Montag, 31. Januar 2011

Tote Tiere

Gleich am Anfang von "Körperwelten der Tiere" steht eine filmische Einführung, in durchaus beschwörend-pathetischem Tonfall gehalten, sie erinnert fast ein wenig an einen Werbefilm für eine Glaubensgemeinschaft.

Man erfährt zunächst von der Technik der Plastination: Leichname werden mit Formalin vollgepumpt, dann in einem Acetatbad entwässert, schließlich mit einem Reaktionskunststoff verschmolzen. Das Ergebnis wird danach von Gunter von Hagens künstlerisch bearbeitet und arrangiert.

In der Folge wird man über die Bedeutung dieser Ausstellung aufgeklärt: Sie ist ethisch, künstlerisch und wissenschaftlich besonders wertvoll. Gunther von Hagens ist es zu verdanken, dass wir in einer Zeit, in der der Tod nicht mehr Teil des Lebens sein darf, diesem wieder ehrfurchtsvoll gegenüber treten können. Dies ist nicht nur der von ihm maßgeblich weiter entwickelten Technik der Plastination geschuldet, sondern auch der künstlerischen Hand von von Hagens. Außerdem erfüllen seine präparierten Leichname wichtigte Zwecke bei der Schulung von JungmedizinerInnen.

Letzteres wird vermutlich zutreffen, an den anderen Punkten darf mit Recht gezweifelt werden. In Gunther von Hagens´ "Körperwelten der Tiere" bekommt man jede Menge plastinierte Tiere und auch einen plastinierten Menschen (bzw. mehrere, denn es wird angeblich nach einem Patchwork-Verfahren vorgegangen) zu sehen. Der Mensch ist in jener Pose erstarrt, die beim Telefonieren mit dem Mobiltelefon eingenommen wird. Einem Yak wurden beidseitig die Flanken aufgeklappt wie die Türen eines teuren Sportwagens und es wurde "Fliegendes Yak" getauft. Die Schautafel erklärt uns, dass Herr von Hagens damit einer künstlerischen Vision gefolgt ist. Ein Tierherz wurde vergoldet. Die Plastinate sind nicht uninteressant, zumindest die der Wirbeltiere. Die Weichtiere sehen plastiniert nicht viel anders aus, als wenn man sie am Fischmarkt kauft. Viele Kinder sind da, sie nähern sich den Exponaten ganz unbefangen und erklären ihren Eltern die Anatomie.

Die "Körperwelten" ermöglichen interessante Blickwinkel auf die Anatomie, die sonst den Anatomen und Medizinstudenten vorbehalten sind. Dem Gewese, das von ihren Machern, den Medien und ihren Gegnern um sie gemacht wird, halten sie aber nicht stand. Zu gewollt, zu artifiziell ist die Inszenierung, um wirklich zu beeindrucken. Und über ihren künstlerischen Wert breitet man ohnehin besser das Leichentuch des Schweigens.

Sonntag, 30. Januar 2011

GewinnerInnen der Jahresumfrage 2009 # 1


S.B., Eventbesuch ihrer Wahl ("Körperwelten der Tiere" im Naturhistorischen Museum, Kurzrezension folgt morgen)

Donnerstag, 27. Januar 2011

Katzengeld

...andererseits hofieren wir sie eh wie die Kaiser. Dafür, dass sie auch nicht viel mehr aktives Engagement für das Gemeinwesen zeigen als die meisten Mitglieder der englischen Königsfamilie, investieren wir ganz schöne Summen in unseren Katzen. Laut einer Schätzung der Zeitschrift Konsument geben wir pro Kopf und Katzennase täglich einen ganzen Euro aus. Für eine Katze macht das übers Jahr gerechnet € 365, wenn man - so wie wir - drei davon hat, erschreckende € 1.095. Und da sind potenzielle Sachbeschädigungen (zB das Durchbeissen von Ladegerät-Kabeln..) noch gar nicht eingerechnet. Da kann man sich - rein ökonomisch betrachtet - gleich einen Hund zulegen, der soll nämlich (durchschnittlich gerechnet, versteht sich) ebenfalls auf drei Euro pro Tag kommen.




Aber man kann sich trösten, es gibt noch viel teurere Miezen.

Majestätsbeleidigung?



Wenn das die alten Perser wüssten.

Sonntag, 23. Januar 2011

Die Jagd nach dem Winzerschatz

Bei der hiesigen Umfrage bezüglich das Jahr 2010 kann man wieder Preise gewinnen. Diesmal ist die Schatzkiste mit deren sieben prall gefüllt.


Die Preise:


I

Ein Meistermenü, vom Winzer höchstselbst zubereitet.



II

Ein Eventbesuch nach Wahl (Wert: bis zu € 25) mit dem Winzer, der außerdem zwei Getränke spendiert.



III
Ein Büchergutschein im Wert von € 15.



IV

Ein Reisesouvenir aus Istanbul.



V

Ein Reisesouvenir aus Venedig.



VI
Ein Ausflug, dessen Ziel nur der Winzer kennt.



VII

Eine individuelle Überraschung.


Es werden auch dieses Jahr fünf GewinnerInnen gezogen, die dann in der Reihenfolge der Ziehung je einen Preis wählen dürfen.

Bis Ende Jänner sind Leserinnen und Leser herzlich eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen.





Symbole von aiga.org.

Freitag, 21. Januar 2011

Donnerstag, 20. Januar 2011

In Concert # 23: Sofa Surfers, 14.1.2011, Posthof, Linz

Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da konnte man die österreichischen Bands, die so etwas wie internationale Qualität verkörperten, an einer Hand abzählen (zumindest kam es mir damals so vor). Die Sofa Surfers gehörten definitiv dazu.

2006 habe ich die Sofa Surfers das letzte Mal live erlebt, bei einer Wahlkampfabschlussveranstaltung am Urfahraner Jahrmarktgelände. Sie spielten etwas monoton, aber ungemein druckvoll. Kolossale Dubrock-Wellen rollten auf uns zu und ließen die hölzerne Halle vibrieren wie einen gigantischen Resonanzkörper.

2011, fünf Jahre später (wie die Zeit vergeht..), eine der letzten Reihen im Linzer Posthof: der Sound stimmt nach wie vor. Er hat sich aber verändert, ist etwas gravitätischer geworden, tendiert jetzt stärker in Richtung Trip-Hop. Die einzelnen Nummern gehen ziemlich nahtlos ineinander über. Im Hintergrund läuft ein gleichermaßen beharrlicher Strom von Bildern. Die Visuals zeigen großteils unscharfe Aufnahmen urbaner Landschaften, die vermutlich in den USA gemacht wurden, und fiebrig-flashig hin und her gescratcht werden. Gegen Ende erscheint dann Sänger Mani Obeya in Überlebensgröße am Bildschirm und agiert zusammen mit der realen Ausgabe seiner selbst vorne auf der Bühne. Das visuell-musikalische Konzept der Sofa Surfers funktioniert, hüllt einen ein in eine synästhetische Trance.

Die Texte sind immer wieder politisch, rufen dazu auf, sich einzubringen, sich zu engagieren (auch hier denkt man wieder an die Hauptband dieses Abends). Mir scheint, dass die Musik der Sofa Surfers klangästhetisch, konzeptuell und inhaltlich besonders stark den Geist der alternativen Gegenkultur der späten Neunziger, frühen Nullerjahre atmet, bevor alles irgendwie schriller, desperater wurde. Das hier ist eine ernste Mahnung aus der Vergangenheit und man kann sich die Frage stellen, ob wir sie beachtet haben. Neuartig, provokativ oder spannend kann man das aber nach meinem Empfinden nicht (mehr) nennen. Das Publikum ist dementsprechend verfasst, den gut gefüllten Großen Saal des Posthof bevölkern fast ausschließlich Menschen jenseits der Dreißig.

Ein irgendwie nostalgischer, musikalisch und visuell feiner Abend für gesetztere Semester.








Das Visual-Video (schöner Pleonasmus), das im Posthof-Konzert zum Einsatz kam:


Playing The Game

Sofa Surfers | Myspace Music Videos

Mittwoch, 19. Januar 2011

Abwärtskompatibel

Kaum zu glauben, dass dieses Gerät jetzt schon mehr als zwei Jahre auf dem Markt ist. Ist völlig an mir vorüber gegangen.



Dank an "meinen" YouTube-Scout Alex P.

Dienstag, 18. Januar 2011

Im Kino # 1: Lisa Cholodenko - "The Kids Are Alright"

USA, 2010

Der latente Konflikt zwischen der Sehnsucht nach individueller Erfüllung auf der einen und dem Streben nach sozialem Glück auf der anderen Seite ist eines der großen Themen unserer Zeit. In diesem Spannungsfeld bewegen sich auch die Charaktere in Lisa Cholodenkos Film "The Kids Are Alright". Annette Benning und Julianne Moore verkörpern ein lesbisches Paar, das erfolgreich zwei Kinder groß gezogen hat. Als der "Spender", der biologische Vater der Kinder, in ihr Leben tritt, gerät aber das Gleichgewicht der Dinge gehörig aus den Fugen. Was sich anfangs als familiäres Lustspiel tarnt, schlittert in eine Krise und wird zum Drama. Am Ende bezieht der Film zu der eingangs erwähnten Fragestellung in einer Entschlossenheit Stellung, die man so nicht unbedingt erwartet hätte. In diesem Twist, diesem Übergang von einer vermeintlich harmlosen Hollywood-Komödie in ein regelrechtes Lehrstück, liegt zweifellos ein Reiz dieses Streifens. Allerdings ist das gespielte Skript keineswegs frei von Längen, vor allem in seinem Mittelteil, wo sich der Übergang zu vollziehen beginnt. Was "The Kids Are Alright" letztlich zu einem wirklich erfreulichen Kinoerlebnis macht, sind die schauspielerischen Leistungen. Mark Ruffalo spielt den beruflich wie erotisch höchst erfolgreichen Spender als einen Lebemann, dessen innere Unschlüssigkeit für selbstsichere Coolness gehalten wird. Julianne Moore und Annette Benning sind ein durchaus gegensätzliches homosexuelles Paar mit allen Problemen, die Paare so haben. Und die Kinder (gespielt von Mia Wasikowska und Josh Hutcherson) sind sowieso in jeder Hinsicht schwer in Ordnung. Wirklich hervorzuheben ist das Zusammenspiel der Darsteller. Es lohnt sich, den Blick nicht immer nur auf jene Person gerichtet zu haben, die gerade im Mittelpunkt des Geschehens steht. Der Film lebt vom atmosphärisch stimmigen Wechselspiel seiner Protagonisten.

Meine Bewertung: 3.5 aus 5 Sternen.

Samstag, 15. Januar 2011

Wiki spend i a

Entgegen weit verbreiteter, moderner Mythen ist im Internetz nix kostenlos.

Bei Wikipedia zB muss man auch Rechnungen bezahlen. Speicherkapazität auf Servern ist nicht umsonst und die diversen Wikimedia Foundations müssen auch irgendwie finanziert werden.

Daher sollte man, wenn man Wikipedia nutzt und es sich leisten kann, auch gelegentlich etwas Geld locker machen. Das kann man hier tun.

Auf diese Weise kann man der Wikipedia dann auch alles Gute zum zehnjährigen Bestandsjubiläum wünschen.

Freitag, 14. Januar 2011

Zur Einstimmung

Heute startet Österreichs Auswahl mit der Partie gegen Brasilien in die Handball-Weltmeisterschaft. Es ist dies die erste rot-weiß-rote Teilnahme bei diesem alle zwei Jahre ausgetragenen Sport-Ereignis seit 1993.

Die Erwartungshaltung ist nach der großartigen Performance bei der Europameisterschaft im eigenen Land im letzten Jahr sehr hoch. Aber, es ist Vorsicht geboten. Diesmal spielt das Team nicht in brechend vollen, heimischen Hallen, sondern in Schweden. Trotzdem muss man festhalten, dass ein großer Teil des Teilnehmerfeldes des WM-Turnieres leistungsmäßig derart dicht beisammen ist, dass vieles möglich erscheint. Es wird also spannend werden.

Zur Einstimmung hat der Österreichische Handball Bund Video-Portraits von seinen Akteuren produzieren lassen, die zeigen, dass es sich um vielfältige wie sympathische Persönlichkeiten handelt. Sie sind am Youtube-Kanal des Handballverbandes zu finden.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Halbe-Halbe

Das Linzer Westringerl (Copyright Markus Rohrhofer, Der Standard) ist so ein typisch österreichischer Kompromiss, bei dem sich zwei auf halbem Wege entgegen gekommen sind. Jeder der Beteiligten wahrt halbwegs sein Gesicht und das Ergebnis ist doch eher, nunja, halbgar.

Andererseits, dieses Modell könnte man doch flugs auf alle anderen Problemfälle der österreichischen Innenpolitik übertragen. So könnte man aus der viel diskutierten Gesamtschule einfach eine Halbschule machen. Man könnte auch die Mittel für die Universitäten halbieren, um dafür zu sorgen, dass dort nur mehr Halbgebildete rausspazieren. Oder etwa aus dem Wehrpflichtigen-Heer ein halbes Wehrpflichtigen-Heer machen, die man dann zB in der Lotterie zieht oder ähnliches. Schließlich könnte man die Alt-, Neu- und Landreichen ganz halbherzig an der Re-Finanzierung der Krise beteiligen.

Aber, verratet das nicht der Volkspartei, die sind im Stand und setzen das durch.

Dienstag, 11. Januar 2011

Schnapszahltag

Heute ist der 11.1.2011. Das ist schon ein recht nettes Datum und stellt mit fünf Nennungen ein und derselben Ziffer den viel bestaunten 9.9.1999 (und natürlich auch den 19.9.1999 sowie den 29.9.1999) ein, den ich damals sogar im Teletext abfotografiert habe. So richtig schön wird es aber erst gegen Ende dieses Jahres: 11.11.2011. Das sind sage und schreibe sechs Einsen! Ein Datum derartiger Qualität werden wir danach nur mehr einmal erleben und zwar am 22.2.2022.

Was aber, so fragte ich mich heute, geschah eigentlich an dem bislang hochkarätigsten Schnapszahltag unserer Zeitrechnung? Immerhin muss es Menschen gegeben haben, die einen 11.11.1111 bewusst als solchen erlebt und wahrgenommen haben. Nun, man kann davon ausgehen, dass es sich hier um eine winzige Minderheit von Gelehrten gehandelt hat, selbst in unserem Kulturkreis. Und, selbst wenn es einige von ihnen als besonders vermerkt hätten, wir reden hier vom frühen 12. Jahrhundert, wie soll man hier bezüglich eines ganz bestimmten Datums Genaueres erfahren?

Dennoch habe ich ein Ereignis gefunden, dass sich laut Wikipedia an jenem legendären Tag zugetragen haben soll!

In dem in der Nähe von Stuttgart gelegenen Örtchen Neckartaiflingen befindet sich eine romanische Säulenbasilika namens "Martinskirche". Dendrochronologische Untersuchungen der Dachbalken dieses Bauwerks haben ans Licht gebracht, dass es wohl im Jahre 1111 fertig gestellt wurde. Da es damals üblich war, eine Kirche am Tag ihres Patrons zu weihen, wird dies nun wohl am 11.11.1111 geschehen sein. Zumindest den Menschen in Neckartaiflingen dürfte die Signifikanz dieses Datums daher möglicherweise irgend wie bewusst gewesen (oder gemacht worden) sein. Ob auf diesen Tag in Neckartaiflingen ein besonders intensiver Fasching folgte, ist unbekannt.

Diese hübsche Geschichte hat aber leider einen Schönheitsfehler: Im 12. Jahrhundert rechnete man in Mitteleuropa nach dem Julianischen Kalender. Daher war der 11.11.1111 im mittelalterlichen Neckartaiflingen streng genommen - dh, wenn man den Gregorianischen Kalender zurück rechnen würde - unser 18.11.1111 (gregorianisch). Unser 11.11.1111 hingegen zog, so gesehen, dort bereits am 4.11.1111 über das Land.

Allerdings sind bei der Kalenderumstellung im 16. Jahrhundert die alten Daten nicht berichtigt worden, sodass der 11.11.1111 in den Geschichtsbüchern sehr wohl der Tag der genannte Kirchweihe ist!

Das ist etwas verwirrend und unbefriedigend. Wer will, kann sich aber immer noch mit Stupidedia trösten, hier wird dem 11.11.1111 ein ganzer Artikel gewidmet.

Montag, 10. Januar 2011

ARTE Live Web

Durch dieses schöne Blog bin ich erstmals auf das ARTE Live Web gestoßen. Erstaunlich, dass mir das bislang noch nicht untergekommen ist.

Und mein derzeitiger Lieblings-Hip-Hopper ist auch da:

Sonntag, 9. Januar 2011

Rückblog 2010 #1: Katzenbilder des Jahres, 15-1

15


Auf der Suche?


14


Eine Tasse Katze gefällig?


13


Salattiger.


12


Felicitas, die Glückskatze.

11


"Hey, ich bin am Blog von meinem Dosenöffner!"


10

Blumenkind.


09


Just hangin´ around..

08


Freundinnen?


07


Invasoren aus dem Weltall?!

06


"Obacht, hinter dir!"

05

Ohne Worte.


04

Ufos?


03

Raue Sitten I.


02

Raue Sitten II.

01

Schwestern.

Freitag, 7. Januar 2011

Rückblog 2010 #1: Katzenbilder des Jahres, 30-16

Im Rahmen meiner intensiven Jahresrückblicke, die sich schon einmal über ein ganzes Jahr ziehen können (diesmal aber nicht, versprochen!), suche ich auch jedesmal meine schönsten Bilder des abgelaufenen Jahres heraus.

Dieses Jahr sind unter meinen Aufnahmen unglaublich viele Bilder unserer jungen Katzenfamilie. Zu diesen Tieren hat sich eine gewisse Bindung entwickelt. Daher wäre es unfair, sie gegen all die anderen Bilder aus 2010 antreten zu lassen. Sie schnurren daher sozusagen außer Konkurrenz.

Ich präsentiere daher in zwei Tranchen meine 30 Lieblingsbilder mit Katzen 2010. Einige der Bilder wurden von Sarah gemacht.

30


Die Ruhe nach der Bettverwüstung.


29


Pyjama schaut aus der Röhre.


28


Nestbewacherin.


27


Klein und verkuschelt.


26


So klein, dass es noch in eine Hand passt.


25


Ohne Worte.


24


Die liebe Familie.


23


Cathattan.


22


Tiefschlaf.


21


Parallelkatzen.


20


Dieser Schuh ist wohl etwas zu groß.


19


Goldig.


18


Schnapp.


17


In Pose.


16



"Huch!"


Fortsetzung folgt.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Ohren(ge)fälliges: Monatsmeister des Monats Dezember 2010

Diesmal mit zwei schon etwas älteren Hüten. Aber manchmals kraxeln Songs eben etwas langsamer die subjektiven Charts hinauf.


Port O´Brien - My Will Is Good
Cambria, Kalifornien
Gewonnene Ränge: +4

Der erste Hut ist eine wohlig-wärmende Pelzmütze aus Alaska. Port O´Brien ist ein Fischerdorf in einer Bucht der Insel Kodiak im ganz hohen Norden der Staaten. Van Pierszalowski und Cambria Goodwin (was für Namen) arbeiten dort im Sommer als Fischer bzw. Bäckerin. Eigentlich sind die beiden aber aus Cambria (sic!) im beschaulichen San Luis Obispo County, irgendwo zwischen L.A. und San Francisco. Sie sind das Herz der Band Port O´Brien, die mit geradlinigem und schwungvollem Indie-Folk eine weltweite Fangemeinde für sich gewinnen konnte. "My Will Is Good" stammt aus 2009 und vom dritten Album von Port O´Brien. In diesem Song geht es um das Wiederaufdiebeinekommen, um Momente der Befreiung, wenn man sich seiner eigenen Kraft besinnt und eine schwierige Lebenssituation hinter sich zu lassen beginnt. Das Video ist auch sehr schön.




Ein interessantes Interview mit Port O´Brien auf The Gap.



Willoughby - Story
Los Angeles, Kalifornien
Gewonnene Ränge: +4

Hier denken wir zunächst eher an einen modischen Hut aus der Zeit knapp nach 1800, wenn wir nämlich den bekanntesten Namensträger imaginieren, John Willoughby, jene Figur aus Jane Austens Debütroman "Sense and Sensibility", die mit einer der weiblichen Hauptfiguren auf unglückselige Weise emotional verstrickt ist. Doch keine romantischen Streicher vernehmen wir, sondern entspannte, melodiöse Popmusik, in der der Sound der späten Sechziger/frühen Siebziger-Jahre wiederhallt. So auch in der reizvollen Nummer Story, die uns die Geschichte eines Mannes erzählt, der es irgendwie immer wieder schafft, alles zu ruinieren. Das passt dann wieder ganz gut zu John Willoughby.

Montag, 3. Januar 2011

Pete Postlethwaite

Sie sind ein ganz spezielles Phänomen der Filmwelt: die großen Nebendarsteller, deren Gesichter die Menschen überall auf der Welt kennen, deren Namen aber nur den eingefleischten Filmfreunden wirklich geläufig sind.

Bei Pete Postlethwaite lag das vielleicht auch ein bisschen daran, dass dieser Name schwierig auszusprechen ist. Möglicherweise spielt auch der Umstand eine Rolle, dass ihm bei der Oscarverleihung 1994 in der Nebendarsteller-Kategorie ein gewisser Tommy Lee Jones (zu Unrecht) vorgezogen wurde. Die Nominierung hatte Postlethwaite für seine Performance in Jim Sheridans herausragendem Justizdrama "Im Namen des Vaters" erhalten, wo er neben Daniel Day-Lewis, dessen Vater er spielte, bestehen konnte, was schon für Qualität bürgt. Doch so fragwürdig die Academy Awards auch als künstlerischer Gradmesser sein mögen, sie können zweifellos darüber entscheiden, wer dem Publikum als "Star" in Erinnerung und wer ein markanter Nebendarsteller bleibt.

So kommt es, dass jeder, der auch nur einen durchschnittlichen Filmkonsum vorweisen kann, mit dem Charakterkopf Postlethwaite vertraut ist, jedoch nur erstaunlich wenige diesen sonderbar verwickelten britischen Namen eindeutig zuordnen können.

Dieser Schauspieler ist in einer erstaunlichen Bandbreite von Filmen aufgetreten, von engagierten Dramen ("Im Namen des Vaters" "Amistad", "Der letzte Mohikaner", "Schiffsmeldungen", "Der ewige Gärtner") über Thriller ("Die üblichen Verdächtigen", "Inception", "The Town" ) , liebenswürdige Indie-Hits ("Brassed Off") bis zu Fantasy- und SciFi-Kassenschlagern ("Jurassic Park II", "DragonHeart", "Alien 3", "Clash of the Titans") und der Adaption klassischer Stoffe ("Romeo + Juliet", Franco Zeffirellis "Hamlet", "Cyrano de Bergerac").

Ihr habt ihn sicher mindestens einmal gesehen und wohl kaum übersehen. Einer wie Pete Postlethwaite wird der Welt der Filme schmerzlich abgehen.

Sonntag, 2. Januar 2011

Vorsatztäter

Wenn man seine Vorsätze öffentlich macht, kann man eigentlich gar nicht anders, als sich einigermaßen daran zu halten. So zumindest die Theorie. Also, wohlan!


I. Mehr Sport

Mit diesem Vorsatz ist der aktive, tätige Aspekt gemeint. Dass ich 2011 zu wenig passiven Sportkonsum vornehmen werde, erscheint unwahrscheinlich. Dafür wird wohl schon das erstaunlicher Weise wieder erweckte Interesse für die Formel-1 sorgen (seit Prüller weg ist, geht es aufwärts -kein regelmäßiges Wegdämmern vor dem TV-Gerät mehr). Außerdem steht auch noch eine Handball-WM mit österreichischer Beteiligung an und der Fußball sowie das Eishockey liefern ohnehin jedes Jahr genug Stoff. Aber Bewegungsmangel, das ist ein (ernstes) Thema. Zuerst sitzt man den ganzen Tag in der Arbeit am Bildschirm und dann ist man zuhause und tut Selbiges. Meine Versuche, mich wieder regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, sind in den letzten Jahren leider gescheitert. 2009 zwickte auf einmal das Knie und 2010 war das Knie zwar okay, aber ich kam aus diversen anderen Gründen, über die ich nur mutmaßen kann (Wetter? drei Wochen Aufenthalt in den USA?), nicht in die Gänge. Dieses Jahr soll, ja muss das anders werden. Ergänzend zum regelmäßigen Laufen darf ein bisschen mit der Wii gefuchtelt werden (da kommt man auch ins Schwitzen, wenn man will). Und vielleicht schaffen es C. und ich endlich einmal, uns zu der einen oder anderen Partie Tennis zusammen zu raufen. Mal sehen.

II. Ordnung schaffen

Ich war ja eigentlich immer ein Verfechter des Prinzips des kreativen Chaos. Mein Ordnungsprinzip bestand bislang grundsätzlich darin, Dinge aufeinander zu stapeln und mir in etwa einzuprägen, wo sie sich befinden müssen. Gleichzeitig mag ich aber Listen und Rankings (habt ihr vielleicht schon bemerkt), vielleicht ist das ja ein Versuch, dies innerlich zu kompensieren. Wie dem auch sei, der status quo lässt sich auf Dauer nicht mehr frustfrei aufrecht erhalten. Im Laufe des Lebens nehmen die Aufgaben zu (Arbeit, Verein, privat..) und das alte Ordnungsprinzip hält dem einfach nicht stand. Irgendwann möchte man eben doch rasch und sicher nach einem wichtigen Dokument greifen können. Außerdem gibt es mittlerweile Menschen, die mit einem zusammen arbeiten (müssen), sei es jetzt im Erwerbsleben oder im gemeinsamen Haushalt. Und denen ist das gänzlich subjektive "Ordnung durch Chaos"-Prinzip naturgemäß nicht vermittelbar. Mal sehen.

III. Bewusster Netzkonsum

Da sitzt man vor dem Computer und hat die ganze weite Internetz-Welt in der Hand. Und was tut man? Man klickt permanent auf irgend welche Aktualisierungen in sozialen Netzwerken, in denen sowieso kaum Relevantes passiert, und schaut nach, ob E-Mails gekommen sind, obwohl man das sowieso früh genug erfährt. Auf diese Art und Weise vergeht viel freie Zeit, ohne dass man nachher das Gefühl hat, etwas Sinn stiftendes getan zu haben. Dem kann durch eine bewusstere Nutzung des Internetz entgegen gewirkt werden. Ah ja, und das Kastl komplett abschalten und vielleicht zu einem Buch greifen, könnte man auch öfter (dafür ist dann auch der Planet dankbar). Mal sehen.

IV. Zum Telefon greifen

Wer mit mir befreundet oder anverwandt ist, weiß vermutlich, dass ich eher selten anrufe oder auch nur ein Mail schreibe, um mich nach dem Befinden zu erkundigen. Ich überlasse tendenziell eher anderen die Initiative. Das ist tendenziell etwas unfair und ich möchte das ändern. Vielleicht lässt sich ja ein wöchentlicher Jour Fixe einrichten, zu dem ich immer irgend jemanden anrufe? Mal sehen.

V. Ins Kino

Meine Kinobesuchsstatistik: 2010: 14 Besuche, 2009: 19, 2008:19, 2007: keine Daten, 2006: 26 Mal. Die Tendenz: stark sinkend. Sollte geändert werden. Mal sehen.


Vielleicht lege ich ja am Ende des Jahres Rechenschaft ab, was aus meinen Vorsätzen geworden ist. Mal sehen.

Halloween-Post 2024

Alex P. glaubt weiter an dieses Blog. Und dieses Jahr ist ihm zum Fest der Untoten ein besonders spannender Fund gelungen. Ein Band aus Arge...