Dreifärbige Katzen nennt man "Glückskatzen" und ich weiß jetzt auch warum. Sie haben nämlich wirklich tendenziell mehr Glück als andere. Auch wenn es sich dabei um Glück im Unglück handeln sollte - Glück ist Glück.
Katze extern.
Zum Beispiel unsere neue Mitbewohnerin. Sie streunte eben noch halbverhungert durch die Höfe hinter unserer Wohnung. Jetzt ist sie bei uns, wo sie vor der Witterung geschützt ist, so viel zu fressen bekommt, wie sie möchte und gestreichelt wird, wenn sie danach verlangt. Sie macht auch keine Anstalten, hier wieder weg zu gehen. Und das ist sehr vernünftig von ihr.
Katze intern.
Die Katze ist nämlich in Wahrheit drei Katzen. Sie trägt zwei Welpen in sich, die in den nächsten Tagen das Licht der Welt erblicken sollen. Als meine Freundin die Streunerin eingefangen und zum Tierarzt gebracht hat, damit sie geimpft, entwurmt und kastriert wird, haben wir das allerdings noch nicht gewusst. Jetzt wurde sie nur entwurmt und außerdem geröntgt (s. oben).
Für diese Katze ist es das größte Glück auf Erden, dass sie jetzt genug zu essen hat, Zuwendung erhält, ein wenig ausruhen und ihre Kinder an einem sicheren Ort zur Welt bringen kann. In diesem Sinne hat sie großes Glück gehabt.
Und, das Erstaunliche ist: Wir haben das mit ihr gemeinsam. Gut, dass sie uns das wieder einmal bewusst macht.
Mittwoch, 28. Juli 2010
Montag, 26. Juli 2010
Samstag, 24. Juli 2010
Südafrika 2010 in Buchstaben, Teil I
Der Staub hat sich gesetzt, die Emotionen haben sich gelegt. Zeit für einen kleinen Rückblick auf Südafrika 2010 in bewährter ABC-Manier.
A wie Afrika: Der große Gewinner dieser Weltmeisterschaft. Am Anfang der WM wurde von europäischen Medien noch jeder Taschendiebstahl zu einer veritablen Räuberpistole aufgeblasen. Am Ende stand aber die einhellige Meinung, dass die das wirklich verdammt gut gemacht haben, in Südafrika. Damit wurde ein neues Afrikabild in die Köpfe junger Generationen auf der ganzen Welt projiziert - fernab von Katastrophenberichten und Tierdokumentationen. Und das ist ein unschätzbarer, unbezahlbarer Wert, den keine ökonomischen Kosten-Nutzen-Rechnung fassen kann!
B wie Bloemfontain-Tor: Das beste, was der Fußball-Welt passieren konnte. Der Nicht-Treffer, der einer war, ist den stockkonservativen britischen Fußballfunktionären mit ihrer "Fußball-ist-am-schönsten-wie-im-neunzehnten-Jahrhundert"-Attitüde wie ein nasser Waschlappen ins Gesicht gefahren. Sepp Blatter drehte sich danach flugs um seine eigene Achse und das obskure IFAB mit seinen britischen Vetomächten wird wohl folgen müssen. Die Zeiten des Dilettantismus im Fußballsport neigen sich dem Ende zu.
C wie Chelsea-Fluch: Ballack: Innenband- und Syndesmose-Riss, Essien: Knieverletzung, Mikel: Knöchelverletzung, Drogba: Ellenbogen-Bruch, Deco: Hüftverletzung, Lampard: siehe B., Anelka: Raymond Domenech, Spanier oder Niederländer im Chelsea-Kader: Null.
D wie Deutschland: Deutsche Tugenden treffen auf multikulturelle Blutauffrischung. Das sympathischste und sehenswerteste Team der Weltmeisterschaft: Deutschland, wer hätte das gedacht? In Punkto Imagepolitur nur mit A vergleichbar. Früher haben dich die Deutschen einfach nur geschlagen, jetzt schauen sie auch noch gut aus dabei.
E wie England: Siehe B, C und D.
F wie Frankreich: Raymond Domenech oder: Wie mache ich aus einer Ansammlung von Weltklassekickern eine Horde von frustrierten Streithanseln?!
G wie -guay, Uru- und Para- : Zusammen nicht viel mehr Einwohner als Österreich, was zwischen den Weltmeisterschaften dort passiert, weiß keiner, aber dann, bei der WM: oho!
H wie Heimvorteil: Wurde von den Afrikanern im Allgemeinen und von den Südafrikanern im Speziellen nicht weidlich ausgenützt. Letztere brachten es zu einem sehenswerten Treffer gegen Mexiko und einem versöhnlichen Sieg zum Abschluss gegen die zerbröselnde "equipe tricolore", konnten aber sonst fußballerisch nicht überzeugen und fuhren folgerichtig nach der Vorrunde nur deshalb nicht heim, weil sie schon zuhause waren. Aber, viel wichtiger ist ohnehin A.
I wie Irrtümer, folgenschwere: Diese unterliefen den Spielleitern bei dieser Weltmeisterschaft zahlreich. Dabei fiel wieder einmal auf, dass die Pfeifenmänner aus Europa und Südamerika keineswegs viel sicherer agierten als die allzu gerne gering geschätzten und gescholtenen Schiedsrichter-"Exoten" (es lebe die selektive Wahrnehmung). Hilfe brauchen sie alle miteinander (s. auch B).
J wie Jump, Jimmy: Professioneller Flitzer aus Katalonien, der dieses Jahr bereits zwei große Auftritte hatte: beim Eurovision Song Contest, wo er sich zum Bestandteil der Tanzchoreographie des spanischen Beitrages machte, und im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft. In letzterem rannte er vor Anpfiff mit einem Anti-Rassismus-Slogan am Shirt aufs Feld und versuchte, dem Weltmeisterschafts-Pokal eine katalanische Mütze aufzusetzen. Das Fernsehpublikum rund um die Welt bekam davon "dank" FIFA-Weltregie-Zensur nichts mit.
K wie Königin: Spaniens Frau König war bei besagtem Finale anwesend, nicht jedoch die Königin der Niederlande. Die ließ sich durch ein Kronprinzenpaar vertreten, das schon im Halbfinale wenig anmutig auf der Tribüne herumgehopst war - vergleichbar den Untertanen unten am Spielfeld. Auch das Duell der Königshäuser ging letztlich deutlich an die Iberer.
L wie Lippi, Marcello: Verkündete nach dem nicht unbedingt vorhergesagten Scheitern Italiens an Paraguay, der Slowakei und Neuseeland ein lautes "Mea Culpa" und entschuldigte sich gar bei seinen Spielern. Dabei wusste jeder: an seinen Fähigkeiten als Cheftrainer kann es am wenigsten gelegen haben.
M wie Maradona versus Müller: Diego, der Junge heißt Müller!
Fortsetzung folgt..
A wie Afrika: Der große Gewinner dieser Weltmeisterschaft. Am Anfang der WM wurde von europäischen Medien noch jeder Taschendiebstahl zu einer veritablen Räuberpistole aufgeblasen. Am Ende stand aber die einhellige Meinung, dass die das wirklich verdammt gut gemacht haben, in Südafrika. Damit wurde ein neues Afrikabild in die Köpfe junger Generationen auf der ganzen Welt projiziert - fernab von Katastrophenberichten und Tierdokumentationen. Und das ist ein unschätzbarer, unbezahlbarer Wert, den keine ökonomischen Kosten-Nutzen-Rechnung fassen kann!
B wie Bloemfontain-Tor: Das beste, was der Fußball-Welt passieren konnte. Der Nicht-Treffer, der einer war, ist den stockkonservativen britischen Fußballfunktionären mit ihrer "Fußball-ist-am-schönsten-wie-im-neunzehnten-Jahrhundert"-Attitüde wie ein nasser Waschlappen ins Gesicht gefahren. Sepp Blatter drehte sich danach flugs um seine eigene Achse und das obskure IFAB mit seinen britischen Vetomächten wird wohl folgen müssen. Die Zeiten des Dilettantismus im Fußballsport neigen sich dem Ende zu.
C wie Chelsea-Fluch: Ballack: Innenband- und Syndesmose-Riss, Essien: Knieverletzung, Mikel: Knöchelverletzung, Drogba: Ellenbogen-Bruch, Deco: Hüftverletzung, Lampard: siehe B., Anelka: Raymond Domenech, Spanier oder Niederländer im Chelsea-Kader: Null.
D wie Deutschland: Deutsche Tugenden treffen auf multikulturelle Blutauffrischung. Das sympathischste und sehenswerteste Team der Weltmeisterschaft: Deutschland, wer hätte das gedacht? In Punkto Imagepolitur nur mit A vergleichbar. Früher haben dich die Deutschen einfach nur geschlagen, jetzt schauen sie auch noch gut aus dabei.
E wie England: Siehe B, C und D.
F wie Frankreich: Raymond Domenech oder: Wie mache ich aus einer Ansammlung von Weltklassekickern eine Horde von frustrierten Streithanseln?!
G wie -guay, Uru- und Para- : Zusammen nicht viel mehr Einwohner als Österreich, was zwischen den Weltmeisterschaften dort passiert, weiß keiner, aber dann, bei der WM: oho!
H wie Heimvorteil: Wurde von den Afrikanern im Allgemeinen und von den Südafrikanern im Speziellen nicht weidlich ausgenützt. Letztere brachten es zu einem sehenswerten Treffer gegen Mexiko und einem versöhnlichen Sieg zum Abschluss gegen die zerbröselnde "equipe tricolore", konnten aber sonst fußballerisch nicht überzeugen und fuhren folgerichtig nach der Vorrunde nur deshalb nicht heim, weil sie schon zuhause waren. Aber, viel wichtiger ist ohnehin A.
I wie Irrtümer, folgenschwere: Diese unterliefen den Spielleitern bei dieser Weltmeisterschaft zahlreich. Dabei fiel wieder einmal auf, dass die Pfeifenmänner aus Europa und Südamerika keineswegs viel sicherer agierten als die allzu gerne gering geschätzten und gescholtenen Schiedsrichter-"Exoten" (es lebe die selektive Wahrnehmung). Hilfe brauchen sie alle miteinander (s. auch B).
J wie Jump, Jimmy: Professioneller Flitzer aus Katalonien, der dieses Jahr bereits zwei große Auftritte hatte: beim Eurovision Song Contest, wo er sich zum Bestandteil der Tanzchoreographie des spanischen Beitrages machte, und im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft. In letzterem rannte er vor Anpfiff mit einem Anti-Rassismus-Slogan am Shirt aufs Feld und versuchte, dem Weltmeisterschafts-Pokal eine katalanische Mütze aufzusetzen. Das Fernsehpublikum rund um die Welt bekam davon "dank" FIFA-Weltregie-Zensur nichts mit.
K wie Königin: Spaniens Frau König war bei besagtem Finale anwesend, nicht jedoch die Königin der Niederlande. Die ließ sich durch ein Kronprinzenpaar vertreten, das schon im Halbfinale wenig anmutig auf der Tribüne herumgehopst war - vergleichbar den Untertanen unten am Spielfeld. Auch das Duell der Königshäuser ging letztlich deutlich an die Iberer.
L wie Lippi, Marcello: Verkündete nach dem nicht unbedingt vorhergesagten Scheitern Italiens an Paraguay, der Slowakei und Neuseeland ein lautes "Mea Culpa" und entschuldigte sich gar bei seinen Spielern. Dabei wusste jeder: an seinen Fähigkeiten als Cheftrainer kann es am wenigsten gelegen haben.
M wie Maradona versus Müller: Diego, der Junge heißt Müller!
Fortsetzung folgt..
Donnerstag, 22. Juli 2010
Hinter argentinischen Gardinen
Wenn schon Knastbruder, dann idealer Weise in Argentinien.
Das erinnert schon sehr an den Minimal-Sicherheits-Vollzug, aus dem Tingeltangel-Bob immer wieder ausbricht.
Das erinnert schon sehr an den Minimal-Sicherheits-Vollzug, aus dem Tingeltangel-Bob immer wieder ausbricht.
Dienstag, 20. Juli 2010
Österreicher willkommen
Österreichische Fußballmannschaften demütigen, das ist fast schon so etwas wie eine lieb gewonnene Tradition auf den Färöer-Inseln. Bald wird dieser Brauch vermutlich den Färöischen Kettentanz an Popularität überflügelt haben.
Sehr bewegend, dass auch Legionärstruppen wie Red Bull Salzburg diese Folklore achten und ehren.
Sehr bewegend, dass auch Legionärstruppen wie Red Bull Salzburg diese Folklore achten und ehren.
Sonntag, 18. Juli 2010
Wenn Kriminalisten träumen..
Tagtäglich schlagen sie zigfach zu, die Wegelagerer des Internet. Sie warten auf Opfer, die, verlockt von der Aussicht auf das allergünstigste Geschäft aller Zeiten, Vorkassa löhnen. Ist die klingende Münze aber erst einmal im Geldbeutel des Schurken verschwunden, will dieser von einer sofortigen Gegenleistung nichts mehr wissen. Zuerst heißt es, es gäbe Lieferschwierigkeiten. Manchmal sind es auch persönliche Gründe, die ihn angeblich an der Erfüllung seiner Verpflichtung hindern. Selbstverständlich wird aber beteuert, dass das nur ein vorübergehender Zustand sei: sobald möglich, werde der Vertragspartner zufrieden gestellt! Aus dem vorüber gehenden wird jedoch ein Dauerzustand. Nach einiger Zeit werden E-Mails nicht mehr beantwortet, der freundliche Geschäftspartner ist wie vom Erdboden verschluckt.
Verzweifelt wendet sich der derart Hintergangene an eine Beratungsstelle oder einen Rechtsanwalt. Dort wird man ihm in der Regel mitteilen, dass die Chancen, dass er sein Geld wieder erlangt, sehr schlecht stehen. Natürlich ist es möglich, zivilrechtlich vorzugehen und auf Rückerstattung des Betrages zu klagen, aber, ob der Täter greifbar ist und (noch) über ausreichend Vermögen verfügt, um zumindest die Verfahrenskosten zu decken, steht in den Sternen - insbesondere, wenn es, wie meist, mehrere Geschädigte geben sollte. Immerhin, so wird man ihm erklären, könne er ja Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Diese hätte am ehesten die Möglichkeit, den Täter ausfindig zu machen und vielleicht werde man über einen Privatbeteiligtenanschluss im Strafprozess sogar noch entschädigt.
Auf diese Art und Weise landen jährlich tausende Anzeigen auf den Schreibtischen von überforderten Kriminalbeamten. Die Nachforschungen gestalten sich schwierig, die Täter sitzen oft im Ausland. Es ist verständlich, wenn Kriminalisten da mehr Befugnisse einfordern, um der Anzeigenflut rascher, effektiver Herr werden zu können. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert jetzt eine Ausweispflicht im Internet. Jeder, der im Internet Geschäfte machen will, soll sich vorher bei einer staatlichen Stelle registrieren lassen müssen und sich bei jeder rechtsgeschäftlichen Aktivität im Netz ausweisen. In der Konsequenz würde das, wenn ich diesen Vorschlag richtig verstehe, bedeuten, dass ein alle Internet-Transaktionen umfassendes ID-System geschaffen werden müsste und folglich auch Datenbanken darüber entstehen, wer was wann von wem kauft, wer mit wem welche Geschäfte im Internet tätigt.
Denn bei der Registrierung im Vorfeld kann es wohl nicht bleiben, wenn man der Exekutive nach geschehener Tat raschen Zugriff auf den Täter ermöglichen will. Bei dieser Lesart des Vorschlages (es wären auch andere möglich - z.B., dass es allein darum gehen soll, dem Vertragspartner über eine Datenbabankabfrage bessere Informationen über den anderen zur Verfügung zu stellen) wäre ein Eingriff in die Privatsphäre gegeben, der die viel gescholtene (in Wahrheit aber heutzutage zur wirkungsvollen Bekämpfung der Kriminalität unverzichtbare) Vorratsdatenspeicherung wie einen Waisenknaben aussehen ließe. Denn während die Vorratsdatenspeicherung (zumindest in der zu fordernden menschenrechtskonformen Ausprägung) auf die Speicherung reiner Verbindungsdaten (also das "wer-mit-wem-und-wann") beschränkt ist, würde eine derartige Datenbank wohl zwangsläufig auch Inhaltliches festhalten (also das "was"). Umgelegt auf die Welt außerhalb des Internet würde das bedeuten, dass jede geschäftliche Transaktion, vom Zeitungskauf in der Trafik bis hin zum Besuch in der Bar einer Ausweispflicht unterliegt und in einer Datenbank festgehalten wird. Eine unerträgliche Vorstellung.
Ich kann also nur meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass ich den BDK hier grundlegend missverstehe.
Vor allem auch, weil ich gar nicht einsehen will, warum ich mich zukünftig ausweisen müssen soll, weil allzu viele Mitbürger ganz einfach noch nicht gelernt haben, mit dem Internet umzugehen. Wer so handelt, wie unser User in obigem Beispiel, handelt schlicht fahrlässig. Es gibt genug Möglichkeiten, Online-Geschäfte einigermaßen sicher abzuwickeln: Bestellungen nur bei Unternehmen vornehmen, die einem wirklich ein Begriff sind, Bezahlung über Treuhanddienste durchführen, per Nachnahme oder erst nach Lieferung bezahlen. Wer dies nicht beherzigt, handelt nicht viel anders als jemand, der auf der Linzer Landstraße einem Wildfremden 500 € in die Hand drückt und mit diesem vereinbart, dass man sich am nächsten Tag an selbem Ort und zur selben Zeit wieder trifft und dann die Gegenleistung übergeben wird.
Vielleicht sollte der BDK ganz einfach mehr Energie darin investieren, den Menschen zu vermitteln, dass sie lernen sollten, ihren Hausverstand beim Einloggen ins Internet nicht an der virtuellen Garderobe abzugeben.
Verzweifelt wendet sich der derart Hintergangene an eine Beratungsstelle oder einen Rechtsanwalt. Dort wird man ihm in der Regel mitteilen, dass die Chancen, dass er sein Geld wieder erlangt, sehr schlecht stehen. Natürlich ist es möglich, zivilrechtlich vorzugehen und auf Rückerstattung des Betrages zu klagen, aber, ob der Täter greifbar ist und (noch) über ausreichend Vermögen verfügt, um zumindest die Verfahrenskosten zu decken, steht in den Sternen - insbesondere, wenn es, wie meist, mehrere Geschädigte geben sollte. Immerhin, so wird man ihm erklären, könne er ja Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Diese hätte am ehesten die Möglichkeit, den Täter ausfindig zu machen und vielleicht werde man über einen Privatbeteiligtenanschluss im Strafprozess sogar noch entschädigt.
Auf diese Art und Weise landen jährlich tausende Anzeigen auf den Schreibtischen von überforderten Kriminalbeamten. Die Nachforschungen gestalten sich schwierig, die Täter sitzen oft im Ausland. Es ist verständlich, wenn Kriminalisten da mehr Befugnisse einfordern, um der Anzeigenflut rascher, effektiver Herr werden zu können. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert jetzt eine Ausweispflicht im Internet. Jeder, der im Internet Geschäfte machen will, soll sich vorher bei einer staatlichen Stelle registrieren lassen müssen und sich bei jeder rechtsgeschäftlichen Aktivität im Netz ausweisen. In der Konsequenz würde das, wenn ich diesen Vorschlag richtig verstehe, bedeuten, dass ein alle Internet-Transaktionen umfassendes ID-System geschaffen werden müsste und folglich auch Datenbanken darüber entstehen, wer was wann von wem kauft, wer mit wem welche Geschäfte im Internet tätigt.
Denn bei der Registrierung im Vorfeld kann es wohl nicht bleiben, wenn man der Exekutive nach geschehener Tat raschen Zugriff auf den Täter ermöglichen will. Bei dieser Lesart des Vorschlages (es wären auch andere möglich - z.B., dass es allein darum gehen soll, dem Vertragspartner über eine Datenbabankabfrage bessere Informationen über den anderen zur Verfügung zu stellen) wäre ein Eingriff in die Privatsphäre gegeben, der die viel gescholtene (in Wahrheit aber heutzutage zur wirkungsvollen Bekämpfung der Kriminalität unverzichtbare) Vorratsdatenspeicherung wie einen Waisenknaben aussehen ließe. Denn während die Vorratsdatenspeicherung (zumindest in der zu fordernden menschenrechtskonformen Ausprägung) auf die Speicherung reiner Verbindungsdaten (also das "wer-mit-wem-und-wann") beschränkt ist, würde eine derartige Datenbank wohl zwangsläufig auch Inhaltliches festhalten (also das "was"). Umgelegt auf die Welt außerhalb des Internet würde das bedeuten, dass jede geschäftliche Transaktion, vom Zeitungskauf in der Trafik bis hin zum Besuch in der Bar einer Ausweispflicht unterliegt und in einer Datenbank festgehalten wird. Eine unerträgliche Vorstellung.
Ich kann also nur meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass ich den BDK hier grundlegend missverstehe.
Vor allem auch, weil ich gar nicht einsehen will, warum ich mich zukünftig ausweisen müssen soll, weil allzu viele Mitbürger ganz einfach noch nicht gelernt haben, mit dem Internet umzugehen. Wer so handelt, wie unser User in obigem Beispiel, handelt schlicht fahrlässig. Es gibt genug Möglichkeiten, Online-Geschäfte einigermaßen sicher abzuwickeln: Bestellungen nur bei Unternehmen vornehmen, die einem wirklich ein Begriff sind, Bezahlung über Treuhanddienste durchführen, per Nachnahme oder erst nach Lieferung bezahlen. Wer dies nicht beherzigt, handelt nicht viel anders als jemand, der auf der Linzer Landstraße einem Wildfremden 500 € in die Hand drückt und mit diesem vereinbart, dass man sich am nächsten Tag an selbem Ort und zur selben Zeit wieder trifft und dann die Gegenleistung übergeben wird.
Vielleicht sollte der BDK ganz einfach mehr Energie darin investieren, den Menschen zu vermitteln, dass sie lernen sollten, ihren Hausverstand beim Einloggen ins Internet nicht an der virtuellen Garderobe abzugeben.
Samstag, 17. Juli 2010
Hallstatt
Hallstatt ist im Grunde eine Mischung aus massentouristischem Freilichtmuseum und erdiger Herrgottswinkel-Romantik vor schöner Naturkulisse. Das klingt zunächst einmal nicht sonderlich außergewöhnlich. Dennoch kann man sich dem Reiz des Ortes kaum entziehen: Die Menschen kommen nach Hallstatt und man sieht, wie sie berührt sind und sich freuen.
Mittwoch, 14. Juli 2010
Weltmeisterschafts-Rückbricksfilm
Von den dramatischen Momenten des deutsch-englischen Achtelfinalduelles bis zu niederländischen Kampfsporteinlagen im Finale: HIER kann man die großen Szenen der Weltmeisterschaft in Südafrika noch einmal erleben.
Dank an Linda.
Dank an Linda.
Dienstag, 13. Juli 2010
Eisiges Linz
Ich war ja der Meinung, dass das ohnehin ganz klar war. Dennoch ist es schön, wenn das eigene Vorurteil durch eine Untersuchung von kompetenter Stelle bestätigt wird: das "Dolce" in der Linzer Landstraße (einen Steinwurf von meinem Zuhause entfernt) ist anscheinend der Linzer Eissalon mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Und dabei wurde hier der Geschmack gar nicht berücksichtigt..
Sonntag, 11. Juli 2010
Ein Bierakel
Dass die Niederlande und Spanien das WM-Finale erreichen werden, war aus meiner Rückblog-Umfrage klar herauszulesen. Bleibt noch die Frage, wer es gewinnt.
Um dies zu klären, wird eine neue Zukunftsvorhersagemethode angewandt.
Bierakel, Teil I:
Bierakel, Teil II:
Bierakel, Teil III:
Um dies zu klären, wird eine neue Zukunftsvorhersagemethode angewandt.
Bierakel, Teil I:
Bierakel, Teil II:
Bierakel, Teil III:
Mittwoch, 7. Juli 2010
Ein Orakel
Dienstag, 6. Juli 2010
Weilheim
Die Stadt Weilheim in Oberbayern, 21.652 Einwohner, ist erstaunlich. Einerseits haben wir es hier mit einer Hochburg des deutschen Indie Rocks zu tun. Dies verdankt die Stadt der innerhalb der Szene weltweit berühmten Band The Notwist und deren musikalischem Umfeld.
Ich schätze The Notwist sehr. Sie sind ein bisschen Radiohead, nur ohne dass Thom Yorke singt.
Andererseits musste ich jetzt feststellen, dass auch der vielleicht beste, mit Sicherheit aber auffälligste Spieler der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ein gebürtiger Weilheimer ist! Auch wenn er bis vor kurzem noch nicht jedem in der breiteren Öffentlichkeit bekannt war..
Gut Ding will Weilheim haben, quasi.
Interessant ist übrigens auch noch Andreas Görlitz. Er steht wie Müller beim FC Bayern als Profifußballer unter Vertrag (noch), ist in Weilheim geboren und der Gitarrist einer unweit von Weilheim beheimateten Alternative Rock-Band. So schließt sich der Kreis.
Ich schätze The Notwist sehr. Sie sind ein bisschen Radiohead, nur ohne dass Thom Yorke singt.
Andererseits musste ich jetzt feststellen, dass auch der vielleicht beste, mit Sicherheit aber auffälligste Spieler der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft ein gebürtiger Weilheimer ist! Auch wenn er bis vor kurzem noch nicht jedem in der breiteren Öffentlichkeit bekannt war..
Gut Ding will Weilheim haben, quasi.
Interessant ist übrigens auch noch Andreas Görlitz. Er steht wie Müller beim FC Bayern als Profifußballer unter Vertrag (noch), ist in Weilheim geboren und der Gitarrist einer unweit von Weilheim beheimateten Alternative Rock-Band. So schließt sich der Kreis.
Freitag, 2. Juli 2010
Rückblog # 5, Wer wird Fußballweltmeister?
Ja, ich weiß. Es ist verwerflich. Der Jahresrückblick (diesmal auf 2009) ist wieder einmal in der Mitte stecken geblieben. Diese umfangreichen Film-Rezensionen schaffen mich. Mea culpa, mea maxima culpa. Nächstes Mal muss ich das ganz anders angehen, keine Frage.
Um die ganze Angelegenheit wieder etwas in Schwung zu bringen, unterbreche ich meine tiefschürfenden Film-Besprechungen jetzt einmal for something completely different! Fußball.
Bei meiner großen 2009-Jahresumfrage Ende des letzten Jahres habe ich nämlich auch danach gefragt, wer denn 2010 Fuballweltmeister wird. Ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, diese Umfrage zu veröffentlichen (vielen Dank an Julia für den Gedankenanstoß!). Ich bin selbst ganz gespannt, weil ich nicht mehr weiß, wie ihr euch entschieden habt.
Wer wird Fußballweltmeister 2010?
A.W., Werber: "Oranje Boven" (Niederlande)
C.B., Studentin (Jus): "Natürlich Deutschland (bitte keine Buhrufe!!!)!"
Ednett, Blogger: "Deutschland hoffentlich nicht/Italien und die afrikanischen Länder
leider nicht - gegen Spanien hätte ich nichts einzuwenden"
F.A., Musikpädagoge und Organist: "Brasilien."
G.S., Pfleger: "Oranje, Oranje! Ich hoffe Holland!"
G.Z., Student (Sozialwirtschaft): "Der Meistbietende..."
I.W., Pensionistin: "Österreich, wer sonst???????"
J.G., Studentenbetreuer: "Nigeria."
J.R., Steuerberater in Ausbildung: "Spanien."
J.S., Steuerberaterin: "Niederlande!"
M.K.-M., Filmemacher: "Brasilien."
M.P., Student (Informatik): "Ich habe gar keine Ahnung wer spielt...Österreich wahrscheinlich nicht!"
P.F., PR-Mann: "Nicht Japan. Auch nicht Neuseeland. Drum sag ich mal Spanien."
S.B., Studentin (Mathe und Physik, Lehramt): "Uruguay."
S.F., Pädagogin: "Wir Deutschen natürlich!!!"
S.K., Bildungsreferentin: "Neuseeland natürlich!"
T.F., Redakteur: "Who cares?"
Anmerkungen: Zwei TeilnehmerInnen der Umfrage haben auf diese Frage gar keine Antwort gegeben. Bei "T.F." handelt es sich um Herrn Tobias Führer, er möchte nicht anonym bleiben.
Die Niederlande und Spanien wurden je 3x genannt und führen daher die Rangliste an. Deutschland und Brasilien brachten es auf je zwei Nennungen. Neuseeland, Nigeria, Österreich und Uruquay wurden je einmal für den zukünftigen Weltmeister gehalten.
Interessant ist, dass nahezu alle Ernst gemeinten Tips mit Veröffentlichungszeitpunkt dieses Postings noch in Erfüllung gehen können. In weiser Voraussicht hat niemand die Elfenbeinküste, England, Frankreich, Italien oder Portugal auf der Rechnung gehabt. Sogar Uruguay kann theoretisch noch Weltmeister werden - erstaunlich.
Damit seid ihr deutlich besser gelegen als ich in unserem Arbeits-internen Tippspiel. Da habe ich nämlich auf England gesetzt. Zwar war für mich eigentlich Spanien immer der klare WM-Favorit, gefolgt von Argentinien und Deutschland, aber aus strategischen Gründen (ich habe ernsthafter- und fälschlicherweise gedacht, ich bin der einzige, der auf diese Idee kommt) und auch ein wenig aus Mitleid habe ich dann für die "Three Lions" votiert. Tja, und jetzt sind sie raus und das ist gut so!
Um die ganze Angelegenheit wieder etwas in Schwung zu bringen, unterbreche ich meine tiefschürfenden Film-Besprechungen jetzt einmal for something completely different! Fußball.
Bei meiner großen 2009-Jahresumfrage Ende des letzten Jahres habe ich nämlich auch danach gefragt, wer denn 2010 Fuballweltmeister wird. Ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, diese Umfrage zu veröffentlichen (vielen Dank an Julia für den Gedankenanstoß!). Ich bin selbst ganz gespannt, weil ich nicht mehr weiß, wie ihr euch entschieden habt.
Wer wird Fußballweltmeister 2010?
A.W., Werber: "Oranje Boven" (Niederlande)
C.B., Studentin (Jus): "Natürlich Deutschland (bitte keine Buhrufe!!!)!"
Ednett, Blogger: "Deutschland hoffentlich nicht/Italien und die afrikanischen Länder
leider nicht - gegen Spanien hätte ich nichts einzuwenden"
F.A., Musikpädagoge und Organist: "Brasilien."
G.S., Pfleger: "Oranje, Oranje! Ich hoffe Holland!"
G.Z., Student (Sozialwirtschaft): "Der Meistbietende..."
I.W., Pensionistin: "Österreich, wer sonst???????"
J.G., Studentenbetreuer: "Nigeria."
J.R., Steuerberater in Ausbildung: "Spanien."
J.S., Steuerberaterin: "Niederlande!"
M.K.-M., Filmemacher: "Brasilien."
M.P., Student (Informatik): "Ich habe gar keine Ahnung wer spielt...Österreich wahrscheinlich nicht!"
P.F., PR-Mann: "Nicht Japan. Auch nicht Neuseeland. Drum sag ich mal Spanien."
S.B., Studentin (Mathe und Physik, Lehramt): "Uruguay."
S.F., Pädagogin: "Wir Deutschen natürlich!!!"
S.K., Bildungsreferentin: "Neuseeland natürlich!"
T.F., Redakteur: "Who cares?"
Anmerkungen: Zwei TeilnehmerInnen der Umfrage haben auf diese Frage gar keine Antwort gegeben. Bei "T.F." handelt es sich um Herrn Tobias Führer, er möchte nicht anonym bleiben.
Die Niederlande und Spanien wurden je 3x genannt und führen daher die Rangliste an. Deutschland und Brasilien brachten es auf je zwei Nennungen. Neuseeland, Nigeria, Österreich und Uruquay wurden je einmal für den zukünftigen Weltmeister gehalten.
Interessant ist, dass nahezu alle Ernst gemeinten Tips mit Veröffentlichungszeitpunkt dieses Postings noch in Erfüllung gehen können. In weiser Voraussicht hat niemand die Elfenbeinküste, England, Frankreich, Italien oder Portugal auf der Rechnung gehabt. Sogar Uruguay kann theoretisch noch Weltmeister werden - erstaunlich.
Damit seid ihr deutlich besser gelegen als ich in unserem Arbeits-internen Tippspiel. Da habe ich nämlich auf England gesetzt. Zwar war für mich eigentlich Spanien immer der klare WM-Favorit, gefolgt von Argentinien und Deutschland, aber aus strategischen Gründen (ich habe ernsthafter- und fälschlicherweise gedacht, ich bin der einzige, der auf diese Idee kommt) und auch ein wenig aus Mitleid habe ich dann für die "Three Lions" votiert. Tja, und jetzt sind sie raus und das ist gut so!
Donnerstag, 1. Juli 2010
Ferdlstärken
Wenn wir schon in seinem Lokal Schabernack treiben, dann muss ich wenigstens auch hier sein Meisterwerk präsentieren.
1,511,964 views bereits..Chapeau!
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