Bislang habe ich ihn eher mit Gelassenheit genommen, aber jetzt fängt er an, mir auf die Nerven zu fallen. Der Spam. Insbesondere mein Blog ist in den letzten Wochen und Monaten mit einer anschwellenden Armee von Spambots konfrontiert, die es unter Dauerfeuer nehmen.
Ich habe daher jetzt die Sicherheitsabfrage wieder eingeführt, die ich vor einigen Zeit deaktiviert hatte, weil ich das Gefühl hatte, dass sie mittlerweile nicht nur für Programme eine Barriere darstellt, sondern auch für Menschen, die das Gekritzel aus welchen Gründe auch immer nicht so gut lesen können. Falls ihr damit Probleme habt, lasst es mich bitte wissen (per Mail).
A propos Spam - und jetzt schlage ich einen thematisch kühnen Bogen: wundert sich eigentlich noch jemand über die Diskussion über das Smartphoneverbot an Schulen? Denn, was gibt es denn da eigentlich groß zu diskutieren?
Darum, dass Smartphones den Unterricht stören können, geht es meiner Meinung gar nicht. Denn den Unterricht stören, sich davon ablenken, das schafft man natürlich auch ohne mobiles Gerät. Nur, da muss man dann doch zumindest etwas seine Kreativität bemühen und beschränkt sich nicht darauf, Zombie-mäßig auf einen Touchscreen zu starren und ein zu hacken.
Sollte es nicht eigentlich selbstverständlich sein, dass man Heranwachsende vor der Sucht nach ständiger Vernetztheit, nach ständigen Updates und ständiger digitaler Selbstdarstellung schützt? Sollte es nicht selbstverständlich sein, dass ein Schule ein Freiraum ist, in dem sich die Gedanken ganz sammeln und konzentrieren können, ohne die permanente Reizüberflutung aus dem globalen Informationsstapel (und übrigens auch ohne jegliche kommerzielle Werbung - aber das ist ein anderes Thema)? Dass man Minderjährigen zeigt, dass man auch Leben, Denken und Fühlen kann, ohne immerzu am digitalen Tropf angehängt zu sein?
Sagt da irgendwer "Medienkompetenz"? Die wird ohnehin auch außerhalb der Schulen erworben und um die pädagogisch wichtigen Nachschärfungen durchzuführen, an denen die - selbst vom digitalen Konsum überforderten - Eltern regelmäßig scheitern, bedarf es eines systematischen Konzeptes, vor allem endlich eines professionell aufgesetzten und zum kritischen Denken anregenden Faches "Konsumerziehung". Aber sicher nicht die Freigabe der Datenautobahn während der Unterrichtszeit. Es kommt schließlich auch niemand auf die Idee, den Konsum von Alkohol im Unterricht zu gestatten, um dann gemeinsam die Kompetenz daran zu schulen.
Alkohol, Drogen, Nikotin, Pornographie, Glücksspiel sind potenzielle Süchte, vor denen man Minderjährige mit Recht schützt. Das muss bis zu einem gewissen Grad auch für die Sucht nach dem Netz gelten.
Freitag, 17. Mai 2013
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