Montag, 16. Mai 2011

Ohren(ge)fälliges: Monatsmeister des Monats April 2011, Teil 1

Ursprünglich habe ich dieses Post bereits am letzten Donnerstag veröffentlicht, doch ein Blogger-Problem brachte es zum Verschwinden. Nähere Details im "Orkus" vom 14.5. samt Auflösung, wie es demselbigen wieder entrissen werden konnte (siehe "Kommentare"). Danke.


The Strange Death of Liberal England - Rising Sea
Portsmouth, England
Gewonnene Ränge: +2

Portsmouth hat eine enge Beziehung zum Meer. Es ist die einzige große Stadt Englands, die haupsächlich auf einer Insel liegt, der Portsea Island. Portsmouth liegt an der Mündung der Meerenge Solent in den Ärmelkanal und ist von bedeutenden Häfen umgeben. Es beherbergt die größte Marinebasis Europas. Die See spielt auch im Werk der aus Portsmouth stammenden Band The Strange Death of Liberal England eine zentrale Rolle. Immer wieder wird sie besungen, ja regelrecht beschworen. Dabei trifft es sich gut, dass die Urgewalt des Meeres natürlich auch eine hervorragene Grundlage für die Kristallisation von Metaphern bildet. So auch in dem hier vorgestellten "Rising Sea", bei dem es wohl eigentlich um das Scheitern einer Beziehung geht. Das Stück ist ein schönes Beispiel für die Kunst von TSDOLE: exzellente Arrangements, ein voller Sound, ergreifender Pathos...und immer wieder den großen Ozean im in die Ferne schweifenden Blick.

Die Musikpresse hält sich angesichts dieser Musik gar nicht erst mit subtilen Vergleichen auf, bezeichnet The Strange Death of Liberal England schon mal als die "britischen Arcade Fire" oder zieht Paralellen zu den jungen Pixies oder R.E.M. Aber auch Maximo Park kommen einem in den Sinn, wenn man die Mischung aus Folk, Rock, Pop und Pathos vernimmt. Ganz dort sind TSDOLE freilich noch nicht. Hoffen wir, dass sie nicht in dieser Welle hoher Erwartungen Schiffbruch erleiden.

Bleibt noch die Frage nach dem sonderbaren Bandnamen. Einerseits war "British Sea Power" schon vergeben. Und andererseits rührt er von einem politikwissenschaftlichen Werk aus dem Jahre 1934 eines gewissen George Dangerfield, das sich mit dem Niedergang der Liberalen Partei in den Jahren vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges beschäftigt. Die Lieblingsband von Nick Clegg werden sie mit dem Namen wahrscheinlich nie.



The Strange Death of Liberal England - Rising Sea (freier Download)

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