Sonntag, 23. August 2009

Frequency 2009

Ich widme dem Frequency 2009 nur ein verhältnismäßig kurzes Post, da es nur ein sehr kurzes Festival für mich war.

Zur Hälfte war das ja geplant, den Donnerstag ließ ich wegen der Arbeit weg. Den Freitag mit Bloc Party und Radiohead als Hauptattraktionen hätte ich aber eigentlich schon fest eingeplant gehabt. Hätte. Ein Zwischenfall mit meinem Mobiltelefon inklusive Verkettung unglücklicher Umstände, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen möchte, zwang mich zu einer Kursänderung Richtung Wien.

Gestern begab ich mich dann doch noch aufs Frequency, eine knappe Entscheidung, denn es regnete und das Lineup war auch nicht gerade berauschend (was aber grosso modo für das gesamte Festival galt). Aber die Gefühlsentscheidung erwies sich als richtig, es war ein sehr angenehmer Abend in netter Gesellschaft.

In musikalischer Hinsicht geschah die Auswahl eher zufällig, denn das Programm war nicht sehr zwingend und außerdem hatte ich kein Mobiltelefon, was Alleingänge erschwerte.

MIA.: Die positive Überraschung aus meiner Sicht. MIA. aus Berlin sind ja von der Indie-Musikpresse in der Vergangenheit gerne verbal geprügelt und immer wieder als üble Hedonisten, Mainstreamer, Kapitalisten oder zeit(und ungerechter-)weise gar als rechtslastig gebrandmarkt worden. Zweifellos sind die Texte, die sie zur Aufführung bringen, nicht gerade tiefgründig oder umwerfend und auch ihr musikalischer Ausdruck findet in Bezug auf Originalität rasch sein Plafond. Aber MIA. sind auch eine starke Liveband mit ausgezeichnetem Livesound und einer durchaus mitreissenden Performance. Leichte Livekost, sehr bekömmlich.

Mando Diao: Weniger bekömmlich der Auftritt der schwedischen Indie-Rock-Stars Mando Diao. Während man ihren radiotauglichen Singles beim Abspielen aus der Konserve noch in aller Regel einen gewissen Unterhaltungswert attestieren muss, stoßen sie beim Liveauftritt ganz klar an ihre Grenzen. Ein schlecht vorgetragener Wikinger-Plünderzug durch die Musikgeschichte ist das, was hier dargeboten wird - die 60er Jahre als Geisterbahn. Das Auftreten der Band pendelt zudem lustlos in der Belanglosigkeit herum, verliert sich irgendwo im weiten Feld zwischen Extro- und Introvertiertheit in der grauen Mitte. Für den durchschnittlichen MD-Fan (16, weiblich, Poster an der Wand) reicht das freilich.

Kreisky: Im Grunde gilt, was bereits hier gesagt wurde. Nur, dass Kreisky noch ein Stück fokussierter und intensiver, mächtiger klangen als damals. Und dass trotz eines Athritis-geplagten Bassisten (fraglich, siehe Kommentare!). Auf ein Neues am Bock Ma´s-Festival nächste Woche (Frage: wie lange hält Herr Wenzl dieses Pensum durch?)!

The Prodigy: Auch hier sei auf die Vergangenheit verwiesen und im Wesentlichen der Status Quo festgestellt. Die Hunde, die Herr Flint auf seinem Leibchen beschwor ("My dogs will kill you!"), haben niemanden aufgefressen, aber ein bisschen gezwickt haben sie schon.

3 Kommentare:

toby hat gesagt…

zwei anmerkungen: radiohead und bloc party sind bereits am freitag aufgetreten. der kreisky-bassist wird seit geraumer zeit von gastritis geplagt. drum vertritt ihn live - auch am frequency war das so - ein anderer musiker

Ein Winzer hat gesagt…

Ja, danke für den Hinweis, ich hab irrtümlich Freitag statt Samstag geschrieben! Das hab ich schon das ganze Wochenende über immer wieder verwechselt. War alles ein bisschen stressig..

@Gastritis: Mag sein. Es war wirklich laut dort. Und dann waren Kreisky auch noch relativ weit weg. Und dann war da noch so ein Angetrunkener, der pausenlos um mich herumgelaufen ist und meine Aufmerksamkeit mit niemandem teilen wollte!

Hannes hat gesagt…

mia sind wääh :)

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