Gruppe D
Die so genannte "Todesgruppe".
Deutschlands Fußballnationalmannschaft ist in Österreich alles andere als beliebt. Hier ist die Meinung weit verbreitet, dass sie unattraktiv spielen, viel zu viel Glück haben und überhaupt den Erfolg nicht verdient haben, weil sie Deutsche sind. Da kann die DFB-Elf aber nichts dafür, diese Einschätzung wurzelt in einem tief sitzenden Minderwertigkeitskomplex vieler Österreicher. Tatsächlich müsste man Respekt vor den Deutschen habeohen. Ihr balltechnisches Talent gestaltete sich über Jahrzehnte vergleichsweise bescheiden, dennoch hat kaum ein Team so viele große Finale erreicht wie die Deutschen. Die deutsche Fußballnationalmannschaft funktioniert wie eine große Fußballdampfwalze, die sich mit unbeirrbarer Konsequenz und Konsistenz auf ihre Gegner zuschiebt. Die Deutschen machen kaum Fehler und sind körperlich immer in einer Topverfassung. So werden sie wohl auch bei dieser Weltmeisterschaft wieder den einen oder anderen technisch talentierteren Gegner in den Boden stanzen. Aber, halt, der deutsche Fußball ist im Wandel! Zu den altbewährten "deutschen Tugenden" gesellt sich zunehmend auch Ballverliebtheit und technisches Vermögen. Die Multikulturalität der deutschen Gesellschaft und deren zweite Generation ist dafür verantwortlich. Was, wenn eines Tages diese beiden Welten eine vollständige Synergie ergeben? Wird Deutschland dann überhaupt noch zu schlagen sein? Motto: Bitte einsteigen, nächster Halt: WM-Finale.
Australien belächelt heute keiner mehr. Das wahrscheinlich sportlichste Volk der Erde hat sich auch den Fußball erobert. Mit beachtlichem Erfolg. Die Australier pflegen - trotz vieler aus dem südlichen Europa stammender Akteure - eine eher britisch anmutende Spielweise, intensiv und kompromisslos. Bei der letzten WM konnte nur ein inferiorer Schiedsrichter die "Socceroos" daran hindern, Italien - und damit den späteren Weltmeister - aus dem Bewerb zu werfen. Wir erhoffen mehr davon für 2010! Motto: The fifth continent- last but not least!
Die Serben sind ein sehr spezielles Volk, gastfreundlich und herzlich, aber auch voll tiefer Leidenschaften und zuweilen von einem überstarken Nationalismus heimgesucht. Und ihre Fußballer sind entsprechend unberechenbar. Ja, sie brennen für ihr Land, aber wenn es nicht nach Wunsch läuft, dann kann die Leidenschaft allzu rasch in pures Leiden umschlagen und nichts geht mehr. Das fußballerische Vermögen ist bei den "Weißen Adlern" sehr groß, aber es über ein ganzes Turnier umzusetzen, das wird die große Herausforderung sein. Motto: Serbien - Mannschaften für Leidenschaften.
Ghana blickt vor allem unruhig auf das Duell mit den Deutschen. Da wird es zum Aufeinandertreffen der beiden Boateng-Brüder kommen. Der, eine, Kevin-Prince, hat den deutschen Spielmacher Michael Ballack mit einem brutalen Foul im englischen Pokalfinale aus dem WM-Bewerb getreten. Der andere, Jerome, hat den Kontakt zu seinem Bruder für beendet erklärt. Schicksale in einer globalisierten Welt. Der arme Michael Essien kann zwar nichts dafür, aber es stellt vermutlich eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit dar, dass nun auch der Starspieler der Ghanaer bei dieser WM fehlen wird. Nur, dass das vielleicht doch nicht ganz so ausgleichend und gerecht sein könnte. Denn Essien wird den "Black Stars" vermutlich noch mehr fehlen als Ballack den Deutschen. Motto: Brüderzwist im Hause Boateng.
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