Sonntag, 15. August 2010

Im Auge des Orkans

Freitagabend war ich bei einer Feier in einem Wiener Lokal. Als ich gegen neun Uhr das Lokal betrat, fing es gerade dezent zu tröpfeln an und am Horizont sah man Wetterleuchten. Ich vermutete ein entferntes Gewitter und einen Regen von der Sorte, der nur gemächlich vor sich hin fällt, einmal hier ein Tropfen, einmal da einer.

Einige Stunden später verließ ich das Lokal wieder, und es tröpfelte weiter vor sich hin, keinerlei Regenschutz vonnöten.

Etwas erstaunt war ich dann allerdings, als ich in der U3-Station Volkstheater erfuhr, dass es wegen des Unwetters zu erheblichen Verkehrsbehinderungen komme und die letzten U-Bahnen auf unbestimmte Zeit verspätet seien. Die Wiener Linien rieten uns allen Ernstes zu "alternativen Verkehrsmitteln".

Erst der freundliche Taxifahrer (die Wiener Taxifahrer gehören - entgegen der weit verbreiteten Auffassung über die Wiener - zu den freundlichsten Menschen der Welt) klärte mich dann über das wahre Ausmaß des Naturereignisses auf, das ich verpasst hatte, als ich im Lokal saß. Als wir schließlich unter der Unterführung in der Deutschordensstraße nahe dem Hanappi-Stadion durchfuhren, spritze das Wasser auf allen Seiten auf. Jetzt verstand ich auch, warum es ein Freund "wegen Problemen mit der U-Bahn" nicht zur Feier geschafft hatte.

Zum Glück hat Albert das Unwetter in bewährter Qualität festgehalten, so daß man es noch einmal erleben kann, wenn man es, so wie ich, nicht mitgekriegt haben sollte.

Dank an Albert.

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