Mittwoch, 10. November 2010

Kopenhagen in Buchstaben, Teil II

N wie Nörrebro

Ein ehemaliges Arbeiterviertel, dass sich jetzt zum "Kreuzberg Kopenhagens" (Reiseführer) entwickelt. Das französisch angehauchte Café Sebastopol am Sankt Hans Torv gibt es seit Mitte der Neunziger und es rühmt sich, eines der ältesten Kaffeehäuser des Viertels zu sein. Das sagt viel über die Kaffeehauskultur in Kopenhagen (recht amerikanisch, wenig berauschend) und auch über Nörrebro. In selbigem Bezirk befindet sich auch ein großer Friedhof, auf welchem die drei berühmtesten Dänen begraben sind: Hans Christian Andersen, Niels Bohr und Sören Kierkegaard.


O wie Oeresund

Meerenge zwischen Seeland (Dänemark) und Schonen (Südschweden), die mit einer mächtigen Brücke überwunden wurde. Wenn man in Kopenhagen in den Zug steigt, ist man daher in einer halben Stunde in Malmö. Das macht mehr Sinn als jeder Koralmtunnel, man sieht allerdings aus dem Zug heraus nur wenig von der Brücke und vom Sund, weil der fahrbare Untersatz recht tief unten im Brückengestänge durchrauscht. Dafür kann man hinterher sagen, dass man auch einmal in Malmö gewesen ist (sehenswert: die Festung Malmohuset und der Rathausplatz).

P wie Preise

Kopenhagen ist nichts für Menschen, die wenig Geld haben oder ausgeben wollen. Die Dänen können sich das anscheinend leisten, wie man an den vielen Kindern erkennen kann, die von jungen Leuten in Kinderwägen durch die Gegend geschoben werden (Statistik und mögliche Gründe).

Q wie Q

Buchstabe, der im Dänischen eigentlich nur in Fremd- und Lehenswörtern auftaucht

R wie Reihenhäuser

Jene in der Nähe des Festungsanlagen-Parks Kastellet gehören zu den ältesten Europas. Auch eine der ältesten Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen des Kontinents befindet sich in Kopenhagen: die Stroget. Innovative Stadtplaner, diese Kopenhagener.

S wie Shawarma

Dänemark ist nicht Dönermark, hier mag man "Shawarma", obwohl das eigentlich genau so ausschaut und vermutlich auch schmeckt.

T wie Tivoli

Ausgerechnet im Oktober geschlossen. Der direkte Vergleich mit Disneyland wäre vielleicht nicht unspannend gewesen.


U wie Untergrundbahn

Kommt in Kopenhagen ganz ohne Fahrer daher, was gut funktioniert.

V wie Victoria

Kronprinzessin von Schweden. Macht Königin Margarethe von Dänemark seit einiger Zeit massiv Konkurrenz, wie Wikipedia offenbart: Rund 50 Jahre nach der Entwicklung der Margrethe-Schüsseln wurde von den Jacob-Jensen-Designstudios die verbesserte Variante Victoria herausgegeben. Diese Schüssel ist nach der schwedischen Thronfolgerin Victoria von Schweden benannt. Victoria wurde mit einem besseren Griff, Ablauflöchern am Gummiring (damit Spülwasser ablaufen und trocknen kann), einer Aufhängöse und einer Materialverstärkung des Ausgusses versehen. Das freut uns für Victoria!


X, Y
wie ...lassen wir das

W wie Wache, königliche

Es gibt drei nach Farben unterscheidbare Gardebataillone, die beim Schloss Amalienborg, dem Kopenhagener Sitz der Königin, Wache tun. Es handelt sich samt und sonders um Wehrpflichtige, die nach Körpergröße ausgewählt und in die drei Bataillone einsortiert werden (die Großen, die ganz Großen und die Allergrößten..). Am Mittwoch haben sie besonders viel zu tun, da stehen Staatsbesuche am Programm. Wachablösen kann man aber mittags auch an allen anderen Tagen erleben.

Z wie Ziffern

Die Dänen haben mit den lateinischen Ziffern eher weniger am Hut. Bei den Kronjuwelen im Schloss Rosenberg wurde ich nach der Bedeutung des ominösen Symbols "VI" gefragt. Auch die dänischen Monarchen schreibt man im Dänischen mit arabischen Ziffern, was sich zum Teil auch auf den Kronjuwelen und in den königlichen Schlössern wieder findet. Es handelt sich hier wohl um ein Resultat der hiesigen Reformation.

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