Ein US-Präsident, der politisch mit dem Rücken zur Wand steht. Eine feindliche Macht, die einen Terroranschlag auf amerikanischem Boden plant, inklusive der Ermordung eines hochrangigen Diplomaten. Dazu noch die mexikanische Drogenmafia, gedungen, um jenes Attentat auszuführen, einen Anschlag, der die Stabilität einer gesamten Weltregion ins Wanken bringen würde. Amerikanische Agenten, die die Verschwörung aufdecken und ein Präsident, Phönix aus der Asche, der nun dem Bösen in der Welt entschlossen den Kampf ansagt!
Klingt wie das Drehbuch zu einem üblen Hollywood-Reisser? Ja auch. Erinnert aber auch an "Wag the Dog", indem ein Hollywood-Produzent (Dustin Hoffmann) eine Krise inszeniert, um einem in Bedrängnis geratenen Präsidenten mediale Schützenhilfe zu leisten..
Es ist vielleicht nicht die Schuld der Regierung Obama, dass solche Assoziationen geweckt werden, denn sie konnte sich ihre Amtsvorgänger nicht aussuchen. Es mag auch sein, dass es Kreise im komplexen politischen System des Iran gibt, die solche kriminellen Hirnrissigkeiten aushecken (vielleicht haben sie Hollywood-Filme gesehen, um den dekadenten Erzfeind zu studieren). Wir erinnern uns zB an das Massaker an kurdischen Exilpolitikern in Wien, welches von iranischen Geheimagenten begangen wurde, die sodann unter Geleitschutz der österreichischen Behörden das Land verlassen konnten.
Aber, indem die iranische Führung ohne handfeste Beweise einer Verstrickung in das abstruse Komplott bezichtigt wird, indem ohne eingehendere Untersuchungen gleich "schärfste Sanktionen" gefordert, "Konsequenzen" angedroht werden und das strategische Bündnis mit dem totalitären Gottesstaat Saudi-Arabien beschworen wird, erweckt die amerikanische Regierung doch etwas zu sehr den Eindruck, gerade darauf gewartet zu haben.
Wie gesagt, Obama konnte sich seine Amtsvorgänger nicht aussuchen. Aber wundern darf er sich jetzt auch nicht.
Donnerstag, 13. Oktober 2011
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