Sonntag, 31. Dezember 2017

Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 16-12

Fortsetzung von hier.


16

Esta. - Only One (Love Is King)

Los Angeles, Kalifornien

Diese Nummer ist 2016 einige Male hauchdünn am Monatsmeister vorbei geschrammt. Es ist sich immer ums Kennen nicht ausgegangen. Weil: Monatsmeister wird, wer in einem Monat besonders viele Plätze in den Top 25 auf dieser Seite hoch klettert. Und, "Only One" ist kein Speed-Kletterer gewesen. Eher ein eleganter, konsequenter Schleicher. Das wiederum hat vermutlich damit zu tun, dass im Kern des Tracks die zeitlos-stilsichere Soul/Smooth Jazz-Sängerin Sade gesampelt wird ("Sally" vom 1984er-Megaseller "Diamond Life"). Sowie damit, dass Esta. um die Samples herum spannungsvolle Beats und schöne Effekte gebaut hat.




15

The Rural Alberta Advantage - Terrified

Toronto, Ontario

Wehren wollte ich mich. Dieses Folk-Rock-Drama ist von der ersten Note an dermaßen verschwenderisch effektvoll, dass ich mich skeptisch halten wollte. Aber: die rauschöne, charismatische Leadstimme, die prächtigen Harmonie- und Chorgesänge, das virtuose Spiel mit den Tempi und der Dynamik. Und dann, ja dann auch noch diese furiose Rhythmus-Sektion. Keine Chance.




14

Buck Owens & His Buckaroos - I´ve Got A Tiger By The Tail

Bakersfield, Kalifornien

Ich will ja eigentlich nicht materialistisch klingen, aber ein paar der schönsten Kindheitserinnerungen verbinden sich schon auch mit dem völlig überraschenden Beschenktwerden. Nämlich, wenn sich das Beschenktwerden als absoluter Glücksfall und Horizonterweiterung herausgestellt hat. So geschehen vor langer Zeit, als mir mein Vater einmal völlig unterwartet eine Box mit Country & Western - LPs (ja, solange ist das her) mit nach Hause brachte. Ein Spontankauf. Und da war Buck Owens dabei, der Altvater des Bakersfield Sound. Schnörkellos, kraftvoll, schön und gut nach all den Jahren (Text vom 30.12.2015).




13

The Receiver - Transit

Columbus, Ohio

Bitte bereit machen zum Boarding. Einfach das Fenster aufmachen, die fluoreszierende, oszillierende Wolke aus oranger Synthie-Watte wartet draußen schon. Einsteigen und hinauftragen lassen, höher und höher. Der Bordservice wird fragen, ob es so bleiben soll und du wirst sagen: ja, gerne. Aber, da nähert sich der Traum auch schon wieder seinem Abschluss. "Synthphonic Dream-Prog" nennt das Label das gerade heraus. Passt schon.




12

Sleater-Kinney - Bury Our Friends

Olympia, Washington

Ein Antidot gegen apathische Geistlosigkeit. Funkelnde Parolen in zündenden Gitarrenläufen und großen Refrains. Zur Monatsmeister-Rezension!




Fortsetzung folgt.

Dienstag, 26. Dezember 2017

Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 21-17

Fortsetzung von hier.

21

Aero Flynn - Dk/Pi
Eau Claire, Wisconsin

Der glänzend ausproduzierte Indiepop-Sound, zumal angereichert mit viel Elektronik, macht es einem heute nicht mehr leicht. Zu sehr ist er der Kommerzialisierung, ist er der Verwertungsmaschinerie der Konsumgesellschaft, etwa des Werbefernsehens (für die, die das noch sehen) anheim gefallen. Wenn dann einer, der es in der hohen Zeit dieser Musik aus persönlichen Gründen vorgezogen hat, kein Star zu werden, doch noch mit einem neuen Album hinterherkommt, ist das einerseits spannend, macht aber auch skeptisch. Aber, siehe da, es gibt Zukunft (Text vom 30.12.2015).




20

 Bus - Westen (AG Penthouse Rmx)

Berlin, Deutschland

Es gibt Musik, die braucht die genau richtige Mischung aus Achtsamkeit und Sich-Fallen-Lassen. Und dann, dann gibt der Boden nach und es saugt einen hinein in einen gänzlich eigenen, abgeschotteten Klangraum, wo aus allen Richtungen wunderliche Sounds, Klänge, Geräusche kommen. Und sich daraus eine andere Art von (Ambient)-Pop-Wirklichkeit formt.

Bus - Westen (AG Penthouse Rmx) auf Soundcloud



19

 Eleanor Friedberger - He Didn´t Mention His Mother

Oak Park, Illinois

"He Didn´t Mention His Mother" stammt aus jenem historisch-ästhetischen Kontinuum, in dem Folk und früher Rock in Singer-Songwriter-Pop übergegangen sind. Die Akkordwechsel, die Instrumentierung, die Art, wie Eleanor Friedberger ihren gelassen-regierenden, klar und deutlich nach vorne gemischten Gesang setzt, lösen vertraute Echos aus der musikalischen Vergangenheit aus. Nein, natürlich wird hier nix neu erfunden. Aber, kann/will/soll man sich diesem Gesamtsound entziehen, der sich da wie das Äquivalent von warmer Butter ans Ohr schmiegt, gekrönt von dieser Stimme?




18

  Humus - When I Feel Lonely, I Dance

Helsinki, Finnland

Auch das blieb 2016 einige Zeit haften: Ein Hip-Hop-Beats-Bastler aus Helsinki und eine Soul/Jazz-Sängerin vom Polarkreis ergeben zusammen einen funkigen Tanzflächen-Rüttler. Als Untermalung des alltäglichen Sich-Bewegens mit MP3-Player erstaunlich effektiv. Nur leider im Web nirgends mehr auffindbar, außer als Ausschnitt auf einem Album-Sampler (Track 1):

Humus - Sensibility/Sense (Album Sampler) auf Soundcloud


17

  Pete Seeger - If I Had A Hammer

New York City, New York

Ja, wenn es so einfach wäre. Sie einfach heraus hämmern, die allgemeine Nächstenliebe, die Gerechtigkeit auf Erden. Wie ein gewandter Werktätiger oder ein kunstfertiger Skulpteur. Oder sie aber mit einem Song herbeisingen. Freilich: Musik wird das Schicksal der Welt eher nicht entscheiden. Sie kann aber als Brustlöser dienen, nicht nur, aber insbesondere auch bei der Verfolgung gerechter Ziele. Dass der Klassiker von Pete Seeger gerade 2016 ziemlich aktuell erschien, nimmt nicht Wunder.



Fortsetzung folgt.

Montag, 25. Dezember 2017

Samstag, 23. Dezember 2017

GewinnerInnen der Jahresumfragen 2013-Preisauslosung # 5

Weihnachten ist die Zeit, zu der Geschenke verschickt werden. Auf dem Weg ist dieses Jahr auch das "individuelle Geschenk", das S.A. bei der Preisauslosung für alle Teilnehmer*innen der Jahresumfrage 2013 eingeheimst hat.

Soll noch jemand sagen, ich bringe hier nichts zu Ende. Rechtsbeistand, wir brauchen einen Termin! Die Preise für Jahresumfragen 2014 und 2015 sind noch nicht ausgelost.

Dienstag, 19. Dezember 2017

Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 22

Tja, wer hätte das nur gedacht. Mein ambitionierter Plan, den ich hier ausformuliert habe, ist nicht ganz aufgegangen.

Egal. Es mir ein Bedürfnis, das Jahr 2016 hinter mir zu lassen. Dann kann ich mich der Retrospektive auf 2017 zuwenden.


22
  Hot Chip -Flutes

 
London, England

Ich halte es mit der Theorie, dass Popmusik als eigenständige Kunstform sich dann am besten bewährt, wenn es ihr gelingt, das Unerhörte, das Idiosynkratische, das Kontingente derart in einen Rahmen von vorgefertigten, vertraut-gefälligen Mustern zu setzen, dass dem Besonderen dadurch ein berückender Auftritt gegönnt wird (siehe zB jüngst bei Diederichsen: Über Pop-Musik).

Wenn Popmusik aber zu kalkuliert wird, zu perfekt bestimmte Styles und zeitgemäße Ästhetiken wieder geben will, dann verliert sie diese Kraft. Sowas ist besser in anderen Genres (zB. dem Musiktheater) aufgehoben.

Hot Chip waren mir persönlich immer zu glatt, zu gekünstelt, zu perfekt gespielt. Ein bisschen die Queen des Musiknerd-im-Internetzeitalter (siehe schon der - selbstironische? - Bandname). Dadurch bin ich nie über kurze Hörkontakte hinaus gekommen, die mich dann auch mehr geärgert als erfreut haben.

Aber 2016 war es mit "Flutes" anders. Da war ein gewisser Eskapismus im Spiel - es half, mühsame Außenwelterfahrungen mit einer Performance auf familiärer Ebene in Balance zu bringen. Das konnte mich damals zumindest für eine begrenzte Zeit fesseln. Und auch, wenn das Stück jetzt für mich wieder die übliche Hot Chip´sche Schalheit angenommen hat, muss ich weiterhin zugeben: eine beachtliche Arrangement-technische Leistung ist es schon.

Videoabspieltipp: Mit einem Klick auf das Symbol für das Schließen des Fensters auf der YouTube-Seite verschwindet das Video und man hört nur mehr die Musik. Das ist sehr zu empfehlen.



Die weiteren Nummern liefere ich noch im Schnelldurchlauf. Stay tuned.

Sonntag, 17. Dezember 2017

Amnesty informiert: Briefmarathon 2017

Der Briefmarathon ist eine internationale Aktion von AI, die zeitgleich auf der ganzen Welt stattfindet. Es werden für die selben Fälle Unterschriften auf Petitionen gesammelt. Dadurch, dass das überall auf der Welt stattfindet, kommen wahnsinnig viele Briefe zusammen, und der Briefmarathon ist nicht nur die größte, sondern die erfolgreichste regelmäßige Aktion von Amnesty.

In vielen Fällen sind unsere Petitionen erfolgreich, einfach durch die schiere Masse.

In der Radiosendung "Amnesty informiert" werden alle zehn Fälle vorgestellt, die heuer für den Briefmarathon 2017 ausgewählt wurden

Zum Schluss der Sendung gibt es außerdem aktuelle Meldungen.


Samstag, 16. Dezember 2017

Aktuelle Kamera # 38

Letztes Wochenende in den Bergen.

Das erinnert mich an meine Kindheit. Wie hieß dieses weiße Zeug noch einmal?

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Halloween-Post 2024

Alex P. glaubt weiter an dieses Blog. Und dieses Jahr ist ihm zum Fest der Untoten ein besonders spannender Fund gelungen. Ein Band aus Arge...