Eine Tür geht auf und man befindet sich in der Welt der Tindersticks. Eine Welt, erfüllt von der sonoren wie melancholischen Gesangsstimme von Stuart Staples, getragen von einem kleinen Orchester aus insgesamt sieben Musikern in wechselnder Besetzung und mit wechselnden Instrumente. Die Musik der Tindersticks (deren Stammbesetzung aus drei Personen besteht), das ist ein Amalgam aus Pop, Jazz, Country, Folk und einer ordentlichen Prise schwermütigem Soul. Wie einer schwerer, dunkler Teppich legen sich die Klänge der Tindersticks über den Saal und über das Publikum, hüllen alles ein.
Live kommt die Truppe aus Nottingham groß zur Geltung. Wer die Tindersticks aus der Konserve kennt, weiß schon, dass sie etwas Besonderes sind. Aber auf der Konzertbühne heben sie sich nochmals auf eine ganz andere Ebene. Zuweilen versinken sie dabei ganz in ihrer dunklen Mattigkeit, verlieren sich fast darin und stehen kurz davor, das Publikum in den Schlaf zu spielen. Aber dann zieht die Stimme von Stuart Staples wieder an und reisst das von seiner Band geschaffene Kontinuum plötzlich empor zu ungeahnten Höhen. So kreieren die Tindersticks Gegensätze der schönen Art.
Und die Tindersticks vereinen Widersprüche. Sie sind von tiefer Schwermut erfüllt und spenden doch unüberhörbar Trost. Sie klingen frisch und spannend und scheinen doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Sie sind stilvolle Anzugträger und Slacker zugleich.
Die Tindersticks sind unverwechselbar, eine Welt für sich - so auch an jenem 7.5.2010 am Kremser Donaufestival. Ein würdiger Auftakt für einen bemerkenswerten Abend.
Demnächst: In Concert # 17: Carla Bozulich´s Evangelista am Donaufestival
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3 Kommentare:
Aaaargh! Die Tindersticks in Österreich und ich nicht dabei!! Wie konnte das denn passieren :(
Vielleicht zu viel Arbeit?
Nein, Nachlässigkeit meinerseits. The not knowing is easy. Ein schönes Foto, jedenfalls. Lg.
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