Manche Filme liebt man ein Leben lang, weil man ihnen als sehr junger Mensch sehr unbedarft gegenüber getreten ist. Der Sci-Fi-Kinderfilm Star Wars ist möglicherweise ein besonders schönes Beispiel dafür. Wenn man ihn (so wie ich) erst als Erwachsener zum ersten Mal sieht, kann er einem dermaßen infantil erscheinen, dass man dem getriebenen Kult hernach völlig verständnislos gegenüber steht.
Vielleicht trifft das ja auch auf "Naked Gun" zu. Aber, das kann ich nicht wirklich beurteilen, hier bin ich derjenige, der als Halbwüchsiger in den Bann gezogen wurde und folglich zu einer objektiven Bewertung nicht mehr wirklich fähig ist. Ich habe die ersten beiden Teile der Film-Trilogie um den von Leslie Nielsen porträtierten Polizisten Frank Drebin unzählige Male gesehen, öfter als irgend ein anderes Produkt der Kinoindustrie. Es wurde zu einem regelrechten Familienritual, jedes halbe Jahr entweder den ersten oder den zweiten (pardon: zweieinhalbten) Teil in das VHS-Gerät zu schieben.
Wann immer ich Leslie Nielsen später zu Gesicht bekam, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen, stieg ein glückliches Gefühl in mir hoch. Welche Qualität diese Streifen hatten, in denen er nun auftrat und in denen teilweise doch recht krampfhaft versucht wurde, den Geist der ersten beiden Teile von "Naked Gun" zu reproduzieren, spielte dabei keine Rolle.
Wahrscheinlich liegt die Ursache dafür aber nicht nur in den angenehmen Kindheitsgefühlen, die ich mit "Naked Gun" verbinde.
Viel eher dürfte es auch damit zu tun haben, dass Leslie Nielsen wirklich ein genialer Komödiant war.
Montag, 29. November 2010
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