Man kennt das ja. Man hat sich weggestöpselt. Der MP3-Player gibt den Takt an, die Außenwelt bleibt außen vor. Aus der Reizüberflutung des Alltags wird ein selbstgeschustertes Radioprogramm. Versunken geht man seiner Wege und die WWF-Keilerin auf der Mariahilfer- oder Landstraße kann noch so verzweifelt mit den Händen fuchteln und auf die eigenen Ohren deuten, sie weiss doch, sie kämpft auf verlorenem Posten.
Blöd ist nur, dass der so in den eigenen sonischen Kosmos eingehüllte Fußgänger auch taub wird für ihm auflauernde echte Gefahren. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Verkehrsunfälle auf das Konto dieses homo mp3playerensis gehen, wie vielen Taschendieben er ein Bonanza beschert hat.
Doch es naht Rettung, zumindest was die Abwehr von lauernden Bösewichten betrifft. Die aufrechten Männer und Frauen (Galanterie ist hier keineswegs vonnöten) von TASER haben ein Gerät entwickelt, das beides kann: MP3s abspielen und in den plötzlich auftauchenden Bedroher nur-selten-tödliche Elektroschocks hineinjagen!
Stellt sich nur noch die Frage, was als nächstes kommt: das TASERbook? Die Digitalkamera mit eingebautem TASER? Der Rasierapparat mit TASER-Funktion? Menschen, die für den WWF oder Greenpeace Strassenwerbung machen müssen, sollten jedenfalls in Zukunft aufpassen, welchem MP3-Hörer sie sich plötzlich in den Weg stellen..
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2 Kommentare:
Den Walkman gibt's aber schon seit 1979, also ist das Phänomen jetzt nicht wirklich als 'neu' zu kategorisieren.
Nein, ganz neu ist es nicht, da hast du recht, das hab ich auch nicht andeuten wollen. Allerdings hat die Zahl der "Musikzombies" im öffentlichen Raum durch die MP3-Revolution schon drastisch zugenommen, würde ich sagen.
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