist allerdings nur Leuten ohne ausgeprägten Phobien und mit robustem Kreislauf zu empfehlen.

Eigentlich wollten wir dann Richtung Zentrum von West-Berlin, also Kurfürstendamm, haben uns aber in der Siegessäule derart den Drehschwindel geholt, dass wir komplett falsch abgebogen sind (Pfadfinderin Sarah war hier nicht dabei, muss ich festhalten, sonst schimpft sie mich). Ein rettender Bus brachte uns zum Alexanderplatz, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich das Nikolaiviertel befindet.

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Die Nikolaikirche im Nikolaiviertel.

Das Nikolaiviertel steht dort, wo Berlin im Mittelalter seinen Ausgang genommen hat. Wie das in Berlin so ist, ist von der mittelalterlichen Originalbebauung natürlich nichts mehr übrig. Aber das macht nichts, denn die DDR-Führung hat sich die Mühe gemacht und alles so wieder aufgebaut, wie sie sich eben das mittelalterliche Berlin vorgestellt hat. Ein DDR-Mittelalter-Park, quasi. Klingt schlimm, ist aber erstaunlich anheimelnd.

Abends haben wir es dann auch noch auf den Kurfürstendamm geschafft, wo mein Onkel verzweifelt versucht hat, einen Toast und Milch zu erstehen. Unmöglich. Kein Lebensmittelgeschäft weit und breit und im KaDeWe nur eine einschüchternde Feinkostabteilung. Zum Glück hatte der Rund-um-die-Uhr-Orientale in Charlottenburg alles.

Am zweiten Tag: Potsdam, die Hauptstadt von Brandenburg. In etwas überzeichneter Betrachtung ein Gegenbild zum nahen Berlin. Ist letzeres in toto chaotisch-kreativ, modern, wunderlich, laut und auch provozierend, ist ersteres vom klassischen preußischen Geist erfüllt, polierte Fassaden des 18. und 19. Jahrhunderts, eingefasst von mit Schlössern versehenen Rokoko-Parks und umgeben von blau funkelnden Seen und Buchten. Man kann verstehen, warum sich die Hohenzollern diese Gegend ausgesucht haben.


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Potsdam, Alter Markt.
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Prügelnde Potsdamer Putten.
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Alt-Fritzens Lustschloss.


Das wir nicht wirklich alle dieser Gärten und Landschaften erwandert haben, hat damit zu tun, dass es einfach unglaublich heiß war. Dafür gab es nach einer längeren Pause und in der (sehr relativen) Abendkühle noch den Gendarmenmarkt in Berlin.

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Dritter Tag: Klimatisierte Räume! Dank der empfehlenswerten "Berlin Welcome Card Museumsinsel" (erhältlich an allen Fahrkartenautomaten) hatten wir freien Eintritt in Altes Museum, Neues Museum, Pergamon- und Bode-Museum. Nur die Alte Nationalgalerie blieb uns wegen Hitze versperrt.

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Schöne Sammlungen antiker Funde, deren Beschreibung hier jetzt den Rahmen sprengen würde. Und einiges an Ausführungen darüber, warum es ein Verbrechen darstellt, dass die Russen den Schliemann-Schatz nicht hergeben und andererseits ein Glücksfall, dass die Nofretete-Büste äußerst rechtmäßiger Weise nicht mehr aus Berlin weg muss, weil sie da am besten aufgehoben ist.

Der nächste Tag war auch der letzte unserer Reise. Er führte uns zurück nach Linz.


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Endstation Linz?


Und das gleich zweimal. In obigem Linz waren wir freilich offenkundig noch nicht zuhause angekommen, wurden vielmehr nach dem Halten vom tätowierten Oberhaupt eines ortsansässigen Clans argwöhnisch beobachtet (leider kein Foto von dem Herrn verfügbar).

Noch mehr Bilder, falls wer mag.

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Prag - Berlin - Potsdam 2013, ein Album auf Flickr.

Darauf ist noch Verlass! Der alljährliche Halloween-Post

  Danke an Alex P.!