Donnerstag, 29. Mai 2008

Was mir an Wien (nicht) abgehen wird # 3

Die Donau. Wien bezeichnet sich bekanntlich als "Donaumetropole". Aber irgendwie ist die Donau in Wien nicht so richtig da. Sie zeigt sich dort, wo Wien eigentlich Wien und nicht nur ein riesiges Stadterweiterungsgebiet in der Steppe ist, nur in von Menschenhand verfälschter Form, als Kanal, als stehendes Restgewässer. Das ist nicht der stolze Strom, dem Komponisten, Dichter und Maler gehuldigt haben. Das hat den Charme von Baggerseen.

Auch dort, wo die Donau eigentlich Donau sein sollte, da draussen in der Steppe, ist sie über weite Strecken stark begradigt und gebändigt. Eine Notwendigkeit, natürlich. Aber wo gibt es eigentlich sonst eine Metropole, wo die Urquelle des Urbanen, der Fluß, so hinterrücks an der Stadt vorbeigeführt wird?

Nun bewegt sich selbstverständlich auch die Donau zu Linz nicht mehr in ihrem ursprünglichen Flußbett. Aber, sie fließt zumindest mitten durch die Stadt, passiert unmittelbar das Zentrum. Und wenn man den Blick von Linz aus, zB vom Schloßberg, stromaufwärts richtet, so erblickt man bei Wilhering eine breite Biegung. Wie bei einem richtigen Strom eben.


Strandleben, Linz, vorgestern abend

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