Südseitig fällt das Festivalgelände in eine tiefe Schlucht hinab. Aus diesem Grund wurden wir von unserem ersten Kampierplatz vertrieben. Verständlicherweise, denn auch ich könnte als Veranstalter kaum recht gut schlafen, wenn ich wüßte, dass da am Abgrund gefeiert wird..
Und gefeiert wurde das Bock Ma´s wieder. Wenn auch auf die typische Bock Ma´s-Art: entspannt und friedlich. Dabei schienen mir diesmal noch mehr Besucher gekommen zu sein, als in den vergangenen beiden Jahren. Lediglich der Gewitterregen, der am Freitagabend hereinbrach, sorgte dann dafür, dass sich die Zeltreihen etwas lichteten. Außerdem wäre beinahe die der Gastronomie dienende Holzkonstruktion neben der Bühne unter dem Druck der Regenmassen zusammengebrochen. Das war insoferne ganz spannend, als wir ausgerechnet dort (von unserem Haus-Meteorologen vor dem Wetterumschwung gewarnt) Zuflucht gesucht hatten und dann von einem laut schreienden Mann hinausevakuiert wurden. Aber auch das ging dann in Bock Ma´s - Manier vonstatten: die Leute verließen das sinkende Schiff gelassen.
Musik wurde natürlich auch wieder gemacht. Das Lineup war qualitativ dichter denn je.
Kreisky waren Donnerstag abends dran und waren die erste Band, die wir nach unserem Eintreffen zur Gänze erlebten (von Les Hommes Sauvages hatten wir nur die letzten Akkorde vernommen). Und erneut erlebten wir paranoiden österreichischen Weltschmerz auf internationalem Niveau.
Skaputnik brachten am Freitag mittels Ska-Rhythmusgewitter das Publikum in Wallung, bevor das reale Wetterereignis dasselbige vertrieb.
Von Ja, Panik haben wir daher nichts mitbekommen, da waren wir in unseren Zelten.
Beim ordentlichen bayerischen Balkan Beat von Kein Vorspiel war es wieder halbwegs trocken und wir wieder dabei.
Am letzten Tag, dem Samstag, versuchten Ghettoman & the Firemen Crew das Publikum mit solidem Reggae wieder munter zu kriegen.
Die Upperclass Shoplifters aus Graz sehen aus als wären sie noch keine 18, haben aber aus Electro, Indie und Punk einen Sound gebraut, der sich schon als sehr eigenständig behauptet. Die österreichische Indie-Rock-Sensation der Zukunft? (Foto: Georg Zenta)
Rentokill machen politischen Punk Rock, der zwar laut und akkurat vorgetragen wurde, im Vergleich zu den meisten anderen Acts am Bock Ma´s aber etwas angestaubt wirkte und daher das Publikum nicht wirklich mitriss.
Da Staummtisch aus Wels und Österreichs Hip-Hop-Hauptstadt Linz könnten Stadionrocker sein, wenn sie in Stadien spielen und Rock machen würden - will sagen: etwas plakativ, aber spaßig!
Tumido, ersatzgeschwächt, arbeiteten sich grummelnd und schrammelnd durch eineinhalb Nummern. Für eine eher spezielle Neigungsgruppe.
Danach wurde dem Publikum durch das Stimmgewitter Augustin & Seven Sioux, die sich gut ergänzten, respektabel eingeheizt.
Abschließend dann Gustav, die, wie schon 2007, soundmäßig auf der Bock
Ma´s Bühne eher unterging, aber dennoch zu faszinieren vermochte.
Alles in allem ein sehr schön durchgemischtes Programm, das die Möglichkeiten dieses Festivals sehr gut ausschöpfte, wohltuend nach den abgehalfterten Altrockern am Frequency..Okay, Polemik, Übertreibung, aber das musste sein!
Keine abgehalfterten Altrocker, sondern hoffungsvolle Jungspunde. Auf ein Neues im Jahr 2010..
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