2005 fuhr ich nach Shanghai. Der Grund war Neugierde und die ideale Gelegenheit, die sich darbot, als J. ihren dort arbeitenden Bruder M. besuchen wollte und ich der auserwählte Reisepartner war. Das Tagebuch dieser Reise konnte man in den letzten Monaten auf diesem Blog nachlesen. Dies sind die letzten Einträge meines Tagebuches.
12.8.2005
Der Ausflug nach Hangzhou kann nun endlich stattfinden. M´s Kollege W. ist dabei. Wir haben einen Chauffeur geordert, der uns den ganzen Ausflug-Tag herumkutschieren soll (er zeigt am Nachmittag aber vorübergehend einmal das Gelüst, dies nicht mehr zu tun und lieber heimzufahren). Wir besuchen den berühmten Westsee und machen dort eine (allerdings recht kurze) Bootstour. Danach schauen wir uns die Leifeng-Pagode an, zu der – typisch chinesisch – eine Rolltreppe hinaufführt. Wir sind auch selbst wieder Sehenswürdigkeit, eine chinesische Familie will sich unbedingt mit uns fotografieren lassen.
Am Abend gehen wir im „Plaza 66“, einem Einkaufszentrum an der Nanjing Lu, japanisch essen. Es ist Teppanaki, der Koch bereitet das Essen unmittelbar vor uns auf heißer Platte zu. Meine Steaks sind ein Gedicht, wenn auch für Shanghaier Verhältnisse eine sehr kostspielige Angelegenheit. Hernach steigen wir ins Taxi, ahnungslos, was uns dort erwartet.
Der Fahrer begrüßt mich mit einem merkwürdigen Grinsen. „Komisch“, denke ich, „normalerweise wird man in diesem Land doch nicht einfach so von Fremden angelacht?!“ Wahrscheinlich hat er deswegen so gegrinst, weil er sich schon auf ein baldiges Wiedersehen mit seinen Ahnen gefreut hat. Zumindest fährt er dann dementsprechend. Bei unserem Taxler handelt es sich offensichtlich um den verschollenen chinesischen Zwillingsbruder von Michael Schumacher auf Amphetaminen. Ich erlebe die Gnade, vorne sitzen zu dürfen und beschließe, es zu genießen.
Westsee vor Hangzhou.
Stairway to Leifeng-Pagode.
Familienanschluss in Hangzhou.
13.8.2005
Wir machen letzte Besorgungen. M. muss wieder auf Geschäftsreise und wir begleiten ihn zum Flughafen – mit der Magnetschwebebahn Maglev, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 430 km/h vermutlich sogar geringfügig schneller unterwegs ist, als der Taxifahrer vom Vorabend, mit Sicherheit aber weniger lebensgefährlich. Zuvor war J. noch beim Friseur – Haareschneiden + Massage in einem schicken Salon um wohlfeile € 7.
Abendessen gibt’s in dem schon vom 5.8. bekannten Restaurant, wo ich eindeutig zu viel esse.
Teppanyaki!
Im Höllentaxi. Bitte Nummer merken und bei Sichtung ums Leben rennen.
Noch so ein lebensmüder Chinese (das ist so ca. im 9. Stock).
So schnell wirds zu ebener Erd´ nimmer so bald..
14.8.2005
Heimflug.
China von oben. Ein Abschied.
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