Dass man von Sportlern, die jahrelang auf das Großziel Olympia hingearbeitet haben, nicht verlangen kann, dass sie der Idee eines Boykotts der Spiele große Sympathien entgegenbringen, versteht sich von selbst.
Es ist aber doch erfreulich zu sehen, dass die gegenwärtige Situation in China auch so manchen Vertreter der Sportler-Gemeinde nicht ganz unberührt lässt. Netzathleten.de, eine Internet-community für Sportler und deren Fans hat eine Aktion namens "Sports for Human Rights" ins Leben gerufen. Die Idee ist die, dass Silikonarmbänder mit der Aufschrift "Sports for Human Rights" unters Volk und insbesondere unter die Olympia-Teilnehmer gebracht werden. Auf diese Weise will man die Spiele als sportliches Weltereignis zelebrieren, gleichzeitig aber seinen Standpunkt deutlich machen. Ein Armband soll € 1 kosten, der Erlös amnesty international zufließen.
In eine ähnliche Richtung geht auch eine Aktion von amnesty Deutschland.
Einem allfälligen Athleten-Protest bei den Spielen wären allerdings enge Grenzen gesetzt. Die Reglements des IOC verbieten nämlich jegliche politische Äußerung während der Wettkämpfe und sehen im Falle eines Verstoßes als Sanktion den Ausschluss des betreffenden Olympioniken von allen weiteren Bewerben vor.
Man darf gespannt sein, wieviel an menschlicher Courage wir in China zu sehen bekommen.
Freitag, 11. April 2008
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3 Kommentare:
Ich finde das Verbot politischer Äußerungen für Sportler bei den Spielen konsequent und richtig. Das hat dort nichts zu suchen.
Genausowenig, wie ich bei den Spielen chinesische Sportler in T-Shirts mit dem Slogan "Tibet gehört China!" sehen will, will ich eben auch das umgekehrte dort nicht sehen.
Es ist schon klar, dass diese Regel des IOC grundsätzlich Sinn macht.
Wenn es jedem freistünde, bei den Spielen seine politische oder sonstige weltanschauliche Meinung in jeder erdenklichen Form zu äußern, dann wäre das reibungslose und harmonische Funktionieren dieser Großveranstaltung, an der Menschen aus allen Kulturen und Nationen teilnehmen, natürlich massiv gefährdet.
Ich bin allerdings nicht dafür, dass man diese Bestimmung zu engherzig auslegt.
Ein nicht zu offensiv vorgetragenes, aber sichtbares Bekenntnis zu den grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte muss schon möglich ein.
Man darf China ruhig daran erinnern, dass bei der Vergabe der Spiele die Verbesserung der MR-Lage zugesichert wurde.
Ja, auch wenn ich, wie du weißt, an sich gegen die Menschenrechte auftrete, würde ich dieses Bändchen bei den Spielen schon noch zulassen. Weiter darfs aber nicht gehen.
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