Fortsetzung von hier.
16
Esta. - Only One (Love Is King)
Los Angeles, Kalifornien
Diese Nummer ist 2016 einige Male hauchdünn am Monatsmeister vorbei geschrammt. Es ist sich immer ums Kennen nicht ausgegangen. Weil: Monatsmeister wird, wer in einem Monat besonders viele Plätze in den Top 25 auf dieser Seite hoch klettert. Und, "Only One" ist kein Speed-Kletterer gewesen. Eher ein eleganter, konsequenter Schleicher. Das wiederum hat vermutlich damit zu tun, dass im Kern des Tracks die zeitlos-stilsichere Soul/Smooth Jazz-Sängerin Sade gesampelt wird ("Sally" vom 1984er-Megaseller "Diamond Life"). Sowie damit, dass Esta. um die Samples herum spannungsvolle Beats und schöne Effekte gebaut hat.
15
The Rural Alberta Advantage - Terrified
Toronto, Ontario
Wehren wollte ich mich. Dieses Folk-Rock-Drama ist von der ersten Note an dermaßen verschwenderisch effektvoll, dass ich mich skeptisch halten wollte. Aber: die rauschöne, charismatische Leadstimme, die prächtigen Harmonie- und Chorgesänge, das virtuose Spiel mit den Tempi und der Dynamik. Und dann, ja dann auch noch diese furiose Rhythmus-Sektion. Keine Chance.
14
Buck Owens & His Buckaroos - I´ve Got A Tiger By The Tail
Bakersfield, Kalifornien
Ich will ja eigentlich nicht materialistisch klingen, aber ein paar der schönsten Kindheitserinnerungen verbinden sich schon auch mit dem völlig überraschenden Beschenktwerden. Nämlich, wenn sich das Beschenktwerden als absoluter Glücksfall und Horizonterweiterung herausgestellt hat. So geschehen vor langer Zeit, als mir mein Vater einmal völlig unterwartet eine Box mit Country & Western - LPs (ja, solange ist das her) mit nach Hause brachte. Ein Spontankauf. Und da war Buck Owens dabei, der Altvater des Bakersfield Sound. Schnörkellos, kraftvoll, schön und gut nach all den Jahren (Text vom 30.12.2015).
13
The Receiver - Transit
Columbus, Ohio
Bitte bereit machen zum Boarding. Einfach das Fenster aufmachen, die fluoreszierende, oszillierende Wolke aus oranger Synthie-Watte wartet draußen schon. Einsteigen und hinauftragen lassen, höher und höher. Der Bordservice wird fragen, ob es so bleiben soll und du wirst sagen: ja, gerne. Aber, da nähert sich der Traum auch schon wieder seinem Abschluss. "Synthphonic Dream-Prog" nennt das Label das gerade heraus. Passt schon.
12
Sleater-Kinney - Bury Our Friends
Olympia, Washington
Ein Antidot gegen apathische Geistlosigkeit. Funkelnde Parolen in zündenden Gitarrenläufen und großen Refrains. Zur Monatsmeister-Rezension!
Fortsetzung folgt.
Sonntag, 31. Dezember 2017
Dienstag, 26. Dezember 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 21-17
Fortsetzung von hier.
21
Aero Flynn - Dk/Pi
Eau Claire, Wisconsin
Der glänzend ausproduzierte Indiepop-Sound, zumal angereichert mit viel Elektronik, macht es einem heute nicht mehr leicht. Zu sehr ist er der Kommerzialisierung, ist er der Verwertungsmaschinerie der Konsumgesellschaft, etwa des Werbefernsehens (für die, die das noch sehen) anheim gefallen. Wenn dann einer, der es in der hohen Zeit dieser Musik aus persönlichen Gründen vorgezogen hat, kein Star zu werden, doch noch mit einem neuen Album hinterherkommt, ist das einerseits spannend, macht aber auch skeptisch. Aber, siehe da, es gibt Zukunft (Text vom 30.12.2015).
20
Bus - Westen (AG Penthouse Rmx)
Berlin, Deutschland
Es gibt Musik, die braucht die genau richtige Mischung aus Achtsamkeit und Sich-Fallen-Lassen. Und dann, dann gibt der Boden nach und es saugt einen hinein in einen gänzlich eigenen, abgeschotteten Klangraum, wo aus allen Richtungen wunderliche Sounds, Klänge, Geräusche kommen. Und sich daraus eine andere Art von (Ambient)-Pop-Wirklichkeit formt.
Bus - Westen (AG Penthouse Rmx) auf Soundcloud
19
Eleanor Friedberger - He Didn´t Mention His Mother
Oak Park, Illinois
"He Didn´t Mention His Mother" stammt aus jenem historisch-ästhetischen Kontinuum, in dem Folk und früher Rock in Singer-Songwriter-Pop übergegangen sind. Die Akkordwechsel, die Instrumentierung, die Art, wie Eleanor Friedberger ihren gelassen-regierenden, klar und deutlich nach vorne gemischten Gesang setzt, lösen vertraute Echos aus der musikalischen Vergangenheit aus. Nein, natürlich wird hier nix neu erfunden. Aber, kann/will/soll man sich diesem Gesamtsound entziehen, der sich da wie das Äquivalent von warmer Butter ans Ohr schmiegt, gekrönt von dieser Stimme?
18
Humus - When I Feel Lonely, I Dance
Helsinki, Finnland
Auch das blieb 2016 einige Zeit haften: Ein Hip-Hop-Beats-Bastler aus Helsinki und eine Soul/Jazz-Sängerin vom Polarkreis ergeben zusammen einen funkigen Tanzflächen-Rüttler. Als Untermalung des alltäglichen Sich-Bewegens mit MP3-Player erstaunlich effektiv. Nur leider im Web nirgends mehr auffindbar, außer als Ausschnitt auf einem Album-Sampler (Track 1):
Humus - Sensibility/Sense (Album Sampler) auf Soundcloud
17
Pete Seeger - If I Had A Hammer
New York City, New York
Ja, wenn es so einfach wäre. Sie einfach heraus hämmern, die allgemeine Nächstenliebe, die Gerechtigkeit auf Erden. Wie ein gewandter Werktätiger oder ein kunstfertiger Skulpteur. Oder sie aber mit einem Song herbeisingen. Freilich: Musik wird das Schicksal der Welt eher nicht entscheiden. Sie kann aber als Brustlöser dienen, nicht nur, aber insbesondere auch bei der Verfolgung gerechter Ziele. Dass der Klassiker von Pete Seeger gerade 2016 ziemlich aktuell erschien, nimmt nicht Wunder.
Fortsetzung folgt.
21
Aero Flynn - Dk/Pi
Eau Claire, Wisconsin
Der glänzend ausproduzierte Indiepop-Sound, zumal angereichert mit viel Elektronik, macht es einem heute nicht mehr leicht. Zu sehr ist er der Kommerzialisierung, ist er der Verwertungsmaschinerie der Konsumgesellschaft, etwa des Werbefernsehens (für die, die das noch sehen) anheim gefallen. Wenn dann einer, der es in der hohen Zeit dieser Musik aus persönlichen Gründen vorgezogen hat, kein Star zu werden, doch noch mit einem neuen Album hinterherkommt, ist das einerseits spannend, macht aber auch skeptisch. Aber, siehe da, es gibt Zukunft (Text vom 30.12.2015).
20
Bus - Westen (AG Penthouse Rmx)
Berlin, Deutschland
Es gibt Musik, die braucht die genau richtige Mischung aus Achtsamkeit und Sich-Fallen-Lassen. Und dann, dann gibt der Boden nach und es saugt einen hinein in einen gänzlich eigenen, abgeschotteten Klangraum, wo aus allen Richtungen wunderliche Sounds, Klänge, Geräusche kommen. Und sich daraus eine andere Art von (Ambient)-Pop-Wirklichkeit formt.
Bus - Westen (AG Penthouse Rmx) auf Soundcloud
19
Eleanor Friedberger - He Didn´t Mention His Mother
Oak Park, Illinois
"He Didn´t Mention His Mother" stammt aus jenem historisch-ästhetischen Kontinuum, in dem Folk und früher Rock in Singer-Songwriter-Pop übergegangen sind. Die Akkordwechsel, die Instrumentierung, die Art, wie Eleanor Friedberger ihren gelassen-regierenden, klar und deutlich nach vorne gemischten Gesang setzt, lösen vertraute Echos aus der musikalischen Vergangenheit aus. Nein, natürlich wird hier nix neu erfunden. Aber, kann/will/soll man sich diesem Gesamtsound entziehen, der sich da wie das Äquivalent von warmer Butter ans Ohr schmiegt, gekrönt von dieser Stimme?
18
Humus - When I Feel Lonely, I Dance
Helsinki, Finnland
Auch das blieb 2016 einige Zeit haften: Ein Hip-Hop-Beats-Bastler aus Helsinki und eine Soul/Jazz-Sängerin vom Polarkreis ergeben zusammen einen funkigen Tanzflächen-Rüttler. Als Untermalung des alltäglichen Sich-Bewegens mit MP3-Player erstaunlich effektiv. Nur leider im Web nirgends mehr auffindbar, außer als Ausschnitt auf einem Album-Sampler (Track 1):
Humus - Sensibility/Sense (Album Sampler) auf Soundcloud
17
Pete Seeger - If I Had A Hammer
New York City, New York
Ja, wenn es so einfach wäre. Sie einfach heraus hämmern, die allgemeine Nächstenliebe, die Gerechtigkeit auf Erden. Wie ein gewandter Werktätiger oder ein kunstfertiger Skulpteur. Oder sie aber mit einem Song herbeisingen. Freilich: Musik wird das Schicksal der Welt eher nicht entscheiden. Sie kann aber als Brustlöser dienen, nicht nur, aber insbesondere auch bei der Verfolgung gerechter Ziele. Dass der Klassiker von Pete Seeger gerade 2016 ziemlich aktuell erschien, nimmt nicht Wunder.
Fortsetzung folgt.
Montag, 25. Dezember 2017
Samstag, 23. Dezember 2017
GewinnerInnen der Jahresumfragen 2013-Preisauslosung # 5
Weihnachten ist die Zeit, zu der Geschenke verschickt werden. Auf dem Weg ist dieses Jahr auch das "individuelle Geschenk", das S.A. bei der Preisauslosung für alle Teilnehmer*innen der Jahresumfrage 2013 eingeheimst hat.
Soll noch jemand sagen, ich bringe hier nichts zu Ende. Rechtsbeistand, wir brauchen einen Termin! Die Preise für Jahresumfragen 2014 und 2015 sind noch nicht ausgelost.
Soll noch jemand sagen, ich bringe hier nichts zu Ende. Rechtsbeistand, wir brauchen einen Termin! Die Preise für Jahresumfragen 2014 und 2015 sind noch nicht ausgelost.
Dienstag, 19. Dezember 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 22
Tja, wer hätte das nur gedacht. Mein ambitionierter Plan, den ich hier ausformuliert habe, ist nicht ganz aufgegangen.
Egal. Es mir ein Bedürfnis, das Jahr 2016 hinter mir zu lassen. Dann kann ich mich der Retrospektive auf 2017 zuwenden.
22
Hot Chip -Flutes
London, England
Ich halte es mit der Theorie, dass Popmusik als eigenständige Kunstform sich dann am besten bewährt, wenn es ihr gelingt, das Unerhörte, das Idiosynkratische, das Kontingente derart in einen Rahmen von vorgefertigten, vertraut-gefälligen Mustern zu setzen, dass dem Besonderen dadurch ein berückender Auftritt gegönnt wird (siehe zB jüngst bei Diederichsen: Über Pop-Musik).
Wenn Popmusik aber zu kalkuliert wird, zu perfekt bestimmte Styles und zeitgemäße Ästhetiken wieder geben will, dann verliert sie diese Kraft. Sowas ist besser in anderen Genres (zB. dem Musiktheater) aufgehoben.
Hot Chip waren mir persönlich immer zu glatt, zu gekünstelt, zu perfekt gespielt. Ein bisschen die Queen des Musiknerd-im-Internetzeitalter (siehe schon der - selbstironische? - Bandname). Dadurch bin ich nie über kurze Hörkontakte hinaus gekommen, die mich dann auch mehr geärgert als erfreut haben.
Aber 2016 war es mit "Flutes" anders. Da war ein gewisser Eskapismus im Spiel - es half, mühsame Außenwelterfahrungen mit einer Performance auf familiärer Ebene in Balance zu bringen. Das konnte mich damals zumindest für eine begrenzte Zeit fesseln. Und auch, wenn das Stück jetzt für mich wieder die übliche Hot Chip´sche Schalheit angenommen hat, muss ich weiterhin zugeben: eine beachtliche Arrangement-technische Leistung ist es schon.
Videoabspieltipp: Mit einem Klick auf das Symbol für das Schließen des Fensters auf der YouTube-Seite verschwindet das Video und man hört nur mehr die Musik. Das ist sehr zu empfehlen.
Die weiteren Nummern liefere ich noch im Schnelldurchlauf. Stay tuned.
Egal. Es mir ein Bedürfnis, das Jahr 2016 hinter mir zu lassen. Dann kann ich mich der Retrospektive auf 2017 zuwenden.
22
Hot Chip -Flutes
London, England
Ich halte es mit der Theorie, dass Popmusik als eigenständige Kunstform sich dann am besten bewährt, wenn es ihr gelingt, das Unerhörte, das Idiosynkratische, das Kontingente derart in einen Rahmen von vorgefertigten, vertraut-gefälligen Mustern zu setzen, dass dem Besonderen dadurch ein berückender Auftritt gegönnt wird (siehe zB jüngst bei Diederichsen: Über Pop-Musik).
Wenn Popmusik aber zu kalkuliert wird, zu perfekt bestimmte Styles und zeitgemäße Ästhetiken wieder geben will, dann verliert sie diese Kraft. Sowas ist besser in anderen Genres (zB. dem Musiktheater) aufgehoben.
Hot Chip waren mir persönlich immer zu glatt, zu gekünstelt, zu perfekt gespielt. Ein bisschen die Queen des Musiknerd-im-Internetzeitalter (siehe schon der - selbstironische? - Bandname). Dadurch bin ich nie über kurze Hörkontakte hinaus gekommen, die mich dann auch mehr geärgert als erfreut haben.
Aber 2016 war es mit "Flutes" anders. Da war ein gewisser Eskapismus im Spiel - es half, mühsame Außenwelterfahrungen mit einer Performance auf familiärer Ebene in Balance zu bringen. Das konnte mich damals zumindest für eine begrenzte Zeit fesseln. Und auch, wenn das Stück jetzt für mich wieder die übliche Hot Chip´sche Schalheit angenommen hat, muss ich weiterhin zugeben: eine beachtliche Arrangement-technische Leistung ist es schon.
Videoabspieltipp: Mit einem Klick auf das Symbol für das Schließen des Fensters auf der YouTube-Seite verschwindet das Video und man hört nur mehr die Musik. Das ist sehr zu empfehlen.
Die weiteren Nummern liefere ich noch im Schnelldurchlauf. Stay tuned.
Sonntag, 17. Dezember 2017
Amnesty informiert: Briefmarathon 2017
Der Briefmarathon ist eine internationale Aktion von AI, die zeitgleich auf der ganzen Welt stattfindet. Es werden für die selben Fälle Unterschriften auf Petitionen gesammelt. Dadurch, dass das überall auf der Welt stattfindet, kommen wahnsinnig viele Briefe zusammen, und der Briefmarathon ist nicht nur die größte, sondern die erfolgreichste regelmäßige Aktion von Amnesty.
In vielen Fällen sind unsere Petitionen erfolgreich, einfach durch die schiere Masse.
In der Radiosendung "Amnesty informiert" werden alle zehn Fälle vorgestellt, die heuer für den Briefmarathon 2017 ausgewählt wurden
Zum Schluss der Sendung gibt es außerdem aktuelle Meldungen.
In vielen Fällen sind unsere Petitionen erfolgreich, einfach durch die schiere Masse.
In der Radiosendung "Amnesty informiert" werden alle zehn Fälle vorgestellt, die heuer für den Briefmarathon 2017 ausgewählt wurden
Zum Schluss der Sendung gibt es außerdem aktuelle Meldungen.
Samstag, 16. Dezember 2017
Aktuelle Kamera # 38
Letztes Wochenende in den Bergen.
Das erinnert mich an meine Kindheit. Wie hieß dieses weiße Zeug noch einmal?
Das erinnert mich an meine Kindheit. Wie hieß dieses weiße Zeug noch einmal?
Dienstag, 31. Oktober 2017
Halloween-Post
Aus den Abgründen der Achtziger fördert Alex alljährlich versunkene Klassiker gruseligen Pop-Geschehens zu Tage, um sie mir zum 31. Oktober zu offerieren.
Diesmal feiern Oingo Boingo die Party eines toten Mannes.
Fun Fact: Sänger ist Danny Elfman, später Filmkomponist, unter anderem bekannt für "The Simpsons", so ziemlich alle Tim Burton-Filmscores und vieles mehr.
Diesmal feiern Oingo Boingo die Party eines toten Mannes.
Fun Fact: Sänger ist Danny Elfman, später Filmkomponist, unter anderem bekannt für "The Simpsons", so ziemlich alle Tim Burton-Filmscores und vieles mehr.
Dienstag, 24. Oktober 2017
Alles hat drei Seiten
Seien wir ehrlich. Fußball mit zwei Teams hat seinen Zenit längst überschritten. Es braucht eine Alternative.
Sonntag, 22. Oktober 2017
Lissabon in Bildern
Lissabon ist schön. Sagen (fast) alle. Stimmt auch. Das ganze Ensemble am Tejo kann sich sehen lassen.
Mehr als in anderen Städten, die wir besucht haben, ist es aber vielleicht ganz gut, vorbereitet zu sein. Denn Lissabon ist auch recht hügelig und dadurch ein wenig unübersichtlich. Und der Ausbauzustand sowie die Verlässlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel ist eher unter dem europäischen Durchschnitt angesiedelt.
Andererseits: Lissabon ist an so vielen Ecken schön. Warum sich also nicht treiben lassen und sehen, wohin einen die Stadt bringt, wie beim Protagonisten in "Nachtzug nach Lissabon"? Vielleicht ist das ja auch ein Geist der Stadt, einer der aufs Meer und die Erforschung des Unbekannten verweist.
Und, bei Lissabon ist das bei vielen unserer Städtereisen wieder kehrende Gefühl, dass nämlich unsere drei vollen Tage nicht ausgereicht haben, intensitätsmäßig eher über dem europäischem Durchschnitt angesiedelt.
Weil Lissabon schön ist, zieht es viele hin. Oder sie wandern dort ein. Wer zum Beispiel in Lissabon ein bisschen Österreich erleben will (das gute, das gemütlich und gastfreundlich ist), dem sei wärmstens das Kaffeehaus Lisboa oder das Hansi empfohlen (nicht in den Bildern). Zum Beispiel gibt es in ersterem ein hervorragendes Wiener Schnitzel. Und das sage ich jetzt nicht, weil es wegen alter Bekanntschaft mit einem von den Wirten aufs Haus ging.
Achja und ein paar Bilder..
Mehr als in anderen Städten, die wir besucht haben, ist es aber vielleicht ganz gut, vorbereitet zu sein. Denn Lissabon ist auch recht hügelig und dadurch ein wenig unübersichtlich. Und der Ausbauzustand sowie die Verlässlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel ist eher unter dem europäischen Durchschnitt angesiedelt.
Andererseits: Lissabon ist an so vielen Ecken schön. Warum sich also nicht treiben lassen und sehen, wohin einen die Stadt bringt, wie beim Protagonisten in "Nachtzug nach Lissabon"? Vielleicht ist das ja auch ein Geist der Stadt, einer der aufs Meer und die Erforschung des Unbekannten verweist.
Und, bei Lissabon ist das bei vielen unserer Städtereisen wieder kehrende Gefühl, dass nämlich unsere drei vollen Tage nicht ausgereicht haben, intensitätsmäßig eher über dem europäischem Durchschnitt angesiedelt.
Weil Lissabon schön ist, zieht es viele hin. Oder sie wandern dort ein. Wer zum Beispiel in Lissabon ein bisschen Österreich erleben will (das gute, das gemütlich und gastfreundlich ist), dem sei wärmstens das Kaffeehaus Lisboa oder das Hansi empfohlen (nicht in den Bildern). Zum Beispiel gibt es in ersterem ein hervorragendes Wiener Schnitzel. Und das sage ich jetzt nicht, weil es wegen alter Bekanntschaft mit einem von den Wirten aufs Haus ging.
Achja und ein paar Bilder..
Mittwoch, 27. September 2017
Freitag, 22. September 2017
Samstag, 16. September 2017
Mittwoch, 2. August 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 23
Wir haben hier schon von dem Wunsch gehört,
weiter träumen zu wollen. Und folgerichtig geht es jetzt darum, wie
es ist, aufzuwachen und das ganze Ausmaß der Misere zu sehen. Und, vor allem auch,
die eigene Rolle, ja die Verstrickung darin zu begreifen.
"Open up your murder eyes and see the ugly world that spat you out", singen AJJ da und bringen einen Moment auf den brutalstmöglichen Punkt, der jedem nicht allzu Welt abgewandten Menschen im Zuge seines Erwachsenwerdens einmal dräut.
Aber, Obacht, so ist die Welt gerade einmal. Und es gibt Antworten, auch wenn man sie, zumindest wenn man AJJ ist, erst einmal eher sarkastisch oder auch zynisch ausformulieren muss.
"Sei Stevie Wonder. Schreib einen netten Popsong darüber!". Oder: "Sei Helen Keller. Durchbrich deine Isolation!" Oder: "Sei Temple Grandin. Finde einen netteren Weg zu töten!" (Temple Grandin ist eine autistische Wissenschaftlerin, die weniger grausame Methoden entwickelt, um Nutzvieh zu transportieren und zu schlachten).
Das ist starker Tobak und etwas irre, aber es passt zu AJJ, die vor nicht allzu langer Zeit noch Andrew Jackson Jihad hießen. Das war dann doch etwas zu viel Misere in einem Bandnamen. Und so gewähren sie uns eine rasante Fahrt auf der Hochschaubahn der entsetzten Weltbetrachtung, die mit einem sehr flauen Gefühl im Magen beginnt und dann doch in emotionale Höhen hinauf führt. Die letztlich, ja, Spaß bereitet und ein Gefühl der Selbstermächtigung hinterlässt.
Und es ist eine quirlige Mixtur aus Lo Fi-Punk, Folk und etwas Indie Rock, in die das Ganze hier gesetzt wird. Das ist auch die ideale Folie hierfür. Das ist irgendwie zugleich komisch und tragisch, zugleich todernst und lachhaft. Es ist gleichzeitig altmodisch und modern, zu gleichen Teilen an der Welt resignierend und gegen sie ankämpfend. Für sowas, glaube ich, ist Folk Punk wie geschaffen.
Sonntag, 23. Juli 2017
Amnesty informiert: BRAVE - Mutig für die Menschenrechte
Menschenrechtsverteidiger*innen setzen sich weltweit für die Einhaltung und Förderung der Menschenrechte ein. Menschen wie Azza Soliman, Tep Vanny, Ibrahim Adam Mudawi oder Idil Eser engagieren sich mutig für die Rechte anderer und werden dabei selbst zu Opfern von Angriffen, Einschüchterungen und Unterdrückung.
Die Versuche Menschenrechtsverteidiger*innen mundtot zu machen, reichen von Hetzkampagnen, persönlichen Angriffen wie Drohungen oder Schläge bis hin zu Tötungen.
Vor diesem Hintergrund gestaltete Amnesty International die globale Kampagne «BRAVE – Mutig für die Menschenrechte», die dazu aufruft, die Menschenrechtsverteidiger*innen anzuerkennen, sie zu schützen und darauf zu achten, dass sie ihre Arbeit in einem sicheren und förderlichen Umfeld ausüben können.
Wenn wir von Menschenrechtsverteidiger*innen sprechen, ist es wichtig zu sehen, dass ihre Arbeit, ihr Engagement uns alle stark betrifft. Egal in welchem Land diese Menschen arbeiten und für welche Rechte sie sich stark machen, sie arbeiten und engagieren sich immer auch für unsere eigenen Rechte.
"Amnesty informiert" berichtet über diese aktuelle Kampagne von Amnesty. Wie immer gibt es auch aktuelle Meldungen und noch mehr.
Gestaltung: Myriam Karlinger, Martin Walther, Moderation: Myriam Karlinger, Technik: Sarah Walther
Dienstag, 20. Juni 2017
Amnesty informiert: Besuch aus Guatemala
Anfang Mai waren zwei indigene Aktivist*innen aus Guatemala auf Einladung des Welthaus der Diözese zu Besuch in Linz.
Bei den Gästen handelte es sich um Rosario No’j Xoyon und Mariola Vicente Xiloj.
Rosario No’j Xoyon setzt sich in ihrem Verein MIRIAM besonders für Frauenrechte ein. Mariola Vicente Xiloj arbeitet für die Organisation Fundación Tierra Nuestra. Sie engagiert sich insbesondere für die die Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Bevölkerung.
Am 10. Mai hatten wir die Möglichkeit gemeinsam mit Bettina Reiter vom Welthaus Linz mit ihnen ein Interview zu führen.
Das Interview hören Sie in unserer Sendung.
Neben diesem Interview bringen wir wie immer auch aktuelle Meldungen, Veranstaltungshinweise und mehr.
Gestaltung: Myriam Karlinger, Martin Walther, Sarah Walther, Moderation und Technik: Sarah Walther
Sonntag, 18. Juni 2017
GewinnerInnen der Jahresumfragen-Preisauslosung 2013 # 4
Unglaublich. Die Hergabe der Preise des Jahresumfragen 2013[sic!]-Gewinnspiels macht Fortschritte!
So konnte S.B. ihren Überraschungsausflug genießen.
Zuerst ging es zum ausgiebigen Brunch mit anschließenden vogelkundlichen Beobachtungen und Schnupper-Golf-Stunde in das Anwesen eines bekannten Filmproduzenten.
Danach ging es zu diesem Gebäude...
..d.i. die"Sternwarte" im Stift Kremsmünster, Führung inklusive. Innenfotos nicht erlaubt.
Dafür aber in der Stiftskirche.
So konnte S.B. ihren Überraschungsausflug genießen.
Zuerst ging es zum ausgiebigen Brunch mit anschließenden vogelkundlichen Beobachtungen und Schnupper-Golf-Stunde in das Anwesen eines bekannten Filmproduzenten.
Danach ging es zu diesem Gebäude...
..d.i. die"Sternwarte" im Stift Kremsmünster, Führung inklusive. Innenfotos nicht erlaubt.
Dafür aber in der Stiftskirche.
Samstag, 3. Juni 2017
Mittwoch, 17. Mai 2017
Amnesty informiert: Menschenrechtsmusik
Songs über und für Menschenrechte – ausgewählt von den Mitgliedern der Amnesty Gruppe 8 Linz..
Wir haben die Mitglieder der Gruppe 8 gefragt, welche Musikstücke sie besonders dazu motivieren, sich für Menschenrechte und eine gerechtere Welt einzusetzen. Die Stücke, die sie uns genannt haben, spielen wir diesmal in der Sendung.
Wie immer gibt es außerdem aktuelle Meldungen und Veranstaltungshinweise.
Gestaltung und Moderation: Martin Walther, Sarah Walther Technik: Sarah Walther
Donnerstag, 11. Mai 2017
Freitag, 28. April 2017
Mittwoch, 26. April 2017
Amnesty informiert: Erinnerung an die Mission Traiskirchen
Es wurde vor wenigen Wochen ein Buch veröffentlicht. Amnesty International und anderen NGOs wurden darin kritisiert. Es geht um das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen im Sommer 2015.
Damals haben wir eine Sendung zu diesem Thema gemacht und wiederholen nun Ausschnitte daraus. Somit kann man sich ein Bild machen, was wir damals getan haben, und warum.
Dazu werden wir auch etwas Aktuelles sagen: wir lesen ein kurzes Statement von AI-Generalsekretär Heinz Patzelt vor, sowie eines der Caritas. Dann haben wir noch – wie immer - aktuelle Meldungen zum Thema Menschenrechte.
Gestaltung und Moderation: Sarah Walther
Dienstag, 18. April 2017
Donnerstag, 13. April 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 24
Träume, die sind natürlich etwas Zweischneidiges. Auf der einen Seite sind wir Träumer, weil wir unsere Wünsche, Vorstellungen, Visionen in uns und mit uns tragen. Weil wir uns die Wirklichkeit in unserem Kopf zurecht bauen, sie konstruieren, quasi erträumen, uns Ziele und schöne Anreize imaginieren. Andererseits gibt es die dunkle Seite der Traumwelt, wo wir mit unseren Ängste konfrontiert werden, wo ungeheuerliche Emotionen und Reaktionen lauern.
Diese beiden Reiche liegen nah beieinander. Sie grüßen sich über den Styx des Verdrängens hinweg, nicken sich unaufhörlich gegenseitig zu. Wenn dann die schönen Träume der Realität nicht standhalten, werden die Alpträume sicht- und fühlbar. Und manchmal vermeint man auch, dass es am besten wäre, es würde einen jemand zwicken, damit man aufwacht. Dabei ist es ja echt.
Stuart Staples von den Tindersticks will eigentlich nicht aufwachen. Wie er auf halber Strecke in "We Are Dreamers!" bekennt, will er gerne weiterträumen. Wir sind doch nur Träumer, deklamiert er, lasst uns das doch sein! Und dabei wird er auch noch von der famosen Stimme von Jehnny Beth (Savages) unterstützt.
Dabei rüttelt und schüttelt es am mentalen Gebilde, irgend etwas ist an der Tür, will hinein, raunt suggestive Botschaften. Der Träumer ist dafür empfänglich. Das ist bedrohlich, er wird sich dem stellen müssen.
"We Are Dreamers!" ist ein kleines Meisterwerk der dunkel-traumhaft-verwobenen Atmosphärik. Düsteres Trommeln, metallisches Ächzen im Gebälk, Gitarren, Streicher, zaghafte Bläser, dann blinken auch Keyboard-Tupfer in der Finsternis auf, bilden einen perlenden Bewusstseinsstrom. Die Gesangs-Harmonien von Staples und Jehnny Beth sind der glanzvolle Kern des Stückes, kunstvoll wachsende Nachtschattengewächse. Kein reiner Wohlklang, aber sinistrer Schönklang. Ein wenig Wagneresk vielleicht sogar.
Mit dieser Aufnahme kommen die Tindersticks einmal ganz nahe an ihre überragenden Live-Eindrücke heran.
Tindersticks - We are dreamers! from La Blogotheque on Vimeo.
Diese beiden Reiche liegen nah beieinander. Sie grüßen sich über den Styx des Verdrängens hinweg, nicken sich unaufhörlich gegenseitig zu. Wenn dann die schönen Träume der Realität nicht standhalten, werden die Alpträume sicht- und fühlbar. Und manchmal vermeint man auch, dass es am besten wäre, es würde einen jemand zwicken, damit man aufwacht. Dabei ist es ja echt.
Stuart Staples von den Tindersticks will eigentlich nicht aufwachen. Wie er auf halber Strecke in "We Are Dreamers!" bekennt, will er gerne weiterträumen. Wir sind doch nur Träumer, deklamiert er, lasst uns das doch sein! Und dabei wird er auch noch von der famosen Stimme von Jehnny Beth (Savages) unterstützt.
Dabei rüttelt und schüttelt es am mentalen Gebilde, irgend etwas ist an der Tür, will hinein, raunt suggestive Botschaften. Der Träumer ist dafür empfänglich. Das ist bedrohlich, er wird sich dem stellen müssen.
"We Are Dreamers!" ist ein kleines Meisterwerk der dunkel-traumhaft-verwobenen Atmosphärik. Düsteres Trommeln, metallisches Ächzen im Gebälk, Gitarren, Streicher, zaghafte Bläser, dann blinken auch Keyboard-Tupfer in der Finsternis auf, bilden einen perlenden Bewusstseinsstrom. Die Gesangs-Harmonien von Staples und Jehnny Beth sind der glanzvolle Kern des Stückes, kunstvoll wachsende Nachtschattengewächse. Kein reiner Wohlklang, aber sinistrer Schönklang. Ein wenig Wagneresk vielleicht sogar.
Mit dieser Aufnahme kommen die Tindersticks einmal ganz nahe an ihre überragenden Live-Eindrücke heran.
Tindersticks - We are dreamers! from La Blogotheque on Vimeo.
Dienstag, 21. März 2017
Amnesty informiert: Zur Lage der Welt - der Amnesty-Jahresbericht 2017
Wie jedes Jahr gibt Amnesty International einen Jahresbericht heraus, in dem über die Menschenrechtssituation in fast allen Ländern der Welt berichtet wird.
Außerdem stellen wir unsere neue Kampagne “Restart your Heart” vor.
Wir sprechen mit der neuen Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich Annemarie Schlack über diesen Bericht und geben ein paar Beispiele, was man darin lesen kann.
Die Kampagne “Restart your Heart” stellen wir ebenfalls vor, dazu haben wir ein ganz kurzes Interview geführt, diesmal etwas internationaler, mit Gauri van Gulik, sie ist Deputy Europe Director von Amnesty International.
Gestaltung und Moderation: Sarah Walther
Montag, 13. März 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016, Platz 25
Ein Vorwand.
Müsste ich weiterhin über meinen jeweiligen Monatsmeister einen Text abliefern, dann würde ich das nicht hinbekommen. Denn der Monatsmeister müsste in zeitlicher Nähe zum gemeisterten Monat stehen, sonst wird es ja ein wenig läppisch. Und, mit inneren Fristen und Vorgaben Blog schreiben, das kann ich nicht mehr. Es geht nur mehr aus dem Impuls heraus.
Und so habe ich mir jetzt 25 Texte vorgenommen und zwar für 12 Monate, weil sonst würde es ja läppisch, wenn 2018 die besten Tracks 2016 abgehandelt würden (ja, so wie bei den Jahresumfragen...ich will nicht daran erinnert werden). Eigentlich unlogisch, 25 Texte statt 12 und doch fühlt es sich entspannter an.
Gerne wäre ich, ich gebe es ja zu, hier mir Anthony Braxton und "Composition 323" (kein Link verfügbar, aber hört euch zum Beispiel das an) gestartet. Etwas, das so klingt, wie wenn irgend eine andere Musik in den Häcksler geworfen worden wäre und dann aus den Einzelteilen nach dem Zufallsprinzip wieder etwas ganz anderes kreiert worden wäre. Aber der Avantgarde-Jazzer hat es "nur" auf den 26. Platz des Jahresrankings 2016 geschafft.
Platz 25 gehört Masha Qrella mit "DJ" und das ist dann doch eher eine Antipode zum Braxton-Stück. Von den ersten, Gitarre-simulierenden, federnden Synthesizern-Klängen an geht es hinein in eine hüllende, strömende Songbahn. Auf ihrer textlichen Ebene treibt da jemand, die/der sich offenbar mit Musik beschäftigt, etwas ziellos durchs Leben und die Nacht, gibt vor, ein DJ zu sein und spielt doch immer nur dieselbe Scheibe.
Bei etwas (zu) pessimistischer Sichtweise könnte das ja eine traurig-schöne Metapher fürs Leben an sich sein, aber hier scheint es doch eher so, als würden spezifisch-persönliche Erfahrungen wiedererzählt. Und der Tonfall, der Stil, das ganze Gehabe, bewirken dann auch bei mir ganz persönlich die Resonanz, dass ich das auch zeitlich recht genau einordnen kann und dass das irgendwann knapp nach Beginn der zweiten Hälfte der Nullerjahre spielt.
Etwas planlos durch Lokale laufen und seinen Platz suchen, das passt an der Stelle in meine Gefühlschronik.
Da sehe ich das kühl-glimmende Blau der Clubbeleuchtung seine Frequenzen durch den Track schicken, merke die körperliche Präsenz der Menge um mich, spüre die späte Stunde, die nicht-unangenehme und doch irgendwie dröge Atmosphäre, in der nicht viel passiert, außer das Warten darauf, dass vielleicht doch.
Als hilfreich erweisen sich da die musikalischen Ingredienzien. Der unbeirrbare Disco-Beat, der den Körper, die lakonisch-melancholische Stimme, die den Geist und die Gefühlsebene in Bewegung setzt. Und die den Hintergrund-Raum füllenden Klänge, die sich zum Refrain hin zu Streicher-artigen Gefühlsausbrüchen aufschwingen.
So viel an erinnerte Welten kann ein Stück Musik evozieren. Und vielleicht mag es auch nur ein Zufall sein, eine Korrelation von Codes, aber ich glaube eher nicht.
Müsste ich weiterhin über meinen jeweiligen Monatsmeister einen Text abliefern, dann würde ich das nicht hinbekommen. Denn der Monatsmeister müsste in zeitlicher Nähe zum gemeisterten Monat stehen, sonst wird es ja ein wenig läppisch. Und, mit inneren Fristen und Vorgaben Blog schreiben, das kann ich nicht mehr. Es geht nur mehr aus dem Impuls heraus.
Und so habe ich mir jetzt 25 Texte vorgenommen und zwar für 12 Monate, weil sonst würde es ja läppisch, wenn 2018 die besten Tracks 2016 abgehandelt würden (ja, so wie bei den Jahresumfragen...ich will nicht daran erinnert werden). Eigentlich unlogisch, 25 Texte statt 12 und doch fühlt es sich entspannter an.
Gerne wäre ich, ich gebe es ja zu, hier mir Anthony Braxton und "Composition 323" (kein Link verfügbar, aber hört euch zum Beispiel das an) gestartet. Etwas, das so klingt, wie wenn irgend eine andere Musik in den Häcksler geworfen worden wäre und dann aus den Einzelteilen nach dem Zufallsprinzip wieder etwas ganz anderes kreiert worden wäre. Aber der Avantgarde-Jazzer hat es "nur" auf den 26. Platz des Jahresrankings 2016 geschafft.
Platz 25 gehört Masha Qrella mit "DJ" und das ist dann doch eher eine Antipode zum Braxton-Stück. Von den ersten, Gitarre-simulierenden, federnden Synthesizern-Klängen an geht es hinein in eine hüllende, strömende Songbahn. Auf ihrer textlichen Ebene treibt da jemand, die/der sich offenbar mit Musik beschäftigt, etwas ziellos durchs Leben und die Nacht, gibt vor, ein DJ zu sein und spielt doch immer nur dieselbe Scheibe.
Bei etwas (zu) pessimistischer Sichtweise könnte das ja eine traurig-schöne Metapher fürs Leben an sich sein, aber hier scheint es doch eher so, als würden spezifisch-persönliche Erfahrungen wiedererzählt. Und der Tonfall, der Stil, das ganze Gehabe, bewirken dann auch bei mir ganz persönlich die Resonanz, dass ich das auch zeitlich recht genau einordnen kann und dass das irgendwann knapp nach Beginn der zweiten Hälfte der Nullerjahre spielt.
Etwas planlos durch Lokale laufen und seinen Platz suchen, das passt an der Stelle in meine Gefühlschronik.
Da sehe ich das kühl-glimmende Blau der Clubbeleuchtung seine Frequenzen durch den Track schicken, merke die körperliche Präsenz der Menge um mich, spüre die späte Stunde, die nicht-unangenehme und doch irgendwie dröge Atmosphäre, in der nicht viel passiert, außer das Warten darauf, dass vielleicht doch.
Als hilfreich erweisen sich da die musikalischen Ingredienzien. Der unbeirrbare Disco-Beat, der den Körper, die lakonisch-melancholische Stimme, die den Geist und die Gefühlsebene in Bewegung setzt. Und die den Hintergrund-Raum füllenden Klänge, die sich zum Refrain hin zu Streicher-artigen Gefühlsausbrüchen aufschwingen.
So viel an erinnerte Welten kann ein Stück Musik evozieren. Und vielleicht mag es auch nur ein Zufall sein, eine Korrelation von Codes, aber ich glaube eher nicht.
Freitag, 10. März 2017
Sonntag, 5. März 2017
Mittwoch, 22. Februar 2017
Ohren(ge)fälliges: Meine 25 bestgehörten Tracks des Jahres 2016
Eigentlich sollte hier ein ziemlich langer Text über das Jahr 2016 stehen. Also, eigentlich darüber, wie das Jahr 2016 so gesehen und beschrieben worden ist - also als ziemlich übel.
Sowie darüber, dass das wegen der dem Jahr 2016 inhärenten Entwicklungen natürlich keine so ganz falsche und jedenfalls eine verständliche Sichtweise ist.
Aber, ich wollte schon auch ein bisschen differenzierend gegen die subjektivistischen Elemente in dem Lamento anschreiben. In dem ich zum Beispiel die sonderbare Überhobenheit anführen, sich in einem Atemzug über wirklich schlimme Dinge wie Krieg etc. und darüber zu beschweren, dass das Jahr der Welt einige Künstler entrissen hat, deren Werk man gut kennt. Um sich damit letztlich nur öffentlich darüber zu ärgern, dass man selber alt wird.
Oder, der gewisse Beigeschmack, wenn über Jahrzehnte profitierende Wohlstands-Europäer plötzlich die Welt in den allerdüstersten Farben malen, weil Krisen, die für hunderte Millionen andere Menschen schon immer real waren, plötzlich vor der eigenen Haustür anklopfen.
Das wollte ich alles, aber jetzt habe ich es doch nur ganz knapp und indirekt getan.
Und ja, dann war da ja auch noch so ein Gemeinplatz - "zumindest haben wir die Musik". Aber, naja, subjektiv betrachtet stimmt das ja.
Also, ab so fort hier in loser Abfolge meine nach der Top 25-Arithmetik bestgehörten Tracks 2016. Kein "Best of Alles", sondern einfach Stücke, die sich auf meinem MP3-Player so richtig ausgezahlt haben.
Fortsetzung folgt..
Sowie darüber, dass das wegen der dem Jahr 2016 inhärenten Entwicklungen natürlich keine so ganz falsche und jedenfalls eine verständliche Sichtweise ist.
Aber, ich wollte schon auch ein bisschen differenzierend gegen die subjektivistischen Elemente in dem Lamento anschreiben. In dem ich zum Beispiel die sonderbare Überhobenheit anführen, sich in einem Atemzug über wirklich schlimme Dinge wie Krieg etc. und darüber zu beschweren, dass das Jahr der Welt einige Künstler entrissen hat, deren Werk man gut kennt. Um sich damit letztlich nur öffentlich darüber zu ärgern, dass man selber alt wird.
Oder, der gewisse Beigeschmack, wenn über Jahrzehnte profitierende Wohlstands-Europäer plötzlich die Welt in den allerdüstersten Farben malen, weil Krisen, die für hunderte Millionen andere Menschen schon immer real waren, plötzlich vor der eigenen Haustür anklopfen.
Das wollte ich alles, aber jetzt habe ich es doch nur ganz knapp und indirekt getan.
Und ja, dann war da ja auch noch so ein Gemeinplatz - "zumindest haben wir die Musik". Aber, naja, subjektiv betrachtet stimmt das ja.
Also, ab so fort hier in loser Abfolge meine nach der Top 25-Arithmetik bestgehörten Tracks 2016. Kein "Best of Alles", sondern einfach Stücke, die sich auf meinem MP3-Player so richtig ausgezahlt haben.
Fortsetzung folgt..
Dienstag, 21. Februar 2017
Amnesty informiert: Trump und die Menschenrechte. Die ersten Wochen.
Seit 20.1.2017 ist Donald Trump Präsident der USA. Bereits im Wahlkampf hat er viele Aussagen getätigt, die darauf hindeuteten, dass er Menschenrechte einschränken möchte. Diesen Worten hat er mittlerweile Taten folgen lassen. Wir fassen die Entwicklungen der ersten Wochen zusammen.
Zudem haben wir einen ausführlichen Block mit aktuellen Meldungen und Berichte aus unserer Linzer Amnesty-Gruppe.
Gestaltung: Martin Walther, Moderation: Martin Walther, Technik: Sarah Walther
Zudem haben wir einen ausführlichen Block mit aktuellen Meldungen und Berichte aus unserer Linzer Amnesty-Gruppe.
Gestaltung: Martin Walther, Moderation: Martin Walther, Technik: Sarah Walther
Sonntag, 19. Februar 2017
Montag, 16. Januar 2017
Amnesty informiert: Menschenrechtserfolge 2016
Wir machen Mut, indem wir von Erfolgen für die Menschenrechte im Jahr 2016 berichten.
Wohin man auch schaut, scheinen die Menschen 2016 als schreckliches Jahr abgeschrieben zu haben. Aus Sicht der Menschenrechtsbewegung und von Amnesty gibt es aber auch einiges Positives zu berichten.
Menschen, die zu Unrecht in Haft waren wurden freigelassen, Hinrichtungen wurden abgesagt. Gesetze wurden geändert, um Menschen besser zu schützen. Von alldem und mehr berichten wir in dieser Sendung.
Gestaltung und Moderation: Martin Walther
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