Montag, 7. April 2014

In Concert # 41: Bernhard Eder / Garish, 29.3.2014, Posthof, Linz

Ich bin ja ein kompletter Laien-Rezensent und mache das nur aus Jux und Tollerei. Da kommt man schon immer wieder ins Grübeln und setzt sich auch mit seinen Grenzen auseinander. Besonders jetzt, wo ich gerade selbst versuche, mir die Beherrschung eines Instrumentes und dazu ein wenig Wissen über die Theorie der Musik anzueignen. Und verstärkt bemerke, wie wenig ich darüber weiß.

Ich habe mich daher auch gefragt: Was soll ich über Bernhard Eder und Garish jetzt schon wieder schreiben? Immerhin habe ich über Garish schon hier (gut, das war eher Anekdotisches), hier und natürlich hier geschrieben. Und über Bernhard Eder ebenfalls hier.

Aber Bernhard Eder macht es mir eingangs einfach und erklärt sich gleich selbst: Er war lange auf, hat wenig geschlafen und die Hotel-Reinigungskraft hat ihn geweckt. In der ersten Hälfte des Sets fehlt seinem Songwriter-Pop auch wirklich etwas der Druck, die Stimme scheint angeschlagen. Das Cover von "Thunderstruck" donnert auch nicht wirklich. Zum Glück gibt es das Publikum. Als dieses bei Now is the time per Mitmach-Aktion eingeschaltet wird, erwärmt sich der Saal und der Künstler bekommt hörbar den benötigten Anschub. Mit gesteigerter Intensität geht es dem Ende des Sets zu. Die Macht des Schwarms. Der diesmal übrigens nicht erst eigens herbei gespielt werden musste wie anno dazumals, sondern von Anfang da war (die Zeile mit dem Vollspielen des Saales durch Bernhard Eder ist übrigens die einzige Rezensionszeile, auf die ich ein wenig Stolz bin).

Garish sind nicht nur eine gute Hochzeitsband, sie haben auch den Mittleren Saal des Posthof fest im Griff. Garish haben das gewisse Live-Etwas, diese Mischung aus lässiger Lockerheit und penibler Perfektion, diese Balance, die einen mitnimmt. Dass sie dabei zuweilen haarscharf am weichen Pop oder gar Schlager vorbei schrammeln, macht nichts, weil sie das als Präzisionsarbeit begreifen. Und dann gibt es da immer noch die Hafenkneipen-Chöre und seebärige Shanty-Einsprengsel, die dem Ganzen wieder dieses Gefühl von doch ziemlich rauem Seegang einimpfen. Nicht ironisch und doch ganz und gar unpeinlich. Garish eben.

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  Danke an Alex P.!