Bei den Gelsen hat die Evolution offensichtlich nicht ganz sauber gearbeitet. Gelsen geben ein, für ihre Größe beachtliches, surrendes Geräusch von sich.
Das in Angriff genommene Wirtstier kann daher das Kommen der Stechmücke antizipieren und Abwehrmaßnahmen ergreifen (unsereins betätigt den Lichtschalter und greift sich das nächstbeste Buch, dessen Einband nicht zu heikel ist). Das ist, im Lichte der Evolutionstheorie betrachtet, ein klarer Nachteil im Kampf ums Weitervererben, der eigentlich schon längst verschwunden sein sollte.
Und auch mir als Wirtstier wäre es lieber, die kleinen Plagegeister wären geräuschlos unterwegs. Die mikroskopischen Mengen Blut, die sie mir abzapfen, kann ich verschmerzen und auch der Juckreiz am nächsten Tag ist meist rasch vorüber.
Aber die nicht-durchgeschlafenen Nächte verzeihe ich ihnen nie.
PS: Der biologische Zweck des enervierenden Stechmücken-Geräusches liegt darin, dass die Blut saugenden Weibchen damit paarungswillige Männchen anlocken. Hernach suchen sie uns dann heim, um an die für die Eiablage benötigten Proteine zu gelangen! Der Juckreiz ist das Ergebnis einer allergischen Reaktion auf das dabei gespritzte gerinnungshemmende Mittel.
PS2: Der Mensch (insbesondere die Untergattung Tourismusmanager) hasst die Stechmücke mittlerweile so sehr, dass er zu ziemlich dämlichen Maßnahmen greift, um sie zu bekämpfen. So wird in verstärktem Maße auf das bacillus thuringiensis zurück gegriffen, das in rauen Mengen über Flußauen und Seegebieten verteilt wir, weil es die dortige Moskito-Brut vernichtet. Das bacillus thuringiensis rafft allerdings nicht nur Stechmücken dahin, sondern auch andere Insektenarten und auch die Grünalge, die Grundlage derartiger Ökosysteme. Es ist eine Variation des Milzbrandbazillus und seine Langzeitfolgen sind nicht absehbar.
Da fragt man sich dann schon, ob nicht doch die surrende Stechmücke evolutionsmäßig am längeren Ast sitzt..
Quelle: Wikipedia
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