Sonntag, 20. Januar 2008

Vox Populi, Vox Dei

15 Tage lang bestand für die LeserInnen dieses Blogs im Zuge einer Umfrage die Möglichkeit, kundzutun, was sie in diesem Jahr gerne auf diesen Seiten sehen würden. Überraschender- und erfreulicherweise wurde davon auch durchaus Gebrauch gemacht. Da sich dieses Blog gerne als kundenorientiert präsentieren möchte, habe ich nun keine Kosten und Mühen gescheut und einen echten Experten zum Gespräch in meine Residenz in den Weinbergen gebeten, der die Ergebnis für uns deuten wird.

Vorweg aber noch einmal die Facts der Umfrage:

Fragestellung: "Im neuen Jahr ersehne ich besonders..." (mehrere Antworten möglich)
abgegebene Stimmen: 8

Resultat:

  • 1. Meine Linzer Jahre - Aufstieg und Fall eines Winzers im Land des exzessiven Mostkonsums 75%
  • 2. Mehr Aufgelesenes 37%
  • 3. Allfälliges 25%
  • Mehr Ohrenfälliges 25%
  • Mehr schöne Momente 25%
  • Meine Klassiker - Die besten Alben meiner Sammlung 25%
  • 7. Anspiel - Freund bei Gästen 12%
  • Das groooße Stück Musik 12%
  • Die Jahresrückblicke 12%
  • Lektürismus - Die Literaturrubrik 12%
  • Mehr Aktuelle Platten 12%


Ein Winzer: Sehr geehrter Herr Professor Milzfeier, Sie sind Leiter des Institutes für Politische Verwirrung und Meinungsverfälschung. Ich freue mich sehr, dass sie Zeit für uns gefunden haben!
Professor M.: Danke für die Einladung! Ich muss aber darauf hinweisen, dass ich in 20 Minuten bereits wieder einen Termin am Küniglberg habe!
Ein Winzer: Ok, halten wir es kurz. Was sind die zentralen Erkenntnisse dieser Umfrage?
Professor M.: Zunächst zeigt sich wieder einmal, dass sich Menschen im Allgemeinen freuen, wenn sie ernst genommen und nach ihrer Meinung gefragt werden und wenn es ihnen möglich gemacht wird, im Netz selbst Einfluß auf das Geschehen zu nehmen. Das ist ja im Grunde das Faszinosum an diesen Phänomenen, die man unter dem Begriff Web 2.0 zusammenfassen kann. Der bloße User wird zum Akteur. Das zeigt ja die Beteiligung an dieser Umfrage. Viel mehr als 7 Stammleser kann dieses Blog ja nicht haben..Einer hat wahrscheinlich an der Umfrage sogar zweimal teilgenommen..
Ein Winzer: Also, so würd ich das aber jetzt nicht sagen..
Professor M.: Jaja, kommen wir zu den Erkenntnissen aus der Fragebeantwortung..ich habe in 45 Minuten einen Termin beim Radio..also, hier fällt natürlich zuerst einmal die hohe Zustimmungsrate für die vom Blogverfasser angekündigte neue Rubrik "Meine Linzer Jahre..." auf. Nun, hier erkennen wir einen allgemeinen Trend wieder: die Boulevardisierung, den Kult des Trash, denn um viel anderes kann es sich bei den angekündigten Beiträgen ja nicht handeln, was schon der durchaus reißerische Titel andeutet..Hier steckt ja alles drinnen: wilde persönliche Dramen und Egozentrismums, Exzess und eine "Lebe schnell"-Ideologie. Dazu kommt die Herz-Schmerz-Komponente, das Schicksal dieses armen Weinbauern..Popliteratur trifft Rosamunde Pilcher, würde ich sagen. Trash as trash can!
Ein Winzer: Ähmm..also eigentlich..
Professor M.: Jaja, aber das Interessante ist, dass damit unser Bild noch nicht ganz komplett ist! Denn die RezipientInnen Ihres Mediums wünschen sich offensichtlich auch "Mehr Aufgelesenes", eine Rubrik die sich vornehmlich mit politischen Themen beschäftigt, gewissermaßen der Räsonnierstammtisch des Verfassers..
Ein Winzer: Also, Herr Professor..
Professor M.: Nunja, das ist eine interessante Kombination, nicht wahr? Trash und Klatsch, Lifestyle und Pop auf der einen Seite, aber ein gewisses politisches Interesse auf der anderen, nicht wahr? Ich würde sagen wir haben es bei den LeserInnen dieses Blogs mit typischen linksliberalen Bobos zu tun, diese eigenartige Mischung aus hedonistischer Spaßkultur und Engagement, nicht wahr?
Ein Winzer: Also, Herr Professor, da muß ich jetzt aber schon widersprechen..Meine Leser sind sich.."
Professor M.: Jaja..ham Sie noch Fragen? Ich habe in 55 Minuten eine Podiumsdiskussion, wo ich Professor Pelikan, diesem...
Ein Winzer: Nein, momentan nicht.
Professor M.: Gut, ich bin sowieso schon zu spät..meine Kotonummer haben sie?

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