Mein Verhältnis zum Automobil ist zwiespältig.
Ich schätze es zuweilen schon sehr, ohne Umwege quasi von Tür zu Tür befördert zu werden. Das gilt insbesondere dann, wenn sonst schwere Koffer zu schultern wären. Auch habe ich speziell in den USA gesehen, dass es Landschaften gibt, die sich in einer normalen Lebenszeit ohne Kraftfahrzeug gar nicht erschließen lassen würden.
Aber, die Sympathie richtet sich in einem solchen Fall mehr an diejenigen, die den rosa Schein erworben haben und die Metallkutsche chauffieren, sowie an das Prinzip der ungebundenen Fortbewegung an sich, denn an den fahrbaren Untersatz selbst. Mit dem durchschnittlichen Straßenwagen als solchen kann ich mich kaum anfreunden. Ich empfinde sie nahezu allesamt als Undinge, als klobige Schmutzfinken, denen noch kein Designer eine wirkliche Seele oder eine auch nur ansatzweise Ästhetik einhauchen hat können. Ja, ich muss es sagen: der durchschnittliche PKW ist hässlich wie ein rauchender Fabrikschlot.
Ich muss aber zugeben, dass das nicht immer so war. Als Automobile noch nicht einem Massengeschmack zu genügen UND ausreichend Knautschzonen aufzuweisen hatten (was ich natürlich grundsätzlich begrüße), sah die Sache anders aus. Alte Sportwagen zB, die haben schon was.
Zu unseren unmittelbaren Nachbarn gehört unter anderem eine Autowerkstatt, die zum Glück nicht nur die zeitgenössischen Blechbüchsen, sondern auch edle, alte Stücke repariert, wie zB diesen Jaguar S.S.100.
Freitag, 18. Mai 2012
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