Dienstag, 31. August 2010

USA-Blog # 2

Wenn du in den USA ein "großes Auto" bestellst, kriegst du so einen Apparat. Dabei handelt es sich hier nur um den kleinen Bruder von vielen anderen Karossen, die bei den Autovermietern von Alamo sonst so rausfahren.

Es gab übrigens eine Planänderung. Sacramento steuern wir erst morgen an. Dafür haben wir uns heute ins Wine Country begeben: zuerst Sonoma, dann Napa. Napa ist übrigens kein überschaubares Weinbauerndorf sondern eine Stadt mit 76.000 Einwohnern.


Vor den Kakteen im Hof der mission von Sonoma habe ich mich mit fünf Jahren bei meinem letzten Aufenthalt in Kalifornien (damals war ich ein halbes Jahr da) schon einmal fotografieren lassen. Damals waren die Größenverhältnisse allerdings noch etwas anders.

Montag, 30. August 2010

USA-Blog # 1

Bild: Best Western El Rancho Inn & Suites, 1100 El Camino Real, Millbrae, CA

Zustandsbeschreibung: Bay Area, Kalifornien - windig und kühl. Wir - müde. Ich kann kein Niederländisch mehr hören. Dreizehn Stunden mit Holländern in Flugzeuge gepfercht und zwar in übernächtigem Zustand, da hat man von dem westgermanischen Idiom fürs erste einmal genug.

Der Wirt des Caférestaurants wollte natürlich wissen, woher wir kommen - "Austria, ah, visiting your cousin!?" Stimmt eh, morgen gehts nach Sacramento.

Samstag, 28. August 2010

Abflug

Streng genommen sollte ich jetzt eigentlich schon im Bett liegen. Denn morgen um 6.30 Uhr geht der Flieger, der mich nach Amsterdam bringen soll, wo dann ein weiterer Flieger wartet, der mich wiederum nach San Francisco, Kalifornien bringen soll.

Die Katzen wissen wir glücklicherweise in guten Händen. Auch wenn niemand die Zeit hatte, die Betreuung während unserer gesamten Abwesenheit zu übernehmen, so haben wir doch für jede einzelne der drei Wochen eine vertrauenswürdige Person gefunden, die die Katzen und - ein erfreulicher Nebeneffekt - unsere Wohnung hütet. Wir bedanken uns also ganz herzlich bei Sabine, Toby und Georg Z. bzw. Mariana, die Georg in der letzten Woche unterstützt.

In den nächsten Wochen werden die beiden Kätzchen mit den Arbeitstiteln Pyjama und Mottenkugel anfangen, die Welt um sich herum zu erkunden. Ein gigantischer Kratzbaum wurde von meiner Freundin noch schleunigst vor unserer Abreise errichtet. Für die Unterhaltung der Mutterkatze und der zwei Kleinen ist also gesorgt - und für die der Catsitter sicherlich auch.



Da zwei Personen in meiner Begleitung ein Notebook mit in die Neue Welt nehmen und amerikanische Hotels internetmäßig generell gut erschlossen sind, wird es mir voraussichtlich auch von dort aus möglich sein, dieses Blog weiter zu betreuen. Selbstverständlich steht aber das Sammeln von Reiseeindrücken an erster Stelle. Weitschweifige Abhandlungen wird es daher von mir in dieser Zeit eher nicht geben. Aber Fotos schon, außerdem möchte ich mit musikalischen Einschüben allfällige Lücken füllen. So entsteht vielleicht ein kleines US-amerikanisches Roadmovie. Lassen wir uns überraschen.

Mittwoch, 25. August 2010

In Concert # 21: Frequency, 19.-21.8.2010, St. Pölten, Teil 2

Sie sehen aus, als hätten sie die Hoch-Zeit des Manchester Rave nur mit knapper Not überlebt. Und sie klingen auch in etwa so. Rave-Rock mit unglaublich wummernden Bässen ist das, was The Sonic Boom Foundation machen. Auch der Zungenschlag des Sängers klingt verdächtig nach dem Norden Englands. Interessanterweise kommt die Sonic Boom Foundation aber nicht von da, sondern aus Leipzig. Am Frequency hatten sie die eher undankbare Aufgabe, nach der tragischen Absage von Ou Est Le Swimmingpool in der Nachmittagssonne des dritten Festivaltages die "Green Stage" zu eröffnen. Ein Häuflein Besucher hatte sich aber doch vor die Bühne verirrt - und es wurde ihnen trotz der beachtlichen Temperaturen nochmals ordentlich eingeheizt. The Sonic Boom Foundation hängten sich anständig rein und zerrüttelten einem mit ihren Basswellen Knochen und Bindegewebe. Gar nicht unlustig.

Rock ´n Rave: The Sonic Boom Foundation.

Die Planer des Frequency haben einen unterschwelligen Hang zur Gemeinheit. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass zwei der sehens- und hörenswertesten Acts des Festivals nahezu zeitgleich angesetzt wurden - Zoot Woman und Melissa Auf der Maur. Zoot Woman, die Band rund um den gefragten Remixer und Produzenten Stuart Price spielt blitzsauberen SynthPop. Der makellose Sound der Londoner kommt auch auf großer Bühne gut zur Geltung. Schnörkellose Eleganz in Ton wie Optik wird hier geboten, souveräne Popentwürfe werden scheinbar mühelos hingeworfen. Nach vier Nummern war für uns aber Schluss und wir gingen Melissa Auf der Maur-Schauen.


Große Pop-Eleganz: Zoot Woman.

Frau Auf der Maur ist anscheinend - so verkündete sie jedenfalls stolz - mit demselben Flugzeug gekommen wie Egon Schieles "Wally". Alles Gute kommt von oben, wie man so schön sagt! Sie brachte darob auch gleich ein Hoch auf die großen österreichischen Maler der vorletzten Jahrhundertwende aus und rockte drauf los. Auch Melissa auf der Maur hat moderne Kulturgeschichte geschrieben, immerhin war die Kanadierin mit Schweizer Großvater Bassistin von Courtney Loves klassischer Seattle-Grunge-Truppe Hole sowie kurzzeitig auch der Smashing Pumpkins. Als Solokünstlerin setzt sie auf kraftvoll-melodiöse Rockmusik, die das Kunststück zustande bringt, eingängig zu sein, aber dennoch nicht banal daher zu kommen.

So anmutig kann Hard Rock sein: Melissa Auf der Maur.

Dann war eine Helden-Rückkehr angesagt. Die Band Wir sind Helden befindet sich nach längerer Kinderpause wieder auf Tournee. Als ich das letzte Mal Zeuge eines Live-Auftritts der Band Wir sind Helden wurde - es war am Frequency 2006 - freute ich mich über den hervorragenden Blick auf die Bühne. Den verdankte ich dem Umstand, dass nahezu sämtliche Helden-Fans, die vor mir postiert waren, ungefähr eineinhalb Köpfe kleiner waren als ich selbst. 2010 sind die kleinen Fans von damals erwachsen geworden und deutlich gewachsen. Aber erstaunlich loyal sind sie geblieben. Ein regelrechter Anstrum setzte zu Beginn des Gigs auf die "Green Stage" ein - 2006 hatten die Helden noch auf der größeren Bühne, der "Race Stage" aufgespielt. Und die Treue der Fans wurde durchaus belohnt. Die deutschen Electro-Popper mit dem gewissen Gegenkultur-Charme zeigten sich gut gelaunt, schienen zufrieden, wieder mit beiden Beinen auf der Konzertbühne zu stehen. Sie brachten Altbekanntes ebenso wie zwei vergleichsweise ruhige Lieder vom neu erscheinenden Album. Meine Erinnerung an 2006 mag mich trügen, aber mir schienen die Helden deutlich souveräner und livetauglicher als vor vier Jahren. Was auch damit zu tun haben kann, dass sie sich in einer um zwei Personen aufgemotzten Besetzung präsentierten. Ein beinahe schon fulminantes Comeback.

Wir sind zurück: Helden.

Zurück auf der großen Bühne. Billy Talent zeigten sich hocherfreut, als Opener für die "legendary Toten Hosen" fungieren zu dürfen und waren sich keineswegs zu schade, für diese vorweg das Publikum anzuheizen - auch wenn sie dabei ein wenig zu dick auftrugen. Ich habe ja höchsten Respekt vor dem erstaunlichen Sound, den Billy Talent zusammengebaut haben und der einem vor dem Fernseh- oder Radioempfangsgerät immer wieder beeindruckte Momente einbringt. Live scheinen sie mir aber bestenfalls eine leicht überdurchschnittliche Punkrockband zu sein. Eine, die dabei leider viel mehr darstellen will, als sie ist. Sänger Banjamin Kowalewicz bemüht sich dermaßen, seiner Stimme - auch in den Zwischenansagen - einen harten und grimmigen Tonfall zu verleihen, dass es schon reichlich komisch wirkt. Das Punkposertum der Kanadier wird nach einigen Titeln dann doch eher zur veritablen Spaßbremse.

A propos Spaßbremse. Nichts gegen die unzweifelhaft vorhandenen Qualitäten der deutschen Hip-Hopper Fettes Brot samt (starker) Band sowie ihre ungemein engagierte und mitreissende Bühnenperformance. Aber, manchmal möchte man angesichts des ständigen Geflachses auf der Bühnen dann doch so etwas hinaufrufen wie "Jungs, werdet doch endlich erwachsen!" Mag aber auch sein, dass ich dafür nach zwei Tagen Frequency einfach nicht mehr empfänglich war. Beine, Füße, Kreuz, alles tat weh. Man wird schließlich auch nicht automatisch jünger, nur weil man am Festival eines Jugendsenders herumhängt. Und am zweiten Tag war da kein massiver, abendlicher Hauptact, der mich nochmals aus dem Tal zog.

Montag, 23. August 2010

In Concert # 21: Frequency, 19.-21.8.2010, St. Pölten, Teil 1

Das Wetter hätte eigentlich nicht viel besser sein können. Kein Regen, die Sonne schien durchgängig während dreier Tage Frequency. Trotzdem war da eine stete, kühle Brise, die immer wieder für angenehme Linderung in der Hitze sorgte. Ein paar Wolken mehr hätten vielleicht nicht geschadet, aber man soll ja nicht undankbar sein. Vor allem, wenn man sich an die letzten beiden Ausgaben dieses Festivals zurück erinnert.

Ungewohnt war, dass es mehrmals zu völlig unerwarteten Verschiebungen im Zeitplan des Festivals kam. Dies hatte tragische Ursachen: der Black Rebel Motorcycle Club sagte wegen eines familiären Todesfalles ab, bei der britischen Newcomer-Band Ou Est Le Swimming Pool war es gar der Suizid des Sängers, der den geplanten Auftritt am Festival völlig irrelevant machte.

Meine erste musikalische Begegung am diesjährigen Festival am 20.8.2010: Serj Tankian. Der ehemalige Frontmann von System Of A Down war in jener kurzen Zeitspanne, als "New Metal" noch nicht als Schmähwort zu verwenden war, durchaus so etwas wie eine Stil prägende Figur. Am Frequency präsentierte er sich mit adretter Frisur und ganz in Weiß, aber keineswegs wirklich solo, sondern in Begleitung einer Band sowie einer Streicherabteilung des Linzer Bruckner Orchesters, wobei sich letztere über den Auftritt auf der Rockbühne sichtlich amüsierte. Herr Tankian mühte sich redlich in der niederösterreichischen Nachmittagshitze, die Stimme markant wie eh und je. Auch sein politisches Engagement hat er nicht verloren, im Gegenteil, er trägt es eher wie einen Bauchladen vor sich her. So erklärte er uns unter anderem, dass Linkssein toll ist und dass die Rechten wollen, dass die Leute beten und Waffen kaufen. So etwas hat ein bisschen was von Michael Moore und ein bisschen was von Sting auf New Metal und wirkt irgendwie ausgesprochen altbacken.


Durchaus sympathisch, doch nicht wirklich spannend: Serj Tankian am Frequency 2010.

Was Madsen betrifft, gibt es dem nicht allzu viel hinzuzufügen.

Nach Madsen folgte eine Nahrungsaufnahme-Pause am Zeltplatz, dann verhieß ein Blick ins Programheft Großes: Yeasayer sollten um 21:40 auf der kleineren "Green Stage" ran. Leider handelte es sich um einen Druckfehler, denn als ich eingetroffen war, hiess es: "We are Yeasayer from Brooklyn and this is our last song". Wie gemein sich die Geschichte doch manchmal wiederholt. Auch, wenn dieser eine Song das beste ist, das ich auf diesem Festival erlebt habe. We Are Scientist wurden in der Folge trotzig verschmäht, ich begab mich rüber zur anderen, größeren Bühne und zu LCD Soundsystem.

Und wieder wurden Erwartungen nicht ganz erfüllt. James Murphy aka LCD Soundsystem sollte wohl eher im Klub bleiben, dort wo er hergekommen ist und auch hingehört. Auf der großen Festivalbühne wirkte der New Yorker samt Begleitmusikern zumindest an diesem Abend eher deplatziert, bot nicht viel mehr als coole Langatmigkeit, gesanglich-interpretatorische Schwächen inklusive.

Als ich mich somit schon mit einem eher ernüchternden ersten Frequency-Tag abgefunden hatte, kam doch noch alles ganz anders. Die erste richtige Entscheidung hieß Massive Attack (statt Tocotronic), die zweite war es, in den "Wellenbrecher" zu gehen. Dort war es komfortabel gut gefüllt und man war ganz nah dran an der Klangwolke der Soundkünstler aus Bristol. Ich war ja sehr skeptisch, hatte den so genannten Trip-Hop schon für verlebt und gestrig gehalten. Aber das Live-Erlebnis öffnete ein Tor, ein Tor in eine Zeit, als diese Musik so etwas wie eine revolutionäre Kraft gehabt hat, jedenfalls musikalisch, aber vielleicht auch politisch, wenn auch auf eine subtile Art und Weise. Untermauert wurde dies von den LED-Leuchten im Hintergrund, die in rascher Abfolge gesellschaftsrelevante Informationen Preis gaben, weniger direkt als Serj Tankian, aber wesentlich eindringlicher. Dazu eröffnete der volle Livesound den ganzen Facettenreichtum der Massive Attack-Musik, erfreulich oft gekrönt von der fantastischen Stimme von Martina Topley-Bird. Am Ende des langen Tages stellte sich so ein Trip-Hop-induzierter Trancezustand ein, der die schmerzenden Füße vollständig vergessen machte.


Gut: Massive Attack am Frequency 2010.

Mittwoch, 18. August 2010

Montag, 16. August 2010

Identifikation

Facebook will unbedingt, dass ich die Leute auf meinen Bildern als meine Freunde identifiziere.



Ich will aber nicht mit Huub Stevens befreundet sein.

Sonntag, 15. August 2010

Im Auge des Orkans

Freitagabend war ich bei einer Feier in einem Wiener Lokal. Als ich gegen neun Uhr das Lokal betrat, fing es gerade dezent zu tröpfeln an und am Horizont sah man Wetterleuchten. Ich vermutete ein entferntes Gewitter und einen Regen von der Sorte, der nur gemächlich vor sich hin fällt, einmal hier ein Tropfen, einmal da einer.

Einige Stunden später verließ ich das Lokal wieder, und es tröpfelte weiter vor sich hin, keinerlei Regenschutz vonnöten.

Etwas erstaunt war ich dann allerdings, als ich in der U3-Station Volkstheater erfuhr, dass es wegen des Unwetters zu erheblichen Verkehrsbehinderungen komme und die letzten U-Bahnen auf unbestimmte Zeit verspätet seien. Die Wiener Linien rieten uns allen Ernstes zu "alternativen Verkehrsmitteln".

Erst der freundliche Taxifahrer (die Wiener Taxifahrer gehören - entgegen der weit verbreiteten Auffassung über die Wiener - zu den freundlichsten Menschen der Welt) klärte mich dann über das wahre Ausmaß des Naturereignisses auf, das ich verpasst hatte, als ich im Lokal saß. Als wir schließlich unter der Unterführung in der Deutschordensstraße nahe dem Hanappi-Stadion durchfuhren, spritze das Wasser auf allen Seiten auf. Jetzt verstand ich auch, warum es ein Freund "wegen Problemen mit der U-Bahn" nicht zur Feier geschafft hatte.

Zum Glück hat Albert das Unwetter in bewährter Qualität festgehalten, so daß man es noch einmal erleben kann, wenn man es, so wie ich, nicht mitgekriegt haben sollte.

Dank an Albert.

Donnerstag, 12. August 2010

Willkommen an der frischen Luft

Wir freuen uns, bekannt geben zu dürfen: Heute Nacht zwischen Mitternacht und halb zwei Uhr haben zwei noch namenlose Kätzchen das Licht unseres Wohnzimmers und der Welt erblickt.

Das ist der Grund, warum ich diese Zeilen etwas übernächtig in mein Notebook klopfe. Es ist nicht wirklich möglich, neben einer Katzenmutter, die gerade ihre Kinder zur Welt bringt, ruhig weiterzuschlafen. Auch der heutige Arbeitstag war demzufolge ein ziemlich harter Gang. Dafür habe ich aber die Geburt des zweiten Kätzchens komplett und live erlebt - zuerst kam eine ganz kleine Pfote, dann der Rest.

Es ist erstaunlich, wie sehr sich die beiden felligen Knirpse, deren Geschlecht wir noch nicht sicher bestimmen konnten, auf Anhieb zu unterscheiden scheinen. Der eine wirkt auf mich eher rundlich-gemütlich, der andere ist ranker und resoluter. Heute wirken aber beide vor allem ruhebedürftig. So wie Felicitas, die stolze Mutter, die teilweise kaum die Augen offen halten kann und dennoch ihre Kinder tapfer weiter umsorgt.

Eine Handvoll Katze (die andere lässt sich nur ungern portätieren).


Alle zusammen.

Aus diesem - aus längerer Sicht betrachtet - ziemlich unverhofften Zuwachs ergeben sich ein paar interessante Impli- und Komplikationen.

Erstens brauchen die beiden Frischlinge natürlich Namen. Der große Ideenwettbewerb ist hiermit feierlich eröffnet. Momentan vemuten wir, dass es sich um zwei kleine Mädchen handelt. Wir sind uns aber nicht ganz sicher und es werden daher auch Bubennamen gerne angenommen.

Zweitens haben wir eine dreiwöchige Reise in die USA gebucht, auf die wir uns schon freuen und von der es kein Zurück gibt. Zwischen 28. August und 20. September werden daher vertrauenswürdige Menschen mit gutem Leumund, bevorzugt aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis gesucht, die zumindest eine Woche in Linz leben und die kleine Katzenfamilie hüten wollen. Die näheren Konditionen sind natürlich verhandelbar.

Drittens stelle ich fest, dass ich mich nicht damit begnügen kann, die kleinen Katzen süß zu finden. Natürlich sind sie unendlich süß, aber das überrascht mich nicht, das war zu erwarten. Nein, mit der Geburt der Beiden hat sich mir unmittelbar ein anderes Gefühl aufgedrängt, das ich so noch nicht kannte. Etwas, das über das Süß-Finden hinaus-, das vielleicht noch tiefer geht. Ein Gefühl, das eine Mischung aus Zugeneigtheit und Verantwortungsempfinden darstellt. Vielleicht kann man dieses Gefühl einen elterlichen Instinkt nennen.

Mittwoch, 11. August 2010

Montag, 9. August 2010

Zitate des Tages

Eine weitere Besonderheit: Ein Schädel weist einen Metallbolzen auf, der durch das Auge ins Gehirn eingedrungen sein dürfte. "Wir wissen noch nicht, wie die Personen verstorben sind. Das muss die Anthropologie klären", so Steinegger.

Quelle: Steiermark.orf.at


Anmerkung: Klar, das mit dem Metallbolzen kann auch nachher passiert sein. Ist trotzdem irgendwie witzig.


Die Krise verringert die Budgets, aber die Menschen respektieren nach wie vor mehr die Personen, die eine TopClass Edelarmbanduhr tragen. Kaufen Sie sich erwerben Sie einen SuperBrand Chronometer zum Superpreis.


Quelle: E-Mail-Spam

Sonntag, 8. August 2010

Museales

Ich war gestern erstmals in jenem Museum, das in den Medien immer wieder etwas hochtrabend als "größtes Universalmuseum Österreichs" bezeichnet wird - im Linzer Schlossmuseum.

Und ich war positiv überrascht. Wer sich unter einem "Universalmuseum" ein liebloses Nebeneinander von Zusammengekarrtem vorstellt, wird hier eines Besseren belehrt. Erstens sind die Dimensionen dieses Museums tatsächlich derart groß, dass man sehr viel Zeit auch einzelnen Teilbereichen widmen, sich darin vertiefen kann.

Zweitens werden die Exponate sehr ordentlich dargeboten. Das Museum wirkt reichhaltig, aber nicht überladen. Die Ausstellungsstücke sind sehr gut in Szene gesetzt. Die Informationen, die mittels Tafeln gegeben werden, sind nicht dermaßen üppig, dass es den Museumsbesucher überfordern würde und sie sind - vor allem - sehr gut geschrieben. Es ist kein trockenes Museumsdeutsch, das einem hier begegnet, es sind lebhafte Kommentare. In ihnen vermischt sich zuweilen Anekdotisches mit Kulturgeschichtlichem, zum Beispiel wenn man zu einem Bruckner-Porträt erfährt, dass der Komponist darauf gedrängt hat, die abgebildete Nase zu verkleinern, was aber von dem Maler verweigert wurde. Oder, wenn man ehrfürchtig vor jenem Hammerklavier steht, auf dem Beethoven einige seiner bedeutendsten Werke schuf und gegenüber ein Bildnis von seinem Ohrenarzt hängt.

Alle heimlichen Highlights dieser durchaus beachtlichen Sammlung aufzuzählen, würde aber jetzt zu weit führen. Auch die Sonderausstellungen, die derzeit im Schlossmuseum zu sehen sind, sind gut kuratiert. Jene, die sich der Geschichte der Spielkarten widmet, wirkt auf den ersten Blick in ihrer Aneinanderreihung von Spielkartensätzen etwas befremdlich, bei genauerem Hinsehen und -lesen offenbaren sich aber spannende kulturgeschichtliche Einblicke. Die zweite Sonderausstellung, die derzeit im Schlossmuseum zu sehen ist, widmet sich den Steppenvölker der Ukraine quer durch die Geschichte. Hier hat man es ohnehin mit einem Selbstläufer zu tun, denn der Goldschmuck der Skythen oder Sarmaten beeindruckt sowieso, unabhängig von ausstellerischen Anstrengungen.

Auch wenn die Sonderausstellungen natürlich zwangsläufig ein wenig aus dem Rahmen fallen, überzeugt das Linzer Schlossmuseum insgesamt vor allem auch dadurch, dass es wie aus einem Guss wirkt und beim Besucher das Gefühl entsteht, dass man sich mühelos zwischen den gut aneinander gefügten Teilbereichen (Technik, Natur, Kunst, Volkskultur, Archäologie, Geschichte) bewegen kann.

Das Linzer Schlossmuseum ist sicherlich keine Schau der vordergründig großen Sensationen, aber eine sehr fein aufbereitete, beachtliche Sammlung, in der es viel zu entdecken gibt. In ihrer Präsentationsweise erkennt man im Übrigen, meine ich, auch wieder einmal jenes typisch oberösterreichische Talent, Dinge gut auszuführen, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren und den Humor - auch in der Form der Ironie, ja der Selbstironie - einzubüßen.

Samstag, 7. August 2010

Bilder der Vergangenheit, in Worten

Irgendwann Mitte der Nullerjahre packte mich die nostalgisch verklärte Erinnerung an die gute, alte Musikvideo-Welt der vergangenen Jahrzehnte. Ich ärgerte mich damals gerne und häufig darüber, dass man in Musikvideos nur mehr aufgestylte Menschen sah, die sich in coole Posen warfen und in der eigenen Selbstinszenierung regelrecht zu baden schienen. Die äußere Form schien zum unumschränkt herrschenden Prinzip erhoben.

Jeglicher Witz, jeglicher Sinn für Ironie und jegliches Bemühen um so etwas wie eine Dramaturgie, vielleicht sogar das Erzählen einer richtigen Geschichte mit den Mitteln des Videos schienen mir verloren.

Natürlich habe ich dabei einigermaßen übertrieben, denn es existieren sicherlich vorher wie nachher solche wie solche Videos.

Vor allem hatte ich aber vermutlich vergessen, was für wahnwitzige Produkte die Musikvideoindustrie in den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren auch hervorgebracht hat. Dort, wo der Witz komplett in den Wahn kippt, lässt sich das dank eines neueren Trends der You Tube-Ära (also der Jetztzeit) besonders schön transparent machen: Vorhang auf für in Worte transferierte Musikvideohöhepunkte der Vergangenheit!








Donnerstag, 5. August 2010

Glaubensfragen

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie es einzelne Meldungen durch das Dickicht der internationalen Newsdschungels schaffen, um dann am anderen Ende der Welt, prominent positioniert, wieder aufzutauchen. Das betrifft auch Meldungen, die dem Themenbereich "Wissenschaft und Forschung" zuzuordnen sind.

Heute zB schlagzeilte die Wissenschaftsredaktion des Online-ORF "Mediziner: Beten könnte bei Heilung helfen". Klingt spannend. Wurde hier tatsächlich eine Antwort auf die hoch umstrittene Frage gefunden, ob die Anrufung einer höheren Macht einen Einfluß auf unser irdisches Dasein haben kann?

Bei genauerer Lektüre stellt man fest: Es geht in der fraglichen Studie nicht ums Beten an sich, sondern um pfingstkirchliche Heilpraktiken, bei denen die Kranken, Menschen mit Seh- und Hörproblemen, nicht nur mit Gebeten bedacht, sondern auch berührt und umarmt werden. Das Sample der untersuchten Personen beträgt beeindruckende 24 Personen. Es gibt keine Kontrollgruppe. Die Heilerfolge werden dann mittels Sehtest und Audiometer gemessen - also unter Mitwirkung der Probanden. Es werden nur kurzfristige Effekte ermittelt und keine Langzeitstudien durchgeführt. Das Versuchssetting ist ein Dorfkrankenhaus in Mosambik.

Kurzum: So etwas als "Wissenschaft" zu bezeichen, ist eigentlich eine Frechheit.

Die Forscher wurden im Übrigen von der "John Templeton Foundation" bezahlt, einer von evangelikalen Christen geleitete US-amerikanischen Institution, die es sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, mit den Methoden der wissenschaftlichen Forschung zu beweisen, dass Wissenschaft und Glaube kein Widerspruch sind. Eigentlich ein merkwürdiges Vorhaben, denn ich glaube mich zu erinnern, dass in der Bibel steht, dass Gott es gar nicht schätzt, mutwillig auf die Probe gestellt zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Was hier aber nun weiter interessieren soll: Wie schafft es eigentlich eine "Studie" von solch fragwürdiger Qualität zur Spitzenheadline der Wissenschaftsredaktion eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu werden? Die Antwort ist recht einfach: Das Thema polarisiert, regt auf und provoziert - und wird daher eifrig angeklickt. Zugegeben: Ich habe den Artikel ja auch gelesen. Das basse Erstaunen über das Dargebotene kam erst danach.

Das Beispiel zeigt, wie Journalismus heutzutage gemacht wird und zwar zunehmend auch in Bereichen, die sich selbst noch für qualitätsvoll erachten, und das stimmt doch sehr nachdenklich. Demokratie an sich ist zweifellos eine feine Sache. Aber auch im politischen Bereich praktizieren wir doch eine professionalisierte Form der Demokratie, in dem die Details der zwischenmenschlichen Regelwerke nicht von der Mehrheit nach Lust und Laune direkt diktiert, sondern von Politikern, Beamten und nicht zuletzt Experten in mühsamer Abwägungsarbeit erarbeitet werden (dass nicht immer alle mit dem Ergebnis zufrieden sind, steht auf einem anderen Blatt).

Wenn aber nun Redakteure ihre Aufgabe vernachlässigen, ihren Intellekt einzusetzen, um als Korrektiv und Filter für die Meldungsflut zu wirken und nurmehr nach der höchsten Zahl der Klicks schielen, dann steht die Sonne der journalistischen Kultur eben tief und Zwerge können große Schatten werfen.

Montag, 2. August 2010

Nachfassen

Noch einmal Fußball, bevor es um das runde Leder auf diesem Blog dann doch wieder etwas ruhiger wird..

Übrigens: Nordkorea hat in der Vorrunde dieses Turnieres Brasilien 1:0 geschlagen.

Sonntag, 1. August 2010

Südafrika 2010 in Buchstaben, Teil II

N wie Nordkorea: Kim Jong-Il werde - so tönte die Propaganda vor der WM - die Mannschaftsaufstellung höchstpersönlich vornehmen und über ein unsichtbares Mobiltelefon Anweisungen an den Trainer auf der Bank erteilen. Vielleicht erklärt das ja das 0:7 gegen Portugal. Oder meine Theorie trifft zu, dass sämtliche nordkoreanischen Nationalspieler (außer vielleicht jener in Japan lebende Jong Tae-Se, der bei der Nationalhymne vor Rührung geweint hat) nach dem Auftaktspiel getürmt sind und durch bezahlte chinesische WM-Touristen ersetzt werden mussten.

O wie Oesterreich: War durch eine Salzburger Firma vertreten, die für die Holzummantelung des Soccer City-Stadions in Johannesburg verantwortlich zeichnete.

P wie Pokal: Der FIFA-WM-Pokal wiegt 6,2 kg, davon sind 4,9 kg 18-karätiges Gold. Am Ende durften ihn die Spanier in die Höhe recken, verdientermaßen, trotz T. Behalten durften sie ihn freilich nicht, denn der Sieger erhält lediglich eine Bronzekopie für den Trophäenschrank, den FIFA-WM-Siegerpokal.

Q wie Qualität: Seit Italien 1990 hat man keinen so lähmenden Fußball mehr gesehen wie in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010. Es war fast so als hätte José Mourinho mit seinem ermauerten Champions League-Titel für Inter Mailand die Richtung vorgegeben und damit quasi die Weltmeisterschaft verflucht. In Kombination mit der ohnehin etwas bescheideneren Qualität, die Nationenfußball gegenüber Klubfußball aufweist, ergab das einige recht bittere Stunden für den Fußballfreund. Erst in der K.O.-Phase hellte sich das Bild auf, vor allem auch dank einiger denkwürdiger Zwischenfälle (s. zB. B).

R wie Rote Karten: Gab es insgesamt neun. Es war keine überharte WM, was allerdings durch den größtenteils nicht geahndeten holländischen Watschentanz im Finale etwas in Vergessenheit geraten dürfte.

S wie Schweinsteiger, Bastian: Bester Spieler der WM. Auf Augenhöhe: Sergio Ramos, Piqué, Müller, Forlan, van Bronckhorst, David Villa, Iniesta.

T wie Tore: 145, das sind 2,27 pro Spiel. Einen schwächeren Schnitt hatte nur die WM 1990 vorzuweisen. Welmeister Spanien erzielte insgesamt traurige acht Treffer, das ist nicht viel mehr als ein Treffer pro Spiel. Da waren aber auch die gegen die Roten stets besonders Mourinho-mäßig agierenden Kontrahenten mitschuldig.

U wie Usbekistan: ..stellte den meistbeschäftigen WM-Referee: Ravshan Ermatow, fünf Einsätze.

V wie Vuvuzela: s. da.

W wie "Waka-Waka": Der WM-Hit des Wackel-Blondel aus Kolumbien war bei dieser WM omnipräsent. Einmal besetzte der Ohrwurm meine Gehörgänge für gut und gerne 24 Stunde. Hier musste ich zu ganz harten Gegenmaßnahmen greifen.

X wie Xhosa: Zweitgrößte Volksgruppe Südafrikas.

Y wie Ypsilon: Der 25. Buchstabe des deutschen Alphabets.

Z wie Zulu: Größte Volksgruppe Südafrikas.


Komplett und adieu.

Amnesty informiert: Menschenrechtsmusik V

Auch dieses Jahr stellen wir wieder aktuelle Musik mit Bezug zu Menschenrechten vor. Zum 5. Mal dabei und mittlerweile ein Fixpunkt in unse...