Wir sind natürlich nicht gegangen und das war gut so. Attwenger mögen sich in ihrem öffentlichen Auftreten zuweilen das Image von leicht verschrobenen Grantschermen geben, auf der Posthof-Bühne waren sie an diesem Abend in Bestlaune. Wenn nach all den Jahren, in denen Falkner und sein Kompagnon Binder Platten gemacht haben und auf jedem Rummel aufgetreten sind (no offense, man muss schließlich Familien ernähren) so etwas wie ein Gran Ermüdung da sein sollte, dann war an diesem Abend jedenfalls nicht das Allergeringste zu merken. Attwenger gaben Neuestes (auch live sehr hörenswert) und Altes zum Besten, spielten sich mit Elan und Akkuratesse durch ihr Werk, waren eine rhythmisch-rackernde Einheit. Und, wie gesagt: ziemlich gut drauf, was auch anwesenden Anverwandten und ehemaligen Schullehrern (O-Ton Falkner: "Es lag an mir!") zu Gute kam, die mit ausführlichen Wortmeldungen bedacht wurden.
Ganz zum Schluss haute man dann noch ein fulminantes "Kaklakariada" raus, dieses wahrscheinlich politischste, unfeigste Stück einer relevanten österreichischen Musikgruppe der letzten zehn Jahre, diese deftige Tirade gegen den rechtspopulistischen Zeitgeist. Attwenger, so scheint es, haben nicht vor, vor irgend etwas oder irgend jemand zu kapitulieren. Recht so. Weiter so. Eine famose Aufführung.
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