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Sonntag, 24. März 2013

Effekte des Krankseins

Wenn man erkältungsbedingt krank darnieder liegt, dann ist die Auswahl an Zeitvertreib begrenzt. Hinaus kann man nicht, anspruchsvolle Literatur geht nicht, auch wenn man doch nur herumliegt und eigentlich Zeit dafür hätte. Die Zeitung lesen? Das drückt die ohnehin schon angeschlagene Stimmung noch mehr.

Da ist man schon froh, dass einmal das Fernsehen erfunden wurde. Sogar die ganz seichten Bereiche der TV gewinnen an Reiz, wenn der Kopf wattig-mattig ist und der Kreislauf streikt. Und, man schaut sich Sachen an, auf die man sonst nie im Leben gekommen wäre.

Ich kann jetzt zB behaupten, dass ich das Cordoba-Spiel gesehen habe. Der sonderbare Spartensender ORF Sport +, mit dem laut Medienbehörde jeder österreichische Haushalt zu beglücken ist, füllt seine Hauptabendprogramme mangels anderen Materials gerne mit Fußballspielen von Anno dazumal. Die Landskrona-Begegnung von Färöer-Österreich hätte ich zwar unterhaltsamer gefunden, aber so wurde es halt jenes Spiel, das jeder fußballerisch halb gebildete Österreicher zu kennen glaubt, das aber vermutlich nur wenige gesehen haben.

War übrigens schon ganz interessant. Das Tempo war höher, als ich erwartet hätte, vor allem in der ersten Halbzeit. Standfußball wäre da doch übertrieben. Die Körperlichkeit des Spiels war aber noch vergleichsweise wenig ausgeprägt, harte Zweikämpfe und Fouls kaum zu beobachten. Das Erscheinungsbild der Spieler samt ihrer Outfits erschreckt heute weniger, als wenn man Bilder von Fußballern aus den Neunzigern zu sehen bekommt. In den Interviews nach der Partie wirken die Spieler nicht so geschult und programmiert wie die heutige Generation, dafür entspannter, lässiger. Hans Krankl verkündet, dass er nicht weiß, ob es ihn in Zukunft noch freut, für die Nationalmannschaft zu spielen.

Und ich, ich habe jetzt einen ziemlich sinn-, ziel- und planlosen Text darüber geschrieben. Effekte des Krankseins.

Sonntag, 8. Juli 2012

Reisefieber

Ich wollte ja, dass es kühler wird, das hab ich jetzt davon. In Flensburg sorgte die Seeluft für abendliche Kälte und ich hatte meinen Pullover im Hostel liegen lassen und fror. Am nächsten Tag dann schon das erste Symptom: ein Halskratzen, das bei jedem Schlucken schlimmer wurde. Das ist bei mir ein ziemlich untrügliches Zeichen, dass etwas Übles im Anrollen ist. Offensichtlich hat die überraschende Frische nach der schwülen Hitze der vergangenen Tage meine Abwehrkräfte so aus den Fugen gebracht, dass sich schlummernde Erreger durchzusetzen vermochten.

Immerhin, momentan ist es mir reichlich egal, ob es draußen dreißig Grad oder mehr hat. Meine gefühlte Temperatur beeinflusst das nicht, die Wärme draußen nehme ich jetzt eher als Kühle wahr. So gleicht sich manchmal alles wieder aus.

Genug Bilder habe ich trotzdem mit gebracht und es darf auch wieder geraten werden:

Hier gerieten wir in ein Festival.


Hierzu gebe ich keinen Kommentar ab.

Hier waren wir nur kurz und da auch schon wieder auf der Abreise.

Hier ist ausnahmsweise einmal der gesamte Stadtkern drauf.

Hier konnte ich mich in einem Fiebertraum fast schon zu Hause wähnen.


Wer ein Bild enträtselt und sich meldet, bekommt vielleicht eine Art Preis. Auflösung und mehr Bilder und Berichte gibt es dann demnächst.

Montag, 26. September 2011

Kranksein

Früher, in der Kindheit, konnte das Kranksein etwas Schönes sein. Nicht dass ihr mich falsch versteht oder glaubt, ich falle jetzt auch noch vollständig dem mit fortschreitenden Alter virulenter werdenden Nostalgiebazillus anheim. Natürlich waren die hohen Fieberschübe der adoleszenten Sommer-Grippe grauslich, die juckenden Pusteln der Scharlach, die unreifen Witze, wenn man in die Schule zurück kehrte ("Mit Angina im Bett? Wer ist denn die?").

Aber, ich ging nicht wirklich gern in die Schule. Das war ein sehr, sehr grauer Ort, an dem Menschen, die nicht immer ganz glücklich dabei wirkten (recht vorsichtig ausgedrückt), versuchten, einem streng nach Stundenplan irgend etwas einzutrichtern, was einen gerade gar nicht interessierte, weil einen irgend etwas anderes gerade viel mehr interessiert hätte. Außerdem war die Schule ein viel zu lauter Ort voller Menschen, von denen die meiste Zeit der eine Teil klein und Nerv tötend und der andere viel größer als man selbst und daher einigermaßen Furcht einflößend war.

Da konnte es schon einmal erfreulich sein, wenn man eines Morgens feststellte, dass die Temperatur erhöht war oder der Schnupfen, so lästig er ist, etwas zu heftig ausfiel. Man startete in Verhandlungen und, wenn man bestand, durfte man im Bett bleiben, die Stille der Vormittags genießen, die Katze streicheln, die auf den Schoß gehüpft kam und den ganzen Tag versorgt werden. Und irgendwo weit weg, in der fernen Schule, fehlte man und fiel genau dadurch auf, trat aus der Masse hervor, wurde mehr zum Individuum, als man das an diesem einen Tag durch Anwesenheit geschafft hätte.

Heute ist das ganz anders. Die Frage lautet nicht mehr "Bin ich krank genug, um zu Hause zu bleiben?". Sie lautet "Bin ich gesund genug, um zu arbeiten?". Denn, im Gegensatz zur Schulzeit, wo kein Mitschüler deine Mitarbeit erledigen musste und du schlimmstenfalls nachher in Erfahrung zu bringen hattest, welche Hausaufgaben du verpasst hast, verflüchtigt sich jetzt die Arbeit nicht dadurch, dass man einen Tag nicht da ist. Die KollegInnen müssen die ganz dringenden Sachen erledigen und die weniger dringenden, somit der große Rest, bleibt einfach liegen und sorgt dafür, dass in weniger Wochen-Zeit mehr Arbeitsstress entsteht.

Das bewirkt schwere Gewissenspein, wenn man feststellt, dass man eigentlich nicht ganz gesund ist, wenn etwa der Hals schmerzt und man nur ein Krächzen herausbringt, das gelegentlich von Husten unterbrochen wird. Dann soll man nicht in die Arbeit, schon klar, erst recht nicht, wenn man arbeitsbedingt mehrere Stunden am Tag die Stimme einsetzt. Untersuchungen belegen, dass Menschen, die krank zur Arbeit gehen, ihrem Arbeitgeber mehr schaden als nützen, weil ihre Fehleranfälligkeit drastisch steigt, die Produktivität sinkt und sie andere mit Krankheitserregern infizieren. Aber, wo zieht man die Grenze?

Im Zweifel muss man sich für die Gesundheit entscheiden.

Darum höre ich jetzt auch schon wieder auf zu schreiben, denn wesentlich fitter als heute morgen fühle mich noch nicht. Und, ich will morgen wieder gesund genug sein, um meine Stimme einsetzen zu können.


Halloween-Post 2024

Alex P. glaubt weiter an dieses Blog. Und dieses Jahr ist ihm zum Fest der Untoten ein besonders spannender Fund gelungen. Ein Band aus Arge...