Wie schon im letzten Jahr liefert mir Alex P. auch in diesem fürs heutige Datum ein passendes Video aus der Gruselecke des Austropop. Schaurig-schönen Dank.
Montag, 31. Oktober 2011
Sonntag, 30. Oktober 2011
Freitag, 28. Oktober 2011
Uraub in der Krise?
Nichts ist passiert. Am Dienstag gab es einen 24-Stunden-Streik des öffentlichen Nahverkehrs, aber der hat uns nicht tangiert, da wir zu Fuß unterwegs waren. Darüber hinaus haben noch die Lehrer und die Rechtsanwälte (!) ihre Arbeit nieder gelegt, aber auch das konnte uns gleichgültig sein.
Diese Erfahrung hat uns so unvorsichtig gemacht, dass wir erwägen, nächstes Jahr nach Mailand zu fahren.
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Dienstag, 25. Oktober 2011
Road Tunes # 14
Rembetiko, der "griechische Blues", der die Erfahrungen der aus Kleinasien vertriebenen Griechen in der Weltwirschaftskrise verarbeitet.
Montag, 24. Oktober 2011
Sonntag, 23. Oktober 2011
Samstag, 22. Oktober 2011
Urlaub in der Krise?
Freitag, 21. Oktober 2011
Im Kino # 7: Karl Markovics - Atmen
A 2011
Es kann nicht mehr geleugnet werden, die Übergangszeit ist da. Jene Tage des Jahres, an deren Morgen man auf einmal erstaunt auf die Uhr blickt, weil es noch so finster ist. An denen tagsüber zuweilen die Sonne noch trügerisch hell am Firmament steht, aber einem in dem Augenblick, indem man vor die Tür tritt, plötzlich fröstelt. Herbstzeit, falls man noch an die Theorie von den vier Jahreszeiten glaubt. Eine Zeit, in der man etwas melancholisch wird und nachdenklich werden darf.
Vermutlich der richtige Zeitpunkt, um "Atmen" von Karl Markovics in die Kinos zu bringen und dort anzusehen. Ein Film, der von einer ruhigen Schwere und schwermütigen Nachdenklichkeit erfüllt ist. Sein Hauptprotagonist, der junge Häftling Roman Kogler, tritt uns anfangs kalt, verschlossen, abweisend entgegen. Er sitzt wegen eines Mordes, den er mit 14 im Jugendheim begangen hat, hinter Gittern. Vom Gefängnis aus nimmt er ein Jobangebot an, arbeitet zwecks Resozialisierung bei der Bestattung Wien, wo er Hand anlegt am letzten Weg der Menschen. Durch diese Tätigkeit gelingen ihm kleine Schritte aus der äußeren wie inneren Isolation und er gerät in die Lage, sich seiner eigenen Geschichte zu stellen, den Wurzeln seiner Ge- und Befangenheit auf der Spur.
Es kann nicht mehr geleugnet werden, die Übergangszeit ist da. Jene Tage des Jahres, an deren Morgen man auf einmal erstaunt auf die Uhr blickt, weil es noch so finster ist. An denen tagsüber zuweilen die Sonne noch trügerisch hell am Firmament steht, aber einem in dem Augenblick, indem man vor die Tür tritt, plötzlich fröstelt. Herbstzeit, falls man noch an die Theorie von den vier Jahreszeiten glaubt. Eine Zeit, in der man etwas melancholisch wird und nachdenklich werden darf.
Vermutlich der richtige Zeitpunkt, um "Atmen" von Karl Markovics in die Kinos zu bringen und dort anzusehen. Ein Film, der von einer ruhigen Schwere und schwermütigen Nachdenklichkeit erfüllt ist. Sein Hauptprotagonist, der junge Häftling Roman Kogler, tritt uns anfangs kalt, verschlossen, abweisend entgegen. Er sitzt wegen eines Mordes, den er mit 14 im Jugendheim begangen hat, hinter Gittern. Vom Gefängnis aus nimmt er ein Jobangebot an, arbeitet zwecks Resozialisierung bei der Bestattung Wien, wo er Hand anlegt am letzten Weg der Menschen. Durch diese Tätigkeit gelingen ihm kleine Schritte aus der äußeren wie inneren Isolation und er gerät in die Lage, sich seiner eigenen Geschichte zu stellen, den Wurzeln seiner Ge- und Befangenheit auf der Spur.
Soweit, so solide das Drehbuch. Was "Atmen" zu einem starken Film macht, ist das Atmosphärische: ruhige, andauernde, konzentrierte Bilder, die nicht nur das äußere Geschehen, sondern auch innere Stimmungslagen sichtbar machen. Ein nüchterner, klarer Realismus, von souveränen schauspielerischen Leistung getragen. Das Ganze geht allerdings nicht ohne gewisse Grundelemente her, die man dem österreichischen bzw. Wiener Film nachsagt: das Morbide (schon unvermeidlich angesichts der berufliche Ausrichtung des zentralen Charakters), das Abgründige, das bewusst eingesetzte Hässliche, das lapidar hingeworfene Grauenvolle. Hier kann man eine gewisse Manier ausmachen, die nicht jedem Kinobesucher zusagt. So konnte man nach der Vorstellung schon von manchem das Diktum vom "sehr österreichischen Film, halt" hören.
Aber "Atmen" geht zum Glück die Luft nie ganz aus, der Streifen von Karl Markovics kippt nicht in eine halbgare, halblustige Genreübung. Stattdessen eröffnet er Einblicke in Bereiche, die verdrängt, tabuisiert, an den Rand geschoben werden. Die unerfreuliche Realität des Jugendheimes wird angedeutet, genaue Einblicke gibt es in die Welt der Jugendhaftanstalt und in jene des Bestattungswesens, Begegnungen mit (filmisch) frisch Verstorbenen inklusive. Markovics schaut hier bewusst hin, wo die Gesellschaft gerne einmal weg schaut und macht Realitäten bewusst. Ein nicht geringer Verdienst für einen Kinofilm mit einer nicht unerheblichen Breitenwirkung.
"Atmen" ist ein Film über Übergänge. Der Übergang des Roman Kogler von der inneren Erstarrung in eine aktive Auseinandersetzung mit seinem eigenen Leben und möglicherweise (eine Verhandlung steht am Ende der Geschichte) auch in die physische Freiheit, einen Neubeginn. Der Übergang des Menschen aus dem Leben in die physische Erstarrung des Todes samt der Frage, wie die Lebenden damit umgehen sollen.
"Atmen" ist von der Grundstimmung her ein nachdenklich-schwermütiger, zuweilen auch erschreckender Film. Aber trostlos, das ist er nicht. Denn Übergänge, die gehören zum Leben, wie der Wechsel der Jahreszeiten zu unserem Planeten. Nur, die Rahmenbedingungen dafür, die liegen in unseren Händen.
Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen.
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Obamas einzige Chance
Erinnert sich eigentlich noch jemand an den Barack Obama von 2008? Den ikonenhaften Medienliebling, den politischen Popstar. Jenen Obama, der schon nach ein paar gut geklopften Sprüchen den Friedens-Nobelpreis umgehängt bekam.
Es sind harte Zeiten für den amerikanischen Präsidenten. Die Wirtschaft liegt darnieder, die Arbeitslosenzahlen klettern hinauf, der Krieg in Afghanistan ist verloren, in den öffentlichen Kassen Amerikas herrscht gähnende Leere. Viele Versprechen, die Obama seinen Anhängern gab, konnte bzw. wollte er nicht einlösen. Viele von ihnen wenden ihm den Rücken zu und demonstrieren gegen die bestehende Ordnung, seine eingeschworenen Feinde sammeln sich unterdessen um obskurantistische Fanatiker, die die rechte Mitte vor sich hertreiben.
Für vieles von dem, womit Obama jetzt zu kämpfen hat, kann man ihn nicht verantwortlich machen. Seine beiden inkompetenten Vorgänger, die die Finanzmärkte dereguliert (Clinton, der Demokrat) bzw. die Staatskasse vernichtet (Bush, der Republikaner) haben, haben ihm ein allzu schweres Erbe hinterlassen. Aber Obama musste auch erfahren, dass auch ein noch so geschickt inszenierter Erlöserbonus bald verfliegt, wenn die derart geschürten Erwartungen auf die harte, politische Wirklichkeit treffen. Und, dass der politische Gegner natürlich nicht bereit ist, sich von der allgemeinen Euphorie mitreißen zu lassen und dem Präsidenten in brüderlicher Eintracht auch nur ein Zollbreit zuzuarbeiten.
Es sind harte Zeiten für den amerikanischen Präsidenten. Die Wirtschaft liegt darnieder, die Arbeitslosenzahlen klettern hinauf, der Krieg in Afghanistan ist verloren, in den öffentlichen Kassen Amerikas herrscht gähnende Leere. Viele Versprechen, die Obama seinen Anhängern gab, konnte bzw. wollte er nicht einlösen. Viele von ihnen wenden ihm den Rücken zu und demonstrieren gegen die bestehende Ordnung, seine eingeschworenen Feinde sammeln sich unterdessen um obskurantistische Fanatiker, die die rechte Mitte vor sich hertreiben.
Für vieles von dem, womit Obama jetzt zu kämpfen hat, kann man ihn nicht verantwortlich machen. Seine beiden inkompetenten Vorgänger, die die Finanzmärkte dereguliert (Clinton, der Demokrat) bzw. die Staatskasse vernichtet (Bush, der Republikaner) haben, haben ihm ein allzu schweres Erbe hinterlassen. Aber Obama musste auch erfahren, dass auch ein noch so geschickt inszenierter Erlöserbonus bald verfliegt, wenn die derart geschürten Erwartungen auf die harte, politische Wirklichkeit treffen. Und, dass der politische Gegner natürlich nicht bereit ist, sich von der allgemeinen Euphorie mitreißen zu lassen und dem Präsidenten in brüderlicher Eintracht auch nur ein Zollbreit zuzuarbeiten.
Es gibt Statistiken, wonach ein US-Präsident, der mit derartigen Wirtschaftsdaten konfrontiert ist, gar nicht wiedergewählt werden kann. Hat Obama dennoch den Funken einer Chance? Vielleicht.
Obamas Chance ist der republikanische Kandidat (von einer Kandidatin brauchen wir nicht mehr zu reden). Die Tea Party hat es geschafft, den Vorwahlkampf thematisch zu dominieren und ein Kandidatenfeld zu hinterlassen, das Obama hoffen lassen darf. Als aussichtsreichste Anwärter gelten momentan Hermann Cain, ein afro-amerikanischer, ehemaliger Pizzakettenbesitzer, der einen fundamentalistischen Rechtskonservativismus von den Gnaden der Koch-Brüder, der Financiers der Tea Party, vertritt, dazu Rick Perry, der evangelikale Gouverneur von Texas, der sich gerne rühmt, mehr als zweihundert Personen ins Jenseits befördert zu haben, sich aber unlängst mit öffentlich halluzinierten Einmarschplänen in Mexiko einigermaßen aus dem Rennen genommen hat. Außerdem die beiden gemäßigten Mormonen Mitt Romney und John Huntsman, die Schwierigkeiten haben dürften, die für einen republikanischen Wahlsieg so wesentlichen Wähler aus dem evangelikalen und christlich-fundamentalistischen Spektrum ausreichend zu mobilisieren, für die das Mormonentum nichts anderes ist als ein heidnischer Kult.
Keiner dieser Kandidaten erscheint unter normalen Umständen geeignet, sich in der vielschichtigen Wählerschaft der Vereinigten Staaten wirklich durchzusetzen. Andererseits: Wähler gehen nur allzu oft eher deswegen zur Wahl, weil sie gegen einen Kandidaten stimmen wollen als aus Begeisterung für einen der antretenden Politiker. Wenn eine echte Protestwahlstimmung gegeben ist, könnte es keine große Rolle mehr spielen, wer auf dem GOP-Ticket anreitet.
Hoffen wir das beste, dass das nicht passiert.
Dienstag, 18. Oktober 2011
Der Wahnsinn
Haben wir irgendwann genug gelitten? Nein, unsere Freunde auf den Finanzmärkten und Börsen arbeiten schon am nächsten Desaster. Dabei ist das eigentlich noch eine verhältnismäßig freundliche Studie.
Facebook, zum Beispiel. Soll ja 150 Milliarden schwer sein. Ich könnte mir nicht vorstellen, guten Gewissens auch nur einen Cent in dieses Unternehmen zu investieren, das bei der nächsten Trendwelle schon wieder der Vergangenheit gehören kann und (hoffentlich, muss man eigentlich sagen) vollständig von Werbeeinnahmen abhängig ist.
Facebook, zum Beispiel. Soll ja 150 Milliarden schwer sein. Ich könnte mir nicht vorstellen, guten Gewissens auch nur einen Cent in dieses Unternehmen zu investieren, das bei der nächsten Trendwelle schon wieder der Vergangenheit gehören kann und (hoffentlich, muss man eigentlich sagen) vollständig von Werbeeinnahmen abhängig ist.
Montag, 17. Oktober 2011
GewinnerInnen der Jahresumfrage 2010 - Preisauslosung # 1
Sonntag, 16. Oktober 2011
Samstag, 15. Oktober 2011
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Verbindungen
Ein US-Präsident, der politisch mit dem Rücken zur Wand steht. Eine feindliche Macht, die einen Terroranschlag auf amerikanischem Boden plant, inklusive der Ermordung eines hochrangigen Diplomaten. Dazu noch die mexikanische Drogenmafia, gedungen, um jenes Attentat auszuführen, einen Anschlag, der die Stabilität einer gesamten Weltregion ins Wanken bringen würde. Amerikanische Agenten, die die Verschwörung aufdecken und ein Präsident, Phönix aus der Asche, der nun dem Bösen in der Welt entschlossen den Kampf ansagt!
Klingt wie das Drehbuch zu einem üblen Hollywood-Reisser? Ja auch. Erinnert aber auch an "Wag the Dog", indem ein Hollywood-Produzent (Dustin Hoffmann) eine Krise inszeniert, um einem in Bedrängnis geratenen Präsidenten mediale Schützenhilfe zu leisten..
Es ist vielleicht nicht die Schuld der Regierung Obama, dass solche Assoziationen geweckt werden, denn sie konnte sich ihre Amtsvorgänger nicht aussuchen. Es mag auch sein, dass es Kreise im komplexen politischen System des Iran gibt, die solche kriminellen Hirnrissigkeiten aushecken (vielleicht haben sie Hollywood-Filme gesehen, um den dekadenten Erzfeind zu studieren). Wir erinnern uns zB an das Massaker an kurdischen Exilpolitikern in Wien, welches von iranischen Geheimagenten begangen wurde, die sodann unter Geleitschutz der österreichischen Behörden das Land verlassen konnten.
Aber, indem die iranische Führung ohne handfeste Beweise einer Verstrickung in das abstruse Komplott bezichtigt wird, indem ohne eingehendere Untersuchungen gleich "schärfste Sanktionen" gefordert, "Konsequenzen" angedroht werden und das strategische Bündnis mit dem totalitären Gottesstaat Saudi-Arabien beschworen wird, erweckt die amerikanische Regierung doch etwas zu sehr den Eindruck, gerade darauf gewartet zu haben.
Wie gesagt, Obama konnte sich seine Amtsvorgänger nicht aussuchen. Aber wundern darf er sich jetzt auch nicht.
Klingt wie das Drehbuch zu einem üblen Hollywood-Reisser? Ja auch. Erinnert aber auch an "Wag the Dog", indem ein Hollywood-Produzent (Dustin Hoffmann) eine Krise inszeniert, um einem in Bedrängnis geratenen Präsidenten mediale Schützenhilfe zu leisten..
Es ist vielleicht nicht die Schuld der Regierung Obama, dass solche Assoziationen geweckt werden, denn sie konnte sich ihre Amtsvorgänger nicht aussuchen. Es mag auch sein, dass es Kreise im komplexen politischen System des Iran gibt, die solche kriminellen Hirnrissigkeiten aushecken (vielleicht haben sie Hollywood-Filme gesehen, um den dekadenten Erzfeind zu studieren). Wir erinnern uns zB an das Massaker an kurdischen Exilpolitikern in Wien, welches von iranischen Geheimagenten begangen wurde, die sodann unter Geleitschutz der österreichischen Behörden das Land verlassen konnten.
Aber, indem die iranische Führung ohne handfeste Beweise einer Verstrickung in das abstruse Komplott bezichtigt wird, indem ohne eingehendere Untersuchungen gleich "schärfste Sanktionen" gefordert, "Konsequenzen" angedroht werden und das strategische Bündnis mit dem totalitären Gottesstaat Saudi-Arabien beschworen wird, erweckt die amerikanische Regierung doch etwas zu sehr den Eindruck, gerade darauf gewartet zu haben.
Wie gesagt, Obama konnte sich seine Amtsvorgänger nicht aussuchen. Aber wundern darf er sich jetzt auch nicht.
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Ohren(ge)fälliges: Monatsmeister des Monats September 2011
Luke Doucet & The White Falcon - Blood´s Too Rich
Vancouver, British Columbia
Gewonnene Ränge: +3
Vancouver, British Columbia
Gewonnene Ränge: +3
Die Sommerpause der Monatsmeister-Rubrik ist vorüber und der Monatsmeister folglich wieder da. Wobei dies keine "Sommerpause" im klassischen Sinne war, die einer urlaubsbedingten Abwesenheit oder bewusst gewählten, geringeren Betriebsamkeit geschuldet gewesen wäre (im Gegenteil, ich habe diesen Sommer ganz schön geschuftet). Auch war da ja eigentlich nichts, was die Bezeichnung "Sommer" verdient hätte.
Wie auch immer, die Unterbrechung hatte in Wahrheit technische Gründe.
Profitiert hat davon möglicherweise Luke Doucet & The White Falcon mit "Blood´s Too Rich". Denn wohl auch mangels neu hinzu gekommener Musik konnte sich dieser Dauergast auf meinem MP3-Player nun verdientermaßen ganz in den Vordergrund spielen. Das Augenmerk fällt somit auf einen kanadischen Künstler, der über eine bunte musikalische Genealogie verfügt: vom Blues, den er als Teenager Ende der Achtziger Jahre in der Band seines Vaters darbot, über den Pop seines Engagements an der Seite der Sängerin Sarah McLachlan, bis zu jener avantgardistischen Mischung aus Indie Rock, Country und Surf Rock, den die von ihm angeführte Band Veal in den Neunzigern in die Welt hinaus schleuderte. 2001 veröffentlichte Luke Doucet sein Solodebüt, passender Weise "Aloha Manitoba" geheißen. Sein Fokus verlagerte sich nun immer mehr in Richtung Country und Folk. 2007 zog es in gar nach Nashville, das er nach sechs Monaten fluchtartig wieder verließ, wobei er jedoch das unter dem Namen Luke Doucet & The White Falcon (letzterer bezieht sich sowohl auf seine Band als auch auf seine Gitarre) aufgenommene"Blood´s Too Rich" im Gepäck hatte. Es hat sich also ausgezahlt.
Sonntag, 9. Oktober 2011
Anstelle eines Nachrufs
Nur ein einziges Produkt aus dem Hause Apple besitze ich: einen alten iPod, der irgendwo in einer Ecke meiner Wohnung sein Dasein fristet. Ein kaltes, metallisches Ding ist das. Ein Gerät, das damals unter der Prämisse verkauft wurde, man müsse es in eine Kondom-artige Gummiverpackung hüllen, damit es an der rauen Wirklichkeit keinen Schaden nehme. Als - in jeder Hinsicht - zentrales Bedienelement fungiert ein eiserner Ring, der ungefähr so userfreundlich ist wie die Kombination von Fäustlingen mit Besteck und Schokolade - Erinnerungen an grausame kindliche Partyspiele. In Tatgemeinschaft mit dem darüber gestülpten, extra zu bezahlenden wie böswillig verrutschenden Verhüterli brachte mich dies Teil ungezählte Mal an den Rande der Verzweiflung und weit darüber hinaus.
Und dennoch, dieses verbaute Unding soll, so lesen wir es derzeit dutzendfach, den Grundstein gelegt haben, für die endgültige weltweite Dominanz der Marke Apple, soll dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Unterhaltungselektronik endlich in unseren Hosentaschen ankam. Dieser schlechte Witz von einem MP3-Player soll es gewesen sein, der die Herzen und Geldbeutel der Menschen rund um den Globus für weitere Innovationen mit dem voran gestellten "i" geöffnet hat?
Vielleicht sollte ich ja gar nicht versuchen, es zu verstehen. Wenn neue Glaubenslehren über die Menschheit kommen, entziehen sich gerade die Anfänge oftmals jeglicher Rationalität. Ich habe schließlich auch meine verständlichen Schwierigkeiten mit sprechendem Wüstengestrüpp, wieder auferstandenen Toten, paradiesischen Jungfrauen oder mehrarmigen Gottheiten. Aber, das ist mein Problem, da mir ein Damaskus-Erlebnis bislang nicht zuteil wurde.
Ich glaube nicht, dass die Gemeinde sich jetzt zerstreuen wird. Zu groß ist sie geworden, die kritische Masse hat sie längst überschritten, als das sie jetzt in sich zusammen fallen würde. Auch ist ein unerbittlicher Monotheismus kreiert worden: du sollst keine andere App haben, als von Apple! Freilich: der Prophet ist nicht mehr da, die genialische Heilsgestalt, die mit ihren Predigten das Feuer zum Lodern brachte. Dieser fraglos faszinierende, charismatische Mann, halb eiskalt-zielstrebiger Erfolgsmensch, halb visionärer Hippie. Der es vermochte, auch linksliberalen Weltbürgern seine Lehre zu bringen, während sein Unternehmen zugleich chinesische ArbeiterInnen in schlimmen Verhältnissen hielt, ohne dass dies der strahlenden Marke wirklich etwas anhaben konnte.
Sein Erbe ist mächtig genug, dass auch weniger begabte Geister es weiter führen können. So wird uns Apple weiterhin mit jeder Menge überteuertem, oftmals unnützem Tand beglücken. Mit Geräten, die der globalen Elite den Mund wässrig machen, während Alte und körperlich Eingeschränkte an ihrer Bedienung scheitern. Mit elektronischem Spielzeug, das aus Fabriken stammt, in denen Arbeiter sich angeblich vertraglich verpflichten müssen, sich nicht das Leben zu nehmen.
Aber, das eine muss man zugeben, diese iDinger sind wirklich schön. Selten wurde klassisches Design der Siebziger so erfolgreich abgekupfert und in eine so ein- wie durchleuchtenden, klare Linie gebracht. Der Glanz der Oberfläche triumphiert über das, was inwendig ist.
Das ist Balsam für unsere, vom Konsumismus deformierten Seelen. Vielleicht haben wir es ja nicht anders verdient.
Und dennoch, dieses verbaute Unding soll, so lesen wir es derzeit dutzendfach, den Grundstein gelegt haben, für die endgültige weltweite Dominanz der Marke Apple, soll dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Unterhaltungselektronik endlich in unseren Hosentaschen ankam. Dieser schlechte Witz von einem MP3-Player soll es gewesen sein, der die Herzen und Geldbeutel der Menschen rund um den Globus für weitere Innovationen mit dem voran gestellten "i" geöffnet hat?
Vielleicht sollte ich ja gar nicht versuchen, es zu verstehen. Wenn neue Glaubenslehren über die Menschheit kommen, entziehen sich gerade die Anfänge oftmals jeglicher Rationalität. Ich habe schließlich auch meine verständlichen Schwierigkeiten mit sprechendem Wüstengestrüpp, wieder auferstandenen Toten, paradiesischen Jungfrauen oder mehrarmigen Gottheiten. Aber, das ist mein Problem, da mir ein Damaskus-Erlebnis bislang nicht zuteil wurde.
Ich glaube nicht, dass die Gemeinde sich jetzt zerstreuen wird. Zu groß ist sie geworden, die kritische Masse hat sie längst überschritten, als das sie jetzt in sich zusammen fallen würde. Auch ist ein unerbittlicher Monotheismus kreiert worden: du sollst keine andere App haben, als von Apple! Freilich: der Prophet ist nicht mehr da, die genialische Heilsgestalt, die mit ihren Predigten das Feuer zum Lodern brachte. Dieser fraglos faszinierende, charismatische Mann, halb eiskalt-zielstrebiger Erfolgsmensch, halb visionärer Hippie. Der es vermochte, auch linksliberalen Weltbürgern seine Lehre zu bringen, während sein Unternehmen zugleich chinesische ArbeiterInnen in schlimmen Verhältnissen hielt, ohne dass dies der strahlenden Marke wirklich etwas anhaben konnte.
Sein Erbe ist mächtig genug, dass auch weniger begabte Geister es weiter führen können. So wird uns Apple weiterhin mit jeder Menge überteuertem, oftmals unnützem Tand beglücken. Mit Geräten, die der globalen Elite den Mund wässrig machen, während Alte und körperlich Eingeschränkte an ihrer Bedienung scheitern. Mit elektronischem Spielzeug, das aus Fabriken stammt, in denen Arbeiter sich angeblich vertraglich verpflichten müssen, sich nicht das Leben zu nehmen.
Aber, das eine muss man zugeben, diese iDinger sind wirklich schön. Selten wurde klassisches Design der Siebziger so erfolgreich abgekupfert und in eine so ein- wie durchleuchtenden, klare Linie gebracht. Der Glanz der Oberfläche triumphiert über das, was inwendig ist.
Das ist Balsam für unsere, vom Konsumismus deformierten Seelen. Vielleicht haben wir es ja nicht anders verdient.
Samstag, 8. Oktober 2011
Menschenrechts-Lieder #2
Anlässlich von 50 Jahren Amnesty International.
Artikel 2
Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.
Power of Equality.
Power of Equality.
Freitag, 7. Oktober 2011
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Katzen-Musiker
Musik...Katzen...Musik..
Musiker, die sich wie Katzen aufführen. Gleichwohl bestimmt keine Katzenmusik.
Bitte, bitte entschuldigt die permanente YouTube-Beorgelung. Aber die letzten zehn Tage waren ziemlich anstrengend. Kranksein, Slam mitmachen, Arbeit, Tagungen. Da sind kognitive wie kreative Potenziale nur mehr eingeschränkt vorhanden.
Musiker, die sich wie Katzen aufführen. Gleichwohl bestimmt keine Katzenmusik.
Bitte, bitte entschuldigt die permanente YouTube-Beorgelung. Aber die letzten zehn Tage waren ziemlich anstrengend. Kranksein, Slam mitmachen, Arbeit, Tagungen. Da sind kognitive wie kreative Potenziale nur mehr eingeschränkt vorhanden.
Dienstag, 4. Oktober 2011
Montag, 3. Oktober 2011
Sonntag, 2. Oktober 2011
Mit Eisenzungen
Sperrt eure Stereoanlagen und MP3-Player weg!
William Shatner nimmt wieder eine Platte auf.
Samstag, 1. Oktober 2011
Menschenrechts-Lieder #1
Anlässlich von 50 Jahren Amnesty International.
Artikel 1 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
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