2005 fuhr ich nach Shanghai. Der Grund war Neugierde und die ideale Gelegenheit, die sich darbot, als J. ihren dort arbeitenden Bruder M. besuchen wollte und ich der auserwählte Reisepartner war. Das Tagebuch dieser Reise kann man jetzt auf diesem Blog nachlesen.
6.8.2005
Der Tag als die Sintflut kam. J. und M. wollten eigentlich heute auf dem fake-market und in Geschäften auf Beutejagd gehen, aber der immer stärker werdende Taifun hat alles zunichte gemacht. Auch ich bin am Nachmittag einmal vor die Tür gegangen und mir danach vorgekommen, als wäre ich in den Huangpu gefallen - nur sauberer.
Am Ende kämpften wir uns trotz der widrigen Umstände mit Hilfe eines Taxifahrers (Shanghaier Taxifahrer zeichnen sich durch Todesverachtung aus) in ein argentinisches Restaurant durch, wo wir R., einen Studienkollegen von M. trafen. Auf unserer Fahrt dorthin sahen wir ausgerissene Bäume sowie Wasserlachen in der Größe von Baggerseen. Danach waren wir noch im "Face", einer schicken Bar, dem bevorzugten Treffpunkt der Shanghaier "Langnasen" (Westler). Dort gelang es J. trotz hartnäckiger Bemühungen nicht einen "Moskito" zu bekommen. Am Ende stand doch nur ein "Moquito" am Tisch.
7.8.2005
Heute wäre eigentlich ein Ausflug nach Hangzhou auf dem Programm gestanden. Das Taxi war schon bestellt und auch gekommen, an die Durchführung des Vorhabens war aufgrund der anhaltenden Wetterkapriolen aber nicht zu denken, zudem hatte M. überraschend noch beruflich zu tun.
Schlechtwetterprogramm war der Besuch des "Shanghai Science & Technology Museum", architektonisch eindrucksvoll (um nicht zu sagen: monumental), aber inhaltlich nach einhelliger Meinung nicht übermäßig spannend.
Nach einer nachmittäglichen Pause waren wir gegen 6 zum Zwecke des Einkaufens wieder in der Stadt, u.a. auch am fake-market. J. und R. waren dabei erfolgreich. Danach gabs ein Essen in einem Restaurant in einem der imposanten Einkaufszentren der Stadt. Auf der Rückfahrt mit dem Taxi erfuhr ich durch die Lektüre eines an der Hinterseite des Fahrersessels angebrachten Schriebs, dass es gestattet ist, dem Fahrer u.a. dann das Fahrgeld vorzuenthalten, wenn er während der Fahrt aus dem Fenster spuckt. Die Chinesen spucken ja für ihr Leben gern, aber die KPCh hat diesem schönen Brauch den Kampf angesagt. Ein weiteres öffentlich diskutiertes Problem ist das noch sehr bescheidene Umweltbewußtsein der Chinesen, aber an dieser Front gibt es Fortschritte zu vermelden - am Airport konnte J. zu ihrer Freude einen Chinesen beobachten, der sich seiner Speichelflüssigkeit in die Biotonne entledigte!
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