Donnerstag, 29. Dezember 2011

Meine Vorsätze, Endbericht

Was solls, in zwei Tagen werde ich das Ruder kaum mehr herumreißen. Ich kann also gut und gerne schon jetzt Bilanz ziehen.

Vor Monaten, im Zuge eines Zwischenresumées, habe ich erwähnt, dass es Psychologen gibt, die behaupten, dass gute Vorsätze Unfug sind. Man gestehe sich damit ja doch nur ein, dass es einen Überwindung koste, anstatt das man es einfach tut.

Zumindest in meinem Fall muss konstatiert werden, dass die Seelenklempner Recht behalten haben. Allerdings mache ich noch keine Empirie.

I. Mehr Sport

Die Wahrheit ist, dass ich 2011 noch weniger sportliche Aktivitäten entfaltet habe als im Jahr zuvor. Das ist eine erstaunliche Leistung oder sagen wir besser, eine erstaunliche Nicht-Leistung. Ich will hier jetzt nicht mit Entschuldigungen langweilen. Für zu wenig Bewegung gibt es keine Entschuldigung. Ab Montag werde ich den Lift im Büro meiden. Ich nehme es mir nicht vor, ich tue es einfach.

Fortschrittsanzeige: -15%

II. Mehr Ordnung

Die Sachzwänge führen dazu, das hier schon eine gewisse Bewegung erkennbar ist, wie ich es auch schon im Zwischenbericht festgehalten habe. Immer öfter verspüre ich das Bedürfnis, meinen Schreibtisch aufzuräumen, um dahinter zu kommen, welcher ungeöffneter Briefverkehr oder welche längst verschollen geglaubten Dokumente sich dort verbergen könnten. Auch im Büro führt das schiere Wachstum der Informationsberge dazu, dass ich mein bisheriges Ordnungsprinzip überdenke. Mit guten Vorsätzen hat das aber wenig zu tun.

Fortschrittsanzeige: 5%

III. Bewusster Netzkonsum

Das ging eine Zeit lang ganz gut, dann hat sich das Bewusstsein beim Surfen wieder vermehrt ausgeschaltet und der Rest vom Körper wieder zunehmend einem sinnlosen Dahinklicken hin gegeben. Positiv hat sich allerdings eine generelle Neugestaltung des Tagesablaufes ausgewirkt: Ich habe festgestellt, dass ich besser schlafe, wenn ich meine Zeit nicht bis spätabends vor dem Bildschirm zubringe, sondern mich so bald wie möglich mit einem Buch zurück ziehe. Dazu noch ein heißer Tee - das kann ich wärmstens empfehlen.

Fortschrittsanzeige: 15%

IV. Ins Kino

Achtmal war ich 2011 im Kino, ein historischer Tiefststand. Dabei ist das Lichtspieltheater doch das natürliche Habitat des Spielfilmes, nicht zu vergleichen mit der Kiste zuhause. Der finsteren Verschwörung des 3D-Kinos alleine die Schuld zu geben, wäre mir aber zu billig. Filme, die mit zusätzlicher Dimension auf den Markt geworfen werden, sind schon inhaltlich meist derartiger Schrott, dass ich sie mir auch zweidimensional nicht anschauen würde. Es bliebe aber davon abgesehen genug interessante Ware übrig.

Fortschrittsanzeige: -25%


Womit wir nach all dieser mäßig brisanten Selbstkritik bei der wirklich wichtigen Frage angelangt wären: Wie ist es Kommentarschreiber "Florian" mit dem gelobten Vorsatz ergangen, nämlich das "Prinzip nackter Mann" zu erproben?

Wie harren gespannt einer Stellungnahme.




3 Kommentare:

Florian hat gesagt…

Ich dachte, du wolltest unser besonderes Erlebnis in Athen, als wir beide etwas zu viel getrunken hatten, aus Rücksicht auf S. lieber nicht öffentlich machen, aber gut: Fortschrittsanzeige
+ 100 %

Ein Winzer hat gesagt…

Woran ich mich erinnere ist, dass du die Nummer am Syntagma-Platz "Friiieden" rufend vor der Aufruhrpolizei durchgezogen hast. Hat aber nicht funktioniert. War trotzdem eine tolle Show.

Sarah hat gesagt…

ach, das müsst ihr nicht vor mir verheimlichen.. Im Gegenteil,der Gedanke daran erwärmt mein Herz.

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