Mittwoch, 29. August 2012

Das Winzerbuch der Rekorde # 2: die besten Postings, Teil 1

WinzerblogII

Anlässlich des fünfjährigen Bestehens dieses Blogs gibt es nun die hier angekündigte Rubrik, einen selbstreferenziellen Spaziergang auf der Metaebene. Oder einfach: ein bisschen Winzerblog über das Winzerblog.

Die besten Postings

Uh yeah, da tue ich mir jetzt naturgemäß schwer. Die qualitativ besten (bzw. am wenigsten schwächlichen, wie ihr wollt..) Beiträge zu identifizieren, ist mir als Verfasser eigentlich kaum möglich, wer kann schon wirklich seine eigenen Texte beurteilen. Dass Qualität nicht notwendig mit Erfolg in Form von Resonanz verknüpft sein muss, ist wiederum auch klar. Somit fällt auch dieser Anhaltspunkt weg (zu den erfolgreichsten Postings später einmal mehr).

Freilich könnten wir auch schlicht von folgender Prämisse ausgehen: Je mehr Anteilnahme, Leidenschaftlichkeit oder auch Vergnügen der Verfasser bei der Abfassung eines Postings empfindet, desto höher fällt dessen Qualität aus. Nun denn, dann wären die folgenden womöglich die fünfzehn besten Postings..

15

Die Vuvuzela-Diskussion 2010 ging auch an mir nicht kommentarlos vorüber. Der Text dazu ist leicht polemisch gehalten.

Atmosphäre, 17.6.2010



14

Die kulturellen Unterschiede zwischen Linz und Wien haben mich früher sehr fasziniert. Wirklich, ehrlich. Ich dachte damals sogar, das könnte die Richtung sein, die dieses Blog nimmt. Aber, je länger man dann einem Ort ist, desto selbstverständlicher wird das Umfeld und man nimmt den Unterschied zu früheren Milieus nicht mehr wahr.

Kulturbedingte Unterschiede, 2.3.2007



13


Manche Debatten brechen mit einer Wucht herein, dass es einem beinahe die Sprache verschlägt. Ab Mitte der Nullerjahre nahm die öffentliche Diskussion über den Islam eine Schärfe an, die man vorher nicht für möglich gehalten hatte und die in manchen gehässigen Momenten an ganz dunkle Epochen der Geschichte gemahnte. Von Kopftüchern über Minarette bis zur Beschneidung, kein Symbol des muslimischen Glaubens blieb dabei unangetastet. Dabei kam es immer wieder zu merkwürdigen Allianzen zwischen extremen Rechten und selbst ernannten Progressiven, wie sie in anderen Konstellationen (extreme Rechte und extreme Linke) auch in Hinsicht auf das Judentum verstärkt zu beobachten sind. Gegen Tendenzen, ganze Gruppen aufgrund ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit ohne jegliches Augenmaß pauschal anzugreifen und ins gesellschaftliche Aus zu schieben, werde ich immer wieder auftreten (müssen).

Der verbotene Islam, 29.11.2009



12

Ich war immer schon ein Kritiker der Europäischen Union. Nicht der Idee, die großartig ist, sondern der konkrete Umsetzung, die leider ein gefährlicher Cocktail aus undemokratischen, politischen Packeleien und faulen Kompromissen ist. Wenn einen diese Erkenntnis (dass nämlich etwas, das gut und groß sein sollte so schief läuft) überwältigt, braucht es zuweilen satirische Triebabfuhr.

Das Euro-Dezennium, 8.6.2011



11

Aus Anlass eines runden Geburtstages einfach einmal  alle vorhandenen Bob Dylan-Platten durchhören und dann die schönsten Nummern auswählen. Das war einfach nur schön.

Dylan, 24.5.2011


10

Nachrufe sind ein starker Antrieb, einigermaßen starke Texte zu schreiben. Der Tod eines Menschen, der einen in irgend einer Weise persönlich beeindruckt hat, berührt eine tiefere Ebene und macht manchmal auch tiefere Erkenntnisse möglich. Ich habe Nachrufe über so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Boris Jelzin, Duncan Larkin, Horst Skoff, Pete Postlethwaite oder Leslie Nielsen geschrieben. Jener über Keith Goddard war der einzige über einen Menschen, den ich auch einmal persönlich getroffen habe. Ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt.

Keith Goddard, 18.10.2009


09

A propos Nachrufe. Die post-messianische Aufregung nach dem Tod von Steve Jobs hat mich zu so etwas wie einer Antithese getrieben. Das musste damals einfach raus. Interessanterweise denke ich, dass das gar nicht pietätlos war, sondern dass vielmehr der Verstorbene gegen derart klare Worte und einen ungeheuchelten Umgang mit dem Geschehenen gar nichts einzuwenden hätte.

Anstelle eines Nachrufs, 9.7.2011


08

Hemmungslose Euphorien ob einzelner Persönlichkeiten sind mir zutiefst suspekt. Nicht, dass ich mich über die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten nicht gefreut hätte. Aber, der Friedensnobelpreis, um Himmels Willen!? Was haben die noblen Herrschaften denn da geraucht? Wenn der so Dekorierte dann auch noch aus politischem Kalkül Folterknechte deckt, darf man bitte schon ein wenig zornig werden. Und, ja, Guantanamo gibt es auch immer noch.

Sie haben nur ihre Pflicht getan, 18.4.2009



Fortsetzung folgt..

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