Sonntag, 29. Juni 2008

Die Sache mit den Qualitäten

So manch ein(e) regelmäßige(r) LeserIn dieses Blogs mag sich vielleicht fragen, wie denn eigentlich die Liste der „25 bestgehörten Tracks“ zustande kommt. Nun, die Antwort ist gar nicht einmal so einfach zu geben.

Klar gesagt werden kann, dass für die Liste nur Nummern in Frage kommen, die sich auf meinem MP3-Player befinden. Das sind eben jene Stücke Musik, die ich mir derart oft zu Gehör bringe, dass eine Bewertung und Einordnung möglich ist.

Natürlich trachte ich danach, Tracks, die ich im Radio oder anderswo vernehme und die mich ansprechen, für meinen Player verfügbar zu machen. Dies ist ja Dank der Segnungen des Netzes und im Rahmen des § 42 des österreichischen Urheberrechtsgesetzes (Recht auf Privatkopie) in den meisten Fällen problemlos möglich – auch ohne, dass ich auf Tauschbörsen zurückgreifen muss. Das Zauberwort heißt hier Musikblogs. Im Übrigen gelangen MP3s schlicht dadurch auf meinen Player, dass ich im Netz über sie drüberstolpere (etwa in eben jenen Musikblogs oder im Tonspion und ähnlichen Plattformen).

Bei der Frage, wie die einzelnen Tracks dann zu reihen sind, spielt eine ganze Reihe von Faktoren zusammen. Vereinfachend kann gesagt werden, dass es da für mich im Wesentlichen darauf ankommt, mir darüber klar zu werden, mit welchen Gefühlen mich das Musikstück zuletzt zurückgelassen hat. Und zwar nicht nur beim letzten Anhören, sondern sozusagen in der Addition der letzten Durchläufe. Diese Gefühle wiederum sind natürlich auch von einigermaßen objektivierbaren Faktoren mitbestimmt, wie zB dem Neuigkeitswert von Musik und einer Mannigfaltigkeit anderer qualitätsbezogener Umstände, die aufzuzählen hier jetzt den Rahmen sprengen würde.

Eine ganz spezifische Qualität guter Musik kann hier aber nur unzureichend berücksichtigt werden. Da die Addition der gefühlten Beurteilungen nämlich nur eine begrenzte Zeitspanne in die Vergangenheit abdeckt, weil sich danach einfach die Erinnerung eintrübt, erfährt das Qualitätsmerkmal „Langlebigkeit“, also die Eigenschaft von Musik, sich nicht so schnell abzunutzen und über einen langen Zeitraum anhörbar zu sein, hier keine ganz adäquate Würdigung. Gleichwohl lässt es sich aber erstaunlich gut quantifizieren, indem man schlicht den Zähler des MP3-Players ins Spiel bringt! Dies funktioniert insbesondere deshalb gut, weil ich sehr konsequent darin bin, Musik, die mich nicht mehr interessiert, vom Abspielgerät zu löschen. Dies schon deshalb, weil ich Platz für neue Musik machen möchte.

Um diese andere Dimension guter Musik (es gibt noch viele weitere) entsprechend herauszustellen, wird es morgen erstmals auf diesen Seiten eine Top 5 der auf meinem MP3-Player meistgespielten Nummern geben. Diese Liste wird einmal im Monat einem Update unterzogen.

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