Dieser Respekt vor der eigenen Vergangenheit ist in jedem Atemzug der Musikgruppe spürbar. Mehrmals leitet Bassekou Kouyaté eine Musiknummer mit einer Aussage wie "Dieses Lied hat mein Großvater vor dem König von ... gespielt" ein. Auch der Sound der Band ist grundsätzlich traditionell-folkloristisch angelegt. Der Klang von Ngoni-Lauten vermischt sich mit dem Rhythmus von Trommeln.
Aber seinen großen internationalen Erfolg (der in zur Inspirationsquelle für Bono, Fatboy Slim oder Damon Albarn werden ließ) verdankt Bassekou Kouyaté dem Umstand, dass er sich auch als Modernisierer dieser Art von Musik hervorgetan hat. Er hat neue Ngoni-Lauten konstruiert, in dem er deren Saitenzahl erhöht und den Korpus verändert hat. Und er setzt auf elektrische Verstärker.
Das Resultat erinnert in rhytmischer Hinsicht tatsächlich immer wieder an den afroamerikanischen Blues, das Tempo nimmt allerdings oft erhebliche Rasanz an (daher auch der sich aufdrängende Vergleich mit dem Rock´n´Roll). Die Musik von Bassekou Kouyaté und Ngoni Ba wirkt zuweilen auf Anhieb fast etwas spröde, gleichförmig. Wenn man ihr aber länger zuhört, offenbart sich einem ihre Trance-artige Qualität. Man wird mithineingesogen und stellt möglicherweise plötzlich fest, dass man sich schon seit einiger Zeit zur Musik mitbewegt, ohne es bisher bemerkt zu haben. Gekrönt wird das Ganze dann, wenn Ami Sacko, die Frau von Bassekou Kouyaté (auf diesen Umstand weist er in Linz zwischendurch stolz hin) ihre herausragende Stimme ins Spiel bringt.
Einen Eindruck von der Musik von Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba kann man sich zum Beispiel mittels deren Auftritt bei Jools Holland verschaffen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen