Donnerstag, 21. Januar 2010

Rückblog 09 # 2: Das Jahr in Postings

Bevor es ans Eingemachte (=Bestenlisten) geht, möchte ich noch einmal reflektieren, was sich im letzten Jahr so zugetragen hat.

Dabei soll es nicht um persönliche Angelegenheiten gehen, so wie im letzten Jahr - dazu war mein Leben 2009 einfach zu arm an markanten Ereignissen und Entwicklungen. Es lässt sich nämlich eigentlich mir drei Worten ganz gut zusammenfassen: Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Das erste Jahr an einer neuen Arbeitsstelle ist anstrengend, aber man merkt auch, dass es mit dem eigenen Energiehaushalt langsam und stetig wieder aufwärts geht. Dennoch wird 2009 für mich als "Jahr der Arbeit" in Erinnerung bleiben. Was sich privat sonst noch so zugetragen hat, fassen meine besten Fotos des Jahres ganz gut zusammen.

Aber es gibt ja auch noch ein größeres Ganzes, eine globale politische und chronikale Sphäre. Nun ist das hier zweifellos kein politisches oder chronikales Blog und ich schreibe über derartiges nur, wenn mir gerade danach ist. Ja, als Blog ist es eigentlich schon definitionsgemäß weniger Chronik als persönlich-subjektives Tagebuch.

Dennoch finde ich es spannend, darauf zurück zu blicken, welche Ereignisse es mir 2009 wert erschienen, darüber zu schreiben. Und darüber nachzugrübeln wie man die damaligen Sichtweisen heute beurteilt.


Jänner

2009 war das Jahr, als Linz Kulturhauptstadt Europas war und es begann daselbst mit der - no, na - künstlerischen Eröffnung des neuen Ars Electronica Centers, welche ich samt fachkundigem Kommentar online gestellt habe. Damals hatte ich noch die Absicht, die Kulturhauptstadt in vollen Zügen zu nutzen, was mir aber rückblickend betrachtet nicht gelungen ist. Womit wir wieder beim Thema Arbeit wären.

Natürlich stand der Jahresanfang 2009 in Österreich politisch ganz im Zeichen der Auswirkungen des unerwarteten Ablebens des Kärntner Landeshauptmannes. Der Gedenkkult inklusive kommerziellen und eigennützigen Aspekten begann bereits eigenartige Blüten zu treiben, da sollte später aber noch mehr kommen.

Februar

Das Interesse für den Skisport unterliegt bei mir einem Zyklus - in einer Saison interessiert er mich, in der nächsten eher weniger bis gar nicht. Februar 2009 war ein Peak und so sah ich mich veranlasst, angesichts des Weltmeistertitels von Carlo Janka über den Schweizer an sich zu philosophieren.

März

...brachte die Auseinandersetzung mit den ersten großen Linz 09 - Ausstellungen. Außerdem durfte man sich endlich von George W. Bush verabschieden.

April

Die Autoren der Mercer-Studie begingen einen beispiellosen kulturellen Affront und bezeichneten Wien als lebenswerteste Stadt der Welt. Ebenfalls in Wien: die Entnasung der umstrittenen Che Guevara-Büste im Europapark.

Mai


Juni

Im Juni fand die Europawahl statt, das Resultat war eher sehr zwiespältig.

Eindeutig ärgern musste ich mich hingegen wieder einmal über das tragikomische Blatt "Heute".

Freuen durfte man sich dafür über den gelungenen "Höhenrausch" auf dem Dach von OK-Zentrum und Passage-Kaufhaus.

Außerdem beschäftigte ich mich mit dem dramatischen Schicksal von Mohammed El-Gharani, das deutlich macht, wozu die systematische Missachtung von Menschenrechten im so genannten "Krieg gegen den Terror" führen kann. Leider sind die neuesten Nachrichten in dieser Angelegenheit auch nicht gerade erfreulich. Die Rückkehr ins "normale" Leben scheint für ehemalige Guantanamo-Insassen fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Juli

Am 25. Juni 2009 ist der von vielen als "King of Pop" gefeierte Michael Jackson an einem Medikamentencocktail verstorben. Auch ich bin nicht ganz umhin gekommen, dazu hier ein paar Worte zu finden.

August

In Berlin durchbrach Usain Bolt die Schallmauer von dem, was man für die biologische Leistungsfähigkeit des Menschen gehalten hatte - und brachte uns im Zeitalter der Dopingmisere das Staunen zurück. 9,58, unglaublich!

September

Die oberösterreichischen Landtagswahlen verleiteten mich dazu, mich ganz meinen Erinnerungen zu überlassen..

Oktober

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den eben erst gewählten US-Präsidenten Barack Obama führte zu Kontroversen. Auch auf meinem Blog (intensiver wurde wohl nur über die Bezaubernde-Jeannie-Gedächtnis-Leuchte gestritten, aber das ist eine andere Geschichte..).

Außerdem stand Karl-Heinz Grasser wieder einmal im Kreuzfeuer der Kritik sowie im Blickpunkt strafrechtlicher Ermittlungen. Dann kam die Hypo-Pleite und er verschwand wieder vom Radar der breiteren Öffentlichkeit. Bis der Name des feschen Autoverkäufers in diesem neuen Zusammenhang wieder auftauchte.. (Vorschlag für eine Frage in der Millionenshow: "Bei welchem großen wirtschaftspolitischen Skandal der letzten drei Jahre wurde in der Öffentlichkeit nicht über eine Verstrickung von Karl-Heinz Grasser debattiert?")

November

Ich sah mich genötigt, mich an der Diskussion um die Frage der Direktwahl von höchsten EU-Repräsentanten zu beteiligen, ja sogar dazu, Ernst Strasser in dieser Hinsicht zuzustimmen!

Den bisherigen traurigen Gipfelpunkt in Sachen islamophober Dummdreistigkeit lieferte unser südlicher Nachbar Schweiz.

Im Dezember geschah natürlich auch so einiges, aber ich gab mich eher biedermeierlich und beschäftigte mich mit privaten Themen.


Insgesamt gab es im Jahr 2009 auf diesen Seiten 200 Postings, das sind neun weniger als im Vorjahr. In Anbetracht der Tatsache, dass ich 2008 erst ab Anfang Dezember 40 Stunden in der Woche gearbeitet habe, ist der 2009er-Wert eigentlich ausgesprochen respektabel. Meine Beiträge wurden 193 mal (also 0,965 mal pro Post) kommentiert (meine eigenen Repliken eingeschlossen). Im Vorjahr passierte das nur 116 mal (0,555 mal pro Post).

Aber zum Thema Kommentare demnächst vielleicht noch etwas mehr..

1 Kommentar:

toby hat gesagt…

"Auch ich bin nicht ganz umhin gekommen, dazu hier ein paar Worte zu finden."
weil ich dich dazu gedrängt habe ...

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