Mittwoch, 2. Januar 2008

Fouad Al-Farhan

Wenn unsereins eine Liste mit den unangenehmsten Gestalten des Landes erstellt, dann hätte man selbst dann nicht allzu viel zu befürchten, wenn man seinen richtigen Namen drunterschriebe und wenn ein hoher Vertreter des Staates draufstünde (achja, mittlerweile wäre das wohl im übrigen auch der Fall..). In Saudi-Arabien, jenem Staat der unter dem Vorwand der Bekämpfung des islamisch-extremistischen Terrorismus islamisch-extremistische Repression übt, ist das eine andere Sache. Fouad Al-Farhan, jener IT-Unternehmer aus Jiddah, der sein mit seinem richtigen Namen gezeichnetes Blog unter das Motto "Auf der Suche nach Freiheit, Würde, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, öffentlicher Partizipation (shoura) und all den anderen verloren gegangenen islamischen Werten, sowie für Raghad und Khetab" (Raghad und Khetab sind Farhads kleine Kinder) gestellt hat, hat eine solche Liste erstellt und unter anderem einen Prinz und einen hohen Geistlichen daraufgesetzt. Und er hat auch sonst seine Meinung gesagt, etwa zu jener Gruppe saudischer Intellektueller, die wegen angeblicher Verbindungen zu terroristischen Gruppen inhaftiert wurden. Ein Vorwand, wie Fouad Al-Farhan meint, der sich stets zur Gegnerschaft gegen jedweden islamischen Extremismus bekannt hat.

Seit 10. Dezember sitzt Fouad Al-Farhan nun in Haft. In klarem Widerspruch zum saudischen Recht und zu den Menschenrechten wurde er und wurden seine Angehörigen dabei offensichtlich bis heute nicht darüber in Kenntnis gesetzt, was man ihm eigentlich vorwirft. Er werde "befragt", heißt es. Der Verdacht steht im Raum, dass hier ein Exempel statuiert werden soll, um Saudi-Arabiens kritischen Bloggern ein Menetekel an die Wand zu malen.

Freunde von Fouad haben nun eine Website eingerichtet, die mit "Free Fouad" betitelt ist und damit unmissverständlich klar macht, worum es ihr geht. Möge ihnen Erfolg beschieden sein! Dieses Blog wird die Geschichte jedenfalls weiter verfolgen.

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