Nachdem einen die Verdrehung, die Halbwahrheit, der Sensationalismus und die Dummheit seit einiger Zeit desmorgens in der U-Bahn dermaßen aggressiv anspringen, wird es Zeit, zumindest ab und zu darauf zu reagieren.
"Heute" im Sportteil: "Thomas Vanek...wurde zum 1St Star der Partie gewählt.."
Die Wahrheit: Vanek wurde zum 2nd Star der NHl-Viertelfinal-Begegnung zwischen Buffalo und den N.Y. Rangers gekürt. Das mag nur eine kleine Unwahrheit sein, aber sie zeigt, wie dieses Ding, das sich "Zeitung" nennt, arbeitet.
Freitag, 27. April 2007
Dienstag, 24. April 2007
Epitaph auf einen Trinker
Jetzt sowas zu schreiben wie "schwerer Schlag für die russischen Wodkabrennereien" wäre pietätlos. Boris Jelzin mag vielleicht korrupt und dem Wodka allzu sehr zugeneigt gewesen sein. Er mag mit seiner verfilzten Regierungspraxis auch einiges dafür getan haben, dass Putin hernach seine Säuberungsaktionen und seinen Gang in den Autoritarismus wohlfein legitimieren konnte.
Aber, erinnern wir uns zurück an das Jahr 1991. Im August putschten uniformierte Wiedergänger aus dem Reiche des Sowjetsozialismus. Sie wollten Gorbatschow stürzen, den Wandel stoppen. Ich weiss noch, wie ich damals vor dem Fernsehgerät den Atem anhielt. Es war einer jener Momente, in denen die Weltgeschichte an der Kippe steht, zumindest empfand ich es damals so. Jelzin stellte sich den Putschgenerälen entgegen. Gut, er wusste vermutlich, dass die Armee im Begriff war, ihnen die Gefolgschaft zu verweigern. Aber wer kann schon sagen, wieviel der persönliche Einsatz des Präsidenten Russlands Jelzin dazu beigetragen hat, diese Krise rasch zu Ungunsten der Verfechter der alten Ordnung zu entscheiden?
Jelzin hält seine Ansprache vor den Panzern vor dem Weißen Haus in Moskau, das waren starke Bilder, und sie sind hängen geblieben. Und bei allem Unheil, das von dem Nachfolger jetzt wieder ausgeht: Die Figur des Boris Jelzin vor den Panzern markierte einen der erfreulichsten Wendepunkte des 20. Jahrhunderts - das Ende des so genannten "Kalten Krieges" und der (teil-globalen) Sowjetdiktatur.
Aber, erinnern wir uns zurück an das Jahr 1991. Im August putschten uniformierte Wiedergänger aus dem Reiche des Sowjetsozialismus. Sie wollten Gorbatschow stürzen, den Wandel stoppen. Ich weiss noch, wie ich damals vor dem Fernsehgerät den Atem anhielt. Es war einer jener Momente, in denen die Weltgeschichte an der Kippe steht, zumindest empfand ich es damals so. Jelzin stellte sich den Putschgenerälen entgegen. Gut, er wusste vermutlich, dass die Armee im Begriff war, ihnen die Gefolgschaft zu verweigern. Aber wer kann schon sagen, wieviel der persönliche Einsatz des Präsidenten Russlands Jelzin dazu beigetragen hat, diese Krise rasch zu Ungunsten der Verfechter der alten Ordnung zu entscheiden?
Jelzin hält seine Ansprache vor den Panzern vor dem Weißen Haus in Moskau, das waren starke Bilder, und sie sind hängen geblieben. Und bei allem Unheil, das von dem Nachfolger jetzt wieder ausgeht: Die Figur des Boris Jelzin vor den Panzern markierte einen der erfreulichsten Wendepunkte des 20. Jahrhunderts - das Ende des so genannten "Kalten Krieges" und der (teil-globalen) Sowjetdiktatur.
Montag, 23. April 2007
Erzfeinde # 2
Die Besatzer
Sie kommen und machen sich auf dem Vierer breit. Der Rucksack auf dem Platz schräg gegenüber, ein Plastiksackerl auf dem Sitz zur Rechten, die Beine in Fahrtrichtung ausgestreckt, auf dem gegenüberliegenden Polster thronend. Der Zug ist voll, aber das ist ihnen gleich. Ständig strömen neue Reisende in das Abteil und halten unruhig nach freien Plätzen Ausschau. Doch sie blicken starr vor sich hin und vermeiden jeden Augenkontakt mit den Anderen. Sie kommen aus allen sozialen Schichten, sind beiderlei Geschlechts, jeden Alters.
Als jemandem, der schon unzählige Male mit der Bahn von dem einen Ende von Winz zum anderen gefahren ist, sind mir diese Bilder nur allzu vertraut.
Es muss also Menschen geben, die vor der relativen Nähe anderer, die sie nicht kennen, eine solche Panik verspüren, dass sie vor derart asozialem Verhalten nicht zurückschrecken. Dafür mögen sich ja vielleicht in der individuellen Biographie des Einzelnen Gründe finden, dennoch: hier hört mein Toleranzempfinden einfach auf. Ein schönes Beispiel für wirklich unentschuldbares Fehlverhalten.
Natürlich gibt es eine Zauberformel, die man in der Regel sprechen kann, um den Drachen von seiner Brücke zu vertreiben: "Ist der Platz da frei??" So weit geht die soziale Devianz dann in der Regel nämlich doch nicht. Aber selbst da hat man schon anderes gesehen.
Nur gut, dass mich derartige Verhaltensweisen nicht ganz so hart treffen. Denn erstens bin ich stets darauf gefasst, die Zauberformel zu sagen, zweitens habe ich schon einen gewissen Instinkt entwickelt, der mir hilft, freie Plätze frühzeitig zu ergattern. Man muss nur zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle des Zuges einsteigen und dann drinnen rechtzeitig zuschlagen. Trotzdem: Die Haltung der Besatzer ist mir immer wieder aufs Neue zuwider. Diese Haltung ist ein Erzfeind. Einer, dessen Keim natürlich in jedem von uns schlummert. Aber, wenn wir den Platz zu unserer Seite für den Anderen frei machen, dann schwächen wir diesen Keim in dem Augenblick nachhaltig. Amen.
Sie kommen und machen sich auf dem Vierer breit. Der Rucksack auf dem Platz schräg gegenüber, ein Plastiksackerl auf dem Sitz zur Rechten, die Beine in Fahrtrichtung ausgestreckt, auf dem gegenüberliegenden Polster thronend. Der Zug ist voll, aber das ist ihnen gleich. Ständig strömen neue Reisende in das Abteil und halten unruhig nach freien Plätzen Ausschau. Doch sie blicken starr vor sich hin und vermeiden jeden Augenkontakt mit den Anderen. Sie kommen aus allen sozialen Schichten, sind beiderlei Geschlechts, jeden Alters.
Als jemandem, der schon unzählige Male mit der Bahn von dem einen Ende von Winz zum anderen gefahren ist, sind mir diese Bilder nur allzu vertraut.
Es muss also Menschen geben, die vor der relativen Nähe anderer, die sie nicht kennen, eine solche Panik verspüren, dass sie vor derart asozialem Verhalten nicht zurückschrecken. Dafür mögen sich ja vielleicht in der individuellen Biographie des Einzelnen Gründe finden, dennoch: hier hört mein Toleranzempfinden einfach auf. Ein schönes Beispiel für wirklich unentschuldbares Fehlverhalten.
Natürlich gibt es eine Zauberformel, die man in der Regel sprechen kann, um den Drachen von seiner Brücke zu vertreiben: "Ist der Platz da frei??" So weit geht die soziale Devianz dann in der Regel nämlich doch nicht. Aber selbst da hat man schon anderes gesehen.
Nur gut, dass mich derartige Verhaltensweisen nicht ganz so hart treffen. Denn erstens bin ich stets darauf gefasst, die Zauberformel zu sagen, zweitens habe ich schon einen gewissen Instinkt entwickelt, der mir hilft, freie Plätze frühzeitig zu ergattern. Man muss nur zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle des Zuges einsteigen und dann drinnen rechtzeitig zuschlagen. Trotzdem: Die Haltung der Besatzer ist mir immer wieder aufs Neue zuwider. Diese Haltung ist ein Erzfeind. Einer, dessen Keim natürlich in jedem von uns schlummert. Aber, wenn wir den Platz zu unserer Seite für den Anderen frei machen, dann schwächen wir diesen Keim in dem Augenblick nachhaltig. Amen.
Freitag, 20. April 2007
Ohrenfälliges # 2
Bobby Baby - "Lads Are Fun"
...und Bobby Baby macht auch Spaß.
Man darf hoffen, dass Ellinor Blixt nicht den Weg der Arctic Monkeys (siehe unten) geht. Das heißt, natürlich würde man ihr den musikalischen Durchbruch von Herzen gönnen. Aber hoffentlich bleibt sie dann auch bei ihrer Aussage, dass ihr die Idee freier Musik im Internet gefällt.
Bobby Baby - unter diesem Pseudonym tritt diese 23-jährige Dame aus Schweden auf - hat das Internet mit Erfolg genutzt, um eine breitere Öffentlichkeit auf ihre irgendwie hingehauchten und doch so intensiven Elektro-Popsongs aufmerksam zu machen. Dem Vernehmen nach ist ein Album in Arbeit. Man darf gespannt sein. Ich höre jedenfalls ihr Oeuvre schon seit einiger Zeit mit einiger Freude.
Dass sie auch noch wie eine Art..ähm.. faszinierende...ähm..Kunststudentin ausschaut, dass ist mir gerade erst jetzt aufgefallen, als ich erstmals ihrer HP begegnet bin.
Hier gehts zu einem ganzen Haufen Bobby Baby-Songs inklusive dem Langzeit-Top25-Track "Lads Are Fun" (auf "Music" klicken!)
...und Bobby Baby macht auch Spaß.
Man darf hoffen, dass Ellinor Blixt nicht den Weg der Arctic Monkeys (siehe unten) geht. Das heißt, natürlich würde man ihr den musikalischen Durchbruch von Herzen gönnen. Aber hoffentlich bleibt sie dann auch bei ihrer Aussage, dass ihr die Idee freier Musik im Internet gefällt.
Bobby Baby - unter diesem Pseudonym tritt diese 23-jährige Dame aus Schweden auf - hat das Internet mit Erfolg genutzt, um eine breitere Öffentlichkeit auf ihre irgendwie hingehauchten und doch so intensiven Elektro-Popsongs aufmerksam zu machen. Dem Vernehmen nach ist ein Album in Arbeit. Man darf gespannt sein. Ich höre jedenfalls ihr Oeuvre schon seit einiger Zeit mit einiger Freude.
Dass sie auch noch wie eine Art..ähm.. faszinierende...ähm..Kunststudentin ausschaut, dass ist mir gerade erst jetzt aufgefallen, als ich erstmals ihrer HP begegnet bin.
Hier gehts zu einem ganzen Haufen Bobby Baby-Songs inklusive dem Langzeit-Top25-Track "Lads Are Fun" (auf "Music" klicken!)
Samstag, 14. April 2007
Affentheater
Die Arctic Monkeys, jene auf Tonträgern meines Vertrauens (insbes. der Debüt- CD "Whatever You Think I Am, That´s What I Am Not") durchaus recht ordentlich abgehende Post-Punk-Kapelle aus dem UK, die ihren Ruhm dem Web 2.0 und den unzähligen musikbegeisterten Usern an ihren Computern verdankt, hat sich der Liga der Heiligen Inquisition zur Bekämpfung der MP3-Piraterie angeschlossen.
Mehr muss man dazu eigentlich auch gar nicht sagen, ausser vielleicht, dass man dieses leicht perverse Verhalten der Monkeys dann ganz gut nachvollziehen kann, wenn man sie so wie ich am Frequency 2006 live dilettieren gesehen hat. Wenn man als Liveband nichts taugt, muss man natürlich schauen, dass man möglichst viel voraufgenommenen Ton absetzt, schon klar..
Hier gibt es übrigens eine wirklich ganz fantastische Liste ihrer nächsten Live-Gigs! Unbedingt anschauen!
Mittwoch, 11. April 2007
I Say One Thing About Thatcher...
Christy Moore, das ist jener irische Barde, dessen Name jedem schon untergekommen ist, der sich in den letzten zwei Monaten einmal meine Musik-Rankings auf dieser Seite näher angeschaut hat. Mr. Moore hat letztes Jahr ein fantastisches Live-Doppelalbum aufgenommen, meine Lieblingsplatte(n) des dahingegangen "Winters". Es steht gegenwärtig (11.4.) immer noch auf Platz 5 meiner Heavy Rotation-Liste.
Dank des hervorragenden Musik-Blogs eines schottischen Soziologen wurde meine Aufmerksamkeit jetzt auf den Umstand gelenkt, dass sich auf YouTube blitzsaubere Aufnahmen von diesem denkwürdigen Konzert in Dublin befinden.
Christy Moore spielt und singt "Viva La Quinta Brigada" (mit Declan Sinnott)
Christy Moore spielt und singt "Ordinary Man" (mit Declan Sinnott)
Dank des hervorragenden Musik-Blogs eines schottischen Soziologen wurde meine Aufmerksamkeit jetzt auf den Umstand gelenkt, dass sich auf YouTube blitzsaubere Aufnahmen von diesem denkwürdigen Konzert in Dublin befinden.
Christy Moore spielt und singt "Viva La Quinta Brigada" (mit Declan Sinnott)
Christy Moore spielt und singt "Ordinary Man" (mit Declan Sinnott)
Sonntag, 8. April 2007
Jahresrückblick, Teil 1
Mein Kinojahr 2006 - Die Rangliste, Platz 26-13
Teil eins meines Rückblicks auf Anno Domini 2006 widmet sich meinen Aufenthalten in diversen Lichtspieltheatern zwischen Linz und Wien. Ich habe alle Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe, in eine qualitative Reihung gebracht und jeden Streifen mit einem kurzen Kommentar versehen. Die Bewertungen stammen aus meinem Terminkalender, wo ich sie immer kurz nach dem Kinobesuch hinein geschrieben habe. Die Kommentare hingegen habe ich gerade erst jetzt verfasst, also teilweise mehr als ein Jahr nach dem Ansehen des fraglichen Filmes. Die Rangliste beginnt bei den verhältnismäßig am wenigsten überzeugenden Werken und arbeitet sich dann nach oben. Dieses erste Post umfaßt die Plätze 26-13. Die Plätze an der Sonne folgen.
26 - Oskar Roehler: "Elementarteilchen", D 2006
Bewertung: ***
Gesehen: 3.3., Cineplexx Linz
2005 landete Oskar Roehler mit "Agnes und seine Brüder", einer sehr gut gelungenen Tragikomödie mit einem brillianten Moritz Bleibtreu, in meinen persönlichen Kinocharts einen Überraschungserfolg (****) . Dagegen wirkt "Elementarteilchen" nur wie ein müder Abklatsch. Unentschlossen und ziemlich uninspiriert pendelt die Houellebecq-Adaption zwischen schwarzer Komödie und Tragödie. Moritz Bleibtreu und Martina Gedeck retten drei Sterne.
25 - Barbara Albert: "Fallen", Ö 2006
Bewertung: ***
Gesehen: 8.10., City-Kino, Linz
Wieder so ein Fall eines sichtbaren Rückschritts einer zweifellos begabten Regie-Person. Eher Pseudo-Tiefsinniges aus Österreich. Zumindest nicht direkt langweilig.
24- Jacques Audiard: "De battre mon coeur s´est arrêté" (dt. "Der wilde Schlag meines Herzens"), F 2005
Bewertung: ***
Gesehen: 17.1., City-Kino, Linz
Sehr französisch, aber von der weniger prickelnden Sorte. Das Leben der Franzosen kann nicht so eine triste Angelegenheit sein, wie es uns eine ganze Generation von französischen Filmemachern weismachen will. Filmemacherisch sehr solide gemacht.
23- Jason Reitman: "Thank You For Smoking", USA 2005
Bewertung: ***
Gesehen: 11.11., Gartenbau, Wien
Zeitweise recht witzige Angelegenheit. Der Film scheitert aber dennoch merkbar an seinen eigenen Ambitionen, ist nicht die Über-Polit-Satire, die er gerne darstellen würde. Ausserdem so konzipiert, dass sich letztlich jeder bestätigt fühlen kann, was Misstrauen erwecken muß.
22- Larry Charles: "Borat - Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazhakstan",
USA 2006
Bewertung: ***
Gesehen: Cineplexx Linz, 20.11.
Ein polnisch sprechender "Kasache" erkundet die USA. Mal ganz abgesehen von den unappetitlichen Gerüchten um die Entstehung des Streifens: Sasha Baron Chohen sind natürlich wie immer - neben viel Leerlauf - ein paar klassische komödiantische Szenen gelungen, die man nicht mehr vergisst. Aber auch dieser Film hat jenen wesentlichen Makel: Er funktioniert zu gut bei zu unterschiedlichen Crowds. Die primitiven Schenkelklopfer können sich johlend an rassistischen, antisemitischen und sexistischen Witzen delektieren, während sich deklarierte Geistesmenschen an der vermeintlichen Subversivität des Filmes nicht satt sehen können. Ein Film, der hundert Mal mehr über den Zustand unserer gegenwärtigen Humorkultur aussagt, als über die Amerikaner, die Kasachen oder sonst wen..
21- Martin Campbell: "Casino Royale", USA/D/UK/CZE 2006
Bewertung: ***
Gesehen: 7.12., Cineplexx Linz
Interessanter Ansatz, einen in der Vergangenheit angesiedelten James Bond-Film in der Gegenwart spielen zu lassen. Der Film beginnt viel versprechend, leidet aber ab Halbzeit an einem immer schlechter werdenden Skript. Was ihn rettet: Daniel Craig ist ein fantastischer James Bond, gibt diesen mit einer natürlichen, harten Coolness, die beeindruckt. Ist dabei so konsequent, dass man seiner Figur jede Ehrfurcht zollen muss, lässt dann aber in wohldosierten Momenten die Zügel auch wieder locker und lässt allzu menschliche Seiten erkennen, so dass man ihr auch Sympathie nicht verweigern kann.
20- George Clooney: "Good Night, And Good Luck", USA 2005
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 22.2., City-Kino, Linz
Regisseur gewordene Star-Schauspieler scheinen mit besonderer Vorliebe einem nüchternen, neoklassischen Filmstil zu frönen (siehe Clint Eastwood, Robert De Niro). George Clooney macht da keine Ausnahme. "Good Night, And Good Luck" ist ein guter Film, keine Frage, aber erstaunlich wenig hat wirklich Eindruck hinterlassen und ist in meinem Kopf hängen geblieben. Eine nüchterne, solide Arbeit.
19 - Detlev Buck: "Knallhart", D 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 11.4., City-Kino, Linz
Nicht unspannende Geschichte eines Jungen aus einstmals wohlhabenden Verhältnissen, den es in das Berliner Problemviertel Neukölln verschlägt. Gangland Germany, schonungslos porträtiert.
18 - Fridolin Schönwiese, "Volver La Vista - der umgekehrte Blick", Ö 2005
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 5.5., Moviemento, Linz
Gut gemachte Gegenmontage österreichischen und mexikanischen Lebens.
17 - Woody Allen: "Scoop - Der Knüller", USA 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 9.12., Votiv, Wien
Selbst in insgesamt eher mäßigen Woody-Allen-Filmen gibt es sie, diese speziellen Momente, wo ich weiß, dass ich mir mein Kinoticket nicht zu Unrecht gekauft habe. Bis auf "Small Time Crooks" habe ich noch keinen der unzähligen Woody-Allen-Filme bereut, die ich gesehen habe. Ein Sager, ein Gag, ein Geste, eine Wendung, vielleicht nur irgendeine komische Regung - und ich bin zufrieden.
16 - Spike Lee: "The Inside Man", USA 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 24.3., Artis International, Wien
Der Film hält gegen Ende nicht ganz das, was er anfangs verspricht, der Action-Thriller mag vielleicht doch nicht ganz das Genre des Spike Lee sein. Eines aber bleibt unbestritten: Lee ist ein Meister akkurater, zugleich vielsagender Alltagsbeobachtungen. In kleinsten Szenen, vor allem in seinen ungemein fein gesponnenen Dialogszenen, werden größte Themen, wie der Zustand Amerikas nach 9/11 oder seine Leib- und Magen-Themen Ausgrenzung und Alltagsrassismus verhandelt; die "große" Welt hält ihre Probe im Kleinen.
15- Pedro Almodóvar: "Volver", E 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 5.8., Votiv, Wien
In "Volver" begegnen uns wieder einmal jene typische Stoffe, aus denen Almodóvarsche Streifen gewoben sind: Geschlechteridentitäten, Phantastik, Kritik an der modernen Medienwelt, sexuelle Gewalt. Im Ergebnis nicht der ganz große Wurf, aber nicht langweilig. Und: Die Leinwandpräsenz von Penelope Cruz, bleibt, ob man will oder nicht, haften.
14- Carlos Saldanha: "Ice-Age 2 - The Meltdown", USA 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 10.4., Central, Linz (R.I.P.)
Einmal über globale Erwärmung lachen dürfen, dieser Animationsfilm machts möglich. Auch wenn die Neuauflage des 2002er- Hits nicht wirklich viel Neues zur bewährten Formel hinzufügt, möchte man doch fast die fragwürdige Rede vom "unbeschwerten Kinovergnügen" bemühen. Fast, denn da ist ja auch noch der erwähnte Bezug zu aktuellen Umständen. Ernst beiseite: Das Allerwichtigste aus dem Film findet man im übrigen hier.
13- Sven Taddicken: "Emmas Glück", D 2006
Bewertung: ***1/2
Gesehen: 9.11., Moviemento, Linz
Regisseur Sven Taddicken hat bereits 2001 als 17-Jähriger mit "Mein Bruder, der Vampir" mit (der damals 13-jährigen) Julia Jentsch bewiesen, dass er fähig ist, schwierige Themen souverän anzupacken. Handelte es sich dabei dazumals um die Themen geistige Behinderung und Sexualität sowie Inzest, so konfrontiert der Hamburger sein Publikum diesmal mit Krebs und Sterbehilfe. Dass man dennoch mit einem Gefühl von Frieden den Kinosaal verlässt, verdankt man der Feinfühligkeit des Regisseurs in Verbindung mit der schauspielerischen Leistung von Jürgen Vogel und Jördis Triebel. Immer wieder erstaunlich, diese Fähigkeit gerade der guten deutschen Filmemacher, Tragisches organisch mit Komischem und Schönem zu vereinen (Ausnahme, die die Regel bestätigt: "Elementarteilchen", aber hier kann man vielleicht der französischen Originalvorlage die Schuld zuschieben..).
Fortsetzung folgt...
Mittwoch, 4. April 2007
Best Of Maschek # 1
Es muss raus. Eigentlich wollte ich ja auf einen feierlichen Anlass wie die Pensionierung von Heinz Prüller oder den Rücktritt von Hermann Maier warten. Aber es geht nicht anders! Wer weiß, wann es endlich soweit ist.
Somit schaffe ich eben eine Rubrik "Best Of Maschek", vielleicht kommt ja mal was nach.
Heinz Prüller kommentiert Hermann Maiers kapitalen Sturz von Nagano (auf YouTube)
Frage: Ist das überhaupt ein Maschek?? Auf der von Maschek selbst erstellten Playlist auf YouTube findet sich das Video nicht. Das einzige, was auf Maschek hinweist, ist ein entsprechendes Tag, das der User (nicht Maschek) gesetzt hat. Naja, gut isses auf alle Fälle.
Somit schaffe ich eben eine Rubrik "Best Of Maschek", vielleicht kommt ja mal was nach.
Heinz Prüller kommentiert Hermann Maiers kapitalen Sturz von Nagano (auf YouTube)
Frage: Ist das überhaupt ein Maschek?? Auf der von Maschek selbst erstellten Playlist auf YouTube findet sich das Video nicht. Das einzige, was auf Maschek hinweist, ist ein entsprechendes Tag, das der User (nicht Maschek) gesetzt hat. Naja, gut isses auf alle Fälle.
Dienstag, 3. April 2007
Auf geht´s, Buaschn! Gemma!
Nein, man muss wahrlich kein Freund des FC Bayern München sein. Aber heute, heute hiesse es, seine Fanseele an den Leibhaftigen zu verkaufen, wenn man nicht die Zähne zusammenbisse und ihnen die Daumen drückte. Denn heute und dann in zwei Wochen liegt es in der Bajuwaren Hände (bzw. Beine), das ultimativ Böse aus der Champions League zu kicken: Das Spielzeug von Silvio Berlusconi, die Catenaccio-Freunde vom AC Milan.
Gewissensbisse und die Frage, wer böser ist, kann man sich sparen, bis es nächste Bundesliga-Saison zum Duell Red Bull Salzburg vs. FC Kärnten neu kommt.
Gewissensbisse und die Frage, wer böser ist, kann man sich sparen, bis es nächste Bundesliga-Saison zum Duell Red Bull Salzburg vs. FC Kärnten neu kommt.
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