Der "Adventszauber" vor dem Wiener Rathaus am 10.12.2010. Am Punschstand treffen der Wiener Bürgermeister und der Bundeskanzler aufeinander.
Bürgermeister (zur Punschverkäuferin): "No an, bitte!"
Bundeskanzler (steht plötzlich neben dem Bürgermeister): "Grüß dich, Michel!"
Bürgermeister: "Jo, jessas, Werner, du bists! Jetzt host mi oba g´schreckt. Warum musst du dich auch immer so anschleichen? Was treibt dich in mein Reich?"
Bundeskanzler: "Du, ich hab ein bisschen frische Luft gebraucht nach den ganzen anstrengenden Koalitionsverhandlungen! Und da hab ich mir gedacht, ich schau wieder einmal beim guten, alten Rathausmann vorbei..Haha!" (Bundeskanzler wird der Punschverkäuferin gewahr) "Jo, grüß Gott, grüß Gott, meine Dame! Einen wunderschönen Punschstand hams da..und wie gut der Punsch duftet!"
Punschstandlerin (verlegen): "Jö, danke..Is Bio! Was darfs denn sein?"
Bundeskanzler: "Ja..hm..Josef, bitte!"
(Ostermayer bestellt einen Glühwein für den Bundeskanzler und einen Kinderpunsch für sich selbst)
Bürgermeister: "Für mi a no an, bitte!"
(Eine kurze Redepause tritt ein. Der Bürgermeister trinkt seinen Punsch, der Bundeskanzler lächelt einigen Passanten zu.)
Bürgermeister: "Oiso, Werner, wie schauts jetzt aus bezüglich Regierung?"
Bundeskanzler:"Gut, danke! Ich kann sagen, wir haben soeben eine Einigung erzielt! Und, ich kann sagen, es ist eine gute Einigung für Österreich!"
Bürgermeister: "Gratuliere! Und, war das jetzt schwierig mit den Schwarzen und den Orangen gleichzeitig zu verhandeln?"
Bundeskanzler:"Eine Herausforderung war das schon! Aber, bitte, was is uns auch anderes übriggeblieben, bei dem Wahlergebnis!? Die Grünen nimmer im Parlament und die Linken wollten ja nicht in die Regierung..Und, im Übrigen, unter uns, ich glaub, der Kurt Palm is wirklich nicht ganz normal!"
Bürgermeister: "Jo, eh. Und mitm Strache woitest du jo net.."
Bundeskanzler: "Du, Michel, deine Ansichten in Ehren, aber.."
Bürgermeister (macht eine wischende Handbewegung): "Schwamm drüber! Frau Punschverkäufer, no an bitte!"
Bundeskanzler: "Nu jo, jedenfalls bleibt im Grunde eh alles beim Alten. Die ÖVP behält ihre Ministerien, die JPÖ bekommt das eine oder andere.."
Bürgermeister: "Aha. Wo haast des jetzt konkret?"
Bundeskanzler: "Nu jo, die ÖVP hat diesmal nicht so gut verhandelt, sag ich jetzt einmal so ganz unter uns. Aber sie behält natürlich das Finanzministerium, das Innenministerium, das Außenministerium, das Justizministerium, das Wirtschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium, das Lebensministerium, und die diversen Staatssekretäre!"
Bürgermeister: "Und die JPÖ?"
Bundeskanzler: "Die JPÖ bekommt das Verteidigungsministerium. Das wird der Scheibner übernehmen. Der schaut so zackig aus in Uniform. Außerdem ist der hochmotiviert. Der hat schon ein Flugticket für die nächste große Kriegsgeräte-Messe in den Staaten gebucht.."
Bürgermeister: "Aha, der Scheibner also.."
Bundeskanzler: "Naja, und Sozialminister wird der Buchner. Das is super, weil das wern die Leut´ eh nicht checken! Die wern denken der Erwin is wieder da und hat sich halt wieder irgendwas abgeschnitten! Haha!"
Bürgermeister:"Soso, der Buchner also.."
Bundeskanzler: "Was ich ehrlich gesagt etwas weniger leiwand finde, ist, dass sie uns den Westenthaler aufs Aug´ gedrückt haben - als Doppel-Staatssekretär im Innen- und im Justizministerium! Aber, es hat halt gheissen, der hortet Geheimdossiers über seine Parteifreunde. Da hat die JPÖ nicht anders können und hat auf seine Forderungen eigehen müssen. Das muss man irgendwie verstehen.."
Bürgermeister: "Naja, olles is relativ. Zumindest ist der Stadler nimmer dabei, da hats ja am Anfang so Gerüchte geben...Fräulein, an Glühwein, bitte!"
Bundeskanzler (räuspert sich): "Hhmm, also, wegen dem Stadler sind wir jetzt ehrlich gesagt noch länger gesessen! Die Orangen wollten unbedingt einen Ministerposten für ihn, als "Sedativum" wie des der Scheibner ausgedrückt hat. Aber dem Pröll und mir isses gelungen, ihn auf einen Staatssekretärsposten runterzuhandeln. Der Stadler wird jetzt Staatssekretär für Leitkultur- und Weltanschauungsfragen! Aber der Pröll hat mir schon versprochen, er wird ihn über das Budget aushungern lassen..Also, alles net so dramatisch!"
Bürgermeister (nachdenklich): "Hm, also ein Ministerium und drei Staatssekretariate hams kriegt, die JPÖler?"
Bundeskanzler: "Beinahe..da kommt dann natürlich schon noch der Gorbach dazu, als Infrastrukturminister.."
Bürgermeister: "Wie bitte? Der Gorbach?"
Bundeskanzler: "Jo. Da muss man jetzt schon fair sein. Immerhin hat der Mann unlängst einen Berlitz-Sprachkurs besucht. Soll uns bitte keiner nachsagen, die Sozialdemokratie ist dagegen, dass sich Randgruppen bilden!"
Bürgermeister: "Jo eh. Wir hom ja in Wien bis vor kurzem auch die ´Deutsch für Ausländer´-Kurse gefördert.."
Bundeskanzler: "Eben. Und dann ham wir natürlich schon auch noch die ´Kärntner´-Quote beachten müssen.."
Bürgermeister: "Die ´Kärntner-Quote´?"
Bundeskanzler: "Naja, ein einziger Kärntner in der Bundesregierung war der JPÖ doch zu wenig. Deshalb hamma halt zugestimmt, dass die Kultur- und Unterrichtsagenden in Zukunft die Claudia Haider übernimmt. Ein bisserl auch aus Pietät, sag ich dazu."
Bürgermeister:"Oiso, Werner, die Haider, i waaß net..Tschuidigung, an Glühwein no, bitte!"
Bundeskanzler:"Das wars dann im Grunde genommen auch schon. Das einzige was ich, glaub ich, noch nicht erwähnt hab, ist, dass wir ein neues Amt geschaffen haben. Einen ´Volksbeauftragen für die Pflege und den Erhalt des Andenkens auf tragische und gänzlich unverschuldeter Weise ums Leben gekommener Kärntner Landeshauptleute´! Den Job wird der Stefan Petzner übernehmen, wenn er aus dem kalten Raucherentzug im Proksch-Institut zurück ist."
Bürgermeister: "Aha. A propos, wos is mit da Gesundheit?"
Bundeskanzler: "Geht zum Lebensministerium. Sollen die Schwarzen schauen, wies mit dem Scherbenhaufen zurecht kommen, Michel.."
Bürgermeister: "Jo, eh, guter Schachzug, Werner. Oba, wonn der Scheibner jetzt wieder Verteidigungsminister wird, wos macht donn eigentlich der Norbert Darabos?"
Bundeskanzler: "Botschafter im Tschad. Ist ein super Posten und wir sparen uns das Rückflugticket. War dem Lopatka seine Idee. Manchmal hat der wirklich seine lichten Momente."
Bürgermeister: "Und die Bures?"
Bundeskanzler: "Die Dorli wird aus Krepppapier ganz wunderbare Sachen basteln, die dann im Sitzungssaal aufgehängt werden. Aber die Details sind noch geheim. Ich hab dem ÖSTERREICH eine Homestory versprochen!"
Bürgermeister: "Aber die Heinisch-Hosek bleibt für Frauen zuständig, oder?"
Bundeskanzler: "Hm, naja, das ist die zweite Geschichte, die mir etwas Bauchschmerzen
bereitet, ehrlich gesagt, neben der leidigen Westenthaler-Sache. Wir mussten da leider auf einen Tauschhandel eingehen. Wir kriegen den Botschafter im Tschad und dafür übernimmt die ÖVP die Frauenangelegenheiten!"
Bürgermeister:"Hmm...Und wer.."
Bundeskanzler: "Sie wissen es noch nicht so genau. Aber vermutlich wird sich der Mitterlehner um die Frauen kümmern. Sie überlegen auch schon, das BMWA in Ministerium für wirtschaftliche und hauswirtschaftliche Angelegenheiten umzubenennen."
Bürgermeister: "Naja, Humor ham die Schwarzen noch nie gehabt, das wissma eh. Fräulein, noch an, bitte!"
Bundeskanzler (schaut zu Ostermayer hinüber): "Jö, da Josef hat seinen Kinderpunsch ausgetrunken. Magst noch einen?" (Ostermayer nickt eifrig mit dem Kopf)
Bürgermeister (nach einem tiefen Glühwein-Schluck): "Du, Werner, i hob do jetzt scho wos am Herzn.."
Bundeskanzler: "Nur zu, Michel, nur zu. Mir is deine Meinung bekanntlich sehr wichtig. Ich sag immer - wenn mich wer fragt - zuerst kommt der Onkel Hans, dann kommt der Michel Häupl und dann kommt lang nix...Haha!"
Bürgermeister: "Weißt, ich find, ihr habts sicher ganz super verhandelt. Aber, kommt mir des jetzt nur so vor, oder sitzen da bei einer söchanen Ministerratssitzung jetzt doch ein bisserl wenige von den Unsrigen am Tisch?"
Bundeskanzler (kratzt sich am Kinn): "Hm, naja, ganz so schlimm ist das nicht. Die Laura Rudas macht Steno. Und dann gibts ja dann immer noch den Dings mit den Beamten, weißt eh, den Dings, den.."
Bürgermeister: "Von wem sprichst du jetzt?"
Bundeskanzler: "Na, weißt eh, der Dings, der Beamten-Dings..."
Bürgermeister: "Ah, du meinst den Schieder Andi?"
Bundeskanzler: "Genau, der Dings.."
Bürgermeister (unvermittelt): "Hazeeehh!"
Bundeskanzler: "Gesundheit, Michel!"
Bürgermeister: "Na, na, da kummt grod mei Koalitionspartner."
Bundeskanzler: "Ah schau an.."
(Heinz-Christian Strache kommt in Begleitung von zwei blonden Frauen und drei serbisch sprechenden Glatzköpfen mit Sonnenbrillen den "Adventzauber" entlang geschlendert)
HC: "Servus, Meister! Abend, Kanzler! Hallo, Eva!"
(wendet sich der zuletzt angesprochenen Punschverkäuferin zu und bestellt drei Bier)
Bundeskanzler (reibt sich die Augen): "Mein Gott, und wir ham Sie gar nicht erkannt! Das is mir aber jetzt peinlich, Frau Glawischnig. Wie geht es Ihnen?"
Punschstandlerin: "Gut, danke..mal was Neues ausprobieren, nicht wahr? Jetzt wo ATV den ORF gekauft hat und der Volker Generalintendant ist, kann ich mich irgendwie selbst verwirklichen, gell?"
HC: "Ah ja, der Volker, den Mann mag ich. Schöner Vorname und schöne Seidenschals!"
Bundeskanzler: "Du, Michel, schön langsam wird mir ein bisschen kalt.."
Bürgermeister: "Verstehe. Was hältst du davon, wenn wir in die Löwelstraße gehen und uns beim Kaffeeautomaten ein bisserl aufwärmen?"
Bundeskanzler: " Du, ich fürchte, des wird nix."
Bürgermeister: "Wieso?"
Bundeskanzler: "Das is jetzt ein bisschen blöd. Die Innenministerin und die JPÖ richten da nämlich grad ein Auffanglager für renitente Asylwerber ein.."
Bürgermeister: "Naja, wurscht. Gemma dann halt wieder an die Arbeit. Frau Glawischnig! No an ois Wegzehrung!"
Bundeskanzler: "Gut. Ich mach mich dann auch wieder auf den Weg. Begleitest du mich noch ein Stück?"
Bürgermeister: "Passt, Werner. Du, ich hab da noch eine letzte Frage. Den Bundeskanzler, den machst aber schon du, oder?"
Bundeskanzler (hält kurz inne): "Du, das ist die dritte Sache, die mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet..."
Montag, 29. Dezember 2008
Freitag, 26. Dezember 2008
Spenden auf Russisch und Amerikanisch
Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Die große, volkstümliche ORF-Spendenshow "Licht ins Dunkel" hat wieder einmal das Ergebnis des Vorjahres übertroffen, trotz hereinbrechender Wirtschaftskrise. Im Allgemeinen nimmt aber angesichts klammer Geldbörsen die Bereitschaft der ÖsterreicherInnen zum Geldspenden ab, NGOs konstatieren zunehmend Probleme im Lukrieren der benötigten Mittel.
In dieser Situation liegt nun ein Beschluss des Ministerrates vor, wonach "mildtätige" Spenden künftig steuerlich absetzbar sein sollen.
Was "mildtätig" ist, das wird freilich Josef Pröll selbst bestimmen. Und, er ließ auch schon verlauten, dass er mit Sicherheit keinen "Aktivismus" und keine "Demonstrationen" fördern wolle.
Mit anderen Worte: Wer erstens brav den Mund hält und zweitens jene sozialen Mindeststandards herstellt, für die eigentlich der Staat sorgen sollte, wird von der Regelung begünstigt.
Alle anderen schauen durch die Finger und sehen sich unter Umständen durch die Umleitung der Spendenströme in ihrer Existenz gefährdet. Katholisch-demütiger Dienst am Nächsten: ja, lautstarkes Aufmerksammachen auf gesellschaftliche Missstände und Grundrechtsverletzungen: nein! Das erinnert an jene juristische Tricks, mit denen Wladimir Putin in Russland die Zivilgesellschaft zu gängeln pflegt.
Zugleich ist ein Gesetz zur Absetzbarkeit von Spenden nichts anderes als die konsequente Umsetzung einer ideologischen Agenda. Als wohltätiger Akt getarnt, wird hier in Wahrheit der soziale Bereich privatisiert, es wird dem Staat ermöglicht, sich aus der sozialen Verantwortung hinauszustehlen.
Natürlich begrüßt man im Lager der Hilfsorganisation diese Maßnahme. Dort regiert verständlicher Weise der kurzfristige Blick auf das Wohlergehen der eigenen Organisation und auf die Aufrechterhaltung laufender Projekte. Langfristig kommt die steuerliche Absetzbarkeit karitativer Spenden aber einem dezidiert neoliberalen Wunschtraum verdächtig entgegen: dem völligen Rückbau des Staates zugunsten privater Akteure! Auch im sozialen Bereich.
Natürlich weist private Hilfe gegenüber staatlichen Sozialleistungen Vorteile auf. So können private und kirchliche Organisationen oft schneller und direkter helfen als staatliche Stellen. Allerdings stehen diesen Vorteilen gravierende Nachteile gegenüber. Vereine sind lediglich an vereins- und privatrechtliche Normen gebunden, die Regeln des staatlichen Verfassungsrechts müssen von ihnen nicht beachtet werden. Und das schließt jene Bestimmungen mit ein, die den Schutz der Menschenwürde im Auge haben: die Menschenrechte. Somit darf ein privater Verein im Grunde genommen nach Herzenslust selektieren, wem er wie Hilfe angedeihen lässt. Ein Gebot der Gleichbehandlung, der Sachlichkeit, ein Verbot der Diskriminierung - Fehlanzeige!
Zudem ist private Hilfe stets gefährdet, durch nicht vorhergesehene äußere Umstände plötzlich wegzubrechen. Der Zusammenbruch großer karitativer Stiftungen in den USA im Gefolge der Finanzkrise hat dies eindrucksvoll bewiesen. Wenn es hier keinen organisierten Sozialstaat mehr gibt, der rettend eingreift, sind Tragödien vorprogrammiert (und die dürften sich in den Staaten auch gerade ereignen).
Wünschenswert wäre also in Wahrheit ein kluges Ineinandergreifen sozialer Instrumente des Staates wie der privaten Vereine. Eine steuerliche Absetzbarkeit von Spenden macht in diesem Zusammenhang nur dann Sinn, wenn erstens gewährleistet ist, dass dies nicht mit einem Rückbau des Sozialstaates (und der fängt schon in den Schulen wie in den Polizeiwachzimmern an!) einhergeht, die ausbleibenden Steuereinnahmen also nicht der, an verfassungsrechtlichen Vorgaben orientierten, staatlichen Leistungserfüllung verlustig gehen. Und, wenn zweitens eine solche steuerliche Begünstigung nicht nur handverlesenen "mildtätigen" Organisationen des karitativen Bereiches zukommt, sondern ein weiterer Ansatz gewählt wird, der anerkennt, dass der Dienst am Menschen und der Menschheit in vielfältigen Formen, etwa auch durch den Einsatz für den Klimaschutz oder die Menschenrechte, erfolgen kann.
In dieser Hinsicht sprechen die Aussagen des Finanzminister über "Aktivismus" und "Demonstrationen" nämlich leider Bände. Darüber, wie man die Welt aus einer Perspektive der Engstirnigkeit und Fantasielosigkeit sehen kann, über die Unfähigkeit oder den Unwillen über mehr als zwei Ecken zu denken. Aber auch über mangelndes demokratiepolitisches Gespür und die Unkenntnis der Geschichte. Denn der "Aktivismus" und die "Demonstrationen" waren es erst, die jene Grundlagen geschaffen haben, auf denen Josef Pröll sein Amt ausübt.
In dieser Situation liegt nun ein Beschluss des Ministerrates vor, wonach "mildtätige" Spenden künftig steuerlich absetzbar sein sollen.
Was "mildtätig" ist, das wird freilich Josef Pröll selbst bestimmen. Und, er ließ auch schon verlauten, dass er mit Sicherheit keinen "Aktivismus" und keine "Demonstrationen" fördern wolle.
Mit anderen Worte: Wer erstens brav den Mund hält und zweitens jene sozialen Mindeststandards herstellt, für die eigentlich der Staat sorgen sollte, wird von der Regelung begünstigt.
Alle anderen schauen durch die Finger und sehen sich unter Umständen durch die Umleitung der Spendenströme in ihrer Existenz gefährdet. Katholisch-demütiger Dienst am Nächsten: ja, lautstarkes Aufmerksammachen auf gesellschaftliche Missstände und Grundrechtsverletzungen: nein! Das erinnert an jene juristische Tricks, mit denen Wladimir Putin in Russland die Zivilgesellschaft zu gängeln pflegt.
Zugleich ist ein Gesetz zur Absetzbarkeit von Spenden nichts anderes als die konsequente Umsetzung einer ideologischen Agenda. Als wohltätiger Akt getarnt, wird hier in Wahrheit der soziale Bereich privatisiert, es wird dem Staat ermöglicht, sich aus der sozialen Verantwortung hinauszustehlen.
Natürlich begrüßt man im Lager der Hilfsorganisation diese Maßnahme. Dort regiert verständlicher Weise der kurzfristige Blick auf das Wohlergehen der eigenen Organisation und auf die Aufrechterhaltung laufender Projekte. Langfristig kommt die steuerliche Absetzbarkeit karitativer Spenden aber einem dezidiert neoliberalen Wunschtraum verdächtig entgegen: dem völligen Rückbau des Staates zugunsten privater Akteure! Auch im sozialen Bereich.
Natürlich weist private Hilfe gegenüber staatlichen Sozialleistungen Vorteile auf. So können private und kirchliche Organisationen oft schneller und direkter helfen als staatliche Stellen. Allerdings stehen diesen Vorteilen gravierende Nachteile gegenüber. Vereine sind lediglich an vereins- und privatrechtliche Normen gebunden, die Regeln des staatlichen Verfassungsrechts müssen von ihnen nicht beachtet werden. Und das schließt jene Bestimmungen mit ein, die den Schutz der Menschenwürde im Auge haben: die Menschenrechte. Somit darf ein privater Verein im Grunde genommen nach Herzenslust selektieren, wem er wie Hilfe angedeihen lässt. Ein Gebot der Gleichbehandlung, der Sachlichkeit, ein Verbot der Diskriminierung - Fehlanzeige!
Zudem ist private Hilfe stets gefährdet, durch nicht vorhergesehene äußere Umstände plötzlich wegzubrechen. Der Zusammenbruch großer karitativer Stiftungen in den USA im Gefolge der Finanzkrise hat dies eindrucksvoll bewiesen. Wenn es hier keinen organisierten Sozialstaat mehr gibt, der rettend eingreift, sind Tragödien vorprogrammiert (und die dürften sich in den Staaten auch gerade ereignen).
Wünschenswert wäre also in Wahrheit ein kluges Ineinandergreifen sozialer Instrumente des Staates wie der privaten Vereine. Eine steuerliche Absetzbarkeit von Spenden macht in diesem Zusammenhang nur dann Sinn, wenn erstens gewährleistet ist, dass dies nicht mit einem Rückbau des Sozialstaates (und der fängt schon in den Schulen wie in den Polizeiwachzimmern an!) einhergeht, die ausbleibenden Steuereinnahmen also nicht der, an verfassungsrechtlichen Vorgaben orientierten, staatlichen Leistungserfüllung verlustig gehen. Und, wenn zweitens eine solche steuerliche Begünstigung nicht nur handverlesenen "mildtätigen" Organisationen des karitativen Bereiches zukommt, sondern ein weiterer Ansatz gewählt wird, der anerkennt, dass der Dienst am Menschen und der Menschheit in vielfältigen Formen, etwa auch durch den Einsatz für den Klimaschutz oder die Menschenrechte, erfolgen kann.
In dieser Hinsicht sprechen die Aussagen des Finanzminister über "Aktivismus" und "Demonstrationen" nämlich leider Bände. Darüber, wie man die Welt aus einer Perspektive der Engstirnigkeit und Fantasielosigkeit sehen kann, über die Unfähigkeit oder den Unwillen über mehr als zwei Ecken zu denken. Aber auch über mangelndes demokratiepolitisches Gespür und die Unkenntnis der Geschichte. Denn der "Aktivismus" und die "Demonstrationen" waren es erst, die jene Grundlagen geschaffen haben, auf denen Josef Pröll sein Amt ausübt.
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Wie das Fest und der Sinn fällt
Weihnachten war für mich immer der logische Endpunkt des Jahres. Der Ort in Zeit und Raum, an dem man angekommen ist. An dem man sich zurücklehnt, durchatmet, bei sich selbst ist. Man muss mit Religion nicht allzuviel am Hut haben, um diesen rituellen Abschluss des Jahres wertschätzen zu können. Diesen Freiraum des Besonderen, der dem Menschen in sein hart umkämpftes Dasein hineingegeben ist.
Der Stall von Bethlehem ist ein christliche Glaubenslegende, aber er ist auch ein tolles Sinnbild dafür, was Weihnachten ausmacht: das gemeinsame Innehaltendürfen im engen Kreis. Einen Ort der Wertschätzung und des Sichzufriedengebens. Eine Möglichkeit des Innehaltens in der ständigen Suche nach seelischem und moralischem Obdach.
Dagegen habe ich Silvester nie ganz verstanden. Das laute Getöse um etwas, das gerade erst beginnt, das noch völlig ungewiss scheint. Ein naturmystisches Beschwören der Schicksalgötter. Das Verkaufen des Fells des Bären vor dessen Erlegung.
Ich habe mich mit den Neujahrsfeierlichkeiten in den letzten Jahren durchaus arrangiert, ja fast angefreundet. Dennoch, den wesentlichen, den folgerichtigen Endpunkt des Jahres bildet für mich Weihnachten.
In diesem Sinne wünsche ich der Leserin/dem Leser viel Ruhe und ein bisschen von der Fähigkeit, zufrieden auf das zu blicken, was sich im letzten Jahr verwirklicht hat!
Es lebe die Anti-Hektik.
Der Stall von Bethlehem ist ein christliche Glaubenslegende, aber er ist auch ein tolles Sinnbild dafür, was Weihnachten ausmacht: das gemeinsame Innehaltendürfen im engen Kreis. Einen Ort der Wertschätzung und des Sichzufriedengebens. Eine Möglichkeit des Innehaltens in der ständigen Suche nach seelischem und moralischem Obdach.
Dagegen habe ich Silvester nie ganz verstanden. Das laute Getöse um etwas, das gerade erst beginnt, das noch völlig ungewiss scheint. Ein naturmystisches Beschwören der Schicksalgötter. Das Verkaufen des Fells des Bären vor dessen Erlegung.
Ich habe mich mit den Neujahrsfeierlichkeiten in den letzten Jahren durchaus arrangiert, ja fast angefreundet. Dennoch, den wesentlichen, den folgerichtigen Endpunkt des Jahres bildet für mich Weihnachten.
In diesem Sinne wünsche ich der Leserin/dem Leser viel Ruhe und ein bisschen von der Fähigkeit, zufrieden auf das zu blicken, was sich im letzten Jahr verwirklicht hat!
Es lebe die Anti-Hektik.
Samstag, 20. Dezember 2008
Freitag, 19. Dezember 2008
Lichte Tage für dunkle Gestalten?
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Keine Torte für Adolf
Ein bislang eher unbekanntes Kapitel der Zeitgeschichte: Naziverfolgungen in den USA!
Montag, 15. Dezember 2008
Mobben für die Menschenrechte
Und, voilà, da ist er, unser Flashmob (?) für die Menschenrechte!
Hurra und Dank an Paul F.!
Hurra und Dank an Paul F.!
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Der Amnesty-Pentathlon und seine Resultate
Hinter mir liegen gerade fünf Amnesty-Aktivitäten in drei Tagen - und das neben dem Durchstarten in der neuen Arbeit. Heute haben wir sogar auf dem Linzer Taubenmarkt ein Ständchen dargeboten! Mehr dazu gibt es demnächst, wenn unser Art Director und Regisseur sein Werk vollbracht hat. .
Ich finde, dass muss jetzt fürs erste einmal reichen. Für zwei, drei Tage zumindestens, sagen wir jetzt einmal so. Dann sollte ich mich wieder ein wenig um unsere Homepage kümmern.
Unsere Radiosendung vom Montag kann man jetzt übrigens im Cultural Broadcasting Archive kostenlos downloaden.
Ich finde, dass muss jetzt fürs erste einmal reichen. Für zwei, drei Tage zumindestens, sagen wir jetzt einmal so. Dann sollte ich mich wieder ein wenig um unsere Homepage kümmern.
Unsere Radiosendung vom Montag kann man jetzt übrigens im Cultural Broadcasting Archive kostenlos downloaden.
Dienstag, 9. Dezember 2008
No Garfield
Was wäre die Welt ohne den zynischen Comickater Garfield? Sicherlich weniger komisch.
Wie aber wäre die Welt für Jon Arbuckle, das Herrchen des zynischen Comickaters?
Erschreckend, grauenhaft und grässlich! Ein Alptraum aus Einsamkeit, Depression und psychischer Not.
Dan Walsh hat es unternommen, Garfield aus "Garfield" hinauszuretouschieren. Das Ergebnis ist ein Comic, der genauso rasend komisch ist, wie er todtraurig ist. Schaut euch das am besten selber an!
Wie aber wäre die Welt für Jon Arbuckle, das Herrchen des zynischen Comickaters?
Erschreckend, grauenhaft und grässlich! Ein Alptraum aus Einsamkeit, Depression und psychischer Not.
Dan Walsh hat es unternommen, Garfield aus "Garfield" hinauszuretouschieren. Das Ergebnis ist ein Comic, der genauso rasend komisch ist, wie er todtraurig ist. Schaut euch das am besten selber an!
Sonntag, 7. Dezember 2008
Alle guten Dinge sind drei (fürs erste)
Zwei Amnesty-Aktivismusformen habe ich in den letzten Tagen schon vorgestellt. Da hatten wir das physische Auftreten auf der Straße und auch der Netz-Aktivismus kam zu seinem Recht.
Morgen machen wir dann auch wieder einmal Radio.
“Amnesty International informiert”: 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Moderation: Brigitte Egartner
Studiogast:
Martin Walther, Gruppensprecher der Gruppe 8 von Amnesty International in Linz
am Mo, 8.12.2008, 19.00-20.00 Uhr im Freien Rundfunk Oberösterreich (Radio FRO)
am Di, 9.12.2008, 14.00-15.00 Uhr ebenda
am Mo, 15.12.2008, 16.00-17.00 Uhr im Freien Radio Freistadt
Zum Livestream von Radio FRO..
Morgen machen wir dann auch wieder einmal Radio.
“Amnesty International informiert”: 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Moderation: Brigitte Egartner
Studiogast:
Martin Walther, Gruppensprecher der Gruppe 8 von Amnesty International in Linz
am Mo, 8.12.2008, 19.00-20.00 Uhr im Freien Rundfunk Oberösterreich (Radio FRO)
am Di, 9.12.2008, 14.00-15.00 Uhr ebenda
am Mo, 15.12.2008, 16.00-17.00 Uhr im Freien Radio Freistadt
Zum Livestream von Radio FRO..
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Brief ans Christkind
Früher einmal war das Christkind ein liebliches Barockengerl mit goldenen Flügeln. Heute ist das Christkind ein 47-jähriger amerikanischer Politiker nicht-weißer Hautfarbe.
Barack Obama tritt in einer Zeit sich zuspitzender ökonomischer, geopolitischer, ökologischer und moralischer Krisenerscheinungen in das Amt des US-Präsidenten, das (trotz deutlicher Einbußen, nachwievor) mächtigste politische Amt der Welt. Die Verantwortung, die er übernimmt, ist gewaltig, seine Agenda dementsprechend.
Immerhin im Hinblick auf die Menschenrechtslage kann man ihm jetzt eine klare Botschaft zukommen lassen - gegen die unter dem Amtsvorgänger ausgeübten verbrecherischen Praktiken der US-Geheimdienste und des US-Militärs im so genannten Krieg gegen den Terror (Stichworte: Guantanamo, Rendition Flights, Black Sites..)!
Auf der Welt-Homepage von Amnesty International wartet eine entsprechende Petition auf Unterzeichnung.
Auch in dieser Flickr-Gruppe kann man Obama eine Nachricht hinterlassen.
Tell him!
Barack Obama tritt in einer Zeit sich zuspitzender ökonomischer, geopolitischer, ökologischer und moralischer Krisenerscheinungen in das Amt des US-Präsidenten, das (trotz deutlicher Einbußen, nachwievor) mächtigste politische Amt der Welt. Die Verantwortung, die er übernimmt, ist gewaltig, seine Agenda dementsprechend.
Immerhin im Hinblick auf die Menschenrechtslage kann man ihm jetzt eine klare Botschaft zukommen lassen - gegen die unter dem Amtsvorgänger ausgeübten verbrecherischen Praktiken der US-Geheimdienste und des US-Militärs im so genannten Krieg gegen den Terror (Stichworte: Guantanamo, Rendition Flights, Black Sites..)!
Auf der Welt-Homepage von Amnesty International wartet eine entsprechende Petition auf Unterzeichnung.
Auch in dieser Flickr-Gruppe kann man Obama eine Nachricht hinterlassen.
Tell him!
Dienstag, 2. Dezember 2008
Äktschen
Amnesty ist eine Bewegung. Und zu einer Bewegung gehört, dass sie sich bewegt. Und dadurch, dass sie sich bewegt, bewegt sie vielleicht Menschen. Womit dann hoffentlich wiederum einiges bewegt wird.
Die Gruppe 8 von Amnesty bewegt sich nächste Woche zweimal - einmal in recht geordneter Formation durch die Linzer Landstraße, im Stile einer klassischen Kundgebung, das andere Mal in eher spontaner und ungewöhnlicher Weise am Linzer Taubenmarkt. Jedes Mal geht es darum, das 60 Jahr-Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gebührend zu zelebrieren.
Zu beiden Aktionen seid ihr herzlich eingeladen (wer will, einfach bei mir melden!):
-------------------------------------------------------------------------------------------------
"Spontaner" Flashmob zum 60er der
Allg. Erklärung der Menschenrechte!
Pünktlich ab 6 gibt's ein Ständchen,
um fünf nach 6 ist alles
wieder vorbei. Schauts vorbei und bringts
viele Freunde mit! :)
Event: 60 Jahre Menschenrechte
"Flashmob!"
What: Ceremony
Host: Amnesty International Gruppe 08
/ Linz
Start Time: Wednesday, December 10
at 6:00pm
End Time: Wednesday, December 10
at 6:05pm
Where: Taubenmarkt
Meet Us At: Kapelle@OK Platz,
December 10, at 5:45pm
Text: Paul & Winzer
Die Gruppe 8 von Amnesty bewegt sich nächste Woche zweimal - einmal in recht geordneter Formation durch die Linzer Landstraße, im Stile einer klassischen Kundgebung, das andere Mal in eher spontaner und ungewöhnlicher Weise am Linzer Taubenmarkt. Jedes Mal geht es darum, das 60 Jahr-Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gebührend zu zelebrieren.
Zu beiden Aktionen seid ihr herzlich eingeladen (wer will, einfach bei mir melden!):
MENSCHENRECHTE IN BEWEGUNG
Eine Aktion der AI-Gruppen aus OÖ
am 08. Dezember 2008
in LINZ
Treffpunkt: 15.00 Uhr Schillerplatz
Zug vom Schillerpark über die Landstraße bis zum Hauptplatz und zurück zum Menschenrechtsbrunnen, wo wir 30 Luftballons in die Freiheit entlassen und 60 Lichter anzünden werden.
Ende: ca. 17.00 Uhr
Wir laden alle, denen die Menschenrechte ein Anliegen sind, zum Mitmachen ein!
Text: Sylvia-------------------------------------------------------------------------------------------------
"Spontaner" Flashmob zum 60er der
Allg. Erklärung der Menschenrechte!
Pünktlich ab 6 gibt's ein Ständchen,
um fünf nach 6 ist alles
wieder vorbei. Schauts vorbei und bringts
viele Freunde mit! :)
Event: 60 Jahre Menschenrechte
"Flashmob!"
What: Ceremony
Host: Amnesty International Gruppe 08
/ Linz
Start Time: Wednesday, December 10
at 6:00pm
End Time: Wednesday, December 10
at 6:05pm
Where: Taubenmarkt
Meet Us At: Kapelle@OK Platz,
December 10, at 5:45pm
Text: Paul & Winzer
Freitag, 28. November 2008
State of the Unart
Durch den eigenen Wahlsieg ermutigt, mehren sich hierzulande im rechtsextremen Lager wieder die verbalen Entgleisungen. Entgleisungen, die in vielen entwickelten Demokratien wohl zur sofortigen Demission des betreffenden Politikers führen würden. Nicht so in Österreich. Die Rülpser der von Wolfgang Schüssel salonfähig gemachten Rechtsausleger generieren hier in Wahrheit nur mehr ein hilfloses Achselzucken (das ist das Prägende am Erbe von Jörg Haider, Herr Superintendent!).
Eine erschreckende und pointierte Zusammenfassung letzter Umtriebe kann man bei Florian Klenk nachlesen..
Eine erschreckende und pointierte Zusammenfassung letzter Umtriebe kann man bei Florian Klenk nachlesen..
Mittwoch, 26. November 2008
Willis neues Leben
Ein kleiner Beitrag zu der stets beliebten Frage: "Was wurde eigentlich aus..?"
Willi Molterer hat nach dem recht abrupten Ende seiner Karriere in der österreichischen Hochpolitik zwar sein Nationalratsmandat behalten (wegen der politischen Mitgestaltung, vermutlich), sich ansonsten aber einen langgehegten Bubentraum erfüllt.
Er hat seinen Bart abrasiert, seine Brille gegen Kontaktlinsen getauscht und wurde Präsident und General Manager des US-amerikanischen Eishockeyvereines Minnesota Wild. Dort wird er gar als "Man in Charge" bezeichnet! Um seine Akzeptanz in der neuen Heimat zu fördern hat der Sierninger - dem großen Vorbild Franz Strohsacks folgend- seinen Namen geändert. Er heißt nun "Doug Risebrough", ein lustiger Wortwitz des für seinen Humor und seine enorme Pfiffigkeit bekannten Molterer, mit dem er auf das gewieft eingesetzte Heben der Augenbrauen anspielt.
Wir gratulieren ganz herzlich!
Zu Willis neuem Leben..(bitte ein bisschen hinunterscrollen und sich mitfreuen!)
Willi Molterer hat nach dem recht abrupten Ende seiner Karriere in der österreichischen Hochpolitik zwar sein Nationalratsmandat behalten (wegen der politischen Mitgestaltung, vermutlich), sich ansonsten aber einen langgehegten Bubentraum erfüllt.
Er hat seinen Bart abrasiert, seine Brille gegen Kontaktlinsen getauscht und wurde Präsident und General Manager des US-amerikanischen Eishockeyvereines Minnesota Wild. Dort wird er gar als "Man in Charge" bezeichnet! Um seine Akzeptanz in der neuen Heimat zu fördern hat der Sierninger - dem großen Vorbild Franz Strohsacks folgend- seinen Namen geändert. Er heißt nun "Doug Risebrough", ein lustiger Wortwitz des für seinen Humor und seine enorme Pfiffigkeit bekannten Molterer, mit dem er auf das gewieft eingesetzte Heben der Augenbrauen anspielt.
Wir gratulieren ganz herzlich!
Zu Willis neuem Leben..(bitte ein bisschen hinunterscrollen und sich mitfreuen!)
Dienstag, 25. November 2008
Call Me Spielberg
Nein, ich träume hier nicht davon, als Beton-Ödnis wiedergeboren zu werden, auf der Rennboliden mit über 200 km/h im Kreis fahren, bis Bernie Ecclestone keine Lust mehr hat und sich von einem Scheich einkaufen lässt.
Ich bin vielmehr vor kurzem darauf aufmerksam geworden, dass man mich mittlerweile mit Fug und Recht zur Gilde der Filmregisseure zählen kann.
Mein Erstlingswerk, das auf YouTube das Licht der Weltöffentlichkeit erblickt hat, ist zwar noch eher in die Kategorie Avantgarde-Meisterwerk einzuordnen und noch kein Hollywood-Kassenknüller, aber das kann ja dann sicher noch kommen. Im Augenblick also vielleicht doch noch eher Achternbusch als Spielberg.
Im Übrigen hat dieses Auftragswerk einem Freund zu einer wahren Katharsis verholfen. Und das ist doch auch schon was.
Ich bin vielmehr vor kurzem darauf aufmerksam geworden, dass man mich mittlerweile mit Fug und Recht zur Gilde der Filmregisseure zählen kann.
Mein Erstlingswerk, das auf YouTube das Licht der Weltöffentlichkeit erblickt hat, ist zwar noch eher in die Kategorie Avantgarde-Meisterwerk einzuordnen und noch kein Hollywood-Kassenknüller, aber das kann ja dann sicher noch kommen. Im Augenblick also vielleicht doch noch eher Achternbusch als Spielberg.
Im Übrigen hat dieses Auftragswerk einem Freund zu einer wahren Katharsis verholfen. Und das ist doch auch schon was.
Sonntag, 23. November 2008
Aufruf zum Outing
Einmal im Jahr kommt der Moment, wo einem gewahr wird, dass das Ende des Jahres naht. Und mit dem Ende des Jahres sind auf diesem Blog die Jahresrückblicke und die Jahresendlisten unweigerlich verknüpft.
Ich will dieses Jahr Rechenschaft darüber ablegen, welche Kinofilme mir am besten gefallen haben, welche Musik ich am liebsten gehört habe und mehr. An dieser Stelle kommst jetzt du, werte(r) LeserIn ins Spiel (ich erlaube mir die Duzform, da ich jetzt einmal davon ausgehe, dass meine StammleserInnen und ich sowieso persönlich bekannt sind)! Ich möchte auch von dir wissen, was dir im letzten Jahr die meiste Freude bereitet hat - cineastisch, musikalisch und auch sonst! Ich möchte gerne über meinen Tellerrand hinausschauen und vielleicht durch eure Favoriten neue Impulse erhalten..
Lasst mich doch bitte an euren Siegern in folgenden Kategorien teilhaben:
Bester Kinofilm im Jahr 2008
Am liebsten gehörtes Musikalbum (muss nicht aus 2008 sein)
Am liebsten gehörtes Musikstück (muss nicht aus 2008 sein)
Bestes Konzert im Jahr 2008
Das überhaupt Beste aus 2008 (falls nicht schon oben angeführt)
Ihr könnt auch nur zu einigen Kategorien oder auch nur zu einer einzigen Kategorie antworten! Mehrfachnennungen in einer Kategorie sind möglich, falls die Entscheidung sonst zu schwer fällt. Über eine kurze Begründung/Rezension würde ich mich sehr freuen. Die Wahl der Musikrichtungen ist natürlich völlig frei (keine Beschränkung auf Popularmusik).
Übermittelt mir euer Votum bitte via einwinzer@gmx.at oder auf einem anderen euch bekannten Weg (jedoch nicht per Kommentar). Unter allen TeilnehmerInnen wird ein persönlich maßgeschneiderter Preis verlost (das Verlosungsprozedere wird auf Video festgehalten und somit ganz transparent gehalten). Die Ergebnisse dieser Umfrage werden sodann auf diesen Seiten veröffentlicht.
Ich will dieses Jahr Rechenschaft darüber ablegen, welche Kinofilme mir am besten gefallen haben, welche Musik ich am liebsten gehört habe und mehr. An dieser Stelle kommst jetzt du, werte(r) LeserIn ins Spiel (ich erlaube mir die Duzform, da ich jetzt einmal davon ausgehe, dass meine StammleserInnen und ich sowieso persönlich bekannt sind)! Ich möchte auch von dir wissen, was dir im letzten Jahr die meiste Freude bereitet hat - cineastisch, musikalisch und auch sonst! Ich möchte gerne über meinen Tellerrand hinausschauen und vielleicht durch eure Favoriten neue Impulse erhalten..
Lasst mich doch bitte an euren Siegern in folgenden Kategorien teilhaben:
Bester Kinofilm im Jahr 2008
Am liebsten gehörtes Musikalbum (muss nicht aus 2008 sein)
Am liebsten gehörtes Musikstück (muss nicht aus 2008 sein)
Bestes Konzert im Jahr 2008
Das überhaupt Beste aus 2008 (falls nicht schon oben angeführt)
Ihr könnt auch nur zu einigen Kategorien oder auch nur zu einer einzigen Kategorie antworten! Mehrfachnennungen in einer Kategorie sind möglich, falls die Entscheidung sonst zu schwer fällt. Über eine kurze Begründung/Rezension würde ich mich sehr freuen. Die Wahl der Musikrichtungen ist natürlich völlig frei (keine Beschränkung auf Popularmusik).
Übermittelt mir euer Votum bitte via einwinzer@gmx.at oder auf einem anderen euch bekannten Weg (jedoch nicht per Kommentar). Unter allen TeilnehmerInnen wird ein persönlich maßgeschneiderter Preis verlost (das Verlosungsprozedere wird auf Video festgehalten und somit ganz transparent gehalten). Die Ergebnisse dieser Umfrage werden sodann auf diesen Seiten veröffentlicht.
Mittwoch, 19. November 2008
Hinter der chinesischen Feuermauer
Ich werde das China Channel Firefox Add-On nicht installieren.
Schließlich möchte ich auch weiterhin tagtäglich die Seiten von Amnesty International besuchen können - und mein Blog, das diese Seiten (und auch die "Reporter ohne Grenzen") verlinkt und das der chinesischen Internetzensur deswegen möglicherweise ebenso zum Opfer fällt.
Falls das aber jemand ausprobiert hat, freue ich mich, Erfahrungswerte berichtet zu bekommen.
Feine Aktion, jedenfalls!
Schließlich möchte ich auch weiterhin tagtäglich die Seiten von Amnesty International besuchen können - und mein Blog, das diese Seiten (und auch die "Reporter ohne Grenzen") verlinkt und das der chinesischen Internetzensur deswegen möglicherweise ebenso zum Opfer fällt.
Falls das aber jemand ausprobiert hat, freue ich mich, Erfahrungswerte berichtet zu bekommen.
Feine Aktion, jedenfalls!
Dienstag, 18. November 2008
Ohrenfälliges # 16
Obwohl ich die Cinematics dank diesem feinen Blog 2006 schon auf dem Radar hatte, dürfte mir die Nummer "Break" damals irgendwie entgangen sein.
Fast erstaunlich, dass dieser 80er-Retro-Edelstein für die Schotten noch nicht den ganz großen Durchbruch bedeutet hat. Derzeit wird übrigens dem Vernehmen nach am zweiten Album gewerkt.
Für jeden, der Neo-Post-Punk-Gitarren, Neo-Post-Punk-Frisuren, Neo-Post-Punk-Texte und Neo-Post-Punk-sonstwas noch nicht ganz satt hat, eine kleine Offenbarung.
Fast erstaunlich, dass dieser 80er-Retro-Edelstein für die Schotten noch nicht den ganz großen Durchbruch bedeutet hat. Derzeit wird übrigens dem Vernehmen nach am zweiten Album gewerkt.
Für jeden, der Neo-Post-Punk-Gitarren, Neo-Post-Punk-Frisuren, Neo-Post-Punk-Texte und Neo-Post-Punk-sonstwas noch nicht ganz satt hat, eine kleine Offenbarung.
Donnerstag, 13. November 2008
Sarah wundert sich # 3: Autofahrer in Linz
Gelegentlich muss sich meine Freundin Sarah über Linz, Oberösterreich oder die Oberösterreicher wundern. Wenn das passiert, ersuche ich sie darum, das auf diesen Seiten zu verarbeiten.
Wieder einmal etwas, was mich in Linz doch sehr überrascht hat. Obwohl- überrascht ist vielleicht das falsche Wort, ist mir dieser Umstand doch schon zumindest im Ansatz auch bei früheren Linz- Besuchen aufgefallen.
Mag sein, dass Linz, wie in einem Kommentar zu einem meiner früheren Posts hier erwähnt wurde, eine Stadt für Autofahrer ist, aber die Autofahrer sind scheinbar auch dankbar und dementsprechend freundlich und- aus meiner Wiener Sicht- schon fast unheimlich unaggressiv. Das Auffälligste ist wohl, dass diese vor Zebrastreifen stehen bleiben- nicht erst, wenn sich der Fußgänger schon zwei, drei Schritte auf die Straße gewagt hat, nein, schon wenn ein Fußgänger auch nur in der Nähe des Überganges ist und ungefähr in Richtung Straße geht.
Ich war auch schon zweimal ein Wochenende mit dem Auto hier unterwegs, und da nun mal gezwungener Weise ortsunkundig, meist langsam und suchend und leicht verwirrt. Ich kann mich nicht erinnern, je angehupt worden zu sein (und in Wien passiert das, sobald man langsamer als 50 km/h unterwegs ist in einem fort) oder geschnitten oder blöd überholt oder beschimpft oder sonst was. Die Leute sind einfach nett hier. Selbst wenn sie im Auto sitzen. Erstaunlich.
(Ich behalte mir vor, all diese Aussagen zu revidieren, sobald ich das erste Mal mit einem Fahrrad die Straßen von Linz kennen lernen durfte..)
Mittwoch, 12. November 2008
Cover Cruelty # 1
Manche Cover sollten vielleicht besser unter der Decke bleiben. Außer man nimmt sie mit Humor, was wir hier tun wollen.
Heute: Paul Anka interpretiert Nirvanas "Smells Like Teen Spirit". Zwei Musikergenerationen, die gegensätzlicher kaum sein könnten, werden hier..äh..vereint..
Heute: Paul Anka interpretiert Nirvanas "Smells Like Teen Spirit". Zwei Musikergenerationen, die gegensätzlicher kaum sein könnten, werden hier..äh..vereint..
Dienstag, 11. November 2008
Stockholm in Bildern
Wie angekündigt: die Bilder aus dem sich selbst als "Hauptstadt Skandinaviens" bezeichnenden Stockholm!
Montag, 10. November 2008
Sonntag, 9. November 2008
Stockholm in Buchstaben
Ein rasches, ganz subjektives ABC meines Stockholm-Trips.
A wie Armut & Alkoholismus: Ich weiß nicht, wie die das machen, die Stockholmer. Entweder sie verstecken sie irgendwo, die Obdachlosen, die Bedauernswerten, die Gezeichneten. Oder es gibt sie dort wirklich nicht. Vielleicht waren wir ja in den "falschen" Vierteln unterwegs, aber in vier Tagen in Schwedens Kapitale habe ich genau einen Bettler gesehen, der ganz ordentlich daherkam, einen alkoholisierten Menschen getroffen, der sehr fröhlich in der U-Bahn musiziert hat und eine Gruppe von blitzblanken Bahnhof-Punks erblickt, die alle mit feiner Markenkleidung angetan waren. Der durchschnittliche Stockholmer jedenfalls kam ungemein proper-wohlhabend daher.
B wie Balltreten: Die schwedische Fußballnationalmannschaft lächelt einem von diversen Kaugummipackungen entgegen und im Fernsehen werden laufend Partien aus den großen europäischen Fußballligen übertragen.
C wie Computerspiele: Anscheinend sehr populär, wie häufige Werbespots in Fernsehen und Kino - hauptsächlich für Ego-Shooter- andeuten.
D wie Damen: Groß, blond, schlank. Wers mag..
E wie Englisch: Die zweite Muttersprache der Schweden. Löste 1945 (!) Deutsch als Pflichtschulfach ab und ist dank Untertitelung sämtlicher englischsprachiger Filme und Serien auf allen Kanälen in den Zungen der Einheimischen fest verankert.
F wie Fischen: Tun die Stockholmer mitten in ihrer Stadt, auf Brücken oder gar in Kanälen stehend.
G wie Getränke: Das beste Mittel gegen Alkoholkonsum im Übermaß sind nicht die Preise, sondern der Geschmack des hiesigen Bieres. Da verzichtet man gerne.
H wie Heidi Klum: Hat auch im schwedischen Fernsehen eine eigene Castingshow. Allerdings treten hier keine Laufsteggerippe gegeneinander an, sondern ModedesignerInnen..
I wie italienisches Essen: Ja, waren wir. Mehrmals.
J wie Jugendherbergen: Beim nächsten Mal vielleicht doch buchen. Nichts gegen unser nettes Appartment eines schwedischen Psychologiestudenten, aber Jugendherbergen sind hier wirklich sehr originell untergebracht - eine auf einem Schiff, eine in einem ehemaligen Gefängnis..
K wie Kommunikation: Die Möglichkeiten des Kommunizierens werden vom Stockholmer/der Stockholmerin nur genutzt, wenn unbedingt vonnöten (z.B. man ist KellnerIn und muss Bestellungen aufnehmen). Dann aber freundlich und untadelig. Ansonsten schweigt man eher. Auch im öffentlichen Raum, wo sich Beschilderungen und sachdienliche Hinweise in Grenzen halten.
L wie Lärmpegel: Ein Restaurantraum voller Schweden macht demnach weniger Lärm als eine einzige Abendessens-Gesellschaft in unseren Breiten.
M wie Marschmusik: Die Musikkapelle der Königlichen Schlosswache hat altmodisch anmutende Uniformen an, aber der Rhythmus, den sie spielen, ist zünftig neuen Zeiten angepasst und gemahnt an den Karneval in Rio!
O wie Ordnungswidrigkeit: Es ist üblich, erlaubt, ja erwünscht auch bei roter Ampel die Straße zu überqueren, solange kein Auto in der Nähe dräut!
N wie Nacht: Beginnt um diese Jahreszeit schon um ca. 16.30 hereinzubrechen. Zum Glück gibt es Fernsehen.
P wie Preise: Im Großen und Ganzen auf Wiener Niveau. Es gibt vielleicht einen etwas größeren Anteil an etwas teureren Lokalen.
Q wie "Quantum Of Solace": Neuer Bond-Streifen. Am letzten Abend im Sergels-Kino auf Englisch mit schwedischen Untertiteln gesehen.
R wie Rauchen: Verboten!
S wie Schiff: Die "Vasa", jenes designierte Flaggschiff der Flotte von König Gustav II. Adolf, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm versank und 1961 erstaunlich gut erhalten aus dem Brackwasser gefischt wurde, ist zu Recht die größte Touristenattraktion von ganz Skandinavien. Sehr imposant!
T wie "Trick or Treat": Halloween dürfte im stark säkularisierten Schweden von besonderer Bedeutung sein. Die Feierlichkeiten zogen sich offensichtlich über das ganze Wochenende hin.
U wie Untergrundbahn: Heißt hier Tunnelbanen (oder so ähnlich), ist sehr sauber, manchmal sehr voll und hat die geduldigsten Fahrer der Welt. Mehr als einmal schlenderten wir in der sicheren Gewissheit, diese U-Bahn nicht mehr zu erreichen zum Bahnsteig hinunter, waren jedoch chancenlos..
V wie Vorspeise: (Kraut-)Salat und Brot als Vorspeise ist oft dabei - und inklusive!
W wie Weltrekord: Aufgrund der Mega-Rushhour in der U-Bahn am frühen Freitagnachmittag habe ich bei diesem Spiel vermutlich eine Million Punkte erzielt.
X und Y: Hab ich auch beim Scrabble nie angebracht..
Z wie Zufriedenheit: Man lacht hier eher seltener. Dafür schaut man aber auch nur selten richtig unglücklich drein.
Übermorgen dann: Stockholm in Bildern!
A wie Armut & Alkoholismus: Ich weiß nicht, wie die das machen, die Stockholmer. Entweder sie verstecken sie irgendwo, die Obdachlosen, die Bedauernswerten, die Gezeichneten. Oder es gibt sie dort wirklich nicht. Vielleicht waren wir ja in den "falschen" Vierteln unterwegs, aber in vier Tagen in Schwedens Kapitale habe ich genau einen Bettler gesehen, der ganz ordentlich daherkam, einen alkoholisierten Menschen getroffen, der sehr fröhlich in der U-Bahn musiziert hat und eine Gruppe von blitzblanken Bahnhof-Punks erblickt, die alle mit feiner Markenkleidung angetan waren. Der durchschnittliche Stockholmer jedenfalls kam ungemein proper-wohlhabend daher.
B wie Balltreten: Die schwedische Fußballnationalmannschaft lächelt einem von diversen Kaugummipackungen entgegen und im Fernsehen werden laufend Partien aus den großen europäischen Fußballligen übertragen.
C wie Computerspiele: Anscheinend sehr populär, wie häufige Werbespots in Fernsehen und Kino - hauptsächlich für Ego-Shooter- andeuten.
D wie Damen: Groß, blond, schlank. Wers mag..
E wie Englisch: Die zweite Muttersprache der Schweden. Löste 1945 (!) Deutsch als Pflichtschulfach ab und ist dank Untertitelung sämtlicher englischsprachiger Filme und Serien auf allen Kanälen in den Zungen der Einheimischen fest verankert.
F wie Fischen: Tun die Stockholmer mitten in ihrer Stadt, auf Brücken oder gar in Kanälen stehend.
G wie Getränke: Das beste Mittel gegen Alkoholkonsum im Übermaß sind nicht die Preise, sondern der Geschmack des hiesigen Bieres. Da verzichtet man gerne.
H wie Heidi Klum: Hat auch im schwedischen Fernsehen eine eigene Castingshow. Allerdings treten hier keine Laufsteggerippe gegeneinander an, sondern ModedesignerInnen..
I wie italienisches Essen: Ja, waren wir. Mehrmals.
J wie Jugendherbergen: Beim nächsten Mal vielleicht doch buchen. Nichts gegen unser nettes Appartment eines schwedischen Psychologiestudenten, aber Jugendherbergen sind hier wirklich sehr originell untergebracht - eine auf einem Schiff, eine in einem ehemaligen Gefängnis..
K wie Kommunikation: Die Möglichkeiten des Kommunizierens werden vom Stockholmer/der Stockholmerin nur genutzt, wenn unbedingt vonnöten (z.B. man ist KellnerIn und muss Bestellungen aufnehmen). Dann aber freundlich und untadelig. Ansonsten schweigt man eher. Auch im öffentlichen Raum, wo sich Beschilderungen und sachdienliche Hinweise in Grenzen halten.
L wie Lärmpegel: Ein Restaurantraum voller Schweden macht demnach weniger Lärm als eine einzige Abendessens-Gesellschaft in unseren Breiten.
M wie Marschmusik: Die Musikkapelle der Königlichen Schlosswache hat altmodisch anmutende Uniformen an, aber der Rhythmus, den sie spielen, ist zünftig neuen Zeiten angepasst und gemahnt an den Karneval in Rio!
O wie Ordnungswidrigkeit: Es ist üblich, erlaubt, ja erwünscht auch bei roter Ampel die Straße zu überqueren, solange kein Auto in der Nähe dräut!
N wie Nacht: Beginnt um diese Jahreszeit schon um ca. 16.30 hereinzubrechen. Zum Glück gibt es Fernsehen.
P wie Preise: Im Großen und Ganzen auf Wiener Niveau. Es gibt vielleicht einen etwas größeren Anteil an etwas teureren Lokalen.
Q wie "Quantum Of Solace": Neuer Bond-Streifen. Am letzten Abend im Sergels-Kino auf Englisch mit schwedischen Untertiteln gesehen.
R wie Rauchen: Verboten!
S wie Schiff: Die "Vasa", jenes designierte Flaggschiff der Flotte von König Gustav II. Adolf, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm versank und 1961 erstaunlich gut erhalten aus dem Brackwasser gefischt wurde, ist zu Recht die größte Touristenattraktion von ganz Skandinavien. Sehr imposant!
T wie "Trick or Treat": Halloween dürfte im stark säkularisierten Schweden von besonderer Bedeutung sein. Die Feierlichkeiten zogen sich offensichtlich über das ganze Wochenende hin.
U wie Untergrundbahn: Heißt hier Tunnelbanen (oder so ähnlich), ist sehr sauber, manchmal sehr voll und hat die geduldigsten Fahrer der Welt. Mehr als einmal schlenderten wir in der sicheren Gewissheit, diese U-Bahn nicht mehr zu erreichen zum Bahnsteig hinunter, waren jedoch chancenlos..
V wie Vorspeise: (Kraut-)Salat und Brot als Vorspeise ist oft dabei - und inklusive!
W wie Weltrekord: Aufgrund der Mega-Rushhour in der U-Bahn am frühen Freitagnachmittag habe ich bei diesem Spiel vermutlich eine Million Punkte erzielt.
X und Y: Hab ich auch beim Scrabble nie angebracht..
Z wie Zufriedenheit: Man lacht hier eher seltener. Dafür schaut man aber auch nur selten richtig unglücklich drein.
Übermorgen dann: Stockholm in Bildern!
Freitag, 7. November 2008
Ohrenfälliges # 15
Von all den mir untergekommenen musikalischen Huldigungen für Barack Obama vielleicht die beste..
Kein Stück drückt die Sehnsüchte so gut aus, die Obama so geschickt aufgegriffen hat, um gewählt zu werden.
Ein euphorisch-spirituelles Stück Reggae zum Feiern.
Kein Stück drückt die Sehnsüchte so gut aus, die Obama so geschickt aufgegriffen hat, um gewählt zu werden.
Ein euphorisch-spirituelles Stück Reggae zum Feiern.
Donnerstag, 6. November 2008
Obamania
Angesichts der letzten Umfragewerte, die alles andere als einen Sieg von Barack Obama schon als ziemlich unwahrscheinlich erschienen ließen, muss man es sich erst wieder vor Augen führen: das, was da gestern drüben in Amerika passiert ist, ist eine Sensation von welthistorischen Dimensionen.
Nicht nur, dass da ein Mensch nicht-weißer Hautfarbe zum Präsidenten der USA gewählt wurde (als Afro-Amerikaner kann man den Sohn einer Weißen und eines kenianischen Austauschstudenten, der in einer weißen Familie auf Hawaii und in Indonesien aufgewachsen ist, beim besten Willen nicht bezeichnen). Beim deutlichen Wahlsieger handelt sich auch noch um einen Nordstaaten-Demokraten, der einer liberalen Kirchengemeinde angehört, die als erste in den Staaten für das Recht der Homosexuellen, zu heiraten, eintrat.
Noch vor wenigen Jahren hätte man dieses Szenario als völlig absurd zurückgewiesen.
Natürlich haben Obamas politische Hauptwidersacher, die Republikaner, durch ihre durch eigene Dummheit und Gier verschuldete Implosion den Weg für den Senator aus Illinois freigemacht. Vermutlich hätte unter den gegebenen Umständen (Finanzmarktkrise, Bush-Desaster) auch Hillary Clinton McCain geschlagen. Es war aber an Obama, diese Chance zu ergreifen. Er war es, der Weltgeschichte perfekt machte.
Dass ihm das nun in dermaßen eindrucksvoller Manier gelungen ist, hat er der Tatsache zu verdanken, dass er es mithilfe seiner unbestrittenen rhetorischen Fähigkeiten geschafft hat, trotz seines (im US-Kontext) pronounciert linksliberalen Backgrounds die "Mitte der Gesellschaft" zu erreichen. Und, dass er es tatsächlich vermocht hat, die Klientel seiner Vorwahl-Widersacherin Clinton auch für seine Sache zu mobilisieren, die Latinos und Arbeiter. Und schließlich, dass es ihm gelungen ist, die wankelmütigste aller Wählergruppen anzusprechen: die Jungen. Sie, die zu größeren Teilen mittlerweile wohl weniger ideologisch als mehr aus einem Art Lifestyle-Gefühl heraus ihre Stimme abgeben, sind dem blendend auftretenden Obama in Scharen zugelaufen. Hier hat die perfekt vermarktete Oberfläche zum Wahlerfolg beigetragen. Auch wenn das jetzt etwas zynisch klingen mag, aber da dürften ähnliche Faktoren wirksam geworden sein, wie beim Wahlerfolg einer Strache-FPÖ.
Barack Obama hat ihm Wahlkampf große Gesten gesucht, große Worte von sich gegeben und ist auch vor populistischen Ansagen nicht zurückgeschreckt. Dass er lange Zeit für einen sofortigen, bedingungslosen Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak eintrat, ist ein schönes Beispiel für diesen Linkspopulismus. Auch seine Vision von einem Amerika, das wieder an einem Strang zieht, ist eine Wahlkampf-Fantasie, die sich in der harten, realpolitischen Wirklichkeit erst beweisen muss.
Obama mag angesichts seines glänzenden Siegs schon jetzt wie eine moderne Ikone erscheinen, wie der neuer Kennedy, als der er sich im Wahklampf so gerne inszeniert hat. Aber die größte Herausforderung für Obama ist in Wahrheit nicht der Sieg in den Präsidentschaftswahlen gegen John McCain, sondern sie besteht darin, die großen Bilder und Versprechungen, die er evoziert hat, jetzt im politischen Alltag umzusetzen (siehe auch schon hier). Man darf gespannt sein, ob es Obama auch hier vermag, Geschichte zu schreiben.
Nicht nur, dass da ein Mensch nicht-weißer Hautfarbe zum Präsidenten der USA gewählt wurde (als Afro-Amerikaner kann man den Sohn einer Weißen und eines kenianischen Austauschstudenten, der in einer weißen Familie auf Hawaii und in Indonesien aufgewachsen ist, beim besten Willen nicht bezeichnen). Beim deutlichen Wahlsieger handelt sich auch noch um einen Nordstaaten-Demokraten, der einer liberalen Kirchengemeinde angehört, die als erste in den Staaten für das Recht der Homosexuellen, zu heiraten, eintrat.
Noch vor wenigen Jahren hätte man dieses Szenario als völlig absurd zurückgewiesen.
Natürlich haben Obamas politische Hauptwidersacher, die Republikaner, durch ihre durch eigene Dummheit und Gier verschuldete Implosion den Weg für den Senator aus Illinois freigemacht. Vermutlich hätte unter den gegebenen Umständen (Finanzmarktkrise, Bush-Desaster) auch Hillary Clinton McCain geschlagen. Es war aber an Obama, diese Chance zu ergreifen. Er war es, der Weltgeschichte perfekt machte.
Dass ihm das nun in dermaßen eindrucksvoller Manier gelungen ist, hat er der Tatsache zu verdanken, dass er es mithilfe seiner unbestrittenen rhetorischen Fähigkeiten geschafft hat, trotz seines (im US-Kontext) pronounciert linksliberalen Backgrounds die "Mitte der Gesellschaft" zu erreichen. Und, dass er es tatsächlich vermocht hat, die Klientel seiner Vorwahl-Widersacherin Clinton auch für seine Sache zu mobilisieren, die Latinos und Arbeiter. Und schließlich, dass es ihm gelungen ist, die wankelmütigste aller Wählergruppen anzusprechen: die Jungen. Sie, die zu größeren Teilen mittlerweile wohl weniger ideologisch als mehr aus einem Art Lifestyle-Gefühl heraus ihre Stimme abgeben, sind dem blendend auftretenden Obama in Scharen zugelaufen. Hier hat die perfekt vermarktete Oberfläche zum Wahlerfolg beigetragen. Auch wenn das jetzt etwas zynisch klingen mag, aber da dürften ähnliche Faktoren wirksam geworden sein, wie beim Wahlerfolg einer Strache-FPÖ.
Barack Obama hat ihm Wahlkampf große Gesten gesucht, große Worte von sich gegeben und ist auch vor populistischen Ansagen nicht zurückgeschreckt. Dass er lange Zeit für einen sofortigen, bedingungslosen Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak eintrat, ist ein schönes Beispiel für diesen Linkspopulismus. Auch seine Vision von einem Amerika, das wieder an einem Strang zieht, ist eine Wahlkampf-Fantasie, die sich in der harten, realpolitischen Wirklichkeit erst beweisen muss.
Obama mag angesichts seines glänzenden Siegs schon jetzt wie eine moderne Ikone erscheinen, wie der neuer Kennedy, als der er sich im Wahklampf so gerne inszeniert hat. Aber die größte Herausforderung für Obama ist in Wahrheit nicht der Sieg in den Präsidentschaftswahlen gegen John McCain, sondern sie besteht darin, die großen Bilder und Versprechungen, die er evoziert hat, jetzt im politischen Alltag umzusetzen (siehe auch schon hier). Man darf gespannt sein, ob es Obama auch hier vermag, Geschichte zu schreiben.
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Jag Älskar Sverige!?
Ich verlasse unser derzeit wieder einmal eher unheimliches Land morgen für ein paar Tage. Dann besteige ich ein Flugzeug und lasse mich von diesem nach Stockholm, Schweden tragen.
Schweden hat für manche ja fast so etwas wie einen mythischen Ruf. Schöne Menschen, die ausnahmslos einen Uniabschluss besitzen, entwerfen da für freundliche Großkonzerne praktische Einbauküchen, treten ihr damit verdientes Einkommen großzügig an den Staat ab, der damit ein vorbildliches Sozialsystem unterhält und gründen in ihrer Freizeit im Keller Rock- und Popbands, die schon übermorgen die Welt erobern werden.
Natürlich schaut eine Realität viel nüchterner aus als solch sonnige Klischees.
Aber Stoff für eine künstlerische Auseinandersetzung geben sie allemal her, die Klischees wie die Realität.
Die der Provokation zugeneigten britischen New Wave/Punk-Legenden The Stranglers meinen zum Beispiel, das Spannendeste an Schweden seien die Wolken. Der Sänger Hugh Cornwell hat als Student ein Auslandsjahr in dem skandinavischen Land verbracht.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die wunderbare schottisch-schwedische Indiepop-Entdeckung The Social Services (!) mit ihrem sehr feinen Song "The Baltic Sea", den man sich unbedingt hier holen sollte. Dann versteht man auch das folgende Video ohne großes Nachdenken.
Touch the Swede
Die deutschen Spaßpunks Die Ärzte hingegen geben sich einer eher weniger ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema "Schweden" hin.
Die Mathpunks Alarma Man aus Göteborg schließlich benötigen bei ihrem dementsprechenden Unterfangen nicht einmal so etwas wie Worte..
So, das wars dann auch schon wieder, ich muss bald weg..Aber schön zu sehen, dass Schweden offensichtlich nicht nur gute Musik hervorbringt, sondern auch solche inspiriert!
Ich werde übrigens versuchen, dort oben einen Rechner mit Internetzverbindung in die Finger zu bekommen, notfalls in einem Internetzcafé. Falls mir das gelingt, werde ich von mir auf diesen Seiten lesen lassen!
Schweden hat für manche ja fast so etwas wie einen mythischen Ruf. Schöne Menschen, die ausnahmslos einen Uniabschluss besitzen, entwerfen da für freundliche Großkonzerne praktische Einbauküchen, treten ihr damit verdientes Einkommen großzügig an den Staat ab, der damit ein vorbildliches Sozialsystem unterhält und gründen in ihrer Freizeit im Keller Rock- und Popbands, die schon übermorgen die Welt erobern werden.
Natürlich schaut eine Realität viel nüchterner aus als solch sonnige Klischees.
Aber Stoff für eine künstlerische Auseinandersetzung geben sie allemal her, die Klischees wie die Realität.
Die der Provokation zugeneigten britischen New Wave/Punk-Legenden The Stranglers meinen zum Beispiel, das Spannendeste an Schweden seien die Wolken. Der Sänger Hugh Cornwell hat als Student ein Auslandsjahr in dem skandinavischen Land verbracht.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die wunderbare schottisch-schwedische Indiepop-Entdeckung The Social Services (!) mit ihrem sehr feinen Song "The Baltic Sea", den man sich unbedingt hier holen sollte. Dann versteht man auch das folgende Video ohne großes Nachdenken.
Touch the Swede
Die deutschen Spaßpunks Die Ärzte hingegen geben sich einer eher weniger ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema "Schweden" hin.
Die Mathpunks Alarma Man aus Göteborg schließlich benötigen bei ihrem dementsprechenden Unterfangen nicht einmal so etwas wie Worte..
So, das wars dann auch schon wieder, ich muss bald weg..Aber schön zu sehen, dass Schweden offensichtlich nicht nur gute Musik hervorbringt, sondern auch solche inspiriert!
Ich werde übrigens versuchen, dort oben einen Rechner mit Internetzverbindung in die Finger zu bekommen, notfalls in einem Internetzcafé. Falls mir das gelingt, werde ich von mir auf diesen Seiten lesen lassen!
Dienstag, 28. Oktober 2008
Dicke Luft auf der U.S.S. Enterprise
Das ist ja wohl auch wirklich zu gemein. Der treudoofe Genosse Chekov darf Trauzeuge spielen und der große Captain wird nicht einmal eingeladen.
Da ist es nur zu verständlich, dass er mit jemandem darüber reden muss..
Da ist es nur zu verständlich, dass er mit jemandem darüber reden muss..
Montag, 27. Oktober 2008
Freitag, 24. Oktober 2008
Trauerarbeit
Ich hoffe, die beiden kommen nie auf die blöde Idee, nach Kärnten auf Urlaub zu fahren.
Im für sie noch günstigsten Fall finden sie sich wahrscheinlich in einer "Sonderanstalt" auf einer Alm wieder..
Im für sie noch günstigsten Fall finden sie sich wahrscheinlich in einer "Sonderanstalt" auf einer Alm wieder..
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Sarah wundert sich # 2: Verkehrshütchen in Linz
Gelegentlich muss sich meine Freundin Sarah über Linz, Oberösterreich oder die Oberösterreicher wundern. Wenn das passiert, ersuche ich sie darum, das auf diesen Seiten zu verarbeiten.
Das könnte eine lange oder eine kurze Geschichte werden, aber wer mich kennt, weiß, dass ich mich im Zweifelsfall immer für die lange Variante entscheide.
Ich hatte bereits vor einigen Monaten die Idee, ein Verkehrshütchen zu einer Lampe umzubauen. Und bin also aufmerksam durch die Straßen von Wien gewandert, immer auf der Suche nach so einem Gegenstand, in der vagen Hoffnung, eines zu finden, das so verwaist ist, dass es keiner vermissen würde, wenn ich es in Besitz nehmen würde. Wochenlang war ich mit dieser selbst gestellten Aufgabe beschäftigt. Erfolglos. Es gab schon welche, aber die waren gesichert oder bewacht oder schwer zugänglich oder auch wichtig...
Dann begann ich doch einen relevanten Teil meiner Zeit in Linz zu verbringen. Und siehe da: Überall Verkehrshütchen. Auf einem Friedhof (das war leider kaputt), im Park (das gehört jetzt mir) und eigentlich überall. Als würden die Bauarbeiter, nachdem sie die Dinger nicht mehr brauchen, einfach stehenlassen. Das wundert mich.
Montag, 20. Oktober 2008
In Concert # 6: Madsen, 14.10.2008, Posthof (Linz)
Sie sind jung und sie brauchen den Kick. Sie sind zwischen 16 und 18, haben buntes Gewand und bedruckte T-Shirts an und sind im Alltagsleben wohl im Petrinum oder im Akademischen Gymnasium anzutreffen. Etwas unsicher blinzeln sie noch in die wilde Rockwelt.
Madsen sind da und der Posthof ist gut mit Minderjährigen gefüllt. Madsen sind dreieinhalb Zwillinge und deren Großvater am Keyboard. Madsen spielen eine gekonnt-schmissige Mixtur aus The Clash-Punk, Oasis-Britrock und viel Deutschrock-Gefühligkeit. Madsen sind eine hervorragende Liveband. Ihr junges Publikum zeigt sich aufs Äußerste enthusiasmiert und gibt bald so etwas wie einen Gymnasiasten-Pogo zum Besten - großen Kreis bilden und dann, beim Höhepunkt der Nummer, blindlings durcheinander laufen. Das wirkt auf den ersten Blick wild, stellt sich aber bei genauerer Betrachtung als recht harmlos heraus. Ringelpiez für Nachwuchsakademiker.
Neben mir ruft ein vergleichsweise älterer Herr zwar gelegentlich "Revolution", aber davon ist man hier meilenweit entfernt. Die Musik der Niedersachsen ist, wie alles, was für den Teenager-Markt gemacht wird, nicht progressiv, stilbildend oder gar revolutionär, sondern vor allem eine geschickte Mischung aus Erfolg verheißenden, schon lange existenten Zutaten. Wichtig ist natürlich neben den schmissigen Tönen aus der Pophistorie, dass bestimmte Themen angesprochen werden, wie Freundschaft oder erste Liebe. Und, dass jeder Sechstklässler alle Lieder Zeile für Zeile mitsingen kann.
Madsen sind sympathische H&M-Punks, die sich für ihre jungen Freunde förmlich zerreißen. Der Sänger der Band ist an diesem Abend im Posthof sichtlich noch rekonvaleszent. Immer wieder muss er zwischen den Liedern am heißen Tee nippen, muss sich für seine heisere Stimme entschuldigen, der Schweiß rinnt ihm in Strömen vom Körper.
Madsen sind komplett harmlos. Wer hier jugendliches Aufbegehren, die Lust am Ausloten von Grenzen, den Flirt mit der Revolte erwartet, findet sich im falschen Film wieder. Immerhin, Madsen sind als role model völlig unbedenklich, auf jeden Fall um Klassen besser als von Bierzelt zu Bierzelt rasende, berufsjugendliche Rechtspolitiker.
"Das Gute an diesen Teenie-Konzerten ist, dass die nicht so stinken!" lässt sich nach dem Konzert der Schlagzeuger der völlig vernachlässigbaren, Südstaaten-rockenden Vorband (solange es Vorbands geben muss, muss es wohl auch Südstaaten-Rock geben, sind mein Begleiter und ich uns einig) vernehmen, der am Merchandising-Stand sitzt und vergeblich auf Kundschaft wartet.
Womit ein weiterer positiver Zug eines Madsen-Abends angesprochen wäre.
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Pizzeria in der Warteschleife
Schräg gegenüber von meiner Wohnung wartet eine Pizzeria auf ihre Einweihung.
Sie tut dies nun schon seit Monaten.
Offensichtlich sind besagte "gesundheitliche Gründe" noch immer nicht eingetreten.
Hoffentlich passiert das bald!
Solange man aber nicht so eine Homepage produziert, sei das gerne nachgesehen..
Sie tut dies nun schon seit Monaten.
Offensichtlich sind besagte "gesundheitliche Gründe" noch immer nicht eingetreten.
Hoffentlich passiert das bald!
Solange man aber nicht so eine Homepage produziert, sei das gerne nachgesehen..
Dienstag, 14. Oktober 2008
Sarah wundert sich # 1: Einkaufen in OÖ
Augenscheinlich bin ich recht naiv, also selber Schuld. Ich hatte tatsächlich angenommen, dass man in Linz und Umgebung beim Einkauf ähnlich vorgehen kann wie in Wien. Das war ein Irrtum.
Diesen Freitag war ich also hier in Linz, in der auffallend leeren Wohnung des Winzers, am nächsten Tag sollte seine Feier steigen und ich dachte, schön, da ist doch gleich bei Linz dieses Einkaufzentrum, wo auch ein Ikea steht, also fahren wir da hin, das ist doch eine einfache Lösung.
Es ist mit bewusst, dass Einkaufszentren für Autofahrer gebaut werden, aber dass die in diesem obskuren Bundesland ausschließlich für diese gebaut werden, wunderte mich dann doch ziemlich. Nach ausgiebiger Recherche im Netz und Bekanntenkreis bestätigte sich, was sich bereits abgezeichnet hatte. Man kann den Ikea keinesfalls öffentlich erreichen. Nie. Ohne Auto kommt man da nicht hin.
Wundert das außer mir niemanden?
Montag, 13. Oktober 2008
Das Fest ´08
Sonntag, 12. Oktober 2008
Radio Amnesty am 13.10., 14.10. und 20.10.2008
Radio Amnesty: Bleiberecht
Moderation: Paul Frühauf
Studiogäste:
Sabri Opak, interkultureller Coach beim BFI, MigrantInnenbetreuer bei diversen Hilfsorganisationen
Anna Tanyeli, Konzipientin, Mitglied der AI-Gruppe 8 in Linz
am Mo, 13.10.2008, 19.00-20.00 Uhr im Freien Rundfunk Oberösterreich (Radio FRO)
am Di, 14.10.2008, 14.00-15.00 Uhr ebenda
am Mo, 20.10.2008, 16.00-17.00 Uhr im Freien Radio Freistadt
Zum Radio FRO-Livestream..
Zum Cultural Broadcasting Archive (Sendungen können hier downgeloaded werden)..
Moderation: Paul Frühauf
Studiogäste:
Sabri Opak, interkultureller Coach beim BFI, MigrantInnenbetreuer bei diversen Hilfsorganisationen
Anna Tanyeli, Konzipientin, Mitglied der AI-Gruppe 8 in Linz
am Mo, 13.10.2008, 19.00-20.00 Uhr im Freien Rundfunk Oberösterreich (Radio FRO)
am Di, 14.10.2008, 14.00-15.00 Uhr ebenda
am Mo, 20.10.2008, 16.00-17.00 Uhr im Freien Radio Freistadt
Zum Radio FRO-Livestream..
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Verunglückte Namen # 8
Samstag, 11. Oktober 2008
Färöer vs. Österreich 1:0
Heute werden den österreichischen Teamkickern in der Umkleidekabine bestimmt gehörig die Knie zittern.
Vor Mannschaften wie Frankreich, Serbien oder Rumänien haben wir ja keine Angst mehr. Die Färöer hingegen sind da ein anderes Kaliber. Die freche Bande aus Fischern, Busfahrern und Volksschullehrern hat uns 1990 eines der größten Traumata unserer Fußballgeschichte beschert (ich formuliere vorsichtig, denn es gab deren ja mehrere). Der Färöer-Pepi (er golfe in Frieden) kann ein Liedchen davon singen. Aber gut, wer will den Hicke schon singen hören?
A propos singen. Wir würde eigentlich ein Wettstreit der heutigen Fuballkontrahenten auf den Feldern der internationalen Popmusik ausgehen?
Ganz klar: 1:0 für die 48.000-Einwohner starken Färöer. Denn die haben den sympathischen Teitur (und nicht, dass mir da jetzt irgendwer mit Christl Stürmer oder DJ Ötzi kommt..)!
Im Fußball sollte die Sache dann diesmal nach menschlichem Ermessen doch anders ausgehen. Brückner sei Dank.
Vor Mannschaften wie Frankreich, Serbien oder Rumänien haben wir ja keine Angst mehr. Die Färöer hingegen sind da ein anderes Kaliber. Die freche Bande aus Fischern, Busfahrern und Volksschullehrern hat uns 1990 eines der größten Traumata unserer Fußballgeschichte beschert (ich formuliere vorsichtig, denn es gab deren ja mehrere). Der Färöer-Pepi (er golfe in Frieden) kann ein Liedchen davon singen. Aber gut, wer will den Hicke schon singen hören?
A propos singen. Wir würde eigentlich ein Wettstreit der heutigen Fuballkontrahenten auf den Feldern der internationalen Popmusik ausgehen?
Ganz klar: 1:0 für die 48.000-Einwohner starken Färöer. Denn die haben den sympathischen Teitur (und nicht, dass mir da jetzt irgendwer mit Christl Stürmer oder DJ Ötzi kommt..)!
Im Fußball sollte die Sache dann diesmal nach menschlichem Ermessen doch anders ausgehen. Brückner sei Dank.
Freitag, 10. Oktober 2008
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Die Büste des Commandante
Aufgepasst, ihr Blauen!
Ich glaube, der Wiener Bürgermeister ist sehr wütend.
Und er meint es verdammt ernst!
Anders ist wohl kaum zu erklären, dass er so kurz nach der Wahl im Donaupark eine Che Guevara-Büste enthüllt hat.
Und der war bekanntlich nicht zimperlich mit rechter Opposition im Speziellen und Andersdenkenden im Allgemeinen.
Andererseits, die Worte, die der Bürgermeister bei der Enthüllungszeremonie sprach, klingen salbungsvoll und friedliebend:
"Der Mensch ist mehr wert als alles Geld des reichsten Mannes der Welt"
Sehr schön gesagt ist das. Und auch so wahr. Vor allem für Che Guevara, der den Satz angeblich einmal von sich gegeben haben soll, gilt das offensichtlich. Der ist zumindest in Wien mehr wert als das Geld des Steuerzahlers.
Ich glaube, der Wiener Bürgermeister ist sehr wütend.
Und er meint es verdammt ernst!
Anders ist wohl kaum zu erklären, dass er so kurz nach der Wahl im Donaupark eine Che Guevara-Büste enthüllt hat.
Und der war bekanntlich nicht zimperlich mit rechter Opposition im Speziellen und Andersdenkenden im Allgemeinen.
Andererseits, die Worte, die der Bürgermeister bei der Enthüllungszeremonie sprach, klingen salbungsvoll und friedliebend:
"Der Mensch ist mehr wert als alles Geld des reichsten Mannes der Welt"
Sehr schön gesagt ist das. Und auch so wahr. Vor allem für Che Guevara, der den Satz angeblich einmal von sich gegeben haben soll, gilt das offensichtlich. Der ist zumindest in Wien mehr wert als das Geld des Steuerzahlers.
Samstag, 4. Oktober 2008
Fans und Fiktionen
Batman jagt den Joker durch finstere Gassen. Batman verfolgt Catwoman über die Dächer von Gotham. Batman durchkreuzt die diabolischen Pläne des Pinguin.
Vertraute Bilder sind das, die sich seit nunmehr fast 70 Jahren in das popkulturelle Gedächtnis von Millionen eingeprägt haben.
Die großen Comicserien sind in gewisser Weise (in gewisser Weise auch nicht) die Mythen der Jetztzeit. Comichelden existieren in einem zeitlosen, halb-realen Raum, in dem sie sich immer wieder aufs Neue dem Kampf mit äußeren und inneren Widersachern, sowie den Mächten von Destruktion und Chaos stellen müssen.
Da erscheint es vielen verlockend, selbst einzugreifen, selbst den Faden der Geschichte weiterzuspinnen und auf dem Boden der zugrunde liegenden Themen und Motive eigene Variationen zu entwickeln.
In ganz alter Zeit, vor der schriftlichen Fixierung der alten Mythen, muss es so gewesen sein: jeder fantasiebegabte Mensch, dem zugehört wurde, konnte die Mythen weitererzählen und in diesem Vortrag selbst gestalterisch tätig werden. Den Faden weiterspinnen. Irgendwann einmal wurde der fließende Erzählstrom dann festgehalten, erstarrte unter der Hand eines gelehrten Schreibers und erlangte kanonische Geltung.
Eine Weiterbearbeitung des Stoffes war nun zwar nachwievor möglich - sofern nicht religiöse und weltanschauliche Verbote dies hinderten - jedoch nicht mehr als reiner Mythos sondern in Form einer als solche klar erkennbaren literarischen Fiktion.
Die modernen "Mythen" des Comics hingegen stehen unter dem Signum des Copyright. Sie unterliegen zwar einem ständigen Wandel, wobei wesentliche Grundelemente beibehalten werden, der Wandel aber läuft in den Bahnen einer autorisierten und wirtschaftlich zugeordneten Traditionslinie.
Das Schöne ist aber nun, dass das Freunde des Mythos, die über Begabung und Mittel verfügen, nicht daran hindert, ihre eigenen Varianten desselbigen zu entwickeln. Mit hemmungsloser Leidenschaft und Humor. Und mit der Lust, verschiedene Mythen irrwitzig zu kreuzen. Das Ergebnis ist dann fan fiction.
Batman im Kampf mit den Ausserirdischen aus Alien vs. Predator? Batman trifft auf Superman? Batman tot? Alles möglich.
Sandy Collora: "Batman: Dead End"
Sandy Collora: "World´s Finest"
John Fiorella: "Grayson"
Vertraute Bilder sind das, die sich seit nunmehr fast 70 Jahren in das popkulturelle Gedächtnis von Millionen eingeprägt haben.
Die großen Comicserien sind in gewisser Weise (in gewisser Weise auch nicht) die Mythen der Jetztzeit. Comichelden existieren in einem zeitlosen, halb-realen Raum, in dem sie sich immer wieder aufs Neue dem Kampf mit äußeren und inneren Widersachern, sowie den Mächten von Destruktion und Chaos stellen müssen.
Da erscheint es vielen verlockend, selbst einzugreifen, selbst den Faden der Geschichte weiterzuspinnen und auf dem Boden der zugrunde liegenden Themen und Motive eigene Variationen zu entwickeln.
In ganz alter Zeit, vor der schriftlichen Fixierung der alten Mythen, muss es so gewesen sein: jeder fantasiebegabte Mensch, dem zugehört wurde, konnte die Mythen weitererzählen und in diesem Vortrag selbst gestalterisch tätig werden. Den Faden weiterspinnen. Irgendwann einmal wurde der fließende Erzählstrom dann festgehalten, erstarrte unter der Hand eines gelehrten Schreibers und erlangte kanonische Geltung.
Eine Weiterbearbeitung des Stoffes war nun zwar nachwievor möglich - sofern nicht religiöse und weltanschauliche Verbote dies hinderten - jedoch nicht mehr als reiner Mythos sondern in Form einer als solche klar erkennbaren literarischen Fiktion.
Die modernen "Mythen" des Comics hingegen stehen unter dem Signum des Copyright. Sie unterliegen zwar einem ständigen Wandel, wobei wesentliche Grundelemente beibehalten werden, der Wandel aber läuft in den Bahnen einer autorisierten und wirtschaftlich zugeordneten Traditionslinie.
Das Schöne ist aber nun, dass das Freunde des Mythos, die über Begabung und Mittel verfügen, nicht daran hindert, ihre eigenen Varianten desselbigen zu entwickeln. Mit hemmungsloser Leidenschaft und Humor. Und mit der Lust, verschiedene Mythen irrwitzig zu kreuzen. Das Ergebnis ist dann fan fiction.
Batman im Kampf mit den Ausserirdischen aus Alien vs. Predator? Batman trifft auf Superman? Batman tot? Alles möglich.
Sandy Collora: "Batman: Dead End"
Sandy Collora: "World´s Finest"
John Fiorella: "Grayson"
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Wo die üblen Dämpfe herkommen
Man sollte ja hin und wieder die Zeitung lesen. Nicht nur eine, die diese Bezeichnung an sich verdient, sondern auch dieses bedruckte Papier, dass bei uns am Trottoir herumliegt. Es könnte ja sonst sein, dass einem etwas Relevantes entgeht, das den Zustand unseres Landes betrifft.
Schlagen wir also die "Heute" von gestern auf, Oberösterreich-Ausgabe.
In Linz ist eine schreckliche Bluttat geschehen, man hat davon gehört. Vor einer Diskothek haben vier Bosnier einen 21-jährigen Landsmann tot geprügelt. Die vier jungen Gewalttäter im Alter von 17-21 Jahren sind rasch ausgeforscht worden und suchen nun im polizeilichen Verhör nach allerhand rechtfertigenden Argumenten. Sie verantworten sich damit, dass sie den jungen Mann nur deswegen derart hart attackiert hätten, weil sie nicht erkannt hätten, dass es sich um einen Bosnier handelte. Sie hätten ihr Opfer für einen Österreicher gehalten.
Mag sein, dass das der Wahrheit entspricht und nun im Schock der Erkenntnis, jemanden aus der eigenen Gemeinde getötet zu haben, diese Wort fallen. Mag sein, dass es auch gelogen ist und die Täter das Opfer sehr wohl kannten (was angesichts der relativen Überschaubarkeit der bosnischen Szene in Linz nicht ganz abwegig ist) und nun ein Motiv verschleiert werden soll. Wahrscheinlich handelt es sich aber auch einfach nur um den hilflosen Versuch, in der nunmehr eingetretenen, emotionalen Extremsituation irgendetwas Rechtfertigendes zu finden, eine klägliche Verteidigungslinie zu etablieren. Eine Verteidigungslinie, die sich möglicherweise während der Zeit zwischen Tat und Festnahme in Gesprächen zwischen den Bosniern herausgebildet hat.
Mehr als derartige Spekulationen anstellen, können wir aufgrund der spärlichen Informationen über das Verhör der Täter nicht.
So weit, so schrecklich.
Aber es gibt da auch noch "Heute". Die hochqualifizierten Kriminalpsychologen, die dort in der Redaktion Dienst tun, haben eine Erklärung parat und sie haben sie in eine pointierte Schlagzeile gefasst:
So liest sich das dann also in der Schlagzeile der Gratiszeitung. Bosnische Mobs machen offenbar gezielt Jagd auf Österreicher. Oder auf Bosnier, die es wagen, wie Österreicher auszusehen. Weil man bei "Heute" eben keine Probleme damit hat, mal flugs eine aus dem Zusammenhang gerissene Verantwortung jugendlicher Straftäter mit dem Motiv der Straftat gleichzusetzen. So funktioniert österreichischer Boulevardjournalismus.
Und da wundert sich noch irgendwer über 30%?
Schon gar nicht wundert man sich, wenn man die ORF-Diskussion der JournalistInnen am späten Wahlabend verfolgt hat. Wenn man den enervierten Zynismus der einen Herausgeberin erlebt hat ("also, ich bitte Sie, meine Zeitung hat sicher von allen die meisten FPÖ-Wähler unter den Lesern!"). Und den anderen Herausgeber, der sich und aller Welt einreden möchte, dass er und seine Redaktion so etwas wie "guten" Boulevardjournalismus machen, der sich die politische Welt so schönredet und schreibt, wie er sie gerne haben möchte und der dabei keinerlei Probleme damit hat, sich das Geld der FPÖ in die Taschen zu stopfen, indem er zu reißerischen Aufmachern über Kriminalitätszunahme HC-Strache-Anzeigen drucken lässt.
Natürlich sind diese Gestalten und Gestalter nicht alleinverantwortlich. Aber ihre Publikationsmaschinerie kanalisiert, leitet und verstärkt den Gestank.
Die weiteren Gründe und Ursachen hat der PROFIL-Chefredakteur sehr schön in seinem Leitartikel auf den Punkt gebracht. Die Medienfrage lässt er allerdings interessanter Weise ängstlich außen vor..
Schlagen wir also die "Heute" von gestern auf, Oberösterreich-Ausgabe.
In Linz ist eine schreckliche Bluttat geschehen, man hat davon gehört. Vor einer Diskothek haben vier Bosnier einen 21-jährigen Landsmann tot geprügelt. Die vier jungen Gewalttäter im Alter von 17-21 Jahren sind rasch ausgeforscht worden und suchen nun im polizeilichen Verhör nach allerhand rechtfertigenden Argumenten. Sie verantworten sich damit, dass sie den jungen Mann nur deswegen derart hart attackiert hätten, weil sie nicht erkannt hätten, dass es sich um einen Bosnier handelte. Sie hätten ihr Opfer für einen Österreicher gehalten.
Mag sein, dass das der Wahrheit entspricht und nun im Schock der Erkenntnis, jemanden aus der eigenen Gemeinde getötet zu haben, diese Wort fallen. Mag sein, dass es auch gelogen ist und die Täter das Opfer sehr wohl kannten (was angesichts der relativen Überschaubarkeit der bosnischen Szene in Linz nicht ganz abwegig ist) und nun ein Motiv verschleiert werden soll. Wahrscheinlich handelt es sich aber auch einfach nur um den hilflosen Versuch, in der nunmehr eingetretenen, emotionalen Extremsituation irgendetwas Rechtfertigendes zu finden, eine klägliche Verteidigungslinie zu etablieren. Eine Verteidigungslinie, die sich möglicherweise während der Zeit zwischen Tat und Festnahme in Gesprächen zwischen den Bosniern herausgebildet hat.
Mehr als derartige Spekulationen anstellen, können wir aufgrund der spärlichen Informationen über das Verhör der Täter nicht.
So weit, so schrecklich.
Aber es gibt da auch noch "Heute". Die hochqualifizierten Kriminalpsychologen, die dort in der Redaktion Dienst tun, haben eine Erklärung parat und sie haben sie in eine pointierte Schlagzeile gefasst:
Bosnier (21) totgeprügelt, weil er wie ein Österreicher aussah
So liest sich das dann also in der Schlagzeile der Gratiszeitung. Bosnische Mobs machen offenbar gezielt Jagd auf Österreicher. Oder auf Bosnier, die es wagen, wie Österreicher auszusehen. Weil man bei "Heute" eben keine Probleme damit hat, mal flugs eine aus dem Zusammenhang gerissene Verantwortung jugendlicher Straftäter mit dem Motiv der Straftat gleichzusetzen. So funktioniert österreichischer Boulevardjournalismus.
Und da wundert sich noch irgendwer über 30%?
Schon gar nicht wundert man sich, wenn man die ORF-Diskussion der JournalistInnen am späten Wahlabend verfolgt hat. Wenn man den enervierten Zynismus der einen Herausgeberin erlebt hat ("also, ich bitte Sie, meine Zeitung hat sicher von allen die meisten FPÖ-Wähler unter den Lesern!"). Und den anderen Herausgeber, der sich und aller Welt einreden möchte, dass er und seine Redaktion so etwas wie "guten" Boulevardjournalismus machen, der sich die politische Welt so schönredet und schreibt, wie er sie gerne haben möchte und der dabei keinerlei Probleme damit hat, sich das Geld der FPÖ in die Taschen zu stopfen, indem er zu reißerischen Aufmachern über Kriminalitätszunahme HC-Strache-Anzeigen drucken lässt.
Natürlich sind diese Gestalten und Gestalter nicht alleinverantwortlich. Aber ihre Publikationsmaschinerie kanalisiert, leitet und verstärkt den Gestank.
Die weiteren Gründe und Ursachen hat der PROFIL-Chefredakteur sehr schön in seinem Leitartikel auf den Punkt gebracht. Die Medienfrage lässt er allerdings interessanter Weise ängstlich außen vor..
Dienstag, 30. September 2008
Wahl-Nachschlag
Montag, 29. September 2008
Alles Wuzeln!
Tischfußball ist ein Sport, den ich nur ein- bis zweimal im Jahr ausübe.
Und wenn, dann verliere ich meistens.
Und trotzdem macht es irgendwie jedesmal Spaß.
Vielleicht sollte ich mich jetzt doch irgendwann einmal richtig dahinterklemmen (wie buchstäblich) und mich ein bisschen besser einüben.
Vorletzten Freitag fand wieder einmal das mittlerweile schon als traditionell zu bezeichnende Wuzelturnier in der Unfassbar statt. Christine und Sabine haben die Güte, es immer wieder auszurichten.
Das Objekt der Begierde. Der Duracell-Hasen-Pokal, der nun bereits zum dritten Mal vergeben wurde.
Lasset die Spiele beginnen!
Jeder gegen jeden. Und das zweimal.
Das Titelverteidigerduo stieg gleich zu Beginn in das Turnier ein. Doch die Konkurrenz war diesmal hart..
So waren echte Superhelden mit von der Partie..
...sowie weitere sehr ambitionierte Teilnehmer. Von diesen wiederum beherrschten manche sogar das Tischfußballspiel..
Ein skeptischer Blick in die Turnierzukunft und ein Pläuschchen mit dem Wettkampfgericht.
Und tatsächlich. Die Herausforderer...
..erwiesen sich im ersten Aufeinandertreffen als zu stark und konnten die Titelverteidiger bezwingen!
"Also, wenn er denn Ball da hinbringt, dann können wirs vergessen!" (Südoberösterreichischen Dialekt dazudenken).
Auch die anderen Teams hatten dem wenig entgegen zu setzen.
Doch die Titelverteidiger zeigten unbändigen Siegeswillen und schlugen beim Rückspiel zurück!
Nach dem Finale..
..war es aber dann doch an den Herausforderern..
..zu jubeln. Gratulation!
Ob allerdings das während des Turnieres aufgekommene Gerücht eine Rolle gespielt hat, wonach die Titelverteidiger im Falle eines erneuten Triumphes, der bereits ihr insgesamt dritter in Folge gewesen wäre, den Siegerpokal hätten behalten müssen, konnte nicht eruiert werden.
Alle Bilder.
Sonntag, 28. September 2008
Aufbauendes
Fake trailers sind seit "Grindhouse" so etwas wie der neueste Schrei in nicht ganz so ernst gemeinten Hollywood-Filmen.
Auch die Macher des schrägen Anti-Filmkriegs [sic] "Tropic Thunder" haben sich dieser neuen cineastischen Disziplin angenommen.
Und das durchaus mit sehr schönem Erfolg, muss man sagen. Bin allerdings schon gespannt, wann dann der Punkt erreicht ist, an dem wir über einen gefälschten Vorspann nur mehr müde lächeln..
Ich will hoffen, da taucht auf YouTube noch mehr auf. Der Film ist überhaupt eine Empfehlung, vorausgesetzt man schreckt nicht automatisch bei jeder etwas derberen Blödelei zusammen. Aber der Streifen beinhaltet auch einen herrlich-zynischen Blick auf das Arbeitsumfeld und die Nachdrehtags-Fantasien von Hollywood-Schauspielern. Ben Stiller und Robert Downey jr. machen ihre Sache dabei sehr gut, Jack Black nervt eher, aber über allem thront Tom Cruise, der einen manisch der Macht- und Erfolgssucht verfallenen Filmproduzenten gibt und dabei eine geradezu beängstigende Performance abliefert. Und wieder einmal beweist, dass er tatsächlich einer der besten Schauspieler ist, die das Filmgeschäft derzeit zu bieten hat.
Nur schade, dass sich die Privatperson Cruise den von ihm meisterhaft porträtierten Bösewichten immer mehr annähert..
Zurück zum Film und zum Trailer:
Etwas unsinniger Blödsinn kann ja unter Umständen sehr hilfreich sein, um blödsinnigen Unsinn (aka wie-sich-Frau-und-Herr-Österreicher-die-Zukunft-vorzustellen-glauben) für einige Augenblicke vergessen zu machen..
Was nicht heißt, dass ich jetzt für eskapistische Flucht in nerdige Welten plädiere. Im Gegenteil. Nach Jahren der Abstumpfung durch unsere ewig auf Sandkasten-Niveau herumzankenden Politiker, fühle ich mich heute wieder mehr politisiert denn je. Ja, wir müssen unser Geschick in die Hand nehmen und dürfen unsere Welt nicht den Verzerrern und Vereinfachern überlassen!
..und vielleicht gelegentlich Filme wie "Tropic Thunder" anschauen. Um der Existenz von Blöd- und Wahnsinn in der Welt, zumindest für schmale Zeitfenster, auch wieder etwas Positives abgewinnen zu können..
Auch die Macher des schrägen Anti-Filmkriegs [sic] "Tropic Thunder" haben sich dieser neuen cineastischen Disziplin angenommen.
Und das durchaus mit sehr schönem Erfolg, muss man sagen. Bin allerdings schon gespannt, wann dann der Punkt erreicht ist, an dem wir über einen gefälschten Vorspann nur mehr müde lächeln..
Ich will hoffen, da taucht auf YouTube noch mehr auf. Der Film ist überhaupt eine Empfehlung, vorausgesetzt man schreckt nicht automatisch bei jeder etwas derberen Blödelei zusammen. Aber der Streifen beinhaltet auch einen herrlich-zynischen Blick auf das Arbeitsumfeld und die Nachdrehtags-Fantasien von Hollywood-Schauspielern. Ben Stiller und Robert Downey jr. machen ihre Sache dabei sehr gut, Jack Black nervt eher, aber über allem thront Tom Cruise, der einen manisch der Macht- und Erfolgssucht verfallenen Filmproduzenten gibt und dabei eine geradezu beängstigende Performance abliefert. Und wieder einmal beweist, dass er tatsächlich einer der besten Schauspieler ist, die das Filmgeschäft derzeit zu bieten hat.
Nur schade, dass sich die Privatperson Cruise den von ihm meisterhaft porträtierten Bösewichten immer mehr annähert..
Zurück zum Film und zum Trailer:
Etwas unsinniger Blödsinn kann ja unter Umständen sehr hilfreich sein, um blödsinnigen Unsinn (aka wie-sich-Frau-und-Herr-Österreicher-die-Zukunft-vorzustellen-glauben) für einige Augenblicke vergessen zu machen..
Was nicht heißt, dass ich jetzt für eskapistische Flucht in nerdige Welten plädiere. Im Gegenteil. Nach Jahren der Abstumpfung durch unsere ewig auf Sandkasten-Niveau herumzankenden Politiker, fühle ich mich heute wieder mehr politisiert denn je. Ja, wir müssen unser Geschick in die Hand nehmen und dürfen unsere Welt nicht den Verzerrern und Vereinfachern überlassen!
..und vielleicht gelegentlich Filme wie "Tropic Thunder" anschauen. Um der Existenz von Blöd- und Wahnsinn in der Welt, zumindest für schmale Zeitfenster, auch wieder etwas Positives abgewinnen zu können..
Samstag, 27. September 2008
Die Macht der Logenbrüder
Vielleicht haben die demnächst stattfindenden Teilchenkollisionen im LHC in Genf in einer Art Stoßwelle Richtung Vergangenheit doch schon zu beträchtlichen Verzerrungen im Raum-Zeit-Kontinuum geführt.
Ich meine, in Bayern wird morgen vermutlich die CSU abgewählt.
Und Ewald Stadler steht im Verdacht, unter die Freimaurer gegangen zu sein.
Anders kann ich mir schlicht nicht erklären, warum er jetzt wieder auf der Haider-BZÖ-Liste auftaucht!
Ich meine, in Bayern wird morgen vermutlich die CSU abgewählt.
Und Ewald Stadler steht im Verdacht, unter die Freimaurer gegangen zu sein.
Anders kann ich mir schlicht nicht erklären, warum er jetzt wieder auf der Haider-BZÖ-Liste auftaucht!
Donnerstag, 25. September 2008
Mittwoch, 24. September 2008
Duncan Larkin
Für einen kurzen Moment war ich versucht, diesen Beitrag mit dem Spruch von den Besten, die jung sterben müssen, zu beginnen. Wenn er nur nicht so mega-dümmlich wäre (und trotzdem oder gerade deswegen bei jedem zu jung Verstorbenen durch diverse Online-Foren geistert)!
Ich habe die Morning Show auf FM4 nicht allzu oft verfolgt. Aber wenn, dann hab ich mich immer gefreut, Duncan Larkin zu hören. Während mir der in der breiten Zuhörerschaft wohl populärere Stuart Freeman (oder waren die Larkin-Fans einfach nur ruhiger, nachdenklicher und dadurch weniger auffällig?) oft doch zu überdreht und clownesk war, hat mich der tiefsinnige Sarkasmus von Duncan Larkin regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Er war der weiseste und der sympathischste unter all den ModeratorInnen auf seinem Sender. Dieses Bild, das Stimme und Worte dieses Radiomenschen über den Äther vermittelt haben, wird nun durch die Nachrufe, die seine KollegInnen für ihn verfasst haben, noch deutlicher und klarer.
Vielleicht sind es manchmal, ganz manchmal, doch die Besten, die zuerst gehen.
Ich habe die Morning Show auf FM4 nicht allzu oft verfolgt. Aber wenn, dann hab ich mich immer gefreut, Duncan Larkin zu hören. Während mir der in der breiten Zuhörerschaft wohl populärere Stuart Freeman (oder waren die Larkin-Fans einfach nur ruhiger, nachdenklicher und dadurch weniger auffällig?) oft doch zu überdreht und clownesk war, hat mich der tiefsinnige Sarkasmus von Duncan Larkin regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Er war der weiseste und der sympathischste unter all den ModeratorInnen auf seinem Sender. Dieses Bild, das Stimme und Worte dieses Radiomenschen über den Äther vermittelt haben, wird nun durch die Nachrufe, die seine KollegInnen für ihn verfasst haben, noch deutlicher und klarer.
Vielleicht sind es manchmal, ganz manchmal, doch die Besten, die zuerst gehen.
Dienstag, 23. September 2008
Montag, 22. September 2008
Ich und die Kandidaten
Ich und die Kandidaten.
Von links nach rechts: Winzer, Haider, Strache, Van der Bellen, Molterer.
Entgegen anders lautender Gerüchte war Werner Faymann übrigens sehr wohl anwesend. Er hatte sich notdürftig als "Meinrad Knapp" maskiert und brachte die Kandidaten mit gemeinen Fragen in Verlegenheit. Der ATV-Hubschrauber war also nur eine Finte. Was natürlich jedem sofort klar sein musste, denn ATV kann sich selbstverständlich keinen Hubschrauber leisten.
Die Kandidaten können sich augenscheinlich persönlich ganz bis sehr gut leiden. Wenn man live im Studio dabei ist, wird einem erst bewußt, wie wenig die öffentlichkeitswirksam vorgetragenen Attacken auf Partei und Person des Mitdiskutanten offensichtlich mit persönlichen Sym- und Antipathien zu tun haben. Van der Bellen hat Strache sogar einen Kugelschreiber geborgt (und das, obwohl der ihm anscheinend noch ein halbes Packerl Zigaretten schuldet) und sie haben beschlossen, gemeinsam auf Urlaub zu fahren. Ich weiss allerdings nicht, ob das Willi Molterer gefallen würde, hat er doch zuvor noch sehr inniglich mit dem grünen Professor geplaudert und gescherzt. Immerhin hat der ÖVP-Parteichef (?) aber ja dann das ATV-Telefonvoting gewonnen. Das wird ihm auch in einer Woche bestimmt noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Ich glaube ja mittlerweile fast schon, dass wir nach der Wahl mit so ziemlich allem rechnen müssen.
Die Diskussion war also durchaus aufschlussreich und unterhaltend. Trotzdem hätten wir ein paar Verbesserungsvorschläge an ATV, die ja offensichtlich versuchen, das Format "Politikerkonfrontation" neu zu erfinden.
Zuerst einmal wären sportliche Wettkämpfe ganz lustig. Sackhüpfen und Eier-auf-Löffeln-Balancieren wären ein witziger Anfang. Allerdings bräuchten die Grünen dann vermutlich einen neuen Spitzenkandidaten.
Auch der Umbau der Show zu einer Art Politiker-"Wetten, dass?" wäre vermutlich ein Hit. Für die erste Ausgabe schweben mir folgende Wetten vor:
Wetten, dass Willi Molterer es schafft, 200 hyperaktive TV-Studio-Warm-Up-Typen, die zuvor einen Haufen Amphetamine eingeworfen haben, binnen 10 Minuten zum Einschlafen zu bringen?
Wetten, dass Alexander Van der Bellen schneller 100 Cohibas vernichten kann, als der Verein gegen Tierfabriken eine Hühnerfarm abfackelt?
Wetten, dass HC Strache innerhalb von fünf Minuten mehr Ideen von Jörg Haider klauen kann, als unbescholtene Asylwerber in ein Kärntner Zugabteil passen?
PS: Jörg Haider hat eine sich pandemisch ausbreitende Hinterkopfglatze!
Von links nach rechts: Winzer, Haider, Strache, Van der Bellen, Molterer.
Entgegen anders lautender Gerüchte war Werner Faymann übrigens sehr wohl anwesend. Er hatte sich notdürftig als "Meinrad Knapp" maskiert und brachte die Kandidaten mit gemeinen Fragen in Verlegenheit. Der ATV-Hubschrauber war also nur eine Finte. Was natürlich jedem sofort klar sein musste, denn ATV kann sich selbstverständlich keinen Hubschrauber leisten.
Die Kandidaten können sich augenscheinlich persönlich ganz bis sehr gut leiden. Wenn man live im Studio dabei ist, wird einem erst bewußt, wie wenig die öffentlichkeitswirksam vorgetragenen Attacken auf Partei und Person des Mitdiskutanten offensichtlich mit persönlichen Sym- und Antipathien zu tun haben. Van der Bellen hat Strache sogar einen Kugelschreiber geborgt (und das, obwohl der ihm anscheinend noch ein halbes Packerl Zigaretten schuldet) und sie haben beschlossen, gemeinsam auf Urlaub zu fahren. Ich weiss allerdings nicht, ob das Willi Molterer gefallen würde, hat er doch zuvor noch sehr inniglich mit dem grünen Professor geplaudert und gescherzt. Immerhin hat der ÖVP-Parteichef (?) aber ja dann das ATV-Telefonvoting gewonnen. Das wird ihm auch in einer Woche bestimmt noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Ich glaube ja mittlerweile fast schon, dass wir nach der Wahl mit so ziemlich allem rechnen müssen.
Die Diskussion war also durchaus aufschlussreich und unterhaltend. Trotzdem hätten wir ein paar Verbesserungsvorschläge an ATV, die ja offensichtlich versuchen, das Format "Politikerkonfrontation" neu zu erfinden.
Zuerst einmal wären sportliche Wettkämpfe ganz lustig. Sackhüpfen und Eier-auf-Löffeln-Balancieren wären ein witziger Anfang. Allerdings bräuchten die Grünen dann vermutlich einen neuen Spitzenkandidaten.
Auch der Umbau der Show zu einer Art Politiker-"Wetten, dass?" wäre vermutlich ein Hit. Für die erste Ausgabe schweben mir folgende Wetten vor:
Wetten, dass Willi Molterer es schafft, 200 hyperaktive TV-Studio-Warm-Up-Typen, die zuvor einen Haufen Amphetamine eingeworfen haben, binnen 10 Minuten zum Einschlafen zu bringen?
Wetten, dass Alexander Van der Bellen schneller 100 Cohibas vernichten kann, als der Verein gegen Tierfabriken eine Hühnerfarm abfackelt?
Wetten, dass HC Strache innerhalb von fünf Minuten mehr Ideen von Jörg Haider klauen kann, als unbescholtene Asylwerber in ein Kärntner Zugabteil passen?
PS: Jörg Haider hat eine sich pandemisch ausbreitende Hinterkopfglatze!
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