Montag, 20. August 2007

Le Roi est mort, vive le Roi!

Bild aus urheberrechtlichen Gründen entfernt


Es ist ja fast schon als Blasphemie zu werten, wenn gerade von mir die folgende Feststellung gemacht wird: Zinèdine Zidane ist eben abgetreten, aber schon gibt es einen würdigen Nachfolger!

Aber, er lässt mir eben keine Wahl, der Franck Ribéry! Er zwingt mich dazu, diese Erkenntnis auszusprechen und er nötigt mich zu einem weiteren Fußball-Posting binnen Tagesfrist (keine Angst, dies wird kein reines Fussball-Blog!).

Zu unübersehbar famos war die Vorstellung des flinken Franzosen am Samstag bei der Zerlegung des SV Werder Bremen durch die von ihm eben erst enorm verstärkten Bayern. Natürlich wird man bei der Bewertung und Beurteilung des 4:0-Gesamtresultates berechtigterweise auch über einen Toni, einen Altintop, einen Schweinsteiger oder einen Zé Roberto sprechen müssen, aber der Zuckerguß auf diesem Bayern-Gesamtkunstwerk (das man neidlos anerkennen muss, auch wenn man die Münchner vielleicht eher nicht so sympathisch finden sollte)war eben der Ribéry.

Dass wir es hier nicht mit einem x-beliebigen 08/15-Ballesterer zu tun haben, erhellt schon aus seiner Biographie:

1.4.1983 Franck Ribéry wird im ganz im Norden Frankreichs nächst
dem Ärmelkanal gelegenen Boulogne-sur-Mer geboren, einer
Arbeiterstadt mit zeitweise bis zu 45 Prozent Arbeitslosigkeit.
1985 Bei einem schweren Autounfall durchschlägt Franck Ribéry eine
Fensterscheibe, sein Gesicht ist seitdem von Narben gezeichnet.
Als Heranwachsender ist er deswegen zahlreichen Anfeindungen
ausgesetzt, er setzt sich mit den Fäusten zur Wehr.
1999 Wegen seines Lebenswandels, insbesondere seines Hanges zu
Schlägereien, fliegt er, obwohl fußballerisch hochbegabt, vom
Fußballinternat des OSC Lille.
2000 Franck Ribéry führt die Mannschaft von Boulogne in die
dritte Leistungsklasse Frankreichs.
2001 Ribéry wechselt zu Alès. Der Klub macht Pleite, Ribéry fliegt
aus seiner Wohnung.
2002 Franck Ribéry konvertiert zum Islam.
2003 Ribéry arbeitet vorübergehend als Bauarbeiter, sein Vater hat
ihm den Job verschafft. Er gelangt schließlich zu Stade Brest.
2004 Der FC Metz nimmt Franck Ribéry unter Vertrag. Eine Disco-
Schlägerei beendet das Engagement.
2005 Ribéry spielt für Galatasaray Istanbul und wird zu einer Art
Volksheld, bis er den Klub mit der Behauptung verlässt, er würde
nicht bezahlt. Der Internationale Sportgerichtshof gibt ihm
Recht.
2005 Ribéry wechselt zu Olympique Marseille und schafft dort den
endgültigen Durchbruch, 2006 steht er bei der WM in Deutschland
in der Stammformation der stärksten Mannschaft des Turnieres.
2007 Franck Ribéry wechselt für kolportierte € 26 Mio. zum FC Bayern
München. Er ist damit der teuerste Transfer in der Geschichte
der deutschen Fußball-Bundesliga.


Was der Bursche wirklich drauf hat, zeigt sich jetzt im Gefüge der Weltklasse-Mannschaft des FC Bayern von Spiel zu Spiel mehr. Die Vorstellung gegen Bremen (man beachte die Coolness an 2:28 und natürlich die zidaneske Wahnsinns-Aktion an 4:15) war phasenweise schon eine Zidane-artige Demonstration. Nur, dass Zidane nie so schnell war..aber jetzt reichts auch schon wieder.. ;)

OK, die Deutsche Fußball-Liga hat offensichtlich keine Ahnung, was eine wirklich gute PR ist. Für die Highlights des Spiels begebe man sich daher nunmehr hierher. Inklusive holländischem Kommentar. Die Zeitangaben sind auf 1:13 bzw. 2:30 zu korrigieren.

Noch nicht genug von Ribéry? Hier gibts noch mehr..

PS: Allez les bleus 2008!!

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